Schleifen

MarkusW

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Hi
Ich habe mir ein Messerschleifset (grob mittel fein aus Diamant) besorgt um meine Messer zu schleifen.
Leider habe ich überhaupt keine Ahnung wie ich zu brauchbaren (Messer scharf - Klinge noch nutzbar vorhanden :hmpf: ) Ergebnissen komme. Meine ersten Versuche verliefen äußerst ernüchternt.

Könnt Ihr mir Tipps geben, wie ich mit Messer und Stein umzugehen habe um eine scharfe Klinge zu bekommen?
 
MarkusW schrieb:
...Meine ersten Versuche verliefen äußerst ernüchternt...
Hi,

was meinst Du denn damit?

Also was man natürlich am ehesten falsch machen kann, bei diesem Freihand-Schärfen, ist den Schneidenwinkel nicht konstant zu halten. Die Diamantschleifer nehmen ja nur sehr geringe Mengen Material ab, wenn Du da nicht einen festen Winkel peinlich einhälst, schleifst Du irgendwo kurz vor der Schneide rum, aber nicht an der Schneide.

Hüte Dich vor zu festem Drücken, Du erreichst nur, das die Diamantsplitter ausbrechen, und dann hast Du (wie hier jemand formulierte) nur noch ein teures Stück Eisen vor Dir liegen :)

Wenn die Klinge sehr stumpf ist, solltest Du mit Schleifpapier oder einem Elektro-Nassschleifer oder ähnlichem vorschleifen, bis sich auf der Gegenseite Grat bildet (kuck mal unter der Venatus-Homepage oder bei http://www.messer-machen.de/ ) und dann wieder die andere Seite. Nur diesen Grat solltest Du versuchen, mit den Diamantschärfern zu beseitigen, aber nur ganz vorne an der Schneide! Kontrolle: Mit Edding Schneide schwarz machen und schleifen, dann sieht man, wo man geschliffen hat.

Sag mal an, wie's steht.

Viele Grüße

Äiler
 
Und dem ganzen kann man nur noch anfügen, was einfaches/billiges nehmen und üben, üben, üben!
 
Jou

Andy Haas schrieb:
Und dem ganzen kann man nur noch anfügen, was einfaches/billiges nehmen und üben, üben, üben!
Dem kann ich mich nur anschließen: Übe viel, z.B. an Mamas Küchenmessern, da gibt's meistens ne ganze Palette, und die freut sich - haste auch noch'n Bonus. Im übrigen gibt's auch Nachbarn, die Messer haben und die ganze Verwandtschaft ;-)

Ach, ich sollte noch hinzufügen: bitte vorher kontrollieren, dass Mama nicht doch die guten Japandesignmesser hat oder irgendwelche Messer mit so komischen Mustern an der Seite, die sie "ihre guten Damastmesser" nennt - dann lieber nicht üben :)

Grüße

Äiler
 
Ich hab mir ein Glock Feldmesser bestellt. (ca. 30€) und gleich dazu Diamantschleifplatten (10€)-die sich übrigens schon sehr abgenutzt anfühlen.

Da ich nicht gleich mein neues Messer versauen wollte hab ich mir ein kleines billiges altes Taschenmesse genommen und wie im Wahn rumgeschiffen- scharf ist es bis heute nicht geworden.
Der andere Versuch war eine Art billiges Urlaubs Souvenir- so ne Art Jagdmesserimitat. Mein Verfahren war ähnlich wie beim Taschenmesser.
Das Ergebniss auch, mit dem unterschied das ich Teile der Klinge komplett weggehauen habe (was vorher rund war, ist jetzt gerade).

Ich habe nun richtig Angst mich an mein neues Messer (auch wenns billig ist) zu wagen.

Bin ich ein hoffnungsloser Grobmotoriker oder gibts noch Ideen und Tipps für Härtefälle wie mich?
 
der Versuchung widerstehen...

Widerstehe auf jeden Fall der Versuchung, es doch an dem "Neuen" auszuprobieren, dass es ja vielleicht doch geht. Solange Du nicht weißt, was falsch läuft, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du Dir das Messer versaust.

Also, es gibt ja hier echte Schärf-Profis, die sollten mal was dazu sagen.

Hier meine Anregungen (durch die laienhaften Darstellungen meinerseits versuche ich jetzt die anzulocken, die die Ahnung haben :)

Versuch doch zuerst mal mit simplem ordinärem feinem Schleifpapier (400) das Du nass machst und flach auf einen ebenen Tisch legst eine gute Schneide an ein Küchenmesser zu schleifen. Der Grat muss auf der Oberseite fühlbar sein (!) wenn Du mit dem Finger am Messerspiegel quer zur Schneide fühlst, und zwar in Richting vom Rücken zur Schneide (keinesfalls längs der Schneide - is klar, ne), dann nämlich spürst Du den Grat (is' klar geworden? Wenn nicht nochmal Rückfrage).

Dann rumdrehen und die Gegenseite schleifen, bis Du wieder einen Grat oben hast. Dann erst lohnt es sich, die Schneide mit sehr feinen Werkzeugen zu bearbeiten, z.B. Abziehstein. Wichtig: Du musst die Klinge gut führen, dass Du immer und überall den gleichen Schleifwinkel einhälst!! Sonst ist alles für den A....

Wenn Du dann den Grat entfernst, schleife immer gegen die Schneide, das verringert den Grat zusätzlich. Das kannst Du dann mal mit den Diamantsplittern versuchen. Aber - wie schon geschrieben - nicht so fest drücken, die brechen aus! Und: Schleifwinkel einhalten. Zur Kontrolle Schneide mit Edding schwarz machen, dann siehst Du, wo Du geschliffen hast und wo nicht. Idealerweise nur ganz vorne!

Grüße

Äiler
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Schleifwinkel einzuhalten ist (mit) das Wichtigste.
Tip:
Den Messerrücken an der Daumenkuppe anlegen und immer auf der gleichen Höhe halten (zum Beispiel genau mittig). Dann bis zum Grat auf der gegenüberliegenden Seite schleifen, Seite wechseln, das Gleiche je Seite 1x wiederholen. Erst dann auf den nächst feineren Stein wechseln.
Wenn man bei sehr feinen Steinen angekommen ist, spürt man den Grat unter Umständen nicht mehr, wenn es so weit ist, wechsel ich die Seiten in immer kürzer werdenden Abständen. Zum Schluß noch einmal auf's Leder!
Je feiner die Steine werden, umso weniger Druck sollte man ausüben.
"Gerade" Klingen sollte man so auch als Anfänger relativ zufriedenstellend schärfen können, im Bereich der Messerspitze braucht es etwas Übung...
Viel Erfolg wünscht!

Behnie
 
Antwort an MarkusW

Hallo MarkusW

Ich unterbreite Ihnen einen vielleicht zwar sehr ausgefallenen, jedoch fuer Sie absolut risikolosen Vorschlag:

Senden Sie mir eines Ihrer Messer als versichertes Postpaket unfrei und somit auf meine Kosten zu.
Ich werde Ihnen dieses Messer mit dem Sharping schleifen und frei Haus an Sie zuruecksenden.

Sollten Sie von der erreichten Schaerfe nicht ueberzeugt sein.......so habe ich Pech gehabt ;-)

Sollte jedoch das Gegenteil der Fall sein.........( ich muss schmunzeln).......dann darf ich Sie schon jetzt zum Kauf Ihres Sharping beglueckwuenschen ;-)

Nehmen Sie mein Angebot an.........es besteht kein Risiko fuer Sie.
Und........das ist ja logisch......auch keine Kaufverpflichtung :)


Gruss,
M. Zeller
 
Erst einmal danke für diesen Vorschlag.
Nachdem ich mich auf ihrer Internetseite über den Sharping informiert habe,bin ich mir sicher, dass ich mein Messer durch den Sharping wohl auch zum rasieren nutzen könnte.

Jedoch gibt es für mich auch entscheidende Gründe das Gerät nicht zu nutzen.
1.) Die Messer um die es mir geht, sind Messer mit großem Klingenwinkel. Das besagte Glock und ein Taschenmesser sind für mich Arbeitsgeräte, die härtesten Anforderungen gegenüberstehen, und als Werkzeugersatz herhalten müssen. Deshalb ist für mich dieser große Winkel wichtig, so verlieren die Messer nicht so schnell an schärfe beim hacken graben etc.
Da der Sharping diesen Winkel wohl verkleinern würde, wären die Messer wohl schärfer aber diese Schärfe wäre sehr "empfindlich".
2.) Zumindest das Glock hat als Kampf/Feldmesser einen sehr dicken Klingenrücken. (0.5cm) das würde wohl beim schleifen Probleme verursachen
3.) Einen so hohen Grad an Schärfe, wie der Sharping bietet, ist für mich nicht norwendig. Eine Grundschärfe, die dafür etwas robuster ist, reicht mit vollkommen aus.


Wie jedes andere Schärfgerät hat der Sharping Vor- und Nachteile, leider überwiegen in meinen Fall die Nachteile (hautsächlich der Klingenwinkel).

PS: Ich möchte damit ihr Produkt nicht schlecht reden und bedanke mich nochmal mit Nachdruck für ihr tolles Angebot!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessantes Schleifgerät und auch der Preis ist moderat, aber wenn ich das richtig sehe, dann ist nur ein Schleifwinkel möglich oder?
 
Antwort an Geist

Hallo Geist

Kurze und knappe Antwort auf Ihre Frage:

Ja :)


Ein riesengrosser Nachteil, gell?

Hmmm...........vielleicht betrachten Sie jedoch auch die Vorteile.......und waegen dann ab :)


Und.....weil es so schoen war.......hier NOCH ein Satz zum Schleifwinkel ;) ....der da lautet:
Der Winkel ist nicht alles.............es kommt auf seine Reproduzierbarkeit an..............und da machen Sie dem Sharping mit keinem Mittel Konkurrenz

Garantiert :)


M. Zeller


PS:
Geist........auch fuer Sie gilt das Angebot:
Testen Sie den Sharping kostenlos..............
 
Antwort an MarkusW

Hallo MarkusW


Ganz klare Aussage:
Der Sharping HAT Nachteile.
Diese nicht einzugestehen waere wohl mehr als vermaledeit.

Aber.......( grosses ABER):
Sie erwaehnen Ihre Messer als Arbeitsgeraete.......als Werkzeuge im taeglichen Einsatz.

Mehrere direkte Fragen an Sie:
- Wieviel Zeit benoetigen Sie fuer das Nachschleifen dieser Werkzeuge?
- Wie koennen Sie sich sicher sein, den vorab angeschliffenen Winkel beim erneuten Nachschleifen exakt zu reproduzieren?
- Wieviel unnoetiges (Klingen-) Material tragen Sie bei jedem Nachschleifen ab, bis Sie endlich den korrekten (bisherigen) Winkel gefunden haben?


Nun zum Sharping..............und dessen *Nachteil* des fixen Schleifwinkels:

Der Sharping garantiert ein Nachschleifen einer Klinge binnen maximal 60 Sekunden (bei *normaler* Abnutzung)

So.

Nun meine Frage:
Wie gross ist bei Ihnen der Unterschied der Schneidhaltigkeit zwischen einem *optimalen* und einem *vertretbaren* Schneidenwinkel?

Und nun ueberlegen Sie mal, wie lange Sie mit konventionellen Mitteln benoetigen, um aus einem *normal abgenutzten* Messer wieder eine passable Schaerfe zu erzeugen.


Bemerken Sie, worauf ich hinaus moechte ?


Lieber zweimal mehr nachschleifen ( mit MINIMALEM Klingenverschleiss dank der Reproduzierbarkeit) als partout auf einen Keilwinkel zu beharren, den in aller Regel doch eh keiner von Ihnen per Hand so exakt einhalten kann.


Gut.....zugegeben.........das war provokativ.
Aber........bitte geben Sie alle mir Recht:
Keine noch so ruhige und geuebte Hand kann einer spielfreien H7-Passung samt Edelstahlfuehrung paroli bieten.


M. Zeller
 
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