Scent Blocker® Jagd-Jacke - Welcher Spray zum Imprägnieren?

Chief Rocker

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Hallo.

Habe eine Jacke von genannter Marke.
Die ist fast 6 Jahre alt und inzwischen saugt sie doch ziemlich die Nässe ein, wenn man bei Regen unterwegs ist.
Bei einer Wanderung bei starkem Regen in den Bergen, war ich dann sogar durchnässt. Wobei ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen kann, ob dies nicht auch auf einen hohen Anteil körpereigener Ausdünstungen zurückzuführen war.

Ich denke daran, die Jacke mit dem geeigneten Mittel zu imprägnieren.
Ich finde allerdings nur die Seiten von Robinsonoutdoors, anscheinend der Hersteller?
Wenn man scentblocker.com eingibt, gelangt man auch auf die Seiten von robinsonoutdoor.com
Dort erhältlich sind alle möglichen Sprays für Geruchseliminierung (die für meine Zwecke nicht relevant ist), bei denen jedoch nichts von Schutz gegen Feuchtigkeit angegeben wird.

Der Stoff außen ist so eine Art "kurzrasiertes" Fleece.
Man könnte auch sagen "Miniaturfleece"
Jedenfalls relativ weich, um den Geräuschpegel zu senken.
Auf der Jacke ist ein Patch "Rain Blocker" angebracht.
Sollte also schon dicht sein bei einer hochwertigen Jacke.
(und war es anfangs ja auch. Bin damit Skifahren, Radfahren im Regen gewesen. Immer perlte alles ab. Übrigens an der Stelle mal ein echtes Lob für diese Klamotten. Die Jacke wurde nie gewaschen, sieht immer noch fast aus wie neu und riecht auch so. Diese Odor-Killer scheinen wirklich ganze Arbeit zu leisten)


Hättet Ihr vielleicht eine Empfehlung, was man da am besten verwendet?
Eventuell auch zum Waschen?
Ich habe hier einen Imprägnierspray von Bufalo namens Aqua Stop, angeblich getestet für alle *-Tex Materialien.
Ich traue mich aber nicht, einfach irgend was draufzusprühen.
Jemand einen Tipp?



 
Hi Chief Rocker,

Einwaschimprägnierungen sind SEHR viel besser als Sprühimprägnierungen. Ich habe die besten Erfahrungen mit Nikwax gemacht.
Deren Waschmittel benutze ich auch für meine besseren Klamotten. Fleece normalerweise nicht, weil das Mittel sehr teuer ist, meine Fleece-Teile sind aber auch nicht imprägniert.
Also, Nikwax TechWash zum Waschen, Nixwax Polar Proof zum Imprägnieren. Wie man die handhabt, steht auf der Packung dann drauf.
Die Ergebnisse sind um Längen besser und vor allem haltbarer als wenn man nur aufsprüht.

Beste Grüße
Frederic
 
Hi Frederic,

danke Dir für die Empfehlung.

Trägst Du denn die Fleece-Teile als äußere Schicht?
Ich habe Fleece normalerweise immer als mittlere Schicht getragen.
Wahrscheinlich ist das hier tatsächlich eine Art Fleece mit einer Membran drunterlaminiert.
Problem ist halt, dass die Jacke sich auf die Dauer vollsaugt und sich dann schwer und kalt anfühlt.

Die Funktion bleibt also bei diesem Mittel uneingeschränkt erhalten?
Und bezüglich der Unempfindlichkeit gegen Wasser, hast Du da einen deutlichen Unterschied ausmachen können, wenn Du mal eine Jacke nach längerer Zeit damit behandelt hast?
Falsch machen kann man da ja sicherlich nichts, da sich die Funktion der Textilien wohl nicht unterscheidet, oder?

Jedenfalls gefällt mir bei dem Nikwax auch die Umweltverträglichkeit.
I´ll give it a try....

Freundliche Grüße

Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Ben,
Ich trage Fleece für gewöhnlich als Mittelschicht und darüber eine Membran.

Die Fleecejacken auf der Herstellerseite sind offenbar DWR-imprägniert, das deckt sich auch mit dem, was du geschrieben hast. Ich würde daher davon ausgehen, dass keine Membran unter dem Fleece ist. Ist die Jacke denn sehr flexibel? Vor 6 jahren gab es kaum eine Membran, die so flexibel wäre, dass man sie nicht spüren würde, wenn man die Jacke faltet. Außerdem wäre es nicht unbedingt klug, über eine nicht abtrennbare Membran imprägniertes Fleece zu machen, da einmal eingezogenes Wasser (imprägnierung ist ja nicht wirklich dicht) nicht leicht herauskann und eventuell faulen könnte.

Aber auch wenn eine Membran in der Jacke ist, empfiehlt sich trotzdem das Polar Proof, da bei der Imprägnierung ja lediglich der Abperleffekt verbessert wird und dieser ja nur bei der äußersten Schicht nötig ist. Beschädigen wird das Mittel nichts, mir scheint ohnhin, dass sich die Mittel von Nikwax nicht besonders unterscheiden. Ich habe mal ausversehen mit Cotton Proof eine Shellmembran (Dermizax) imprägniert, auch das hat ausnehmend gut funktioniert.

Die Nikwaximprägnierungen (Cotton Proof, Direct TX Wash-In) haben sich bei mir in der Praxis als den Fabrikimprägnierungen nahezu gleichwertig erwiesen. Sie verringern sich vor allem durch waschen, was bei Jacken ja nicht soo oft nötig ist.
Ich wasche Jacken (und bei Bedarf Hosen) für gewöhnlich mit Techwash und gleich danach in einem zweiten Durchgang mit der Imprägnierung. Jeweils ohne Schleudern! Die Jacken sind danach "wie neu", kann mich unter die Dusche stellen, raushüpfen, schütteln und die Jacke ist wieder trocken. Nahezu erschreckend, wie gut das funktioniert. ;)

Normalerweise empfiehlt Nikwax glaube ich 100ml pro Waschgang. Das kommt etwa hin, solltest du aber recht groß sein XL und darüber, würde ich eher ein bisschen überdosieren.

Viel Spaß mit deiner bald "neuen" Jacke.
Frederic
 
Wow, das sind gute Infos. Da bin ich recht gespannt. :super:

Habe nun ebenfalls mal bei den Technologien geschaut.
Dabei ist mir aufgefallen: Zu DWR kommt bei dieser Jacke noch die "Rainblocker" Tech.
Und ich habe gerade mal unter der Innenjacke nachgesehen, die Außenschicht hat tatsächlich eine weißliche, Gummiartige Beschichtung.
Und zwar fühlt diese sich fast genauso an, wie bei einer speziellen Regenjacke für´s Laufen von Nike.



Sehr flexibel ist der Stoff allerdings schon. Die Jacke lässt sich ohne Weiteres Falten und "zusammenknüllen"
 
Hi Chief Rocker,

Einwaschimprägnierungen sind SEHR viel besser als Sprühimprägnierungen.

:rolleyes:Stimmt, da kommt dan auch nix nach draussen.
Im Ernst: Bei Membranstoffen ist es sinnvoller nur von aussen zu imprägnieren. Bei Einwaschimprägnierungen wird die Membran auch von der "falschen" Seite her abgedichtet.
 
Ich habe das so verstanden, dass Funktionskleidung halt nur Wasser in Form von winzig kleinen Tropfen (=Dampf) durchlässt.
Oder wie Wikipedia schreibt:
"wasserundurchlässige aber dampfdiffusionsoffene Membran"
Das dürfte doch dann für beide Richtungen gelten, oder?

Ich habe den Hersteller jetzt vorsichtshalber auch mal angeschrieben.
Mal schauen was die sagen.
 
Oliver:
Das hält nährer Betrachtung nicht stand, was du da schreibst.
Da die Imprägnierung keine Richtungen kennt, ist es ihr egal, wo sie angebracht wird. Sie würde, würde sie tatsächlich gegen Wasserdampf abdichten auch außen angebracht nach Innen abdichten und damit den von dir abgeprangerten Effekt haben, dass nichts mehr von Innen nach außen kann.
Wie Chief Rocker aber ganz richtig anmerkt, sind membran Wasserdampfdurchlässig und Wasserdicht. Einwasch- wie Aufsprühimprägnierungen haben zumindest das Ziel, diese Funktionen nicht zu beeinträchtigen, sondern nur einen Abperleffekt zu erzeugen, bei dem das Wasser nicht mehr in das Gewebe eindringen kann. Das verhindert, dass das Kleidungsstück schwer wird und sich kalt oder gar nass anfühlt, auch wenn es trotzdem noch wasserdicht ist. Einwaschimprägnierungen zieht durchs ganze Gewebe und ist deswegen wesentlich haltbarer als Aufsprühimprägnierung. Die ist meines Erachtes vor allem dann praktisch, wenn eine Wäsche nicht möglich ist (unterwegs / muss schnell gehen).
In viele meiner Membrankleidungsstücke ist sogar eingenäht, dass sie mit Einwaschimprägnierung behandelt werden sollen. Auch Nachfragen bei Herstellern oder Nachlesen auf der Herstellerseite ergeben regelmäßig dieses Ergebnis. So geschehen bei Klättermusen, Lundhags, Bergans, Montane und Vaude.

Beste Grüße
Frederic
 
@ Balzac2m:

Ich habe auch diverse Funktionskleidung und mich mal gefragt, was denn nun besser ist: Aufsprühimprägnierung oder Waschimprägnierung? Vor allem, da die Einwaschimprägnierung einfacher und weniger anstrengend ist...

Die Frage ist doch, welche Art von Membrane ist in der Funktionskleidung verarbeitet? Eine Porenmembrane (z. B. Gore-Tex) oder eine Porenlose Membrane (z. B. Dermizax)?

Bei einer porenlosen Membrane gibt es keine Möglichkeit, durch Salz in der Luft (am Meer), Dreck, Waschmittel o. ä. (so auch die Einwaschimprägnierung) die Poren zu verstopfen und so die Atmungsaktivität zu beeinträchtigen. Bei einer Membran auf Poren-Basis kann durch falsche Behandlung die Atmungsaktivität leiden. Die Wasserundurchlässigkeit in Tropfenform ist davon ausgenommen.

Ich nutze lieber die Aufsprüh-Produkte für meine Pro Shell.

Zusätzlich habe ich mir gleichlautende Infos von diversen Mitarbeitern bei Globetrotter geholt.

Aber schließlich sollte jeder selber wissen, was er benutzen möchte. Ist vielleicht auch eine Frage, wie teuer die Sachen waren (100 EUR für eine Jacke oder 600 EUR?) und ob man das Risiko eines Experimentes eingehen möchte, oder nicht.

Gruß Luc
 
Ich zugegebenermaßen hauptsächlich Dermizax-Shells, weil ich es schätze, dass meine Kleidung dehnbar ist. Und natürlich bleibt es jedem unbenommen, seine Kleidung zu besprühen, allerdings würde ich Zeug die Nikwax nicht unbedingt mit normalem Waschmittel gleichsetzen.
Normales Waschmittel, erst recht allem in Pulverform, kommt mir nicht an meine Shells und lasse die Waschmaschine auch nochmal leer durchspülen, bevor ich die da reintue.
Bei der oben gezeigten Jacke ist allerdings zu beachten, dass wenn da überhaupt eine Membran drin ist, diese zwischen Fleece und Netzfutter ist und eine Sprühimpägnierung ohnehin ausfällt.
Nichts desto trotz bleibe ich bei meiner Aussage der Überlegenheit der Einwaschimprägnierung.
 
Information über die Rainblocker Technologie ist wirklich dünn gesät.
Ist das denn hier eventuell der entscheidende Hinweis, dass es sich um eine Membran handelt?

"RainBlocker® Technology 100% waterproof, windproof, breathable technology completely impermeable to outside moisture, while wicking away perspiration from inside and dispersing it through the patented offset layered membrane system."

Quelle robinsonoutdoor.com
 
Oliver:
Da die Imprägnierung keine Richtungen kennt, ist es ihr egal, wo sie angebracht wird. Sie würde, würde sie tatsächlich gegen Wasserdampf abdichten auch außen angebracht nach Innen abdichten und damit den von dir abgeprangerten Effekt haben, dass nichts mehr von Innen nach außen kann.

Sehr häufig (wenn nciht gar meistens) handelt es sich aber um Laminate, d.h. Cordura, etc, als abriebsfeste Schicht aussen und dahinter die Membran. Wenn ich jetzt die Imprägnierung aussen auf die Corduraschicht aufbringe wird diese abgedichtet (was ja auch so sein soll) und die Membran bleibt wie sie ist. Wenn ich die Imprägnierung jetzt einwasche bekommt auch die Membran was ab. Ich woll jetzt nicht behaupten, dass es Membrane gibt, bei denen so etwas egal/ sinnvoll ist. Mit Aufsprühlösungen ist man aber meist auf der sicheren Seite.
 
Information über die Rainblocker Technologie ist wirklich dünn gesät.
Ist das denn hier eventuell der entscheidende Hinweis, dass es sich um eine Membran handelt?

Wenn es wasserdicht aber "atmend" ist, ist es höchstwahrscheinlich eine Membran. Es ist davon auszugehen, dass der Hersteller eine Membran bei einem der großen Hersteller (Toray, W.L. Gore) einkauft und der Sache einen eigenen Namen gibt.
 
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