Schleifphilosophie am Sharpmaker

tom72

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Morgen alle miteinander!

Bis jetzt habe ich immer meine Messer mühselig festspannend am Lansky beschliffen!
Seit kurzem bin ich am Sharpmaker schleifend tätig.
Und jetzt stellt sich mir die schleifphilosophische Frage, ob das entstehende Schliffbild und damit in Zusammenhang die entstehende Mikrozahnung, am Sharpmaker, welche ja eigentlich einer Hyperbelkurve ähnlich sein müsste, besser oder schlechter ist, als die entstehende Mikrozahnung am Lansky, die ja so gut wie rechtwinkelig zur Schneide steht?
Wie seht Ihr diese Problemstellung?

Gruß Thomas
 
Marginal.

Es gibt ja Abhandlungen über die Abzugrichtung, was wohl bedeutet, ob man die Schneide in 90° Stellung abzieht (Lansky) oder ob man die Schneide quasi ohne Richtngsänderung abzieht (eher Sharpmaker) ausserdem spielt eine größere Rolle, welchen Feinheitsgrad du erreichst.

Praktisch wäre es so, wenn man am gleichen Schleifstein die Schneide gegen den Stein drückt, man stelle sich ein T vor, behält man eine offenere Schneide als wenn man so zieht quasi wie ein Schnitt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus exilant!

Könntest Du noch bitte "offene Schneide" definieren. Ich kenne den Begriff, könnte es aber nicht erklären.

Danke und Gruß Thomas
 
exilant schrieb:
Praktisch wäre es so, wenn man am gleichen Schleifstein die Schneide gegen den Stein drückt, man stelle sich ein T vor, behält man eine offenere Schneide als wenn man so zieht quasi wie ein Schnitt.


Also den Satz hätte ich gerne mal ganz langsam und zum Mitschreiben erklärt. :irre:
 
tom72 schrieb:
Servus exilant!

Könntest Du noch bitte "offene Schneide" definieren. Ich kenne den Begriff, könnte es aber nicht erklären.

Danke und Gruß Thomas

Offen= zahnig

geschlossen = wie poliert
 
beagleboy schrieb:
Also den Satz hätte ich gerne mal ganz langsam und zum Mitschreiben erklärt. :irre:

Das glaub ich gerne!!:)))

Wenn man halt nicht am PC malen kann wirds schwer.

Also erst einmal: Die Abzugrichtung ist nicht der Schneidenwinkel. Es geht also nicht darum, das Messer im richtigen Schneidenwinkel zu halten sondern um die Richtung, in der du abziehst.

Da gibts grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

1. Du drückst die Schneide gegen bzw. ziehst mit dem Schleifstein = 90° in meinem Kauderwelsch. Als würdest Du einen Druckschnitt machen.

2. Du ziehst die Schneide parallel der, etwas übertrieben aber vielleicht hilfts, Klingenachse. Als würdest Du einen Zugschnitt machen. Sieht so aud wie in dem Film mit Hulk Hogan, wo der Kumpel im Flugzeug sein Messer schärft, indem er den Stein entlang der Schneide hochzieht.

Der Sharpmaker liegt hier in der Mitte. Natürlich wird der Schneidenwinkel beibehalten, gell?

:glgl: Au weh.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also 90 Grad, bzw. paralell, habe ich beim Schärfen noch nie gehört. Ein gewisser Winkel muß immer eingehalten werden, darin besteht die Kunst.

Dazu gibt es hier eine Menge Experten! :steirer:

Äh, OT.: Welcher Film mit Hulk Hogan??? :irre:
 
Also, der Heinz Klemm hat vor Jahrzehnten eine Abhandlung über die "Vorgänge beim Schneiden mit Messern" geschrieben.

Nicht das ich das alles verstehe, aber zum Thema "geschlossene Schneide" schrieb er, dass diese eben ideal in vieler Hinsicht sei.

Er hat dann irgendwelche Berechnungen aufgestellt, die einen Zusammenhang zwischen Schneidenwinkel und "Abzurichtung" (das ist das richtige Wort, also nicht Abzugwinkel) und dem entstehen der geschlossenen Schneide aufzeigen.

Dabei führt er eben drei Richtungen auf, in denen Schneiden abgezogen werden.

Die erste Richtung läuft 90° zur Schneide, wie gesagt, die zweite 45° und die dritte 0°.

Zitat: "Liegt der Abzug parallel zur Schneide, so ist c = 0, also die Schneide geschlossen." (ebenda, Seite 62.)

Mach ich so, geht gut. Der Sharpmaker läuft auf dem 45° Prinzip, geht aber auch gegen 0°. Ist also eine allgemein übliche Art und Weise und garnicht exilantisch oder so. ;)



Wie dieser Hulk Hogan Film heißt, weiß ich nicht mehr. War aber heldenhaft. :D
 
Jetzt wird´s klarer:

Einmal wird die Klinge also vom Ricasso hin zur Klingenspitze über das Schärfgerät gezogen (als wollte ich den Stein schräg abschneiden).

Beim anderen Extrem wird die Klinge in Richtung Schneide -> Klingenrücken (oder umgekehrt) bewegt.

Und beim dritten (45°) wird das Messer in einer Kombination von beidem (quasi diagonal) über den Schärfer gezogen, wie beim Sharpmaker bei normaler Nutzung.

Hab ich das jetzt richtig verstanden?
 
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