Schleifen von Mehrlagenstahl

micpic

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Hallo und nabend.

ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Ich bin relativ neu im Messerbauen.
Bin ca. 1.5 Jahre dabei und habe bisher fertige Klingen benutzt und diese mit Griffen etc. bestückt.

Um mir meine eigene Klingenform zu ermöglichen habe ich mir den japanischen Mehrlagenstahl ( 6mm) mit durchgehender Mittelschicht aus weissen Papierstahl bei Dick geholt.

Das herausformen der Klinge hat wunderbar geklappt.

Mein Problem ist, das auf der linken Seite die Lagen wunderbar ähnlich Damastmaserung heraus kommen. Habe die Klinge beim schleifen auf dem Bandschleifer immer in Viertelkreisen geführt. Auf der rechten Seite der Klinge sind die Lagen nur in leichtem Bogen zu sehen obwohl ich hier genauso gearbeitet habe. Was mache ich falsch ?. oder ist das normal.

Über eine Tip oder ein Tutorial "habe gesucht aber nichts gefunden"

Wäre ich dankbar.

Viele Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich hab das selbe Zeug grade verarbeitet.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du es nicht durch geschmiedet?

Das die Schichten absolut plan verschweisst sind. Kann das Entstehende Muster nicht besonders aufregend sein.

Des wegen nehme ich an das du schon das Optimum erreicht hast.
Der Unterschied zwischen den beiden Seiten lässt sich vielleicht durch minimale Winkelabweichungen erklären.
Ausserdem haben ich den Eindruck das beiden Seiten, nicht gleich dick sind. bzw. beim schweissen nicht gleichmässig belastet wurden.


Denis
 
Hallo,

ich habe hier

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=55107

vor einiger Zeit mal ein Messer gezeigt, wo das genannte Material nicht geschmiedet, nur anschließend geätzt wurde. Wenn du gleichmäßig geschliffen hast, sollte es ähnlich aussehen. Es sei denn, du hast Unregelmäßigkeiten im Ausgangsmaterial.
Gieb in die SuFu mal "takefu suminagashi" ein, da findest du "Leidensgenossen".

Gruß

PP
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich habe auch die Erfahrung gemacht, das die beiden Seiten nicht exakt gleich sind. Zuerst habe ich gedacht ich hätte ungleich abgeschliffen. Nachdem ich aber auf meinem Winkel-Lineal genauestens messen kann, was ich von jeder Seite abschleife, war das Bild genauso ungleich. Das liegt wohl an der Art der Fertigung beim Hersteller. Jetzt wo ich es weiß, stört es mich nur noch, wenn das Bild total daneben ist. Bzw. ich benutze zZt. nur noch den "Rostfreien" mit der V10 Mittellage. Sieht fast genaus so aus, läßt sich fast so fein ausziehen wie der "weiße" Kohlenstoffstahl, ist aber viel "Hausfrauen-kompatibler"
Gruß
Uwe
 
Hi,

ich hab das selbe Zeug grade verarbeitet.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du es nicht durch geschmiedet?

Das die Schichten absolut plan verschweisst sind. Kann das Entstehende Muster nicht besonders aufregend sein.

Des wegen nehme ich an das du schon das Optimum erreicht hast.
Der Unterschied zwischen den beiden Seiten lässt sich vielleicht durch minimale Winkelabweichungen erklären.
Ausserdem haben ich den Eindruck das beiden Seiten, nicht gleich dick sind. bzw. beim schweissen nicht gleichmässig belastet wurden.


Denis
Hallo Denis,

ja Du hast recht. habe nur geschliffen. Ich werde noch mal die Schleifwinkel prüfen.

Danke Dir für die Antwort

Grüße
Michael
 
Hallo, ich habe auch die Erfahrung gemacht, das die beiden Seiten nicht exakt gleich sind. Zuerst habe ich gedacht ich hätte ungleich abgeschliffen. Nachdem ich aber auf meinem Winkel-Lineal genauestens messen kann, was ich von jeder Seite abschleife, war das Bild genauso ungleich. Das liegt wohl an der Art der Fertigung beim Hersteller. Jetzt wo ich es weiß, stört es mich nur noch, wenn das Bild total daneben ist. Bzw. ich benutze zZt. nur noch den "Rostfreien" mit der V10 Mittellage. Sieht fast genaus so aus, läßt sich fast so fein ausziehen wie der "weiße" Kohlenstoffstahl, ist aber viel "Hausfrauen-kompatibler"
Gruß
Uwe

Hallo Uwe,

ich glaube ich muss doch meinen Account erweitern, dann kann ich Bilder anhängen. In diesem Fall hoffe ich dass es an meiner Schleiftechnik lag.

Grüße
Michael
 
Hi,

noch eine Warnung.
Ich hab grade eine ziemlich massive Klinge gehärtet.

Dabei hat sich die Schneideleiste ziemlich verzogen.
Ist auch klar wenn man nach denkt.
Nur die Schneideleiste ist härtbar. Und gehärteter Stahl hat ja ca. 1% mehr Volumen. Die müssen irgend wo hin.
Also wenn du selber härtest achte drauf.

Die anderen Klingen sind deutlich filigraner.
So das ich hoffe das es dort nicht zu Problemen kommt.

Eine frage hab ich noch.
Wie scharf wird der weisse Papierstahl?
Ich hab den Blauen benutz.

Der wird richtig schnell und scheinbar auch dauerhaft scharf.


Gruss Denis
 
Hallo Leute

Bin auch noch relativ neu beim Messer selber herstellen und wollte mal fragen ob jemand schon mal aus einem solchen Laminatstahl eine einseitig angeschliffene Klinge gemacht hat ?
Eine Seite also flach wegschleifen bis auf die Schneidlage ... was müsste man dann beim Härten beachten oder lieber härten und dann erst wegschleifen
( mit der Flachschleifmaschine natürlich sonst wird man glaube ich ziemlich :glgl: bis man fertig ist )

Grüße Mirko
 
hi,

nach dem härten... naja da muss du mit den temperaur aufpassen.
Wird ansträngent.

Vor dem Härten.
Sollte kein Problem sein.
Die Verschweissung geht nicht auf. Aber die Frag ist wie das dann aussieht.

denis
 
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was sich merkwürdiger anhört:

Schweineteuren Mehrlagenstahl kaufen und die Hälfte wegschleifen (immerhin gut 3mm)

oder erst härten, dann wegschleifen und dabei die Schneide ruinieren...

:lach::lach::lach:

PP

P.S. Dieser Stahl erhält seinen Reiz dadurch, dass er beim Schmieden verformt wird uns so ein interessantes Wellenmuster zeigt.
 
ja ich schmieden den auch.

Aber wen du mal siehst wie viel material bei damast drauf geht.
Kommt einem so eine frage eher noraml vor.

denis
 
Zweilagenklingen-und dazu würde auch eine Klinge mit einem Schneidenstahl auf der einen und weichem Damast auf der anderen Seite gehören- sind so ungefähr das Diffizilste, was man machen kann. Das glaubt natürlich niemand, bevor er es probiert und Schiffbruch erlitten hat.
Ein guter Bekannter, der monatelang zu mir zum Schmieden kam und unter Anleitung und Hilfe schon einiges zustande brachte, kam eines Tages zu mir und meinte, er wolle jetzt für einen Bekannten ein Kochmesser machen und zwar-weil es am einfachsten sei- ein zweilagiges. Es solle auch ganz allein sein Werk sein.
Bis zu den eigentlichen Schwierigkeiten ist er gar nicht gekommen. Schon die Schweißung ging grauenhaft daneben.
Das ist aber die geringste oder eigentlich keine Schwierigkeit. Das kann ich jemandem, der nicht zwei linke Hände hat, in kurzer Zeit beibringen.
Eine solche Klinge aber richtig zu härten und zu richten, ist eine andere Kategorie.
Es ist hier richtig geschrieben worden. daß sich Stahl beim Härten ausdehnt. Es ist also zu erwarten, daß die Schneidlage die weichere und sich weniger ausdehnende Gegenseite wegbiegt, sodaß eine erhebliche Krümmung entsteht. Man kann versuchen, dem durch eine Vorkrümmung in die Gegenrichtung entgegenzuwirken, exakt gerade wird es aber nicht werden. Deshalb ist es am einfachsten, man kümmert sch um den Verzug nicht und richtet ihn- je nach Geschmack und Nerven- grob auf einem Holzklotz durch Schläge auf die konvexe Seite, oder zart und weniger gefährlich, durch Strecken auf der weichen konkaven Seite mit einem spitzen Hämmerchen. Das funktioniert relativ problemlos bei Klingen, bei denen der weiche Anteil massenmäßig im Verhältnis von mindestens 3 : 1 überwiegt. Dann folgt die gehärtete Schneidenseite dem plastisch verformbaren Teil und bleibt stehen. Das heißt aber nicht, daß die Spannungen, die durch die unterschiedliche Bewegung beim Härten entstanden sind, verschwunden sind. Sie sind noch da und werden sich bei Gelegenheit auch zeigen. Schleift man beispielsweise die weiche Seite nach dem Richten aus irgendeinem Grund dünner, so gewinnt die harte Seite wieder die Oberhand und biegt die weiche Seite wieder weg.
Bei den Mehrlagenstählen die Dick verkauft, ist einfach nicht genug "Fleisch" dran, um eine Seite wegschleifen zu können. Es würde eine dünne Klinge resultieren, bei der die Schneidlage und die Seitenlage ähnlich dünn wären. Verzug wäre unvermeidlich und das Richten für einen Laien wirklich schwierig.
Welche gewaltigen Spannungen in solchen Zweilagenklingen vorkommen, habe ich an einem Beispiel selbst beobachtet. Einer meiner Freunde- diesmal ein wirklicher Fachmann- härtete bei mir eine Zweilagenklinge, die er in die Gegenrichtung vorgebogen hatte. Als er sie aus dem Öl herauszog, war sie entgegen seinem Erwartungen noch stärker auf die Schneidenseite hin vorgebogen. Eifrig und flink wie er ist, richtete er die Klinge durch Hämmern auf der konvexen Seite, bis er sie für gerade hielt. Er hielt sie dann gegen das Licht, um die exakte Gerade zu prüfen. In diesem Moment begann die Schneidenseite die Oberhand über die Gegenseite zu gewinnen und vor seinen staunenden Augen bog sich die Klinge nun von der Schneidenseite weg- mindestens 5 cm aus der Geraden.
Das sind die Situationen, wo man testen kann, ob man seine Nerven unter Kontrolle hat und ein Grinsen oder Gelächter unterdrücken kann.
Also: Nichts für ungut- aber Das Abschleifen einer Seite ist keine gute Idee.
MfG U. Gerfin
 
Zweilagenklingen-und dazu würde auch eine Klinge mit einem Schneidenstahl auf der einen und weichem Damast auf der anderen Seite gehören- ............ "hier den kompletten Text denken"..............seine Nerven unter Kontrolle hat und ein Grinsen oder Gelächter unterdrücken kann.
Also: Nichts für ungut- aber Das Abschleifen einer Seite ist keine gute Idee.
MfG U. Gerfin

Hallo,

nun bekomme ich allerdings doch etwas Bedenken. Heisst das für mich,
das ein härten des Messers für mich nicht möglich ist ohne eine krumme Gurke zu produzieren ?.

Ich habe mittlerweile die Klinge gleichmäßig auf beiden Seiten auf Stärke
und Form gebracht. Bin nach Bandschleiferbearbeitung bis auf 600er
Nassschleifpapier runtergegangen. Wenn das teil nun eh krumm wird, wäre es schon frustig.
Nun denkt sich der Laie ja folgendes. Es ist ja eh nur die Mittelage härtbar. Die Seitenlagen sollen ja aus nicht härtbarem Stahl sein.
Ich bringe also den Stahl auf Temperatur und tauche dann nur die Schneide ca. 1 cm in Öl zum härten. Ist das nicht ausreichend ? Oder
verbiegt sich die Klinge dann auch so extrem ??

Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Michael,

du hast U.Gerfin mißverstanden. Er bezog sich auf die Idee von Mirko, ein einseitig angeschliffenes Messer aus einem (ursprünglich) dreilagigen Stahl zu machen. Da du beide Seiten symetrisch geschliffen hast trifft das auf dich so nicht zu.
Nur Mut!

viele Grüße, Jan.

P.s.: Ich finde es besser, wenn lange Beiträge nicht vollständig zitiert werden, sondern nur prägnante Passagen. Da bleibt der Thread übersichtlicher ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich habe mir mal vor nicht allzu langer Zeit ein Messer aus 3-Lagen Stahl geschmiedet. Ich habe als Mittellage eine alte Feile und als Seitenlagen schnöden Baustahl (S235) im Schmiedefeuer miteinander verschweißt.
Vielleicht hatte ich ja nur Glück, aber ich finde so schwer war das nicht.
Beim schleifen kam dann auch das durchs schmieden entstandene Muster raus. Vielleicht kann man es auf dem Bild sehen. Geätzt ist es nicht.

cimg3102kr8.jpg


Also: Nur Mut.

Micha
 
Hallo, da kann ich Herrn Gerfin voll zustimmen. Mir sind schon Roh-Klingen stundenlang nach dem Abschrecken regelrecht zerplatzt. Seit dem sehe ich zu, das ich auf beiden Seiten absolut gleich viel Damast auf der Schneidlage behalte. Dann ist das mit dem Schleif und Härteverzug überschaubar. Da die Zeichnungs-Geometrie bei dieser Art Klinge (selbstgeschmiedete Drei-Lagen) aber sehr schwierig spiegelgenau zu schleifen ist, -außer man nimmt gewalztes Material-werde ich in Zukunft dazu übergehen eine Schneidlage auf einen soliden Damastkörper aufzusohlen. Das dürfte zumindestens für das Damast-Musterbild die elegantere Lösung sein.
Gruß
Uwe
 
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