Schleifen, aber wie?

SAN84

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Hallo,

nachdem ich mich zwischenzeitlich für 2 Schanz Messer entschieden hatte, musste ich feststellen dass beim Messerkontor viele Modelle ausverkauft sind. Die Inhaberin konnte mir leider keinen Termin nennen wann diese wieder verfügbar sind. Sie meldet sich aber.
Also habe ich vorerst ein Herder K5 und ein Herder Petty gekauft.

Ursprünglich hatte ich mich mal für den Horl entschieden, bin mir aber aktuell nicht mehr so sicher.
Vermutlich werde ich doch in Richtung Banksteine gehen.

Welche Banksteine könnt ihr mir denn empfehlen? Welchen Hersteller und welche Körnungen sollte ich haben damit alles abgedeckt ist?
Kann man die beiden Herder wetzen? Welcher Wetzstahl wäre hier empfehlenswert?

Vielen Dank im vorraus.

Christian
 
Ansonsten ist die Frage, ob Du nur schleifen willst, oder es zur Passion weiterentwickeln willst.
Als Basisaustattung hat sich der JMS Kombistein 1000/4000 bewährt. Damit hast Du alles, was Du brauchst, um die Messer dauerhaft auf sehr guter Küchenschärfe zu halten.
Noch mehr für Steine auszugeben, macht dann Sinn, wenn Du auch die Kohle für ein geführtes System ausgeben willst.
Dann ist es aber schon Passion.
 
@Isuas
Braucht es denn den gröberen Sieger? Oder wäre es nicht schon Zeit zum schleifen wenn ich den gröberen bräuchte?
Wäre der Dick Saphir eine Alternative zum Sieger?

@ebenezer

Aktuell ist kein geführtes System geplant.
1000 und 4000 reicht bei Steinen? Macht feiner noch Sinn, oder wäre das zu viel des guten?
Habe hier mal von Shapton gelesen. Ich gebe gerne ein paar Euro mehr aus wenn es sich qualitativ lohnt.
 
Ursprünglich hatte ich mich mal für den Horl entschieden, bin mir aber aktuell nicht mehr so sicher.
Vermutlich werde ich doch in Richtung Banksteine gehen.
Hallo Christian, ich bin der Gottfried, und ich würde dir auf jeden Fall den Horl empfehlen, der passt super zu deinen schönen Herder Messern.
Ist auch made in Germany, extreme Topqualität, und bekommst super Garantie Leistung. Ist sehr hoch angesehen als Schärfzeug auf den Foren! Es gibt keinen der NICHT damit zurecht gekommen ist.

Schleifen auf Banksteinen schafft z.B. keine Frau, die ich kenne.

VG , G
 
...zurück zum Thema. Den Sieger braucht es nicht, den Micro auf jeden Fall. Herder laufen lange gut mit Wetzstahl und wenn es mal Stumpf bleibt, gehst du auf besagten Kombistein. Ist der No-Nonsense Königsweg. Wie du schon richtig vermutest braucht es nichts feineres, die Ergebnisse werden freihand def. nicht groß besser. Vorerst brauchst du auch nichts gröberes.
 
1000 und 4000 reicht bei Steinen? Macht feiner noch Sinn, oder wäre das zu viel des guten?
Hallo Christian,

feiner ergibt schon Sinn, wenn
  1. du von einem Stein zum nächsten exakt den gewünschten Winkel wieder triffst. Ansonsten machst du das Ergebnis nur wieder schlechter. Freihand muss man hierfür schon lange üben, ein Naturtalent sein, eine jahrzehntelange japanische Schleifausbildung hinter sich haben oder ein geführtes System benutzen.
  2. der Stahl des Messers das auch hergibt. Mit einem 4000er als Schlussstein bist du bei deinen Messern schon sehr gut aufgestellt.
(Schau dir mal diesen Thread an. Diesen Thread sollte jeder mal durchlesen, der mit dem Schleifen beginnt.)
Edit: Streiche diesen Satz, hat @ebenezer schon erwähnt :)


Viele Grüße
Rainer
 
Hey,

Wenn Leute neu im Thema schleifen und scharf halten sind, kommt schnell eine "es muss feiner Mentalität" auf. Dafür habe ich auch bereits Lehrgeld bezahlt.
Hintergrund, je nach verwendetem Stahl, ist der Konsens, dass die brauchbarste Küchenschärfe durch eine Microzahnung an der Schneide entsteht. Wenn Interesse von deiner Seite besteht, kann ich Dir diese Webseite ans Herz legen: scienceofsharp (https://scienceofsharp.com/)
Pragmatisch erklärt, eine Schneide mit Finish Körnung 10.000 JIS flutscht über die Tomatenhaut und schneidet schlecht ein. Eine Schneide mit Finish Körnung 4000 JIS greift durch die Microzahnung und schneidet ansatzlos. Thematik Stahl bzw. Einflüsse wie Wärmebehandlung für das Beispiel außen vor gelassen...
Oft liest man in dem Zusammenhang hier von Schärfe die 2-3 Schnitte nur hält oder auch "aufgepimpte" Schärfe.
Also, um mich meinen Vorrednern anzuschließen ein sauberes 4000er Finish passt ;)

Gruß
 
Der Sieger hinterlässt ein feineres Schliffbild, als der Dick Micro.

Sieger:
1A5A0490.jpeg


Dick Micro:
1A5A0491.jpeg


Beim Dick Micro erkennt man neben den teils tiefen Riefen auch eine Art spiegelnde Politur direkt an der Schneide. Man muss extrem aufpassen, dass eine dünne Fase nicht verbogen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles klar, dann wird’s wohl ein 1000er und ein 4000er, oder eben ein Kombistein.

Bezüglich Wetzen, ist es überhaupt sinnvoll zu wetzen? Oder bei nachlassender Schärfe lieber gleich zum Stein greifen?

@Besserbissen

Ist der Saphir nicht gröber als der Micro? Ich hätte die Bilder genau andersherum eingeordnet.

Also anstatt dem Micro lieber den Saphir?
 
Nein. Andersrum ist‘s schon richtig.

Das hat Torsten im Eifer des Gefechts vermutlich versehentlich vertauscht - Micro feiner als Saphir.

grüsse, pebe
 
Bezüglich Wetzen, ist es überhaupt sinnvoll zu wetzen? Oder bei nachlassender Schärfe lieber gleich zum Stein greifen?
Ob wetzen oder TouchUp ist wohl Ansichtssache. Klappt beides.
Ich mach's aktuell bei Kochmessern auf Steinen und bei kürzeren über's Wetzen. Grundidee, so kann ich alle Kochmesser gleich scharf halten ob wetzbarer Stahl oder eben nicht.
Dazu noch soviel, für mich ist das schleifen bzw. der TU kein notwendiges Übel, sondern ich mach das ganz gerne.

Wenn Du nicht beim klassischen Kombistein landen solltest, muss es auch nicht unbedingt ein 4000er Stein sein. Guck Dich in Wartung&Pflege um, da gibt's viele Vorstellungen von Steinen.

Gruß

Edit: Steine
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat Torsten im Eifer des Gefechts vermutlich versehentlich vertauscht - Micro feiner als Saphir.
Ja, bin verpeilt. Aber anders: Das erste Bild ist der Sieger (nicht Saphir).

Hab es geändert.

Ist der Saphir nicht gröber als der Micro? Ich hätte die Bilder genau andersherum eingeordnet.

Ja, das stimmt. Sorry für die Verwirrung (s.o.) 😬
 
Kein Problem, das obere Bild ist dann der Sieger Longlife Sinterrubin?
Wäre dann eher der empfehlenswert anstatt des Dick Micro?
Aber Isuas hat geschrieben den Sieger fürs grobe🤔
 
Der Dick Micro ist der Feinste der 3 genannten. Wirklich Sinn macht der aber nur, wenn das Herder einen guten und sauberen Grundschliff hat.

Den Saphir empfiehlt Herder selbst. Damit kommt man auch noch klar, wenn die Klinge etwas stumpfer wird, dafür wird sie aber generell nicht so fein wie beim Micro. Wer nicht auf Maximalergebnis aus ist, wozu es Steine oder Systen braucht, ist damit zu Beginn ordentlich bedient,

Den Sieger an Herder braucht‘s nur, wenn deutlich stumpf oder Miniausbrüche vorhanden sind. Wer damit umgehen kann und schrittweise leicht bis streichelnd finished, bekommt auch ein brauchbares Ergebnis hin.

Ich persönlich könnte mit dem Saphir am K5 gut leben.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, also den Saphir oder den Micro.
Steine nen 1000er und nen 4000er und man ist erstmal ausgestattet. Mal schauen was es wird, ich bin mir noch nicht ganz sicher.
Irgendwie geht mir der Horl nicht aus dem Kopf. Für Anfänger wie mich sicher eine Option.
 
Ganz generell, wenn man keine Arbeit in Schleifen stecken will: einen guten Wetzstab (oben erwähnte) und dann 1x/Jahr zum Schanz zum Schleifen schicken. Minimal fuss, maximales Ergebnis. Natürlich nicht so "cool" wie selbst schleifen, aber dafür besser ;)
 
Ja das wäre natürlich das einfachste.
Aber ich möchte meine Messer schon selber schleifen. Nur suche ich eben nach einem Setup mit dem ich „einfach“ und ohne großartige Fehlerquellen schleifen kann. Vorm schleifen per Hand habe ich schon Respekt. Natürlich könnte ich mit alten Messern üben. Schneiden wird’s vielleicht irgendwie. Aber das kann auch Glück sein und auf Dauer wir vielleicht alles verschliffen, salopp gesagt. Deswegen immer noch die Gedanken an den Horl. Ich denke hier gibt es einfach nicht so viele Fehlerquellen.
 
Moin @SAN84

Wenn man niemand hat , der einen korrigiert ist es schon etwas zeitaufwendig sich das Freihandschleifen zu erarbeiten.
Da kann man nichts überspringen und ist halt konzentriert arbeiten....und das sind schon Stunden.
Ich hab das in der Jugend gelernt...und halte das deswegen auch für machbar....aber das mußt du für dich entscheiden.

Der Horl funktioniert ! ....die Preise finde ich halt sehr sportlich,,,insbesondere wenn man das aufwerten will.
Ganz ohne Übung wird das aber auch nichts....denn das Prinzip Grat dann und dann wieder weg...ist immer gleich

Gruss

Micha
 
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