Arkansas...ein Erfahrungsbericht. Wer nun einen Reisebericht durch den US-Bundesstaat erwartet, der wird enttäuscht sein. Ich bin nicht unter die Hillbillies gegangen. Es soll hier alleine um die Erfahrungen mit den gleichnamigen Steinen gehen. Diese sind nun bereits einige Monate im Gebrauch.
Um welche Steine handelt es sich? Soft, Hard, Hard Black und Surgical Black von RH PREYDA. Alle Steine sind 6‘‘ x 2‘‘ (also 15 x 5 cm); diese Größe ist für mich ausreichend, da ich mit kreisenden Bewegungen schärfe (so, wie es z.B. auf der Anleitung des Fällkniven DC4 steht). Mir fällt es mit dieser Technik leichter, den Winkel zu halten.
Welche Messer schärfe ich? Nichts besonderes. Meist Solinger Standardstahl. Ein geschmiedetes Santokumesser ist dabei das beste Messer meiner bescheidenen Ausstattung. Dazu gesellen sich auch noch Opinel und Victorinox.
Wie benutze ich die Steine? Es handelt sich klassisch um Ölsteine. Ein Honing-Öl wurde mitgeliefert. Dieses habe ich noch nicht benutzt, ich verwende Wasser. Bei RH PREYDA steht zwar, dass man kein Wasser verwenden darf. Allerdings gibt es zahlreiche Quellen, die die Benutzung von Wasser oder sogar die trockene Anwendung beschreiben. Für mich funktioniert Wasser gut. Der Stein wird mit einem Zerstäuber eingesprüht, so dass ein leichter Wasserfilm auf der Oberfläche entsteht. Wer etwas mehr Schmierwirkung möchte (mehr Viskosität), kann dem Wasser einen Tropfen Spülmittel oder Flüssigseife zugeben.
Soft Arkansas: Dieser Stein weist von den vier genannten die geringste Dichte auf und ist somit der Gröbste. Er ist sehr schön marmoriert. Die Oberfläche fühlt sich ziemlich glatt an. Allerdings fällt auf, das diese nicht homogen ist; es gibt ein paar kleine „Krater“. Das fällt beim Schärfen nicht weiter auf, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dies – unter dem Mikroskop betrachtet – Kratzer an der Fase hinterlässt. Mich stört es nicht. Wasser schluckt er schon, aber eher langsam. Ab und an anfeuchten ist notwendig. Das Schliffgefühl ist schon sehr angenehm, der Abtrag moderat. Prinzipiell könnte der Stein etwas rauer sein. Anreiben hat nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.
Hard Arkansas: Dieser Stein ist der nächste in der Reihe. Im Unterschied zum Soft Arkansas ist die Oberfläche dieses Steins homogen. Der Stein erzeugt schon eine sehr gute Schärfe. Für viele Anwendungen reicht das vermutlich schon aus. Der Unterschied zum Soft Arkansas ist nicht so groß. Der Abtrag ist geringer, es entsteht weniger Abrieb an der Klinge (wenn man diese an einem Küchentuch abwischt, bleibt weniger dunkler Abrieb zurück). Er "schlürft" auch etwas Wasser, muss je nach Zeitaufwand nachgewässert werden. Das Gefühl ist angenehm weich.
Hard Black: Dieser Stein ist mein Favorit aus der Serie. Die Oberfläche ist sehr glatt und seidig. Durch das Anfeuchten entsteht eine dunkle, glänzende Oberfläche, die nicht nur sehr schön aussieht, sondern auch ein ganz weiches Schärfgefühl vermittelt. Den richtigen Winkel gefunden scheint die Schneide sich beinahe an den Stein zu saugen. Das Feedback dieses Steins finde ich toll. Die Oberfläche war zwar ab Werk – wie bei allen anderen Steinen – sauber und gleichmäßig. Dennoch zeigt sich vor allem bei diesem Stein eine deutliche Verbesserung durch ein Einarbeiten. Der Unterschied zur unbenutzten Unterseite ist enorm. Die Schärfe, die ich mit diesem Stein erziele, reicht im Prinzip. Es wird sehr scharf. Ob der Surgical da noch nötig gewesen wäre?
Surgical Black: Der feinste der vier Steine, die ich besitze. Bereits aus der Verpackung sehr glatt und seidig. Nochmals ein fühlbarer Unterschied zum Hard Black. Optisch überraschend, laut Beschreibung soll dieser Stein der Dunkelste der 5 Arkansas-Steine sein und ein sattes Schwarz (evtl. mit einem leichten Blaustich) haben. Das ist bei meinem Stein nicht der Fall. Er war sogar heller als der Hard Black, ein eher hell- bis mittelgrauer Ton. Durch die Benutzung ist er etwas nachgedunkelt. Anhand der Farbe sind der Hard Black und der Surgical Black nicht auseinander zu halten. Auf der Waage zeigt sich der Unterschied jedoch deutlich.
Die meisten meiner Messer profitieren nicht von diesem Stein. Im Gegenteil, er scheint wieder Schärfe herauszunehmen. Entweder „können“ diese Messer (bzw. der Stahl) den Stein nicht. Oder aber – wahrscheinlicher – bei diesem Stein kommen meine handwerklichen Fertigkeiten an ihre Grenzen. Das Feedback dieses Steins finde ich nicht so toll, während alle andere Steine mir klar mitteilen, ob ich den richtigen Winkel habe.
Wie fällt das Fazit aus? Es sind tolle Steine, meiner Meinung nach. Sie erzeugen eine sehr schöne Schneide, die Schärfe ist klasse. Allerdings habe ich den Fokus falsch gerichtet und zu sehr auf das feine Ende der Steine gelegt. Arkansas-Steine arbeiten langsam und wenig aggressiv. Mein Victorinox-Gemüsemesser war noch scharf (Zwiebel ging sauber und ganz fein), nur eine reife Kirschtomate ging nicht mehr so gut. Also schnell den Soft herausgeholt. Und nichts tat sich. Na ja, zumindest hat es gedauert. Eine Stunde. Dann war das Messer bissig scharf und ging ohne Probleme an die Tomaten. Was ich damit sagen will: Der Soft erzeugt eine schöne Schärfe. Ich bekomme alleine mit dem Stein alle meine Messer so scharf, dass Armhaare ohne Druck fliegen. Allerdings ist er nicht geeignet, um eine Grundschärfe anzulegen. Da braucht es noch andere Steine. Da habe ich – wie geschrieben – den Schwerpunkt falsch gelegt. Ein anderes Gemüsemesser (welches deutlicher stumpfer war als das von Victorinox) 5 Minuten mit einem Aluminiumoxid (Doppelstein) geschärft. Dann 5 Minuten auf den Soft Arkansas. Und das Teil war ausreichend (bissig) scharf. Die Steine funktionieren, nur tun sie sich schwer, eine Grundschärfe zu erzeugen. Von Schleifen / Ausbessern ganz zu schweigen.
Ich muss mir diesbezüglich noch einmal Gedanken machen und mein Sortiment im Bereich (extra-)grob /mittel ergänzen. Vielleicht doch Richtung Diamantstein. Dann – denke ich – funktionieren die Steine für mich richtig gut.
Um welche Steine handelt es sich? Soft, Hard, Hard Black und Surgical Black von RH PREYDA. Alle Steine sind 6‘‘ x 2‘‘ (also 15 x 5 cm); diese Größe ist für mich ausreichend, da ich mit kreisenden Bewegungen schärfe (so, wie es z.B. auf der Anleitung des Fällkniven DC4 steht). Mir fällt es mit dieser Technik leichter, den Winkel zu halten.
Welche Messer schärfe ich? Nichts besonderes. Meist Solinger Standardstahl. Ein geschmiedetes Santokumesser ist dabei das beste Messer meiner bescheidenen Ausstattung. Dazu gesellen sich auch noch Opinel und Victorinox.
Wie benutze ich die Steine? Es handelt sich klassisch um Ölsteine. Ein Honing-Öl wurde mitgeliefert. Dieses habe ich noch nicht benutzt, ich verwende Wasser. Bei RH PREYDA steht zwar, dass man kein Wasser verwenden darf. Allerdings gibt es zahlreiche Quellen, die die Benutzung von Wasser oder sogar die trockene Anwendung beschreiben. Für mich funktioniert Wasser gut. Der Stein wird mit einem Zerstäuber eingesprüht, so dass ein leichter Wasserfilm auf der Oberfläche entsteht. Wer etwas mehr Schmierwirkung möchte (mehr Viskosität), kann dem Wasser einen Tropfen Spülmittel oder Flüssigseife zugeben.
Soft Arkansas: Dieser Stein weist von den vier genannten die geringste Dichte auf und ist somit der Gröbste. Er ist sehr schön marmoriert. Die Oberfläche fühlt sich ziemlich glatt an. Allerdings fällt auf, das diese nicht homogen ist; es gibt ein paar kleine „Krater“. Das fällt beim Schärfen nicht weiter auf, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dies – unter dem Mikroskop betrachtet – Kratzer an der Fase hinterlässt. Mich stört es nicht. Wasser schluckt er schon, aber eher langsam. Ab und an anfeuchten ist notwendig. Das Schliffgefühl ist schon sehr angenehm, der Abtrag moderat. Prinzipiell könnte der Stein etwas rauer sein. Anreiben hat nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.
Hard Arkansas: Dieser Stein ist der nächste in der Reihe. Im Unterschied zum Soft Arkansas ist die Oberfläche dieses Steins homogen. Der Stein erzeugt schon eine sehr gute Schärfe. Für viele Anwendungen reicht das vermutlich schon aus. Der Unterschied zum Soft Arkansas ist nicht so groß. Der Abtrag ist geringer, es entsteht weniger Abrieb an der Klinge (wenn man diese an einem Küchentuch abwischt, bleibt weniger dunkler Abrieb zurück). Er "schlürft" auch etwas Wasser, muss je nach Zeitaufwand nachgewässert werden. Das Gefühl ist angenehm weich.
Hard Black: Dieser Stein ist mein Favorit aus der Serie. Die Oberfläche ist sehr glatt und seidig. Durch das Anfeuchten entsteht eine dunkle, glänzende Oberfläche, die nicht nur sehr schön aussieht, sondern auch ein ganz weiches Schärfgefühl vermittelt. Den richtigen Winkel gefunden scheint die Schneide sich beinahe an den Stein zu saugen. Das Feedback dieses Steins finde ich toll. Die Oberfläche war zwar ab Werk – wie bei allen anderen Steinen – sauber und gleichmäßig. Dennoch zeigt sich vor allem bei diesem Stein eine deutliche Verbesserung durch ein Einarbeiten. Der Unterschied zur unbenutzten Unterseite ist enorm. Die Schärfe, die ich mit diesem Stein erziele, reicht im Prinzip. Es wird sehr scharf. Ob der Surgical da noch nötig gewesen wäre?
Surgical Black: Der feinste der vier Steine, die ich besitze. Bereits aus der Verpackung sehr glatt und seidig. Nochmals ein fühlbarer Unterschied zum Hard Black. Optisch überraschend, laut Beschreibung soll dieser Stein der Dunkelste der 5 Arkansas-Steine sein und ein sattes Schwarz (evtl. mit einem leichten Blaustich) haben. Das ist bei meinem Stein nicht der Fall. Er war sogar heller als der Hard Black, ein eher hell- bis mittelgrauer Ton. Durch die Benutzung ist er etwas nachgedunkelt. Anhand der Farbe sind der Hard Black und der Surgical Black nicht auseinander zu halten. Auf der Waage zeigt sich der Unterschied jedoch deutlich.
Die meisten meiner Messer profitieren nicht von diesem Stein. Im Gegenteil, er scheint wieder Schärfe herauszunehmen. Entweder „können“ diese Messer (bzw. der Stahl) den Stein nicht. Oder aber – wahrscheinlicher – bei diesem Stein kommen meine handwerklichen Fertigkeiten an ihre Grenzen. Das Feedback dieses Steins finde ich nicht so toll, während alle andere Steine mir klar mitteilen, ob ich den richtigen Winkel habe.
Wie fällt das Fazit aus? Es sind tolle Steine, meiner Meinung nach. Sie erzeugen eine sehr schöne Schneide, die Schärfe ist klasse. Allerdings habe ich den Fokus falsch gerichtet und zu sehr auf das feine Ende der Steine gelegt. Arkansas-Steine arbeiten langsam und wenig aggressiv. Mein Victorinox-Gemüsemesser war noch scharf (Zwiebel ging sauber und ganz fein), nur eine reife Kirschtomate ging nicht mehr so gut. Also schnell den Soft herausgeholt. Und nichts tat sich. Na ja, zumindest hat es gedauert. Eine Stunde. Dann war das Messer bissig scharf und ging ohne Probleme an die Tomaten. Was ich damit sagen will: Der Soft erzeugt eine schöne Schärfe. Ich bekomme alleine mit dem Stein alle meine Messer so scharf, dass Armhaare ohne Druck fliegen. Allerdings ist er nicht geeignet, um eine Grundschärfe anzulegen. Da braucht es noch andere Steine. Da habe ich – wie geschrieben – den Schwerpunkt falsch gelegt. Ein anderes Gemüsemesser (welches deutlicher stumpfer war als das von Victorinox) 5 Minuten mit einem Aluminiumoxid (Doppelstein) geschärft. Dann 5 Minuten auf den Soft Arkansas. Und das Teil war ausreichend (bissig) scharf. Die Steine funktionieren, nur tun sie sich schwer, eine Grundschärfe zu erzeugen. Von Schleifen / Ausbessern ganz zu schweigen.
Ich muss mir diesbezüglich noch einmal Gedanken machen und mein Sortiment im Bereich (extra-)grob /mittel ergänzen. Vielleicht doch Richtung Diamantstein. Dann – denke ich – funktionieren die Steine für mich richtig gut.
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