https://www.fehlschaerfe.de/
https://mygoodknife.com/de/

Saya

U

ursus

Mitglied
Beiträge
41
Was macht eine wirklich gute Saya aus?

Beim Iaido gibt mit den Jahren meist die Saya noch vor der Griffwicklung auf.

Für mich kein Grund für ein neues Katana.
Langsam entwickelt das Ding nähmlich "Seele"

Aber mit Klebeband zusammengehaltene Sayas, auch bei höheren Graden schon gesehen, finde ich einfach unmöglich.

Wo gibt es, wer macht, wer kann Sayas anpassen?
Zu famielienverträglichen Preisen unter 1000€ :):eek::hmpf:

z.B.:
Koiguchi mit Messing belegt, bis zur Kurigate mit Rattan gewickelt, Kojiri aus Messing.
 
Katana oder Serien-Iaito?

Tozando bot mal Ersatzsaya für deren Iaitos an, ob sies noch machen, weiß ich nicht.

Eine Maßfertigung könnte beispielsweise Zecondos Bushido machen.
 
Kannst du die Saya nicht selbst reparieren?
Ich vermute die ist an der Verklebung aufgeplatzt?

Also dann die beiden Holzseiten wieder (mit Reis) verkleben und dann lackieren, mit "normalem Lack" sicherlich nicht perfekt aber wenn du das ordentlich machst und polierst sieht das sicher nicht schlecht aus.

Nur danach richtig richtig gut trocknen lassen, ich hatte mal eine Saya gereinigt und war zu schnell... Hatte Rost an der Klinge - und glaub mir sowas tut im Herzen weh!
 
Lackierte Holz-Saya platzen an der Verbindungsstelle zwischen den Hälften auf, unabhängig davon, wann sie gefertigt wurden. Wurden sie mit Beschlagteilen versehen, oder mit einem Bezug aus Metall, Leinen, Rochenhaut oder anderem, dann nicht oder weniger schnell.

Ich habe im Feld verwendete Saya gesehen, die als Reparatur, oder zur Schonung an den stärker "belasteten" Stellen, mit Stoffstücken oder Schnur umwickelt wurden. Eigentlich ist alles möglich. Ich persönlich würde reparieren, statt neu kaufen.
 
SAYA

ursus schrieb:
Was macht eine wirklich gute Saya aus?

Beim Iaido gibt mit den Jahren meist die Saya noch vor der Griffwicklung auf.....Wo gibt es, wer macht, wer kann Saya anpassen?....Koiguchi mit Messing belegt, bis zum Kurigata mit Rattan gewickelt, Kojiri aus Messing.
Zum Vergrößern anklicken....
SAYA sind - leider! - Verschleißteile wie das TSUKA ITO, daher muss man früher oder später damit rechnen, dass Reparaturen anfallen, gegebenenfalls auch eine Neuanfertigung.

Man kann den Verschleiß durch eine sehr saubere Technik beim NOTO reduzieren, aber leider scheint der Einfluss schlechter Filme es erforderlich zu machen, dass das Zurückführen der Klinge in die Scheide (NOTO) blitzschnell und mit hartem Geräusch erfolgt - das wirkt wohl martialisch, ist aber eher lächerlich, weil die Schlagtechnik im Ernstfall natürlich viel wichtiger ist als das NOTO. IAIDO wird bei uns aber zunehmend als dekorativer Sport wahrgenommen und nicht als eine Schwerttechnik, die über Leben und Tod entschied.

Die SAYA der originalen KATANA sind fast immer sehr funktional, daher leicht und nicht auf Robustheit gebaut; späte Ausführungen (EDO-Zeit) durchaus auch nur 'for show'. Von daher ist von einer neuen SAYA nach Maß (die durchaus ordentlich teuer sein kann) keine dauerhafte Besserung zu erwarten.

Was man aber machen kann, ohne die Optik wesentlich zu verschlechtern (wie das bei der Verwendung von Rattan usw. wäre), ist das Umwickeln der gesamten SAYA mit dünner Seidenschnur (oder einem anderen Material, das Lack aufnehmen kann, also kein Kunststoff) und das anschließende Lackieren.
Das ist eine praktikable, haltbare Verstärkung der SAYA, die eben nicht 'unjapanisch' aussieht.

Das KOIGUCHI (traditionell aus Büffelhorn) sollte nicht aus Metall sein, allerdings gibt es solche, die einen dünnen Ring aus Metall am Umfang haben, der nicht auffällt, weil er lackiert ist.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro

P.S. Japanische Substantive kennen keine Pluralform (eine SAYA, viele SAYA, ein IAITO, drei IAITO usw.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was auch geht und auch gemacht wird ist das man den Bereich von Kurigata bis Koiguchi mit dünner Same belegt bzw. wie beim Griff bezieht.
Es sieht optisch nett aus und es hält die Saya bombenfest zusammen.
Vorteil gegüber einer Rattanwicklung ist das es nicht so stark aufträgt.
Teilweise wird das bei scharfen Shinken als Bedingung vorgeschrieben (Shin-Kendo, Toshishiro Obata) um eben hier das mögliche Verletzungsrisiko zu minimieren.
Man kann in dem Zug auch das Büffelhorn gegen einen geeignenten Kunststoff austauschen....Büffelhorn reißt doch relativ schnell.

Infos wer das machen kann ?
E-Mail oder Pm an Mich.
 
"die beiden Holzseiten wieder (mit Reis) verkleben und dann lackieren"

Ja wenn das unkooperative Ol nicht in jeder Pore vom Holz sitzen würde.
Aber so hält es doch ein wenig länger, hat schon mal geholfen.
 
AW: SAYA

das Umwickeln der gesamten SAYA mit dünner Seidenschnur (oder einem anderen Material, das Lack aufnehmen kann, also kein Kunststoff) und das anschließende Lackieren.
Das ist eine praktikable, haltbare Verstärkung der SAYA, die eben nicht 'unjapanisch' aussieht.

Gefällt mir, könnte ich aus selbst hinkriegen, Danke!
 
AW: SAYA

Man kann den Verschleiß durch eine sehr saubere Technik beim NOTO reduzieren, aber leider scheint der Einfluss schlechter Filme es erforderlich zu machen, dass das Zurückführen der Klinge in die Scheide (NOTO) blitzschnell und mit hartem Geräusch erfolgt - das wirkt wohl martialisch, ist aber eher lächerlich, weil die Schlagtechnik im Ernstfall natürlich viel wichtiger ist als das NOTO. IAIDO wird bei uns aber zunehmend als dekorativer Sport wahrgenommen und nicht als eine Schwerttechnik, die über Leben und Tod entschied.

Also beim Musō Jikiden Eishin-Ryū wird diese wuchtige Art des Noto weder
praktiziert, gelehrt, noch geduldet.
Gut so !!! :super:
 
Wie kann man eine nachträglich geformte KOIGUCHI sicher und Dauerhaft mit der Saya verbinden?
Aus Horn oder Metall oder aus Kunsstoff.

Schrauben ???

Kleben ??? .... womit wir wieder beim öligen Holz währen.

Pressen ???
 
Um Himmelswillen, wieviel Öl kippt ihr denn auf eure Klingen drauf ?
Ich hab nun schon einige alte Saya wieder zusammengeklebt ( Alt heißt mehr als 100 Jahre ) und selbst die Dinger haben diesbezüglich keinerlei Probleme gemacht.
Also wenn ihr derartig voiel Öl auf die Klinge kippt ds es bis nach aussen durchzieht : Damit kriegt ihre jede Saya kaputt, garantiert.

Koiguchi : Ganz normal aufkleben. Schraubaktionen hab ich bisher nur bei Gunto-Koshirae gesehen.

Scheidenstabilisierung : Mehrer Lagen Reispapier mit urushi aufgeklebt ( schichtweise nacheinander ) ergeben eine extrem haltbare Grundlage.
Ob das auch mit synthetischen Lacken funzt weis ich allerdings nicht.
 
ursus schrieb:
.... .... womit wir wieder beim öligen Holz wä(h)ren......
Zum Vergrößern anklicken....
Wie Stefan schon richtig schrieb: die Klinge wird nicht etwa eingeölt und dann in die SAYA gesteckt! Es gibt doch im I-Net, aber auch hier im Forum im Bereich KATANA genaue Hinweise zur Klingenpflege, deren Umsetzung ein langes, korrosionsfreies Leben der Klingen gewährleistet, selbst im japanischen Seeklima.

Öl auf der Klinge bindet Staub aus der SAYA mit der Folge, dass die Klinge bei jeder Bewegung ein wenig 'geschliffen' wird. Das kann man nur vermeiden, wenn man die Klinge trocken hält! Besonders bei IAITO mit verchromter Klinge ist das Öl ohnehin ein symbolischer Akt; das Ziehen geht 'geölt' nicht schneller....

Gruß

sanjuro
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.
Zurück