Schlagfrequenz Federhammer??

Torsten Pohl

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Erst mal frohes neues Jahr!!

Ein Freund hat mich gestern, auf der Party kalt erwischt, sag ich mal.
Es geht um einen kleinen relativ leichten Federhammer den er gebaut haben möchte.
Bär so um die 10kg also nix wildes, dann frage er mich welche Schlagfrequenz dafür wohl optimal sei???

Äh, tja, was weiß ich :confused:, ich persönlich würd den einfach so auslegen das bei Motordrehzahl 60-80- Schläge die Minute rauskommen, will er mehr/weniger FU und fertig.
Kommt da so hin bei nem kleinem, dem kann ich einfach nicht genug Masse mitgeben um mehr zu machen.

Tschau Torsten der schon wieder am Rechnen ist.
 
Hallo Thorsten,

mein Hammer hatte etwa 13kg Bärgewicht und 200 Schläge pro Minute.

Bei 80 Schlägen schläft man ja ein...

Für eine ordentliche Umformleistung bei geringem Bärgewicht muss man halt die Schlagzahl erhöhen.

Die Lufthämmer bei Angele machen 245 bei 9kg/1,5kW und 210 bei 75kg/7,5kW.

MfG
newtoolsmith
 
sag ma wo du schon grad hier bist, hab mir ma den Thread mit deinem Hammer rausgesucht, war der voll Digital, sprich ein/aus???
Hat das problemlos funktioniert??
War wohl ein 3000U/min Motor oder warum hast du zweimal untersetzt?

Tschau Torsten
 
Jo, Thorsten,

wo ich schon mal hier bin...

Der Hammer war in der Tat digital und hatte sowohl keinen Pufferunterlaufschutz als auch keine Bustaktverdoppelung.

Beim nachlesen stellte ich fest, dass ich von 150 1/min geschrieben hatte. War ein 1500er mit etwa 10:1 Untersetzung. Das wird dann wohl stimmen.

Der Hammer funktionierte problemlos, hätte aber ruhig massiver gebaut sein können.

Ich würde bei einem Neubau z.B. den Hauptständer mit dreieckigen Knotenblechen von 30cm Schenkellänge auf eine 20mm Platte schweißen. Das verlangsamt die Geschwindigkeit des Hammers innerhalb der Garage. :D

Ansonsten hat das Teil super zugeschlagen.

Das Motorschütz habe ich per Nockenwellenschalter so gesteuert, dass es trennt, wenn der Kopf gerade herunterkommt. Durch den Nachlauf blieb der Hammer dann im Endeffekt in oberster Stellung stehen.

Ich weiß leider nicht mehr, wer den Hammer damals gekauft hat, sonst hätte man den mal nach Langzeiterfahrungen fragen können.

MfG
newtoolsmith
 
Thorsten!! Huuhu!

Ich hab da so Lektüre gekriegt...

Steht auch etwas über Federhämmer drin.

Sollen wir uns da mal ein bisschen... ?

MfG
newtoolsmith
 
..........aber so dass es die Gemeinschaft mitkriegt bitte sehr:super:

Freunde
 
Das hier ist zwar nicht das Chat,....dennoch....einer für Alle ...Alle für einen.....;-)



unsel für alle
 
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Vom mir aus, geler Stoff gell:D:D, bin die nächsten zwei Wochen noch mit Umzug beschäftigt (hab jetzt auch 32A Steckdosen:teuflisch:teuflisch:teuflisch).
Bin also zu jeder Schandtat bereit.

Tschau Torsten der im moment mal wieder Keilriemenübersetzungen ausrechnet, und den das jedes mal massiv ankot......!!!
 
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Habe diesen alten Thread ausgegraben wegen folgender Frage:

was ist rein theoretisch "besser"

ein 20 kg Hammer der 100 mal pro Minute schlägt, oder ein 2 kG Hammer der 1000 mal pro Minute schlägt ?

Die pro Zeit eingebrachte Energie ist ja in beiden Fällen gleich. (eigentlich ist sie beim 2 kg Hammer grösser, weil er wesentlich schneller ist, und Energie ist ja masse mal geschwindigkeit zum Quadrat halbe)

Der 2 kg Hammer könnte aber extrem viel kleiner und leichter ausfallen und würde wesentlich feineres Korn machen (mehr Trümmerschläge pro Hitze)?
 
.......was ist rein theoretisch "besser":
ein 20 kg-Hammer, der 100 mal pro Minute schlägt, oder ein 2 kg-Hammer, der 1000 Mal pro Minute schlägt?.....
Nach meiner Meinung und Erfahrung kannst Du das selbst ausprobieren mit Deinen Handhämmern. Eine wesentliche Umformleistung in einem Werkstück erreichst Du nur über die Hammermasse (wobei die menschliche Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Frequenz schnell ausgeschöpft ist). Die Werkstückgröße ist dabei natürlich ein Leitfaktor.

Im Buch 'Der Schmied am Amboss' (Hundeshagen) wird durch eine Skizze verdeutlicht, wie sich der Drang bei größerer oder kleinerer Hammermasse im Material äußert. Kleinere Hämmer bringen eher an der Oberfläche das Material in Bewegung (bei hohen Frequenzen könnte man gar vom 'Fließen' sprechen). Bei einem Zylinder führt das zum Aufpilzen. Ein kräftiger 'Wumms' hingegen bringt die Energie bis weit in das Material hinein, wobei aus dem Zylinder durch Stauchung eine 'Tonnenform' wird.

Fazit: bei geringen Querschnitten (Rasierklingen herstellen....) könnte man vermutlich mit sehr hohen Frequenzen schmieden, bei stattlicheren Querschnitten braucht man mehr Masse.

Soweit ich gelernt habe, erreicht man ein feineres Korn nicht speziell durch eine hohe Frequenz, sondern durch die erzeugte Umformleistung im Material. Daher haben industriell hergestellte, im Gesenk geschmiedete Messer (wozu oft nur 2 - 4 Schläge benötigt werden) durchaus eine feine Stahlstruktur (natürlich auch abhängig von der WB).

Gruß

sanjuro
 
E(kin) = 1/2 m v^2

Hier wird deutlich, die eingebrachte Energie verdopplet sich, wenn man die Masse verdoppelt.

Verdoppelt man hingegen die Geschwindigkeit, vervierfacht sich die kinetische Energie.
 
Schlagfrequenz beim Federhammer

E(kin) = 1/2 m v^2. Hier wird deutlich, die eingebrachte Energie verdoppelt sich, wenn man die Masse verdoppelt. Verdoppelt man hingegen die Geschwindigkeit, vervierfacht sich die kinetische Energie.
Das scheint mir nur ein Teil der in der Praxis erzielbaren Leistung zu sein. Wie sieht es aus mit der Wirkung in der Tiefe des Materials, also bei größeren Werkstücken/Querschnitten? Gibt es dazu auch eine Formel?

Hinzu kommt meine Vermutung, dass relativ große Maschinenleistungen benötigt werden, um ein kleines Hammergewicht 1000 Mal in der Minute zu beschleunigen und abzubremsen, vor allem bei gleichem Hub wie bei dem größeren Bär. Da gibt es sicher Berechnungen, in denen das berücksichtigt wird, damit am Ende eine wirtschaftlich arbeitende Maschine dabei herauskommt.

Gruß

sanjuro
 
Das scheint mir nur ein Teil der in der Praxis erzielbaren Leistung zu sein. Wie sieht es aus mit der Wirkung in der Tiefe des Materials, also bei größeren Werkstücken/Querschnitten? Gibt es dazu auch eine Formel?

Lässt sich alles in Hundeshagen "Der Schmied am Amboss" nachlesen, wo übrigens auch genau dieser Zusammenhang auf dem Titelbild als Illustration dargestellt ist. Die Penetrationstiefe der Schlagenergie ist abhängig vom Hammergewicht.
 
"Rein theoretisch" ist die Sache so, wie es Bernhard dargestellt hat.
"Unrein praktisch" sieht es aber anders aus.

Bei der Arbeit mit dem Handhammer ist es nicht möglich, ein Hämmerchen von 100 Gramm 10 mal schneller zu beschleunigen, als einen 10 mal oder auch 50 mal schwereren Hammer.
Die Grenzen sind da einfach durch die Biologie vorgegeben. Selbst die bloße Faust kann man nur mit einer bestimmten und gar nicht mal so hohen Geschwindigkeit bewegen.

Bei ordentlicher Technik kann man aber auch einen schweren Hammer so beschleunigen, daß er mit ähnlicher Geschwindigkeit auftrifft wie ein leichter.
Die Schlagfreqzuenz wird vom Beschleunigungsvermögen in allen Phasen der Bewegung bestimmt, die Auftreffgeschwindigkeit dagegen vom Beschleunigungsvermögen in der Abwärtsbewegung.

In meiner Praxis hat sich das so bestätigt:
Ich bin ja für meinen schweren Hammer berüchtigt und werde immer wieder mal mit dem Gesetz von Masse mal Beschleunigung im Quadrat konfrontiert. Ich schlage dann folgende praktische Probe vor: Ich halte mir eine 30 kg schwere, 50 mm dicke Stahlplatte auf den Kopf und der Skeptiker darf mit einem 500 -gramm Hammer mit aller Kraft auf die Platte hauen. Dann komme ich dran und haue mit meinem "Normalhammer"-4 kg - auf die Platte, die er auf dem Kopf hält.
Ich habe die Probe noch nie wirklich machen müssen (Ich würde den zweiten Teil auch nicht ausführen- das wäre eine zu brutale Methode, jemandem Erkenntnisse einzuhämmern- da er den Versuch wahrscheinlich nicht überleben würde, wäre der Lerneffekt auch nur ganz vorübergehend).

Beim Maschinenhammer entfällt die Begrenzung durch die menschliche Leistungsfähigkeit. Auch hier gilt aber -worauf sanjuro zu Recht hingewiesen hat- die negative Energiebilanz extrem schnell gehender Hämmer, die ja nicht nur in der Schlagbewegung schnell sein müssen, sondern im gesamten Bewegungszyklus.
Es kommt noch etwas hinzu:
Bleiben wir beim Beispiel des 2kg-Hammers mit 1000 Schlägen pro Minute. Ein so leichter Hammer kann nur eine relativ kleine Hammerbahn haben. Die würde also nur lokal und nicht flächig wirken, wäre also nur für kleine Werkstücke wirklich brauchbar.
Würde man die Bahn des leichten Hämmerchens dagegen so breit wie möglich machen, so wäre die Wirkung ähnlich wie bei einer Fliegenklatsche.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
So schnelle Hämmer hatten wir doch in Leverkusen gesehen, in der Sensenfabrik.unsel erinnerst du dich?
Ich mein 3kg und 2500 Schläge.
Es war nur ein kleiner Teil im Hammer, der auf und ab bewegt wurde, und zwar mit einem abgerundetem Dreikant der in einer Ovalen Öse rotierte.
Abwärts durch Feder und aufwärts durch Berührung des Dreikantes an der oberen Kante der Öse. Der "Dreikant" war auf einer Wagerechten Achse befestigt.
Wenn ich mich richtig erinner.
Wurde zum Tupfen und zum Dengeln benutzt.
 
Ah o.k. der 20iger ist gefallen

Die Sache mit der Eindringtiefe erinnert mich an den Druckkegel. der Druck des Schlages verteilt sich kegelförmig nach unten. Somit wird das Werkstück bis in die Tiefe verformt, soweit die Kegelfläche noch den nötigen Mindestverformdruck (plastisches Fliessen) abdeckt.

Wenn der Druck also nicht ausreicht, um diesen Kegel aus dem Werkstück herausschauen zu lassen, federt das Werkstück nur elastisch zurück, statt sich plastisch zu verformen.

Es hängt also schlussendlich nicht vom Gewicht ab, sondern nur vom der Energie pro Aufschlagsfläche. Die ist aber technisch mit einem schweren, im Volumen Kompakten Hammer einfacher (auf einmal) aufzubringen als mit ner leichten, aber schnellen Fliegenklatsche von gleicher Schlagfläche.

Extremgegenbeispiel wäre eine Detonationswelle, die nur mit Warmer Luft, aber dafür mit Schallgeschwindigkeit "umformt"

PS. Das Spiel mit dem 4kg Hammer auf Sathlplatte auf kopf haben wir in folgender Abwandlung gespielt.

Gewehrkolben auf aufgesetzten Stahlhelm :steirer:
Erhöht massiv die Aufmerksamkeit
 
Hallo,

Andreas, an diesen schnellen Hammer erinnere ich mich nicht.
Allerdings an einen Schwanzhammer der mit seinen 400 Schlägen pro min. zum Glätten der Sensenblätter diente.

Übrigends, um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen. Mein Atlas Federhammer 75Kg Bär schlägt 250 mal in der Minute. (Motor 1430 U/min 3,3KW)

Gruss unsel
 
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