Schleifen eines wirklich stumpfen Messers

MPS

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Eine Anfrage an die vielen erfahrenen Messerschleifer: Wenn Ihr ein Messer habt, das extrem stumpf ist und aufgrund dessen sehr lange mit einem groben Schleifstein und Muskelkraft bearbeitet werden muss, welche Steine sind empfehlenswert? Ich nehme immer den gröbsten meiner vielen Carborundum-Steine, mal auch einen groben Diamantenstein, und seit 35 Jahren geht das fast immer gut. Gerade habe ich aber ein Exemplar, das mich wahnsinnig macht und aus einem stahlfarbenen Diamanten zu bestehen scheint. Eine Dreiviertelstunde schleifen hinterlässt nur geringe Spuren. Wie löst Ihr Derartiges, ohne das Ding zum Schleifer zu schleppen. Ich habe meinen Stolz.

Gruß
MPS
 
Wenn die Fase kaputt ist, muss eigentlich maschinell vorgearbeitet werden, außer dir kommt deine Lebenszeit irgendwie zu lang vor...

Wie ich das in so einem Fall mache, hab ich schon mal geschrieben - aber nicht noch mal, sonst hab ich wieder die "Überprofis" am Hals. Man kann das aber schon mit Baumarktzubehör hinkriegen.

Um denen Tribut zu zollen: Immer auf die Kühlung achten...

mfg, stubenhocker
 
Ich habe meinen Stolz.

Ich auch.
Und eine Tormek:D

Wenn es per Hand nicht klappt, dann ist entweder der Stein Mist oder Deine Technik falsch. Vielleicht ist auch gerade heute nicht Dein Tag zum Schleifen.

Trink was Nettes und probiere es heute Abend noch einmal.

Gruß
chamenos
 
Du hast Stolz, das Messerforum eine Suchfunktion.
Vereine beides und komme zu einem guten Ergebnis!

Danke für den Hinweis, kenne ich bereits. Da gibt es tausende und abertausende von Beiträgen zum Thema, und wenn ich die Zeit hätte... Ich gehe davon aus, dass ein Forum auch für Derartiges geeignet ist, sehr Erfahrene zu fragen und in Windeseile von deren Wissen zu profitieren. In der Zeit, die Du für Deinen Suchfunktion-Hinweis brauchtest, hättest Du genausogut mir sagen können, welchen Stein Du für hartnäckige Aufgaben bevorzugst. chamenos war sich nicht zu schade dafür, und ich danke ihm dafür.

Gruß
MPS
 
Nimm einen Bandschleifer mit einem 400'derter Korn als Schleifmittel ... sollte Erfolg bringen.

Wenn man nicht *ganz genau* weiss, was man da tut, kann man so auch wunderbar und sehr schnell die Waermebehandlung des Stahl ruinieren.

Dann ist die Frage, ob das Messer scharf ist oder nicht, nur noch rein akademischer Natur.

Hermann
 
Eure Vorschläge sind alle hilfreich, und die Resultate in den Videos über die Rasierschärfe von Messern, die so winzige Kräusel von einem freischwebenden Blatt Papier abtrennen, sind erstaunlich. Ich erreiche mit meinen Steinen schon eine beachtliche Schärfe, aber so was ist eine Etage höher.

Bedauerlicherweise habe ich Geräte dieser Art nicht im Hause, könnte auch überhaupt nicht damit umgehen, wenn ich sie vom gut bestückten Nachbar ausleihen könnte. Ich suche einfach eine Antwort auf die Frage, ob es grobe Steine gibt, die unter Muskelkraft bemerkenswert viel Stahl abtragen können, und von denen ich noch nichts gehört habe. Oder bleibt die Kombination "freihändiges Schärfen" und "sehr harter Stahl" einfach und weiterhin eine Frage von stundenlanger Arbeit?
 
Ich suche einfach eine Antwort auf die Frage, ob es grobe Steine gibt, die unter Muskelkraft bemerkenswert viel Stahl abtragen können, und von denen ich noch nichts gehört habe. Oder bleibt die Kombination "freihändiges Schärfen" und "sehr harter Stahl" einfach und weiterhin eine Frage von stundenlanger Arbeit?


Freihändig Schleifen eines stumpfen Messers mit sehr hartem Stahl:
DMT- Schärfblock extra grob
und viel Geduld.....(aber nicht unbedingt viel Muskelkraft).

Leider vermutlich keine neue Antwort für Dich, aber mir fällt auch nichts besseres ein. :hmpf:
 
Hallo,

für die wirklich harten Fälle oder fürs Neuanlegen einer Schneide, hab ich mein Lansky Set mit einem groben Diamantstein aufgerüstet.
Da hat bis heute noch jeder Stahl kapituliert, aber schnell ist was anderes, bedingt durch die Ministeingröße beim Lansky ;-)
 
DMT Extra-Extra Grob (120 microns) bei Dick.biz.

Ich habe damit mehrere millimeter gehärtete Stahl abgeschliffen.
 
Ich hab bei solchen stumpfen Messern gute Erfahrungen mit einer Diamant- Feile gemacht.
Geht ziemlich schnell mit denen.
 
Wenn man nicht *ganz genau* weiss, was man da tut, kann man so auch wunderbar und sehr schnell die Waermebehandlung des Stahl ruinieren.

Dann ist die Frage, ob das Messer scharf ist oder nicht, nur noch rein akademischer Natur.

Hermann
Was machst du mit dem Messer ... wir reden von schleifen und nicht davon dem Messer einen neue Form geben ... wenn du einen drehzahlabhängigen Bandschleifer hast ... und diesen nicht auf höchster Stufe laufen lässt ... sollte das schärfen wirklich schnell von der Hand zu gehen. Und MPS kann sich in ruhe auf den Schleifwinkel konzentrieren ohne dabei noch andere notorische Bewegungen auszuführen.
 
-müssen wir jetzt wirklich die Diskussion wieder aufwärmen, wie schädlich hohe Schnittgeschwindigkeiten ohne Kühlung ganz vorne an der Schneide sind? Klar hat das heiß werden von Stahl zu Stahl unterschiedlich starke Auswirkungen, ist bei einem ausgelutschten Band wahrscheinlicher usw. usw.. Aber Herbert und Roman haben mMn genügend gezeigt, wie schnell die Härte dahin sein kann und gerade wenn ich schon viel Arbeit in ein Messer gesteckt habe, lasse ich da die Finger davon.

Gruß,
Daniel
 
kauf dir bei dick einen der chinesischen Wassersteine, Körnung 600. Mit dem hab ich schon ner ganzen Schublade von Haushaltsküchenmessern ne neue Fase geschliffen, dann mitt tausender weiterschleifen, und je nach belieben immer feiner werden.
Wenns danach nicht rasiert, liegts nicht an den Steinen!
 
Hallo,
Wenn Du einen neuen Grundschliff bei einem harten Stahl machen willst würde ich mit 200 - 400 ( Japan 600) anfangen. Welchen Stein hast Du denn?
Wenn der keinen Abtrag hat, wird es daran liegen, dass er zugesetzt ist. Da habe ich lange gebraucht bis ich das festgestellt hatte. Ich wollte den Stein schon wegwerfen. Dann habe ich ihn mit einem Diamantstein (billig von Lidl) bearbeitet. Seitdem macht es wieder Spass zu schleifen.
Den Bandschleifer würde ich für den Anfang unbedingt vermeiden (dazu gibt es ausführliche Abhandlungen).
Gruss
Roland
 
Besten Dank für die Tipps. Die Idee, bei Dick zu schauen, war sehr hilfreich, und ich besorge mir entweder einen sehr groben Diamantenstein oder einen 600er Japaner.

Ich habe ca. 80 Schleifsteine aller Art, sammle die Teile seit fast 40 Jahren, und war mit den zahlreichen gröberen darunter bislang immer in der Lage, mit genug Geduld und Spucke recht viel Stahl zu entfernen. Die Stumpfheit mancher Messer, die bei Flohmärkten aufkreuzen, grenzt ja ans Sagenhafte. Aber dieses Mal komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Auch nach drei Stunden gelingt es mir nicht, die Fase bis zur Wate -- ohne "Restwate" vom letzten Schliff --glatt zu schleifen. Sie lacht mich unentwegt durch die Linse einer 10fach-Lupe an. Es handelt sich um ein Handmade-Messer mit Klinge aus einem Stahlsägeblatt, und die Klinge war schon am Anfang keineswegs als richtig Stumpf zu bezeichnen. So was Hartes ist mir noch nicht begegnet, aber mit Dicks Hilfe wird's gelingen.

Gruß
MPS
 
Es handelt sich um ein Handmade-Messer mit Klinge aus einem Stahlsägeblatt, und die Klinge war schon am Anfang keineswegs als richtig Stumpf zu bezeichnen. So was Hartes ist mir noch nicht begegnet, aber mit Dicks Hilfe wird's gelingen.

Stahlsaegeblatt? Das klingt mir sehr nach M2 oder einen vergleichbaren Stahl, auf volle Haerte gebracht. Der Stahl ist in der Tat nicht ganz einfach zu schleifen. Ich wuerde bei so einem Messer auch zum DMT-Diamantstein extra grob greifen. Nach meinen Erfahrungen sind die Diamantsteine von DMT fuer solche Faelle so ziemlich das beste, was es gibt, und der extra grobe Stein frisst selbst die haertesten Staehle.

Wenn du mit den DMTs noch nicht viel Erfahrung hast - nicht zu hart druecken, die Steine greifen auch mit wenig Druck und halten deutlich laenger, wenn man nicht so hart drueckt.

Hermann
 
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