SB-1 ätzen. Brauche dringend Hilfe!

DaTeach

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Hallo liebe Messerfreunde,
ich habe ein riesiges Problem. Will zwei Messer(SB-1) mit FEIIICL (Eisendreichlorit) ätzen.
Habe das auch schon bei meinem ersten Messer so gehandhabt.
Jetzt das Problem: Die Messer sind nur sehr unregelmäßig grau geworden. Auch eine leicht gelbe verfärbung ist zu sehen. Das FEIIICL habe ich heute erst neu angemischt.
Da es bei meinem ersten Messer ja auch geklappt hat, habe ich mich schon auf Fehlersuche begeben, konnte jedoch keine passablen Ergebnisse erzielen. Das finish der Messer unterscheidet sich jedoch. Mein altes Messer ist nicht so "glatt" wie die, die ich jetzt ätzen möchte. Kann das der ausschlag gebende Punkt sein?
Wäre wirklich schön, wenn jemand von euch eine Lösung hätte, da eines der beiden Messer ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater werden soll. So wie es jetzt aussieht kann ich es aber nicht verschenken :concern:
Bin völlig verzweifelt und hab mich auchnoch mit dem Zeug vollgesaut :05.18-flustered:

Anbei zwei Bilder der Messer in ihrem jetzigen Zustand.
Mit freundlichen und hoffnungsvollen Grüßen,

Johannes


https://imageshack.com/i/p2XxG9EIj
https://imageshack.com/i/pbQhcWx4j
 
Hi Johannes -

für eine gleichmäßige Ätzung ist deine gute Vorarbeit wichtig.
Soweit man das auf den Bildern beurteilen kann, hast Du vor dem Härten relativ grob geschliffen und jetzt das Vergnügen erst mal ein sauberes Finish
bis mindestens 600er / 800er nass hinzubekommen - SB1 0 Niolox ist ein zäher Geselle.(Achte dabei doch mal auf ein sauberes Schliffbild …;-)
Frisch geschliffen ist auch am besten entfettet (wichtig!).

Zum Ätzen mit FeIIICl: geht am besten, wenn der Stahl hoch angelassen (um 500°C) und frisch geschliffen wurde. Wenn die Klinge nach dem letzten Schliff eine Weile rumliegt, findet bei Chromstählen langsam eine Passivierung statt, die das Ätzen erschwert - wie lange das bei deinem Stahl dauert weiß ich allerdings nicht …

FeIIICl ist frisch nicht unbedingt besser - eher im Gegenteil.

Evtl. können dir auch die Niete am Griff Ärger machen und als Opferanode beim Ätzen wirken - gut mit Nagellack abdecken! Etwas Cu oder Zn im FeIIICl und die Suppe taugt für Stahl nicht mehr.

Viel Erfolg,
Jost
 
Mein altes Messer ist nicht so "glatt" wie die, die ich jetzt ätzen möchte. Kann das der ausschlag gebende Punkt sein?

Ja ... unterschiedliche Oberflächenqualitäten erzeugen unterschiedliche Ätzergebnisse - je gröber die Oberfläche, deste mehr greift die Ätzflüssigkeit und die Obefläche erscheint dunkler.

Gruß, C.
 
Hi,
danke für die schnellen Antworten.
Die Anlasstemperatur kenne ich nicht. Habe den Stahl bei Wolf Borger härten lassen.
D.H. nach dem finish sofort in die Suppe tauchen?
Habe auch noch älteres da, aber damit wurden vorher schon Platinen geätzt. Habe die Klingen vorher auch da drin gehabt und es hat sich ziemlich viel Kupfer auf dem messer abgesetzt. Das konnte man dann aber relativ einfach abstreifen. Kann es sein, dass das Kupfer welches sich abgesetzt hat den jetzigen ätzvorgang erschwert?

Was mich aber sehr verwundert ist, dass der Stahl teilweise sehr start angeätzt ist und schon recht viel Material abgetragen wurde. an anderen stellen (Spitze) wirkt der Stahl völlig unverändert. Und ich habe die Klingen vor dem Bad sehr gründlich entfettet.

Gruß, Johannes
 
… leider können wir Wolf Borger nicht mehr nach dem Härteprozess fragen …
Wenn Du nach dem unfreiwilligen Verkupfern nicht mehr geschliffen hast, kann das schon eine Rolle spielen.
Und: Ja - ich würde möglichst direkt nach dem Schleifen ätzen.

Bin gespannt auf Bilder!
Jost
 
Servus Johannes,

warum willst Du die Messer überhaupt komplett ätzen?
Ich kenne das bei rostfreiem Monostahl nur dann, wenn man vorher ein Muster o.ä. z. B. mit Nagellack aufgetragen hat und dieses dadurch zur Geltung bringen will.

Viele Grüße

Erich
 
@ JostS Das stimmt.
Also. Das Kupfer habe ich wieder komplett runterpoliert. Vor dem ersten Bad bin ich allerdings mit "Diamantschleifsteinen" vom Lidl komplett über die Klinge und habe sie ziemlich blank geschliffen. Das mit dem instant-Bad habe ich auch probiert. Hat aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

@schoene-messer:
Weil ich es schön finde, wenn die gesamte Klinge schön gleichmäßig Grau/Schwarz ist.

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=eaa406-1409756206.jpg
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=5170ea-1409756270.jpg
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=1e1df4-1409756288.jpg

Hier einige Bilder. Ich denke, dass die Oberfläche teilweise zu "fein" ist, also das die Säure dort wirklich angreifen kann. Und ich denke, dass die Teile der Klinge, die stark angeätzt sind weniger fein geschliffen waren.
Allerdings ist die Klinge schon gehärtet und es wird sicher schwer, die Oberfläche wieder aufzurauhen.

Was denkt ihr?

Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mit Sandstrahlen?
Und am besten die Chemie gleich mitnehmen und frisch gestrahlt ätzen.

Jost
 
Hallo, ich habe den Stahl noch nicht bearbeitet, aber warum soll der, wenn der fein geschliffen wurde durch die Säure nicht angegriffen werden? Das Schliffbild würde ich auch nicht als fein bezeichnen, ich meine da extreme Riefen zu erkennen und in den Tälern ätzt das Mittel eben etwas stärker, da dort eine größere Oberfläche ist. Aus Erfahrung weis ich aber ganz sicher, dass sich eine unterschiedliche Härte beim Ätzen zeigt.
 
@JostS: Mir fehlt leider jeder Möglichkeit, Das Messer Sandzustrahlen.
Kennst du zufällig jemanden, der das macht?

@hbdc:
Ich weiß, ist nich perfekt. Aber an den Stellen an denen das Messer nicht wirklich angeätzt ist kann man auch erkennen, dass der Schliff recht fein ist.
Das ist ja interessant. Kann es also sein, dass die weniger angeätzten Stellen weicher/härter sind?

Ich danke euch vorab schoneinmal für die Antworten und Anregungen. Ich wusste doch das auf das Messerforum verlass ist ;)

Johannes
 
Ich würde im Branchenbuch nach einem Sandstrahlbetrieb in der Nähe suchen. Gibt es normalerweise an jeder Ecke.
Der Niolox / SB1 hat 13% Chrom und ist damit nicht ganz so einfach zu ätzen wie ein 1.2842 oder Wälzlagerschalen oder Feilen …
Eventuell könnte man auch mal Schwefel(Batterie)Säure probieren. Habe ich aber bei Niolox keine Erfahrung, wie das rauskommt.
Könnte sein, dass es dann hell ätzt.
Jost
 
Alles klar. Werde mich mal erkundigen.

Das ist mir schon klar, aber die Sache, die mich am meisten verwundert ist, dass ich es bei meinem ersten Messer recht gut hinbekommen habe:
https://imageshack.com/i/2h20120901181819j
Das finish ist offensichtlich nicht so "fein" wie das der aktuellen zwei Klingen.

Grüße, Johannes
 
Hallo
Der Schliff muß gleichmäßig sein ,dann wird auch die Ätzung entsprechend.
Mal grob mal weniger grob geschliffen gibt eben Unterschiede.
SB1 kann sehr gut mit Batteriesäure geätzt werden .
Säure im Wasserbad anwärmen und die SAUBERE Klinge einige Minuten hinein.

Der Tipp kam mal vom Jürgen

Danke an dieser Stelle!

Grüsse andy
 
Soo.
Es hat ewig gedauert, aber ich habe endlich beide Messer fertig bekommen.
Obwohl es von Vorne bis Hinten ein Spießrutenlauf war. Ein Dissaster jagte das nächste. Das Ergebnis gefällt mir ungemein. Doch es gibt auch einige Punkte, die mir nicht gefallen.
Ebenso gibt es ein paar Sachen die mir wiederum gut gefallen, durch mangelnde Erfahrung meinerseits jedoch nicht so schick wurden, wie sie es könnten.
Naja, genug geredet. Hier die Bilder:

https://drive.google.com/folderview?id=0B8kuaZa_0ypCSlBZNFQ5Ui1ROVE&usp=sharing

Ich habe einige Detailaufnahmen von, wie ich finde, recht netten Details und auch von Kleinigkeiten, welche mir überhaupt nicht gefallen.
Viel Spaß beim schauen ;)
 
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