Schick, mein neuer Haslauer

pebe

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Heute morgen kam das FTH mit Damastklinge von Michael Schick.

Ein echter Brocken. Ich messe 10,2cm Klingenlänge bei 4,5mm Klingenstärke und gut 0,8mm hinter der Wate. Nun frage ich mich, ob trotz Multigrind nicht eine ballige Fase besser zu dem Messer passen würde.

Kommentare aus Portugal aber auch andere sind überaus erwünscht.

 
Moin pebe,

kommt mir irgendwie bekannt vor, das Messer :p!

DSC03573.jpg

0,8 mm sind natürlich eine Ansage, ballig hin oder her. Meins hat einen Hohlschliff und 0,5 mm hinter der Wate. Die Fase habe ich mittlerweile ballig gestroppt. Das war es aber auch. Ich gehe an solche Messer nicht ran, weil Gerds Customs eben Gerds Customs sind. Fett, stabil, Brecheisen. Egal, wie der Auftritt ansonsten ist.

Ich habe auch welche mit 0,6 mm. Und ich habe zwei ballige Exemplare, ballig auf Null. Aber die habe ich bei Gerd auch genauso in Auftrag gegeben. Schneiden tun ja alle, wenn sie ordentlich abgezogen sind. Und auch die Klinge mit 0,8 mm hat nur dann Probleme, wenn sie Möhren schneiden muß. Muß sie ja nicht ;)!

Solange das Geschneide irgendwo an der Oberfläche abläuft, kann man ganz gut damit arbeiten. Ich habe Spydies mit 0,7 mm, die gehen auch in Ordnung. Kommt halt darauf an, was man von einem Messer will. Ich bin da ja ganz klar auf dem Trip shallow convex down to zero, 0,2-0,3 mm hinter der Wate und Gesamtschneidenwinkel 20 Grad. Bei geeignetem Stahl.

Aber ich habe reichlich Messer, die in etwa so ausgelegt sind, wie Dein neues Haslauer. Und gehe da nicht ran, habe immer wieder eins in der Tasche und schneide auch damit an Hölzern rum. Wenn ich maximale Schneidfreude will, nehme ich halt Attilas Karpaten-Opinel zur Hand oder Boll oder Froberg oder eins von meinen Gepimpten.

Ich würde an einem Messer von Gerd keine Veränderung vornehmen. Was ich tun würde, das Messer hinschicken und ihn bitten, eine alternative Klinge aus Wolframstahl (z.B. 1.2442) - ballig auf Null - anzufertigen. Und dann nach Gusto wechseln.

R’n‘R
 
Moin,

Vielleicht hab ich mich da missverständlich ausgedrückt.

Die Überlegungen waren lediglich auf die Schneidfase gerichtet. Und auch hier keine massive Umschleifarbeiten sondern eher auf die Frage, ob es erstens sinnvoll und zweitens möglich ist durch ausschließliches mesh-auf-mousepad-schärfen einen Klingenschliff ähnlich den Frobergs herzustellen, obwohl der Haslauer derart fett hinter der Wate ist.

pebe
 
Moin pebe,

das "Schneiderlebnis" eines Froberg bekommst Du so nicht geregelt. Ich habe ja meinen oben gezeigten Haslauer von V-Fase auf ballig umgestroppt. Das Messer schneidet nicht besser und nicht schlechter als vorher. Aber ich kann es auf Schleifleinen abziehen. Das ist aus meiner Sicht deutlich bequemer.

Wenn man per Hand schärft, wird es auch besser, da man eher die gesamte Fase touchiert beim Schärfen. Mit einem Sharpmaker beispielsweise genau die V-Fase zu erwischen ist eher Glücksache - wenn es überhaupt gelingt. Ich habe das unter dem Mikroskop kontrolliert. Und mit Stroppen erziele ich klar ein sehr gutes Ergebnis.

Ich habe die Klinge übrigens nicht auf einen Rutsch umgestroppt, sondern die Balligkeit hat sich durch konsequentes Stroppen (mit 1.500 bis 12.000) nach und nach eingestellt. Würd ich immer wieder so machen :) ...

Das "Schneiderlebnis" läßt sich btw gut mit einem Sebenza vergleichen. Sebenzas haben ja von Haus aus eine ballige Fase. Bei meinen Small und Large Sebies stehen 0,6 bis 0,7 mm hinter der Wate. Ist eine gute Orientierung. Aber noch lange kein Froberg, wenn Du nicht grundlegend hinter der Wate abräumst.

R'n'R
 
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Danke, das war im Grunde das, was ich hören wollte :super:

Dass ich künftig den Haslauer einfach mit Micro Mesh am Leben halte und er damit nach und nach „unten“ ballig wird. Und damit zumindest nicht zwangsläufig schlechter schneidet als mit der originären Fase und vielleicht etwas stabiler wird, was mir bei dieser Klinge einfach passender scheint im Gegensatz zum zweiten Messer, das gestern morgen auch ankam :D

pebe



P.S. Das Diefenthal kam leider nicht pünktlich zum Stichtag, soll aber am Montag unser Dorf erreichen.
 
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