Sax formen und griffe!?

The-Blacksmith

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hallo,
ich hab im forum schon alles zu saxklingen durchsucht und soweit gelesen,
aber kann mir von euch jemand mehr zu saxklingen sagen oder literatur nennen?
- wie wa der aufbau der griffe?
- die formen sind soweit bekannt, aber giebt es irgendwo belegte maße von kurzsaxen??
- die scheide gab es saxe mit holzscheiden??
- gab es klingen mit fehlschärfe??

hoffe ihr könnt mir etwas helfen
gruß
blacksmith
 
Ein bekannter Anhänger des germanischen Scramasax ist z.B. Jens Nettlich www.metallformen.de. Außerdem steht auch etwas im Buch "Das Schwert" darüber geschrieben, kostet allerdings einiges...

Es gab 4 Grundformen des Sax, die Griffe wurden meist aus Hirsch- oder anderem Horn gefertigt. Der gemeine Sax hatte keinen Knauf, das machte ihn zu einer effektiven Hiebwaffe.
 
Der gemeine Sax hatte keinen Knauf, das machte ihn zu einer effektiven Hiebwaffe.

Ähmmm... sorry Puma aber kannst du mir das ein wenig näher erklären ? Warum soll ein fehlender Knauf dazu führen, dass der Sax eine effektive Hiebwaffe ist ? :confused:
 
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Durch den fehlenden Knauf hat die Klinge extrem viel schwung, somit kann man selbst Holzhacken und große Bäume fällen (was man mit einem normalen Schwert besser nicht machen sollte).
Allerdings ist man mit einem großen Sax auch nicht besonders schnell.:ahaa:
Es gab sie in fast vielen verschiedenen längen, der Erl wurde hinten meistens vernietet. Nach meinen Informationen wurde noch kein Sax mit Fehlschärfe gefunden. Jens Nettlich macht jedoch auch Saxe, die als Abfangwaffe benutzt werden, und somit eine runde, scharfe Spitze haben. Es gab natürlich auch Saxe mit Holzscheide.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo puma,

ich denke jetzt hab ichs kapiert. Der Knauf als Gegengewicht fehlt und damit hat man eine sehr vorderlastige Klinge.

Das haut dann natürlich ganz schön rein, allerdings auf Kosten der Führigkeit ;)

Ich will mir demnächst selber einen Sax bauen und bin gespannt wie ich das so hinbekomme.

Stimmt es eigentlich dass die Saxe relativ dünn waren ? Ich habe da was von 4mm Stahldicke im Hinterkopf.
 
Nee. eigentlich waren viele große Saxe eher dicker, soweit ich gelesen habe.
Allerdings, mein kleines Gebrauchsax ist dann fast schon zu dick geworden mit um die 7 mm. Wucht hat es und wo man damit hinhaut wächst auch kein Römer ... äh Gras natürlich :D ... mehr. Aber beim Balken durchhauen, was ich letztens mal wieder gemacht habe, müht man sich schon etwas ab weil die Klinge nicht weit rein kommt durch den großen Keil.

Mal was zur Form. Es gibt viele Möglichkeiten und es gibt auch einige Funde, an denen man erkennen kann, wie man damals designmäßig unterwegs war. Aber ... die Funde zeigen immer nur einen gewissen Ausschnitt der Vielfalt. Wenn ich bei und auf dem Feld ( hier in der Nähe war der Limes und in unserem Gebiet siedelten wohl der Stamm der Chatten) dann kann ich sagen, der Dorfschmied hier hat das so gemacht wie es da liegt. Was einer in 200 km Entfernung geschmiedet hat, kannaber keiner sagen, solange es nicht durch Funde belegt ist.

Also mach einfach mal wie es Dir in den Sinn kommt, wenn Du mal ein paar Originale gesehen hast, ob nun im Buch oder Museum, hier im Forum oder sonstwo im www. Wikipedia kann ich z. B. mal empfehlen.
 
hallo
danke schonmal für die infos.
ich hab die klinge soweit fertig geschmiedet
aus einfachem wilden damast. jetzt überleg ich wegen der fehlschärfe, ist ja vieleicht nich original. aber ich denke für die holzscheide ist es etwas einfacher die passung der kling auszuarbeiten.


gruß
the blacksmith
 
Saxklingen können ganz schöne Trümmer sein .
Was Stärke der Klinge angeht genauso wie die Länge.
Beispiel: ein Sax aus Liebenau 6.Jh. , Aufbewahrung im Niedersächischen Landesmuseum Hannover. Klingenlänge 39cm, Breite 45mm , Stärke der Klinge 10mm !!!
Was länge der Klinge angeht ein Beispiel aus Jesenwang (Oberbayern)
Hier hat ein Langsax eine Klingenlänge von 65cm !!!!! Breite 44mm Stärke 6mm.

Bei Saxklingen ist fast alles möglich. Es gibt da keine Regeln.

Literatur was Klingenformen und Abmaße angeht.....

Franken oder Sachsen?
Untersuchungen an frühmittelalterlichen Waffen
Herbert Westphal
Band 14 Studien zur Sachenforschung
Erschienen im Isensee verlag

Das dürfte so ziemlich das beste Buch sein mit tatsächlich belegten Funden und nicht irgendwelche
Vermutungen von ein paar Mittelalterfreaks.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im frankfurter Archäologischem Museum ist auch ein Sax ausgestellt aus dem hiesigen Raum (Rhein - Main) wäre wohl fränkischen Ursprungs, wobei hier ja auch die Alemannen rumturnten.

Mords Klopper. Allerdings, was die eingangs erwähnte gewichtsverteilung angeht, sehr vorderlastig dürften die gewesen sein.
 
Hallo zusammen

Um mal einen alten Fred wieder zu beleben.

Ich habe die Frage in Ähnlicher Form schon mal im Bereich Langwaffen gestellt:
Ich suche alle Infos zum Thema Schwertsax bzw Langsax. Da scheint es wohl einen gleitenden Übergang zu geben.
Beim Schwertsax gibt es aber definitiv einen kleinen Parier und einen Pommel. Ist aber eine einschneidige Waffe
Es geht mir um Zeitliche Einortnung Wie, Wann und Wo das "Schwert" Sax wohl verbreited war. bücher zum Thema habe ich schon einige erwähnungen im netz gefunden, aber ich scheu mich momentan davor, wegen ein Paar Bildern und Infos die mir wichtig sind, viel Geld für ein Buch aus zu geben.
Falls einer von Euch vielleicht passende Literatur hat und vielleicht Bilder von Funden bzw Orginalen schicken kann würde mich das sehr freuen :)

mfg
Thomas
 
Ich habe jede Menge Literatur gerade über Saxe und ihren Aufbau und habe dafür jede Menge Euros ausgegeben, von denen ich bisher nicht einen einzigen bereut habe.

Ein sehr informatives Werk, in dem allerdings neben den Saxen auch noch Spathae und Flügellanzen wissenschaftlich besprochen werden, ist der Band 14 der Studien zur Sachsenforschung: Herbert Westphal, Titel: "Franken oder Sachsen? Untersuchungen zu frühmittelalterlichen Waffen."
Neben zeitlicher Einordnung der Sax-Typen und -Formen werden auch Montierungen und Längen/Breiten/Dicken/Gewichte und Damaszierungen von Original-Fundklingen ausführlich dargestellt.

Ich würde mich an Deiner Stelle nicht scheuen, die paar zig Euro für so ein informatives Buch auszugeben. Erfahrungsgemäß benötigt man mehr Informationen als man glaubt und bekommt mit solchen Werken viel mehr als man denkt.

Ich persönlich bin auch nicht bereit, über's Internet Scans, Texte oder Bilder 1:1 aus solchen Büchern zu verbreiten, weil ich weiß, wie viel Arbeit darin steckt und ich es unfair finde, die Autoren so um ihren Lohn zu bringen. Wenn Du so ein Buch einsehen willst, bleibt immer noch die Möglichkeit der Fernleihe in der nächsten öffentlichen Bibliothek.
 
Hi Achim,

kurze Frage zu dem Buch. Ich hab genau dieses Buch auch mal auf meiner Liste gehabt aber bei dem Preis hab ich mich nicht getraut es "blind" zu bestellen. Bei einigen Büchern dieser Kategorie fehlen häufig Skizzen und Zeichnungen um den Text zu untermauern und die "Deutungsmöglichkeiten" zu verringern. Sind in dem Buch (deiner Meinung nach) genug Skizzen und Bilder um die Sache vernünftig darzustellen?

danke und gruss Michael
 
Was mich bei dem Buch verwundert hat sind die Abweichungen der Maße der "Düsseldorfer" Flügellanze, zu den Maßen im Buch von M. Sachse. Ich hab im Museum nachgefaragt, aber alle Lanzenspitzen sind in der Rastauration.
Das ist auch das einzige Teil das ich nun in zwei Werken beschrieben habe.
 
Hi Achim,

das Buch ist gestern angekommen und die 70€ haben sich echt gelohnt. Danke nochmal für den Typ.

gruss Michael
 
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