Scheppach bts900x Band- und Tellerschleifer

DJTMichel

Mitglied
Beiträge
20
Hallo Leute!

Auf der Suche nach einem brauchbaren Kompromiß für meinen Hobbydachboden schwanke ich zwischen dem Metabo Bandschleifer BS175 und einem Scheppach bts900x Band- und Tellerschleifer. Erstgenannter ist hier häufiger behandelt worden, bei Letzterem reizt mich der (zugegeben) kleine Schleifteller*. Mehr als Messergriffe bearbeiten und gelegentlich mal ein Messer damit schleifen habe ich damit nicht vor. Einen Poliermotor habe ich.
Kann mir bitte jemand etwas zu dieser kleinen Maschine sagen, könnte ich mit etwas Geduld auch damit ein Messer herstellen?

Gruß
Michel

*) damit könnte ich wenigstens die Hirnholzflächen von Griffrohlingen rechtwinklig plan schleifen um eine andere Holzart (z.B. als Abschluß) sauber aufkleben zu können
 
Hallo,

also ich haber keine solche Scheppach, aber ich möchte aus eigener Erfahrung die Erwartungen an so einen (dazu noch so winzigen) Teller etwas dämpfen. Ich nenne einen Tellerschleifer mit 300er Durchmesser mein Eigen, auch mit Klett, und ich mache inzwischen fast alles am Bandschleifer. Zum Schleifen sinnvoll nutzen kann man eigentlich nur den Bereich von 40 % bis 90 % des Radiuses. Wenn man die Fläche mal vergleicht mit einem Schleifband, kann man sich die Haltbarkeit an fünf FIngern abzählen. Außerdem wird eine Fläche durch den Klett und mit einem nicht 100 %ig scharfen Papier nicht wirklich plan.

Kurzum: Um winklig zu schleifen, kommt es nicht darauf an, ob Teller oder Band, sondern darauf, ob man einen ausreichend großen, im Winkel fein verstellbaren und steif befestigten Tisch hat - oder sich eben einen solchen baut.

Und wenn es gut plan & winklig sein soll, muss man hobeln / fräsen und anschließend finish mit Schleifpapier von Hand auf einer planen Unterlage...

Gruß,
Daniel
 
Hallo,

ich besitze den Scheppach und bin sehr zufrieden damit. Er wird ausschliesslich zur Holzbearbeitung genutzt und dabei macht er seine Sache sehr gut. Ich kann das Gerät nur empfehlen - allerdings war ich nicht sehr verwöhnt, bis zur Anschaffung des Scheppach hatte ich nur im Schraubstock eingespannte Handgeräte :irre:
 
Hi Michel,

habe den BTS900 auch seit letztem Jahr. Für Stahlbearbeitung im Hinblick auf Messerformgebung ist er ohne Umbau ungeeignet. An deiner Stelle würde ich den Metabo nehmen - für Stahl das Richtige; vergleiche mal auf die Bandgeschwindigkeiten.

Meiner ist mittlerweile mit Planschleifplatte und Zusatzrollen auf 50x1000/1050 Bänder umgerüstet. Zur besseren Zugänglichkeit hab ich die Verkleidung abgenommen und weit reichend Material entfernt. Ansonsten kommt man einfach nicht an die Bandkante z.B. zum Ricassoschleifen ran oder klemmt sich die Finger beim Halten des Klingenrohlings.

P1030054.jpg

Im Kaufzustand geht es zwar irgendwie aber mit dem BS175 sicher besser. Gute Bänder für Stahl im Originalmaß sind auch rar oder teuer.

Den Teller nutze ich mittlerweile nur noch selten.
 
der BS175 wurde angeliefert und ich habe damit zwei Holzgriffe bearbeitet. Ging ganz gut, nur fehlt mir für einige Anwendungen eine größere Auflagefläche mit einem Anschlag. Danke für Euere Tipps :super:.
 
Also ich habe den Scheppach bd 9000 special edition, ist im Prinzip genau daselbe wie der bts900x.

Ich habe alle Klingen (7 bisher:p) mit diesem Gerät geschliffen.

Meine Erfahrungen sind gemischter Natur
Positiv:
Das Ding hat, obwohl relativ wenig Watt, einen ganz ordentlichen Durchzug (im Gegensatz zudem vergleichbaren Einhell BT US 400, mit dem ich auch mal arbeiten 'musste' :mad:), mir hat es schon ein paar mal Werkstücke aus der Hand gerissen. Allzuviel darf mach sich natürlich nicht erwarten, mit beherztem Druck kann man das Band schon gern mal zum stehen bringen.
Der Tellerschleifer ist, wie Daniel schon gesagt hat zu klein dimensioniert, zum rechtwinkelig Abrichten von Klingenrücken habe ich allerdings noch keine Bessere Metode gefunden, also ich benutze ihn sehr gerne. Durch die imho recht hohe Drehzahl nimmt er auch ganz gut Material weg.
Das Ding hat ein anständiges Gewicht und der Korpus und der Schleiftisch sowie der Anschlag sind aus Stahl gefertigt.

Negativ:
Die Bandgeschwindigkeit von 7,5m/s ist etwas gutes für Anfänger wie mich, da nicht so viel Material in kurzer Zeit abgetragen wird, man braucht allerdings schon etwas Geduld um aus 3-4 mm Flachstahl eine Form rauszubekommen. Für den Feinschliff mit 240er Bändern ist die Geschwindigkeit top
Das Schleifband lässt sich nicht bis zum äußersten Rand positionieren, daher habe ich mir mit dem Dremel eine ca 5-6 cm lange Kerbe in den rechten Rand geschnitten, die mit dem Schleifband auf eine Höhe einzustellen ist.
Die Staubabsaugung funktioniert eher schlecht als recht, 70% der Stäube fliegen über den Anschlag hinaus und die Absaughaube verstopft ganz gerne mal, was mich direkt zu dem nächsten Problem führt: Wenn man Holz und Metall damit schleift, sollte man unbedingt nach dem Holzschliff, die Absaughaube durchblasen, bzw. demontieren und reinigen. Bei mir hat sich ein Klumpen Holzstaub gesammelt und durch die heißen Metallspäne und den Luftzug der Absaugung entzunden und ein hübsches Loch in die Abdeckung (Plastik) gebrannt.

Und jetzt habe ich das Ding knapp ein Jahr und der Nullspannungsschalter ist defekt und in Reparatur sonst könnte ich Fotos von der Kerbe und dem Brandloch schicken.

Fazit:

Für Holz (Fingermulden an Griffen lassen sich an der vorderen Umlenkrolle super schleifen) und Feinschliff zu empfehlen. Für Stahl und vor allem Formgebung werde ich mich anderweitig umsehen.

lg
Albert
 
Zurück