Schärfen - Verwirrung

_Centurio_

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Hi geliebtes Messerforumvolk!

Ich (16 Jahre alt) bin extrem messerbegeistert und sammle u. benutze Messer schon ewig (auf mein Alter bezogen :p:).

Klar, Pflege ist das A und O, ich schärfe meine Messer selbst seit ca. 2 Monaten auf einem Kombi-Stein von Dick (zensiert da auf engl. "Schwanz" -.-), jeder wird wissen wen ich meine.
Er weist eine Körnung von 1000 und 6000 auf, es ist ein jap. Wasserschleifstein.

Nun ich versuche ständig zu üben und hole mir Tips aus dem Forum u. d. Netz.
Schön und gut, jeder erzählt was anderes.

Mein 1. Problem fängt mit der richtigen Schleifbewegung an, es gibt von einem normalen Vor u.- Zurückziehen bis zur 8-er-Bewegung alles.
Nun hier denke ich, jeder soll es so machen was ihn ans Ziel führt, jeder hat Vorlieben für die Bewegung.

2. Schleifdruck
Wieder unterschiedliche Meinungen. Man nehme an ich schiebe das Messer nach vorne (am Schleifstein) und halte den Klingenrücken mit den zwei Daumen fest, ich übe NUR BEI VORWÄRTSBEWEGUNG DRUCK AUS. - ist das soweit in Ordnung? Ich habe auch gelesen, dass immer Druck ausgeübt werden soll, das kann doch nur kontraproduktiv sein, da ich die gerade gewonnene Schärfe wieder zerstöre.

3. Europäische und japanische Messer
Habe mir gerade ein Video einer Messerseite angesehen (Namen darf ich glaub ich nicht nennen) wo gesagt wird, dass japanische Messer immer einseitig geschliffen sind, man muss je nachdem ob man Rechtshänder oder Linkshänder ist, 8 Schleifzüge an der Schneide und 2 an der nicht geschliffenen Seite machen---> ?! davon habe ich noch garnichts gehört:glgl:

Ebenso wird beschrieben, dass europ. Messer IMMER einen U-Schliff besitzen und nur mit einem Wetzstahl (Stabform) geschliffen werden dürfen-->:irre: hab ich auch noch nie gehört, dachte man darf die genauso mit einem jap. Wasserschleifstein schärfen... Was ist da dran?



4. Haar in der länge spalten
Ich habe gelesen, dass man Haare spalten kann, wenn man das Messer mit einem Lederriemen abzieht, ich schaffe das mit meinem 6000er-Stein nicht und ich will es ehrlich gesagt auch nicht, da diese Schärfe nach dem ersten Einsatz verflogen ist--> bekommt man diese Haarspaltschärfe mit ohlenstoffstahl, dünner Klinge und 6000er-Stein hin?




Bitte um Hilfe, ich entschuldige mich hiermit für diesen "Roman". jedoch will ich diese 4 Punkte hier genauestens schildern, um für leichtes Leseverständnis aufzukommen.

Danke schon jetzt!

mfg olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Schleifbewegung, ich denke es kommt darauf an den Winkel einzuhalten und welche Bewegung du dabei genau machst ist egal. Schleifdruck: ich denke in etwa je feiner du kommst um so weniger Druck übe aus. Es gibt wohl einseitig angeschliffene Messer, das hat aber nichts damit zutun wie oft mann es über den stein ziehen muss bis es scharf ist. Mein Hund muss manchmal dran glauben wenn ich Haare zum spalten brauche, die sind halt etwas dicker und meine zu kurz, jedenfalls trenne ich die frei haltend nachdem ich das Messer auf einem 4000er abgezogen habe, und ja der winkel und der Stahl!
 
Danke erstmal!
Nun habe ich gerade das Küchenmesser meiner Mutter (Victorinox, Fleischermesser-Typ) geschärft auf dem 1000/6000er Stein.

"Darf" man das oder muss man die mit einem Wetzstahl schärfen?
Jedenfalls fällt es durch die Tomaten....


Mein Opinel mit C-Stahl habe ich ebenfalls geschärft, doch Haare spalten (meine Haare und Katzenhaare) ---> Fehlanzeige :(
Kann es sein, dass Hundehaare gröber und dicker sind?
Oder liegt das am "Anfänger-Schleifstein", die 6000er Seite ist nicht mehr 100% intakt, ich krieg die Kratzer mit dem Abrichtblock nicht raus :argw:


Hat noch jemand etwas dazu zu sagen?
Bitte!

lg olli
 
Hi Centurio,

"Darf" man das oder muss man die mit einem Wetzstahl schärfen?
Sicher "darf" man das - irgendwann "muss" man sogar, denn mit einem üblichen Wetzstahl kann man nun mal nicht schärfen sondern nur abziehen.

Mein Opinel mit C-Stahl habe ich ebenfalls geschärft, doch Haare spalten (meine Haare und Katzenhaare) ---> Fehlanzeige :(
Kann es sein, dass Hundehaare gröber und dicker sind?
Oder liegt das am "Anfänger-Schleifstein", die 6000er Seite ist nicht mehr 100% intakt, ich krieg die Kratzer mit dem Abrichtblock nicht raus :argw:
Zum Haare (längs) spalten braucht es ein bisschen mehr. Auf einem Stein bekommt man kaum die nötige Feinheit hin; da wird man schon aufs Leder müssen. Meiner Meinung nach ist das Haare spalten aber eher was fürs Ego oder um zu überprüfen ob man bis an die Grenze schärfen kann. Für den normalen Gebrauch sollte etwas weniger scharf auch reichen.

Die Kratzer solltest Du mit genügend Ausdauer schon rausbekommen. Ist alles nur eine Frage, wieviel Material Du vom Stein abtragen musst. Ich würde aber erst einmal an meiner Schleiftechnik arbeiten, damit keine Kratzer mehr entstehen; nicht, dass Du vor lauter abrichten nachher keinen Stein mehr hast...

Da Du weiter oben schreibst, dass Du immer in Schnittrichtung arbeitest: In die meist weicher gebundenen feineren Steine hat man schiebend schnell eine Kerbe geschnitten; deswegen empfiehlt es sich eher, auf den feineren Körnungen ziehend zu arbeiten.
 
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