crashlander
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Nach längerer Zeit habe ich mich entschlossen, mir besagtes Messer zuzulegen. Vielleicht auch, weil ich vor längerer Zeit mein altes Buck 110 verkauft habe und kein klassisches Lockback mehr hatte (Ich verwende das sehr verbreitete Buck Folding Hunter im Laufe des Reviews öfters als Vergleich). Zudem gefallen mir Knochenschalen in "wormgrooved"-Optik ausnehmend gut. Es war mein erster Kauf bei AGRussell, alles lief bestens. Incl. Versand und Zoll habe ich IIRC EUR 130 gelöhnt. Der Preis bei Russell beträgt US$119. Kann man also nicht meckern.
Gewicht: 138g
Gesamtlänge: 210mm
Klingenlänge: 91mm
Klingenmaterial: ATS-34
Griffmaterial: “Wormgroove Goldenroot Bone”Griffschalen, Messingliner, Neusilberbacken
Also ein recht großes Messer und durchaus ein Ersatz für das Buck 110.
Die Verarbeitung ist für ein klassisches Lockback wirklich gut, Spalten zwischen Platinen, Backen und Griffschalen sind nicht vorhanden, nur die Rückenfeder liegt vorne etwas tiefer als hinten. Das spürt man, wenn man mit der Fingerspitze leicht über den Griffrücken quer zur Längsachse fährt. Es ist ein ganz leichtes Klingenspiel sowohl quer als auch in Klapprichtung zu spüren. Die Klinge ist spiegelpoliert und ohne Kratzer. Auch Backen und Platinen weisen ein sehr schönes Endfinish auf. Die Griffschalen haben eine wunderschöne Färbung, gerade im Sonnenlicht. Meine Frau meinte, die Klingenätzung mit dem großen "S&M" sei ziemlich pervers. Naja, vielleicht hätte man den Namen ausschreiben sollen
Die Klingenschärfe ab Werk war kaum der Rede wert. Ich habe es nicht geschafft, ein Stück Papier mit Druck und Zug (in der Luft gehalten) zu schneiden. Auch einen Briefumschlag zu öffnen war schwierig. Ich habe mich erstmal eine halbe Stunde mit dem Sharpmaker hingesetzt, jetzt ist es einigermassen scharf. Den Lansky wollte ich nicht einsetzen, um das Klingenfinish nicht zu zerstören und weil die Klinge keine gerade Fläche hat; Flachschliff (!) und Rückenanschliff gehen direkt ineinander über.
Ich habe das Messer jetzt seit zwei Wochen fast immer in der Hosentasche. Es ist zwar recht schwer, aber geht schon noch, durch den recht schmalen Griff ist es nicht sperrig.
Die Ergonomie ist gut, zwar gibt es keinen Fingerschutz nach vorne, dafür eine Daumenriffelung. Es läßt sich auch mit hohem Druck angenehm greifen. Die Klingenform ist, wie man sich denken kann, sehr praxistauglich - wenn sie dann mal scharf ist.
Der Klingengang ist von zwei Stellen abgesehen sehr weich, diese "rauhen" Stellen werden aber im Laufe der Zeit auch weicher, das läuft sich noch ein, denke ich. Die Feder ist sehr stark und rastet erst im allerletzten Augenblich hinter der Klinge ein, ein sehr ungewohnter Vorgang. Meine Frau, obwohl jetzt nicht gerade schwach, hatte Mühe, die Klinge wieder zu entriegeln, so fest schließt die Feder. Ich sehe es als Sicherheitsmerkmal gegen ungewolltes Entriegeln.
Mein Fazit: Ich bin mit dem Kauf sehr zufrieden, es ist ein klassisches Taschenmesser in guter Verarbeitung für einen akzeptablen Preis. Dieser ist zwar sehr viel höher als beim Buck 110 (ca. EUR 53), aber ich denke, im Gegensatz zum aus einem (?) Stück bestehenden Messingriff des Buck ist der vierteilige, zusätzlich mit einer Fangriemenhülse versehene Griff des S&M sehr viel aufwändiger zu fertigen; auch schätze ich den Knochen kostspieliger ein als das Holz beim Buck. Zu guter Letzt ist die Klinge aus ATS-34 und poliert.
Normalerweise stehe ich zwar mehr auf modernere Designs, aber so ein gutes Stück gehört doch ins Messerschränkchen.
Fragen und Kommentare zum Messer bzw. dem Review sind gerne willkommen und erwünscht.
Gewicht: 138g
Gesamtlänge: 210mm
Klingenlänge: 91mm
Klingenmaterial: ATS-34
Griffmaterial: “Wormgroove Goldenroot Bone”Griffschalen, Messingliner, Neusilberbacken
Also ein recht großes Messer und durchaus ein Ersatz für das Buck 110.
Die Verarbeitung ist für ein klassisches Lockback wirklich gut, Spalten zwischen Platinen, Backen und Griffschalen sind nicht vorhanden, nur die Rückenfeder liegt vorne etwas tiefer als hinten. Das spürt man, wenn man mit der Fingerspitze leicht über den Griffrücken quer zur Längsachse fährt. Es ist ein ganz leichtes Klingenspiel sowohl quer als auch in Klapprichtung zu spüren. Die Klinge ist spiegelpoliert und ohne Kratzer. Auch Backen und Platinen weisen ein sehr schönes Endfinish auf. Die Griffschalen haben eine wunderschöne Färbung, gerade im Sonnenlicht. Meine Frau meinte, die Klingenätzung mit dem großen "S&M" sei ziemlich pervers. Naja, vielleicht hätte man den Namen ausschreiben sollen

Die Klingenschärfe ab Werk war kaum der Rede wert. Ich habe es nicht geschafft, ein Stück Papier mit Druck und Zug (in der Luft gehalten) zu schneiden. Auch einen Briefumschlag zu öffnen war schwierig. Ich habe mich erstmal eine halbe Stunde mit dem Sharpmaker hingesetzt, jetzt ist es einigermassen scharf. Den Lansky wollte ich nicht einsetzen, um das Klingenfinish nicht zu zerstören und weil die Klinge keine gerade Fläche hat; Flachschliff (!) und Rückenanschliff gehen direkt ineinander über.
Ich habe das Messer jetzt seit zwei Wochen fast immer in der Hosentasche. Es ist zwar recht schwer, aber geht schon noch, durch den recht schmalen Griff ist es nicht sperrig.
Die Ergonomie ist gut, zwar gibt es keinen Fingerschutz nach vorne, dafür eine Daumenriffelung. Es läßt sich auch mit hohem Druck angenehm greifen. Die Klingenform ist, wie man sich denken kann, sehr praxistauglich - wenn sie dann mal scharf ist.
Der Klingengang ist von zwei Stellen abgesehen sehr weich, diese "rauhen" Stellen werden aber im Laufe der Zeit auch weicher, das läuft sich noch ein, denke ich. Die Feder ist sehr stark und rastet erst im allerletzten Augenblich hinter der Klinge ein, ein sehr ungewohnter Vorgang. Meine Frau, obwohl jetzt nicht gerade schwach, hatte Mühe, die Klinge wieder zu entriegeln, so fest schließt die Feder. Ich sehe es als Sicherheitsmerkmal gegen ungewolltes Entriegeln.
Mein Fazit: Ich bin mit dem Kauf sehr zufrieden, es ist ein klassisches Taschenmesser in guter Verarbeitung für einen akzeptablen Preis. Dieser ist zwar sehr viel höher als beim Buck 110 (ca. EUR 53), aber ich denke, im Gegensatz zum aus einem (?) Stück bestehenden Messingriff des Buck ist der vierteilige, zusätzlich mit einer Fangriemenhülse versehene Griff des S&M sehr viel aufwändiger zu fertigen; auch schätze ich den Knochen kostspieliger ein als das Holz beim Buck. Zu guter Letzt ist die Klinge aus ATS-34 und poliert.
Normalerweise stehe ich zwar mehr auf modernere Designs, aber so ein gutes Stück gehört doch ins Messerschränkchen.
Fragen und Kommentare zum Messer bzw. dem Review sind gerne willkommen und erwünscht.


