Saya

fabian ackle

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Hallo zusamen

ich wollte mal fragen ob einer von euch schonmal eine Holzscheide für ein Katana hergestellt hat und mir ein paar Tipps geben kann wie ich das ganze am besten anpacke? Ich habe ein schönes Katana welches jedoch eine Saya aus aluminium hat, was mir nicht sonderlich gefällt. Drum wollte ich mal schauen ob ich selber etwas aus Holz machen kann. Aber was für Holz nimmt man am Besten? und wie stellt man es am einfachsten her? Worauf muss man achten?

ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen

Gruss Fabian
 
Wenn Du ein KATANA in einer Alu-Scheide hast, stellt sich natürlich die Frage, ob es sich wirklich um ein KATANA oder einen ähnlich aussehenden Nachbau (China?) handelt. Wenn Du dann ernsthaft diesen Aufwand treiben willst, eine SAYA zu machen, solltest Du Dir ein Buch (The craft of the japanese sword; Kapp/Yoshihara; englisch) zulegen, in dem dieses Thema behandelt wird.

Das Herstellen einer SAYA ist ein Lehrberuf. Man kann da kaum Abkürzungen nehmen, wenn etwas Ordentliches dabei herauskommen soll.
Als Holz wird üblicherweise Magnolie verwendet. Für einen China-Säbel tut es aber sicher auch ein gut getrocknetes, astfreies Obstbaumholz, vorzugsweise von PRUNUS-Arten (Kirsche, Mirabelle, Pflaume etc.). Diese haben eine ähnliche Faserstruktur wie Magnolie, lassen sich gut verarbeiten und sind nicht so aggressiv im Kontakt mit der Klinge.

Das Geheimnis einer handwerklich guten SAYA ist der nur winzige Luftspalt zwischen Klinge und Holz (in der vollen Länge, also nicht nur oben am "Mund"). Dazu muss man langsam arbeiten und die richtigen Werkzeuge haben.

Die Einfassung des "Mundes" wird aus schwarzem Wasserbüffelhorn gemacht, das KURIGATA ("Öse" für die Schwertschnur) ebenso. Eine taugliche SAYA "klemmt" das HABAKI leicht ein, damit die Klinge nicht klappert. Die Passungen müssen sehr genau sein.

Die Lackierung (wieder ein kompletter Lehrberuf) könnte man natürlich auch mit der Sprühflasche machen, nach entsprechenden Vorarbeiten wie Spachteln und Schleifen. In Japan nimmt man URUSHI, den Saft des Lackstrauchs (RHUS VERNICIFERA), der an der Luft bei ausreichend Feuchtigkeit und Temperaturen um 28°C polymerisiert und so den härtesten bekannten Lacküberzug bildet.

Es ist insgesamt eine schöne Arbeit, aber sie ist umfangreich, wenn das Endprodukt eine gewisse Qualität haben soll. Manchmal ist es besser und einfacher, bei Japan-Sammlern nach einer zufällig passenden SAYA zu forschen und diese, falls beschädigt, zu restaurieren. Eine SAYA ohne die Vorlage eines Originals zu bauen ist für den Nichtfachmann sinnlos.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist es kein originales Katana sondern ein Nachbau. Als einfacher Azubi fehlt mir leider das nötige Kleingeld für ein Originales, aber für trainingszwecke tut es der Nachbau auch. Nur stört beim ziehen des 'Katanas' das Kratzgeräusch welches entsteht wenn die klinge die Scheide berührt. Darum habe ich mir gedacht ich könnte in den Ferien ein bisschen basteln. Die scheide muss sicherlich nicht aus original japanischem Mangolie bestehen, wäre schon ein wenig übertrieben. Spachgteln und lackieren sollte es in meinem fall auch tun. Mal schauen, wenn ich ein anständiges Holzstück in die Finger kriege werde ich mich mal daran versuchen.
Danke für die Antwort.

Gruss Fabian
 
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