Schleifen verbessern / Defektschicht entfernen

Pmaj

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Moin,

letztes Jahr hatte ich mir ein Grand Cheff Wa Gyuto gekauft und war nicht ganz zufrieden. Daraufhin wurde mir geraten es bei Jürgen Schanz ausdünnen zu lassen und das wurde jetzt auch getan.
Bisher habe ich das Messer nur ein mal kurz getestet aber es schneidet richtig gut. Gemessen habe ich 1mm vor der Wate 0,07mm an der Spitze! Dicker als 0,08mm ist es nirgendwo.

Ich habe schon gelesen dass das Messer nach dem Ausdünnen eine Defektschicht hat die erst mal abgeschliffen werden muss und genau dazu könnte ich Hilfe gebrauchen, da ich nicht weiß wie ich jetzt am besten vorgehen sollte.

Ich hab einige Bilder gemacht auf denen man sieht wie winzig die Wate ist. Sollte ich versuchen beim Schleifen nur die Wate zu treffen und diese Schleifen und am ende eine Mikrofase raufzusetzen? Oder schleife ich einen neuen Winkel an?
Hier die Bilder dazu: Album | Share-your-photo.com

Das Schleife habe ich in letzter Zeit auch etwas intensiver an einem billig Messer geübt. Dafür habe ich den Kombischleifstein vom Japan-Messer-Shop mit 1000/4000 genommen. Des weiteren habe ich mir das Carson Taschenmikroskop gekauft was wirklich hilft um zu sehen was passiert. Dadurch sind mir in der Schneide Mikroausbrüche aufgefallen, die habe ich allerdings mit dem 1000 Stein selbst nach 30 Minuten schleifen nicht rausbekommen. Ist Der Stein dafür einfach noch zu fein oder mache ich etwas Falsch? Wenn man genug auf den Bildern erkennen kann wäre ich auch über ein kurzes Feedback darüber wir der Schliff aussieht und was verbessert werden kann dankbar.
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Eine weitere Sache gibt es leider noch, das Messer kam mit einer verbogenen Spitze zurück, das ist auch auf den Fotos sichtbar. Wie gehe ich da am Besten vor um das zu reparieren?

 
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Servus,

bei einem so dünnen Schliff einfach auf einen 3-5k Stein und mit 36° Grad ein frische Fase ansetzen. Bei so dünnen Schneiden ist gleich ein spürbarer Grat durchgeschliffen, Seite wechseln, die gleichen Züge zählen und dann immer ein Wechselschub um den Grat zu entfernen, dann durch einen Korken ziehen, fertig.

Nach zwei bis drei Touch-up's wird dann immer besser, aber gleich zum Start Zuviel wegschleifen würde ich mir sparen.

Die Riefen in der Schneidenspitze müssen erstmal entfernt/geglättet werden und der Winkel bei so einem dünnen Schliff muss mind. 36° haben, auch 38° schaden nicht. Niemand spürt die 2° mehr an so einer dünnen Wate, aber von der Stabilität bringt es etwas.

Gruß, güNef
 
Danke! Bin bespannt wie es sich schneidet.

Wie sollte ich vorgehen um die Spitze zu reparieren?
 
Bei kleinen Schäden an der Spitze nimmt man Material vom Rücken ab. Geschliffen wird mit einer wiegenden Bewegung, so wird die Krümmung im Rücken kaum verändert. Dabei darf man nicht in Längsrichtung schleifen, sonst erzeugt man eine Rille im Stein. Man hält das Messer (zB) 45° zum Stein, setzt den Rücken an der Spitze auf, rollt uber den Rücken und Schleift durch schieben über den Stein. Wenn man die Bewegung raus hat, geht das verblüffend einfach und schnell. So bleien Geometrie und Radius der Schneide nahezu unverandert.

Von der Schneide her die Spitze zu korrigieren geht auch, das finde ich aber deutlich aufwändiger.
 
Servus,

wenn die Spitze nicht abgebrochen, sondern nur zu einer Seite hin verbogen ist, kannst du versuchen sie wieder vorsichtig zurückzubiegen, klappt je nach Härte und Zähigkeit des Stahls mal gut und mal nicht. Wenn's wegbricht, dann so vorgehen wie natto das beschrieben hat. Wenn die verbogene Spitze mehr ein scharfer, wegstehender Grat ist, der zu kurz zum biegen ist, den schleifst du einfach weg. Der Grat schneidet natürlich in den Stein, wenn er scharf ist und macht dir üble Kratzer rein. Ich nehme da immer die Seiten und schleife dort das gröbste weg um mir meine Schleiffläche nicht zu ruinieren. Erst wenn der Grat weg ist, schleife ich das auf der eigentlichen Schleiffläche wieder schön.

Gruß, güNef
 
Bei kleinen Schäden an der Spitze nimmt man Material vom Rücken ab. Geschliffen wird mit einer wiegenden Bewegung, so wird die Krümmung im Rücken kaum verändert. Dabei darf man nicht in Längsrichtung schleifen, sonst erzeugt man eine Rille im Stein. Man hält das Messer (zB) 45° zum Stein, setzt den Rücken an der Spitze auf, rollt uber den Rücken und Schleift durch schieben über den Stein. Wenn man die Bewegung raus hat, geht das verblüffend einfach und schnell. So bleien Geometrie und Radius der Schneide nahezu unverandert.

Von der Schneide her die Spitze zu korrigieren geht auch, das finde ich aber deutlich aufwändiger.
Danke, habe noch nicht ganz den Ablauf verstanden und was du damit meinst über den Rücken zu rollen. Könntest du das noch mal erklären?
Da die Spitze nur zur Seite gebogen ist, werde ich das erst mal so Probieren wie güNef beschrieben hat.
 
Servus,

Danke, habe noch nicht ganz den Ablauf verstanden und was du damit meinst über den Rücken zu rollen. Könntest du das noch mal erklären?

wenn die Spitze abgebrochen ist und du möchtest eine neue herstellen, dann schleifst du nicht an der Schneide nach oben, sondern am Klingenrücken nach unten, zur Spitze. Je nach Heftigkeit vom Abbruch und Größe der verlorenen Spitze bildest du am Klingenrücken ein neues Profil aus. Das macht man nicht nur auf ein paar Millimeter über der abgebrochenen Spitze sondern je nach Verlauf des Rückens oft über mehrere Zentimeter um nicht einen abrupten Abfall vom Rücken zu Spitze zu bekommen, sondern einen harmonischen Verlauf, fast so wie der Originalzustand. Die ganze Klinge wird dadurch zur Spitze hin etwas schmäler als vorher. Da muss man dann in einer "Schaukelbewegung" den Rücken immer über den Stein zur Spitze hin "abrollen", ergo abschleifen, aber eben so wie sich ein Schaukelstuhl bewegt. Und um nicht eine tiefe Riefe in den Stein zu schleifen, weil du immer an der selben Stelle den dünnen Klingenrücken vor und zurück bewegst " kannst du den Winkel in dem der Klingenrücken auf den Stein trifft weniger als die die direkten 90° ansetzen, sondern mal links 50°, mal rechts 50° immer zur Spitze abrollende Bewegungen, bist das Ergebnis passt. Du kannst aber auch den Rücken direkt 90° auflegen, wenn du die Steinseite ( also die Höhe des Steines ) verwendest und nicht die eigentliche Schleiffläche. Ob dort Riefen sind oder nicht stört niemanden.

Das zu erklären ist kompliziert, anschauen ist viel einfacher und es ist sofort klar was gemeint ist. Bei dir ist das aber ohnehin nicht nötig, wenn nur die Spitze seitlich zu einem Grat umgebogen ist.

Ich hoffe trotzdem mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben?

Gruß, güNef
 
Probiers einfach mal mit dem Rücken auf dem Schneidbrett. Die Schneide abkleben hilft, sonst muß man auch noch auf seine Finger aufpassen.
Schneide nach oben, das Messer so auflegen das die Spitze das Brett erreicht.
Dann abrollen so weit wie geschliffen werden soll.
Die Rollbewegung üben, die Spitze soll erreicht werden, aber nicht mehr. Es hilft wenn man die Bewegung im Gefühl hat. Das geht ja nur um einen kleinen Bereich der Spitze.
Wenn das passt das Messer vor und zurückschieben.

Wenn man die Bewegung raus hat wird es einfacher. Spitze aufsetzen, dann gleichzeitig abrollen und schieben läßt sich in einem Schwung ausführen.

Wichtig ist ständig zu kontrollieren.
 
Servus,



wenn die Spitze abgebrochen ist und du möchtest eine neue herstellen, dann schleifst du nicht an der Schneide nach oben, sondern am Klingenrücken nach unten, zur Spitze. Je nach Heftigkeit vom Abbruch und Größe der verlorenen Spitze bildest du am Klingenrücken ein neues Profil aus. Das macht man nicht nur auf ein paar Millimeter über der abgebrochenen Spitze sondern je nach Verlauf des Rückens oft über mehrere Zentimeter um nicht einen abrupten Abfall vom Rücken zu Spitze zu bekommen, sondern einen harmonischen Verlauf, fast so wie der Originalzustand. Die ganze Klinge wird dadurch zur Spitze hin etwas schmäler als vorher. Da muss man dann in einer "Schaukelbewegung" den Rücken immer über den Stein zur Spitze hin "abrollen", ergo abschleifen, aber eben so wie sich ein Schaukelstuhl bewegt. Und um nicht eine tiefe Riefe in den Stein zu schleifen, weil du immer an der selben Stelle den dünnen Klingenrücken vor und zurück bewegst " kannst du den Winkel in dem der Klingenrücken auf den Stein trifft weniger als die die direkten 90° ansetzen, sondern mal links 50°, mal rechts 50° immer zur Spitze abrollende Bewegungen, bist das Ergebnis passt. Du kannst aber auch den Rücken direkt 90° auflegen, wenn du die Steinseite ( also die Höhe des Steines ) verwendest und nicht die eigentliche Schleiffläche. Ob dort Riefen sind oder nicht stört niemanden.

Das zu erklären ist kompliziert, anschauen ist viel einfacher und es ist sofort klar was gemeint ist. Bei dir ist das aber ohnehin nicht nötig, wenn nur die Spitze seitlich zu einem Grat umgebogen ist.

Ich hoffe trotzdem mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben?

Gruß, güNef
Probiers einfach mal mit dem Rücken auf dem Schneidbrett. Die Schneide abkleben hilft, sonst muß man auch noch auf seine Finger aufpassen.
Schneide nach oben, das Messer so auflegen das die Spitze das Brett erreicht.
Dann abrollen so weit wie geschliffen werden soll.
Die Rollbewegung üben, die Spitze soll erreicht werden, aber nicht mehr. Es hilft wenn man die Bewegung im Gefühl hat. Das geht ja nur um einen kleinen Bereich der Spitze.
Wenn das passt das Messer vor und zurückschieben.

Wenn man die Bewegung raus hat wird es einfacher. Spitze aufsetzen, dann gleichzeitig abrollen und schieben läßt sich in einem Schwung ausführen.

Wichtig ist ständig zu kontrollieren.


Dann hatte ich das richtig verstanden. Habe eben die Messerspitze repariert und das sogar schon angewendet. Ist nicht perfekt geworden aber so lasse ich es erst mal, ausbessern geht ja immer noch.

Habe mal ein Foto davon gemacht wie es nach dem Reparieren aussieht und außerdem ein Kehlshot.
Album | Share-your-photo.com
 
Das zu erklären ist kompliziert, anschauen ist viel einfacher und es ist sofort klar was gemeint ist. Bei dir ist das aber ohnehin nicht nötig, wenn nur die Spitze seitlich zu einem Grat umgebogen ist.
Nee ne, ich schreib mir hier einen Wolf und dann sowas. Na gut:)

Filigrane Spitzen leiden gerne mal, das kann öfter passieren. Wenn der Schaden klein ist schleife ich das wie es am einfachsten ist. Die Korrektur vom Rücken wird fällig wenn die Spitze nicht mehr spitz genug ist.
 
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