Schärfen abwechselnd auf dem Stein und am Wetzstahl

Smocky

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Hallo zusammen,

mittlerweile habe ich das mit dem Schleifen auf den Wassersteinen schon ziemlich gut raus.
Die Messer werden mittlerweile alle rasiermesserscharf.

Beim Schleifen gestern ist mir dann aber doch noch eine Frage aufgekommen:

Wäre es nicht sinnvoll beim Wechsel von Stein zu Stein das Messer einmal über den Wetzstahl zu ziehen ?

Damit würde sich doch der entstandene Grad viel unkomplizierter entfernen lassen als mit dem Wasserstein. Oder liege ich hier falsch ?

Ich hab´s jetzt noch nicht ausprobiert, ist also eine theoretische Frage.


Danke im voraus für euren Input.

Smocky
 
Mit einem Stahl entfernst Du eigentlich den Grat nicht, sondern Du richtest ihn wieder auf (ausgehend von einem üblichen "richtenden" Wetzstahl - für einen "spanenden" Wetzstahl wäre mir die Schneide zu schade).
Außerdem dient mir der Grat als Indikator des Schleiffortschritts...
Gratentfernung mache ich beim Endschliff, oder beim Abziehen indem ich die Schneide durch das Holz des Stoßriemens ziehe.

http://www.messer-machen.de verwendet dazu in seinen youtube-Videos ein Stück Hartholz
 
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ich habe schon von leuten gehört, die darauf schwören, den grat zwischen dem wechseln der steine durch ziehen durch ein stück hirnholz oder pastenledern zu entfernen. diesbezüglich könntest du zwar keinen wetzstahl, sondern einen keramikwetzstab dazu einsetzen. ob das wirklich sinn macht weiss ich aber nicht. ich entferne den grad auch erst zum schluss.
 
Wozu ist die Entfernung des Grates notwendig?

Beim Schärfen auf immer feineren Steinen wird der Grat meiner Erfahrung nach nicht immer länger. Wenn ich mich vom 500er oder 1000er Stein über 3000, 5000, 8000 und 10000 bis zum Pastenriemen hochgearbeitet habe, finde ich nur noch einen extrem feinen Grat vor. Und diesen Grat lasse ich (zumindest bei meinen Rasiermessern) stehen. Immer. Diesen Grat pflege ich sogar vor der Anwendung mit dem Lederriemen, indem ich ihn wieder aufrichte.

Warum also sollte ich das schärfste Element der Schneide entfernen?
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es. Ein Grad wird gepflegt. Entweder mit dem Stahl, oder dem Bankstein-Leder. Bei mir ist das der 1000-2000-5000 - Leder-Stirnholz. Die Banksteine sind die Superstone da diese wenig Wasser benötigen und sehr gut zu handhaben sind.l
 
ich benutze meist nur steine bis maximal 2000 und da macht es dann schon sinn, den doch sehr groben grat zu entfernen.
 
Zwischen entfernen wie Du schreibst und klein halten (oder aufrichten) liegen aber 100 Prozent.
ist oben erklärt (-:
 
nagut, dann hab ich wohl die falschen worte gewählt. was heisst denn dann für dich grat entfernen? komplett die schneide zertrümmern oder was :D
 
Also nochmal, ein Grat wird nicht !
entfernt wie Du schreibst. Eine Klinge wird unscharf wennö der Grat sich
umlegt. Durch den Wetzstahl wird er wieder aufgerichtet/gepflegt.
Die andere Möglichkeit ist das minimieren mt dem Stein diverser Körnung.
 
Moin!

Schön, daß wir mal wieder bei dem beliebten Thema "Grat" sind, ich erinnere mich da an folgende Aussage von U. Gerfin:

...

Die Art der Gratbildung hängt von vielen Faktoren ab. Spröde Werkstoffe bilden weniger Grat, zähere mehr, schleift man gegen die Schneide, bildet sich wenig Grat, schleift man mit der Schneide, so wird er länger, gröbere Schelifmittel erzeugen einen längeren Grat als ganz feine und bei den feinsten ist er nicht oder nur bei ganz starker Vergrößerung sichtbar.

Der Grat ist auch nicht einfach das Stück des Stahls, das stehengeblieben und so dünn geschliffen ist, daß es hin und her wabbelt.
Am Entstehen des Grats ist auch eine plastische Verformung in der Schneidenspitze beteiligt. Wenn man an einem Probestück mit der Schneide schleift, wird man feststellen, daß ein Grat von 2 mm und mehr entsteht, obwohl man vom Umriß her noch weniger als 1/4 mm abgeschliffen hat.

Erforderlich für eine optimale Schneide ist die Gratbildung also nicht, sie ist aber -jedenfalls für den weniger Geübten- ein guter Indikator, daß die Schneidenspitze so ausgeschliffen ist, daß sich die Flächen im gedachten Punkt Null treffen.

Ciao
Hermann
 
Ein Grat wird IMMER entfernt. Und es wird auch kein Grat gepflegt. So ein Quatsch. Man richtet die Schneide wieder auf wenn sich diese im Gebrauch etwas umlegt, der Grat sollte da schon lange entfernt sein. Der Grat ist nur ein Indikator dass man wirklich bis in die Schneidenspitze geschliffen hat. Man schleift ja eben mit feinen Steinen um den Grat immer mehr zu reduzieren und eine immer feinere Schneide zu bekommen.
 
AW: Schärfen abwechselnd auf dem Stein und am Wetzstahl um den Grat zu entfernen

Das sagst Du so.

Wir hatten vor einiger Zeit schon einmal eine sehr ausführliche Debatte
mit Mikroskopaufnahmen und Schneidtests zum Thema
"Der Grat muß weg - der Grat muß gepflegt werden",
ich kann den Thread trotz ausgiebigen Suchens leider nicht finden.

Kann da jemand helfen?

Ciao
Hermann

Edit: Hier kommt das Thema zumindest unterschwellig vor: http://www.messerforum.net/showthread.php?62490-Elektronenmikroskopaufnahmen-verschieden-gesch%E4rfter-Schneiden-bes-per-Wetzstahl&highlight=grat.

Edit2: Das ist er zwar nicht, kommt ihm aber sehr nahe (ab #19 wird interessant): http://www.messerforum.net/showthread.php?31311-Verschiedenes-zum-Wetzstahl-%28Fabrikate-Typen-Funktion-Handhabung%29&highlight=grat
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich will mich mal so ausdrücken, wer nach nem 10 000er Stein und abziehen mit dem Streichriemen noch nen Grat hat darf den ruhig pflegen. Wer aber nur bis 3000 schärft, dem bleibt nichts anderes übrig seinen Grat solange zu Pflegen bis er entfernt ist. Meinetwegen kann man dann ja mit dem Mikroskop vergrößern bis man wieder nen Grat findet.
 
Also ich arbeite beim Schleifen immer auf eine vollständige Entfernung des Grates hin, auch bei Rasiermessern und das beinahe vom gröbsten Stein an!

Zusätzlich habe ich festgestellt das die Schneide deutlich länger scharf bleibt, seit ich erfolgreicher damit bin. Obwohl dieser mit bloßem Auge von Anfang an nicht zu erkennen war, war er teilweise nach etwas Gebrauch sehr fein zu erkennen.

Beim Rasiermesser wird ja dann eh durch ein paar Strichen über den Pastenriemen ein mikroskopisch feiner und damit stabiler Grat aufgebaut. (Bei mir auch bei den Küchenmessern, etc)
Die sehr gute Anleitung für Rasiermesser, zu finden auf Buddels Seite, warnt ausdrücklich davor die Anzahl der Striche mit dem Pastenriemen zu übertreiben, um den Grat nicht zu überzüchten.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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