Hallo zusammen,
nachdem ja zuletzt wieder öfters die Diskussionen hochgekocht sind, wie genau denn der Anschliff sein soll, hier meine kleine Messvorrichtung:
Laserpointer justierbar an einen 110er KG-Rohr Deckel gebaut, Skala eingeklebt, fertig. -Naja, so schnell ging es nicht, aber das Prizip ist simpel.
Von rechts kommt also der Laserstrahl. Die Klinge wird nach oben durch den Deckel gehalten, schön mittig in die Zentrierung, Schneide auf einen zu, Laser von einem weg. An der Schneide wird der Strahl reflektiert und ergibt auf der Skala einen roten Kreisbogen. -Ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr, wenn das...
Zum genauen Messen muss man die Klinge so drehen, dass die Reflexe an der Wand (das sind die der Klinge selber) schön symmetrisch sind, dann kriegt man eine Aussage auf 1° genau. Man kann den Gesamtwinkel an der Skala ablesen, hier etwa 27°, beim anderen 25°. Beim Foto habe ich etwas verkantet, aber ich denke, das Prinzip ist klar.
Das Fixed wurde an einem Eigenbau-Nassschleifer geschärft, das Ganzstahl mit dem Wicked Edge vom Chef himself bei einem MF-Treffen letztes Jahr (entweder nutze ich die Messer zu wenig oder ich hab einfach zu viele...).
Schwer zu messen sind Hohlschliffe oder komplett runtergenudelte Klingen oder auch ballige Anschliffe. Denn einen klaren Reflex bekommt man natürlich nur bei einer sauberen Fase. Bilderbuchmäßig geht ein Tapetenmesser, bei dem man die Sekundärfase toll sieht.
Und? -Die Moral von der Geschicht?
-Muss man auf 0,1° genau schleifen, wie hier immer mal wieder zu lesen ist?
Sicher nicht! Ich habe mal ein Billigmesser kontrolliert, das merklich zu Seite zog beim Schneiden: Da waren es 8° Unterschied bei einer für ein Küchenmesser recht breiten Fase, was schon mit blosem Auge sichtbar war (die Ungleichheit). -Aber es hilft natürlich für den Sharpmaker, wenn der Grundanschliff auf 28° z.B. ausgeführt wird. Und auf lange Sicht ist der Schleifaufwand und der Verschleiß geringer, wenn man den Winkel einigermaßen hält.
-Wie ändert sich der Winkel vom Ricasso bis zur Spitze?
Beim Steckehrl habe ich hinten 27°, vorne im Bereich der Krümmung dann 25°. Das liegt daran, dass die Klinge auf der Seite aufliegt wie bei der Shinko. Der Keil ist vorne ein anderer, also auch der Schärfwinkel. Beim Ganzstahl habe ich 25° Gesamtwinkel gemessen, nahe der Spitze 24-25°. Die Änderung des Winkels ist also im Bereich der Messgenauigkeit der Vorrichtung. Allerdings ist der Winkel auf der einen Seite 1-2° größer als auf der anderen. -Das ist ein Einspannfehler am Wicked Edge. Aber wenn ich daran denke, wann das war (dunkel, nur mit Taschenlampe, auf der Bierbank), dann ist das schon o.k..
Was sieht man jetzt? Sieht man damit sogar das "Stumpf werden"?
-Naja, wenn beim Tapetenmesser nach X m Dachpappe die 2. Fase komplett weg ist, dann sieht man das schon, aber jeder andere Schärfetest ist da feinfühliger. Allerdings merkt man die Balligkeit sehr schön. Wenn ich ohne Winkelhilfe mit dem Bankstein schleife, ist die eine Fase z.B. immer leicht ballig, die andere nicht (und die Winkeltreue ist natürlich nicht so gut wie bei einem Meister nach 20 Jahren Schleifpraxis, dafür hab ich das Teil ja gebaut...). -Und man merkt auch, wenn der Reflex durch (zu) langes Abziehen immer mehr verschmiert. Und, dass ein Micrmesh 2000 dabei viel aggressiver ist als der Lederriemen.
Zum Nachbau empfohlen?
Also mit dem Edding und etwas mehr Probieren kommt man schon sehr weit. Aber wenn einer konrollieren will, was er selber auf dem Bankstein so kann und Spaß am Basteln hat, nur zu. Lediglich die Ringe zur Justage des Laserpointers (einfache Rohrschellen gehen sicher auch, ich hatte mich da nur so über die Drehbank gefreut) sollten etwas größer sein. -Man glaubt gar nicht, wie exzentrisch manche Dioden montiert sind. Ja und Obacht geben mit dem Laser, gell
Gruß,
Daniel
nachdem ja zuletzt wieder öfters die Diskussionen hochgekocht sind, wie genau denn der Anschliff sein soll, hier meine kleine Messvorrichtung:
Laserpointer justierbar an einen 110er KG-Rohr Deckel gebaut, Skala eingeklebt, fertig. -Naja, so schnell ging es nicht, aber das Prizip ist simpel.
Von rechts kommt also der Laserstrahl. Die Klinge wird nach oben durch den Deckel gehalten, schön mittig in die Zentrierung, Schneide auf einen zu, Laser von einem weg. An der Schneide wird der Strahl reflektiert und ergibt auf der Skala einen roten Kreisbogen. -Ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr, wenn das...
Zum genauen Messen muss man die Klinge so drehen, dass die Reflexe an der Wand (das sind die der Klinge selber) schön symmetrisch sind, dann kriegt man eine Aussage auf 1° genau. Man kann den Gesamtwinkel an der Skala ablesen, hier etwa 27°, beim anderen 25°. Beim Foto habe ich etwas verkantet, aber ich denke, das Prinzip ist klar.
Das Fixed wurde an einem Eigenbau-Nassschleifer geschärft, das Ganzstahl mit dem Wicked Edge vom Chef himself bei einem MF-Treffen letztes Jahr (entweder nutze ich die Messer zu wenig oder ich hab einfach zu viele...).
Schwer zu messen sind Hohlschliffe oder komplett runtergenudelte Klingen oder auch ballige Anschliffe. Denn einen klaren Reflex bekommt man natürlich nur bei einer sauberen Fase. Bilderbuchmäßig geht ein Tapetenmesser, bei dem man die Sekundärfase toll sieht.
Und? -Die Moral von der Geschicht?
-Muss man auf 0,1° genau schleifen, wie hier immer mal wieder zu lesen ist?
Sicher nicht! Ich habe mal ein Billigmesser kontrolliert, das merklich zu Seite zog beim Schneiden: Da waren es 8° Unterschied bei einer für ein Küchenmesser recht breiten Fase, was schon mit blosem Auge sichtbar war (die Ungleichheit). -Aber es hilft natürlich für den Sharpmaker, wenn der Grundanschliff auf 28° z.B. ausgeführt wird. Und auf lange Sicht ist der Schleifaufwand und der Verschleiß geringer, wenn man den Winkel einigermaßen hält.
-Wie ändert sich der Winkel vom Ricasso bis zur Spitze?
Beim Steckehrl habe ich hinten 27°, vorne im Bereich der Krümmung dann 25°. Das liegt daran, dass die Klinge auf der Seite aufliegt wie bei der Shinko. Der Keil ist vorne ein anderer, also auch der Schärfwinkel. Beim Ganzstahl habe ich 25° Gesamtwinkel gemessen, nahe der Spitze 24-25°. Die Änderung des Winkels ist also im Bereich der Messgenauigkeit der Vorrichtung. Allerdings ist der Winkel auf der einen Seite 1-2° größer als auf der anderen. -Das ist ein Einspannfehler am Wicked Edge. Aber wenn ich daran denke, wann das war (dunkel, nur mit Taschenlampe, auf der Bierbank), dann ist das schon o.k..
Was sieht man jetzt? Sieht man damit sogar das "Stumpf werden"?
-Naja, wenn beim Tapetenmesser nach X m Dachpappe die 2. Fase komplett weg ist, dann sieht man das schon, aber jeder andere Schärfetest ist da feinfühliger. Allerdings merkt man die Balligkeit sehr schön. Wenn ich ohne Winkelhilfe mit dem Bankstein schleife, ist die eine Fase z.B. immer leicht ballig, die andere nicht (und die Winkeltreue ist natürlich nicht so gut wie bei einem Meister nach 20 Jahren Schleifpraxis, dafür hab ich das Teil ja gebaut...). -Und man merkt auch, wenn der Reflex durch (zu) langes Abziehen immer mehr verschmiert. Und, dass ein Micrmesh 2000 dabei viel aggressiver ist als der Lederriemen.
Zum Nachbau empfohlen?
Also mit dem Edding und etwas mehr Probieren kommt man schon sehr weit. Aber wenn einer konrollieren will, was er selber auf dem Bankstein so kann und Spaß am Basteln hat, nur zu. Lediglich die Ringe zur Justage des Laserpointers (einfache Rohrschellen gehen sicher auch, ich hatte mich da nur so über die Drehbank gefreut) sollten etwas größer sein. -Man glaubt gar nicht, wie exzentrisch manche Dioden montiert sind. Ja und Obacht geben mit dem Laser, gell
Gruß,
Daniel