Schleifen am Wassersandstein?

Torsten Pohl

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Vorweg das macht süchtig, wenn man Hohlschliff mag.

Nachdem mir vor etwa 2Wochen ein nahezu neuer 60cm Sandstein nebst Gestell und Wanne zugelaufen ist, hab ich dem natürlich einen Getriebemotor (650W) verpasst und an meinen allzweck Werkstatt FU angeschlossen.
So kann ich die Drehzahl steuern von 0 bis er gerade noch das Wasser halten kann.

Das erzeugte Oberflächenfinish das der Stein zulässt, liegt irgendwo zwischen 400er und 600er Nasschleifpapier gefühlsmäßig.
Und jetzt kommt die Frage.
Ist ein Wasserfilm eingentlich wirklich erwünscht beim schleifen.
Nach einer Klinge ist meine Erfahrung damit nicht allzu groß, klar ist nur, das in Zukunft, die Bandschleifer seltener laufen weil das schleifen am Wasserstein trotz sauerei richtig spaß macht!
Ich denke auf jeden Fall das der Wasserfilm wichtig ist, nur wie starkt sollte der sein?
Gerade so vorhanden baut sich eine Schleifschlamm auf der aber dann aber die Kanten verrundet,ein geschätzt ein paar mm dicker Wasserfilm sorgt für einen sehr feinen fast schon polierenden Abtrag, ich werde wohl die Wassermenge per Pumpe regulierbar machen, da ich die Vor-und Nachteile meine zu erkennen, was mein ihr???

Tschua Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Torsten,

ich habe auch einen solchen Sandstein, der durch einen regelbaren Geriebemotor angetrieben wird.
Ich lasse den Stein kräftig in das Wasser eintauchen, damit sich ein
ordentlicher Wasserfilm auf dem Stein bildet.
Ich habe den Eindruck gewonnen, daß bei wenig Wasser Schleifpartikel
von der Klinge sich in der Stein- Oberfläche festsetzen und der Stein dann glatt wird.

Bei meinem Stein ist es so, daß sich Klingen aus Kohlenstoffstählen gut
schleifen lassen. Bei gehärtenden "rostfreien " Klingen aus
zB. RWL 34 oder 440 B, C , tut sich fast garnichts und dauert eine Ewigkeit,- kann man vergessen.

Das kann natürlich auch von der Sandsteinqualität abhängig sein.

Das sind meine bisherigen Erfahrungen, - ich hoffe daß es bei Deinem
Sandstein besser funktioniert. Wenn Du mal solch eine gehärtete
Klinge geschliffen hast, berichte mal darüber.

Gruß
Heinrich
 
Hallo Torsten,

vielleicht erinnerst Du dich, hab hier schon mal meinen Wasserstein vorgestellt (leider sind die Bilder weg). Der hat auch 60cm Durchmesser, hab ihn aber, weil mir der Sandstein zu wenig Biss hatte, mit einem Kleidchen aus SiC versehen. Ich denk mal da gibt es sicherlich Unterschiede von Sandstein zu Sandstein, aber meiner war praktisch nicht zu gebrauchen. Da mir die 60rpm dann immer noch zu lahmarschig waren hab ich ihn dann umgebaut: (wer jetzt Sicherheitsbedenken hat: nicht mehr weiterlesen) den Stirnradantrieb weggebaut (der schluckte zu viel Kraft), 750W Getriebemotor über Riemenscheibe an die Welle gebastelt, den ganzen Stein oben mit einem Kasten umbaut. Jetzt läuft er mit 300rpm, aber natürlich nicht mehr im Wasserbad (das wär dann auch gleich leer :steirer:). Zum Wässern hab ich mir auch was mit ner Pumpe überlegt, aber noch nicht umgesetzt. Zur Zeit behelf ich mir mit nem Pumpsprüher, aber das reicht auch. An der Klinge (beim Schleifen quer zum Stein) staut sich das Wasser und sorgt für ausreichend Kühlung. Nur wenn man längs schleift und die Klinge schon ziemlich ausgedünnt ist muss man mehr aufpassen. Das Wasser spritzt jetzt oben gleich wieder weg gegen einen hinten aufgestellten Spritzschutz.
Der Stein hinterlässt eine Rauhigkeit (auf dem Stahl) wie etwa K80 (Papier), wenn ich ihn mit einem anderen Stein "anreibe" um eine Schlämme darauf zu erzeugen komm ich so auf geschätzte K180 mit entsprechend weniger Abtrag.
Ich kann Dir nur recht geben: Hohlschliffe für japanische Klingen damit anzubringen ist Spaß pur! (auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir inzwischen für die grobe Vorarbeit einen großen Bandschleifer zugelegt habe).

Gruß

MythBuster
 
Mahlzeit Torsten!
Bei meinem Wassersandstein arbeite ich mit einem Wasserfilm von ca 1mm.
Weniger...mag ich nicht (Schleifschlamm mag seine Berechtigung haben ...ist aber nicht mein Ding) und mehr erhöht nur die Sauerei, die ich hinterlasse.
Ich geb dir vollkommen Recht- Nass schleifen ist geil....hat für mich was von Meditation.
Bloß Vorsicht (auch wenn du es garantiert weist) pass gerade bei kleinen Klingen auf deine Fingerkuppen auf. Man merkt viel zu spät, daß die Haut weggeschliffen ist :irre:
Gruß und viel Spaß Ralf
 
Nabend,

danke für eure Beteiligung am Erfahrungsaustausch!

Heute habe ich ein paar Klingen an dem Stein geschliffen, sowohl harte wie auch weiche, wobei das schleifen ins durchgehärtete Material offensichtlich die stärke des Steins ist.

Rostfreie Stähle sind nicht so mein Ding, daher werde ich diesbezüglich nichts in dieser Richtung an Erfahrung beisteuern können.

Ich bin nach wie vor begeistert, obwohl mir einige Leistungsstarke Bandschleifer zu Verfügung stehen, incl. diverse Kontakträder, werde ich wohl in Zukunft öfters auf Sandstein schleifen.
Die im Vergleich zum BS mit 34er Band, natürlich geringere Abtragsleistung nehme ich zugunsten einer wesentlich besseren Kontrolle beim Schleifen gerne hin.
Ich überlege mir im moment ernsthaft, ob nicht vielleicht noch ein wesentlich größerer Schleifsandstein ins Haus kommt.
Oder ein weiterer Stein (nebst Unterbau etc.) mit gleichem Radius daneben gestellt wird, um Grobschliff und Feinschliff in 2 Schritte zu unterteilen.

Dazu wäre es natürlich mehr als Wertvoll, wenn man wüßte welche Steine als Ergänzung zum Sandstein in Frage kommen, und bei unterschiedlicher Abtragleistung im Material, ein zumindest ähnliches Abnutzverhalten im Bezug zum Radius haben.

Ich hab mitlerweile einen großen Pinsel als Wasserabstreifer montiert, damit lässt sich ein wirklich hauchzarter Wasserfilm dauerhaft realisiseren und die sauerei ist wesentlich verringert, und die nutzbare Drehzahl erhöht.

Tschau Torsten

Der Suchgrund hier mal als Bild, allerdings nicht der aktuelle Stand. Stein ist natürlich abgerichtet undausgerichtet worden etc. Spritzschutz montiert, Riemenabdeckung hat er bei Betrieb natürlich auch usw, was hier im Bild allerdings fehlt.

3904726.jpg
 
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