Schleifen: wie Schärfe zu Beginn erhalten

Atklein

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Hallo,
da ich absoluter Neuling bin meine Frage an Euch Experten:

ich habe ein hochwertiges neues Messer, daß "out of the box" wie ein Rasiermesser durch meine Tomaten hindurch ist.
Nach einigen Tagen schneiden (auf Bambus-Brett), gleitet es nicht mehr wie zu Beginn durch die Schale.
Wie kann ich diese ursprüngliche Schärfe wieder herstellen?
- auf dem Lederriemen?
- mit Edelstahl?
- hätten noch einen 3000er und 6000er Schleifstein

Freue mich über Eure Antworten
Alex
 
Was für Schleifsteine hast du?

Der VG10 lässt sich zwar vorsichtig mit einem feinen Stahl wetzen, empfehlen würde ich das aber nicht.

Gepastetes Leder verrundet die Schneide, was grade bei so dünnen Kochmesser-Geometrien eigentlich nicht gewünscht ist, ich persönlich mache das nur mit balligen Outdoor-Messern (da dann mit Schleifleinen).

Blankes Leder bringt in dem Fall nichts.

Ich würde VG10 auf Wassersteinen schärfen und scharf halten. Insbesondere, wenn du hier schon Erfahrung hast. Je nachdem, wie du ausgerüstet bist, reicht wahrscheinlich schon ein 1000 JIS Stein für den Grundschliff als Ergänzung zu deinem Set.

Der Stahl ist auch recht schnitthaltig, sodass du normalerweise nicht ständig auf den Stein musst.

In deinem aktuell konkreten Fall reicht wahrscheinlich schon ein Touch-Up auf dem 3- oder 6000er und die Tomatenschärfe ist zurück.
 
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Super, danke für Deine ausführliche Antwort.
Dann werde ich wohl als erstes mal ein kleinen "touch up" durchführen :)
Schönes Wochenende!
 
Danke gleichfalls!

Mich würde noch interessieren, was für Schleifsteine du hast.

10-5-4-3-2-1 Schübe im Wechsel pro Seite auf einem schnellen feinen Stein sind meist ausreichend um die Schärfe wieder herzustellen, wenn das Messer nicht abgestumpft ist.
 
Ich schließe mich da meinem Vorredner @Bukowski an. Ein Touchup auf einem der beiden feinen Steine sollte helfen.

Generell würde ich Dir auch noch einen guten 1000er für den Grundschliff ans Herz legen. Der kommt ja auch früher oder später mal..

Noch eine Anregung, ein Bambusbrett ist nicht die schonendste Schneidunterlage. Da würde ich auf Dauer vielleicht noch in ein preislich erschwingliches Stirnholzbrett investieren. Das könnte die Standzeit auch nochmal verbessern...
 
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Jo, Hinoki oder Paulownia wären z.B. sehr klingenschonend. Aber auch einheimische Hölzer wie Kirsche, Eiche, Nussbaum, Buche oder Birne eigenen sich wesentlich besser als Bambus.
 
Danke gleichfalls!

Mich würde noch interessieren, was für Schleifsteine du hast.

10-5-4-3-2-1 Schübe im Wechsel pro Seite auf einem schnellen feinen Stein sind meist ausreichend um die Schärfe wieder herzustellen, wenn das Messer nicht abgestumpft ist.

Meinst du damit beidseitige Bewegungen oder nur gegen die Schneide - die Frage stellt sich mir, da es nur noch ums Abziehen auf einem feinen Stein geht.

Gruss,
Michael
 
Ganz einfach.
Du schärfst mit dem feinsten Schärfmittel nach das Du hast. Also Leder und Polierpaste.
Damit sollte sich mehrere Male die Schärfe wieder herstellen lassen.
Wenn das nicht mehr funktioniert gehst Du einmal auf den feinsten Stein den du hast, also 6000.
danach kannst du wieder mehrere Male mit Leder abziehen.

Oft wird fälschlicherweise zu früh mit viel zu groben Schleifmitteln gearbeitet.
 
@amerigo1934: Das sollte nur ein Anhaltspunkt sein. Er kann auch mehr oder weniger machen, je nach Zustand der Schneide, Abtrag des verwendeten Steins usw. Wichtig dabei ist nur möglichst wenig Material von der Schneide zu nehmen, deswegen nicht gleich 50 Züge auf einer Seite und mit kontrolliert reduziertem Druck arbeiten.

Die letzten meinetwegen 5-4-3-2-1 würde ich immer ausschließlich edge-leading machen, damit (durch die edge-trailing Bewegung) kein neuer Grat entsteht. Mit den Wechselüben Richtung Schneidkante will man ja den Grat reduzieren.

Mit gepastetem Leder nimmt man hauptsächlich Material von der Schneidkante weg, die Schneide verrundet, dadurch erhöht sich der Schneidenwinkel. Wenn man dann wieder auf den Stein geht, braucht man länger, bis man im für Kochmesser üblichen Schleifwinkel bis zur Schneidkante durchgeschliffen hat und insgesamt nimmt man unnötig viel Material ab, was zur "Verdickung" der Klingengeometrie führt.
 
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Die letzten meinetwegen 5-4-3-2-1 würde ich immer ausschließlich edge-leading machen, damit (durch die edge-trailing Bewegung) kein neuer Grat entsteht. Mit den Wechselüben Richtung Schneidkante will man ja den Grat reduzieren.

Mit gepastetem Leder nimmt man hauptsächlich Material von der Schneidkante weg, die Schneide verrundet, dadurch erhöht sich der Schneidenwinkel. Wenn man dann wieder auf den Stein geht, braucht man länger, bis man im für Kochmesser üblichen Schleifwinkel bis zur Schneidkante durchgeschliffen hat und insgesamt nimmt man unnötig viel Material ab, was zur "Verdickung" der Klingengeometrie führt.

@Bukowski: Das würde auch gut in einen anderen Thread in "Wartung & Pflege" passen...:D

https://www.messerforum.net/showthread.php?141459-Erste-Schleifsteine-gesucht
 
Mit gepastetem Leder nimmt man allerdings nur einen Bruchteil des Materials weg der mit einem Stein abgenommen würde.

Dadurch bimmt man von Anfang an Material ab was zu einer Verdickung der Geometrie führt.
 
Den "Bruchteil" nur leider halt an der falschen Stelle, sodass man kontrolliert mit 'nem feinen Stein im korrekten Schneidenwinkel im Ergebnis besser fährt.
 
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