Schleifstein zum Ausdünnen von Klingen gesucht.

Ein Sigma Select 2 in ik ist auch so ein Säufer, braucht viel wasser und dauert entsprechend lange zum Trocknen. Ein Ohishi 220 ist vergleichbar im saufen. Also nichts neues.
 
Ich lagere alle meine Steine in einem offenen Regal in Bambus-Tellerhaltern (sowas, meine sind nicht von Ikea, aber so ähnlich). Ich klebe die Halter an den kürzeren, horizontalen Enden zusammen auf Regalbreite und säge ggf. vertikale Stäbe weg, damit besonders dicke Steine Platz haben.

Auf diese Weise können alle Steine nach ~ 5 min Abtropfen im Spülbecken so lange zum Trocknen brauchen, wie sie wollen.

Sehr grobe Steine gibt's ohne Gesaufe nur mit anderen Nachteilen: Bei Diamantplatten kann man die Oberfläche nicht wieder auffrischen. Bei Ölsteinen wie Norton Crystolon/India muss man es während des Schleifens selbst machen, da zu hart. Sowas wie der Pink Brick säuft halt, dafür trägt er immer gut ab und man kann so lange schleifen, bis er zu hohl.
 
Schreibe ich ja immer - Schlammschlacht.

Bei echten Ausdünnarbeiten stört mich das allerdings wenig, beim Nachschärfen hingegen extrem.

Trocknen lass‘ ich wie @Valentinian II am eigenen Platz für Steine ohne Verpackung.

Vorher, gilt für alle Steine, offen in der Nähe der Spüle bis sichtbare Feuchtigkeit verdunstet ist.

grüsse, pebe
 
Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt den Imanishi Bester 220 gekauft, allerdings frage ich mich, ob ich etwas falsch mache (oder ob mein Messer einfach zu hart ist).

Ich habe den Stein ausgiebig gewässert, es entsteht massig Schleifschlamm, ich habe entspannt beim Fernsehen insgesamt bestimmt ne Stunde geschliffen, der Stein hat schon ne sichtbare Aushölung von ca. 1mm, die Messerklinge hat keine messbare Ausdünnung erfahren. Also man sieht an der Klinge, dass Material abgenommen wird, da die Kratzer, die vorher drin waren, verschwunden sind, aber wenn das in der Geschwindigkeit weitergeht würde ich vermuten, dass ich den Stein aufgebraucht habe, bevor die Klinge ausreichend ausgedünnt ist.

Kann man da was falsch machen? Entfernt man den Schleifschlamm, wenn man das Gefühl hat, dass das Messer nur noch auf dem Schlamm geschoben wird? Oder lässt man den Schlamm immer drauf? Also ich habe schon mit Naniwa-Steinen erfolgreich gearbeitet, aber da ging es nie ums Ausdünnen.

Ich überlege gerade, ob ich nicht doch noch einen groben Diamantschleifstein kaufe, das Gefühl ist dann vielleicht nicht so schön, aber irgendwie komme ich so nicht weiter.

Viele Grüße
Martin
 
Der Abtrag ist stark druckabhängig, und diese druckabhängigkeit ist wiederum bei gröberen Steinen stärker ausgeprägt. Aufgrund der größeren Fläche beim Ausdünnen im Vergleich zum Schärfen brauchst du mehr Kraft, um den gleichen Druck und damit vergleichbaren Abtrag zu erreichen. Nimm soviel Druck, wie du anwenden kannst, ohne dass sie die Klinge biegt. Obwohl ich beim Schleifen sitze, stehe ich beim Ausdünnen, da ich sonst nicht genug Kraft konsistent aufbringen kann.

Ein wenig Schleifschlamm schadet nicht, aber da Dreikörperverschleiß wesentlich ineffizienter ist als der zwischen zwei Körpern, solltest du ihn ab und zu entfernen, um den direkten Kontakt zwischen Stein und Klinge zu wahren.

Der Diamantstein wird sich zwar nicht hohlschleifen, aber auch nichts abtragen, wenn der Druck nicht stimmt.
 
Ok, dann versuche ich es noch einmal mit deutlich mehr Druck. Ich hatte die Sorge, dass ich mit mehr Druck einfach noch mehr Stein abtrage, ohne unbedingt mehr Messer abzutragen.
Der Stein ist ja zum Glück dick genug für Experimente 😅
 
Ich habe mir jetzt noch günstig für 25 € so einen Kombi-Diamantschleifstein (140/400) gekauft.
In einer halben Stunde damit habe ich schon sichtbar mehr Abtrag als in 3 Stunden mit dem Imanishi-Bester und zwar ohne großartig drücken zu müsse .

Dafür habe ich das Gefühl, dass der Abtrag jetzt auch rapide abnimmt. Das mag aber daran liegen, dass man für 25 € eben auch keine vernünftige Qualität bekommt (oder ich hab doch zu fest gedrückt, was weiß ich...)

Also dieses Ausdünnen von Hand sorgt tatsächlich für Frustration. Bei meinem ersten Messer ging das deutlich schneller, das war aber auch 2-3 HRC weicher)
 
Das ist völlig normal. Die Platte ist sehr wahrscheinlich nicht von besonders geringer Qualität oder beschädigt, sondern nur eingebrochen.

Der Lebenszyklus von Diamantplatten ist so, dass in der Phase des Einbrechens sie sehr schnell arbeitet und tiefe Riefen und ein viel gröberes Finish hinterlässt, als die ausgezeichnete Körnung erwarten lässt. Dabei brechen schwach gebundene oder besonders große Diamanten heraus, besonders spitze Ecken verrunden, usw.

Danach arbeitet sie lange mit mehr oder minder konstanter Geschwindigkeit und Feinheit, die der ausgezeichneten Körnung entsprechen. Die Phase mag bei teureren Diamantplatten wie Atoma oder DMT deutlich länger sein, aber bei normaler, nicht-professioneller Nutzung reden wir hier von Jahren vs. mehr Jahren und nicht von Minuten und Stunden verglichen mit Monaten und Jahren.

Irgendwann sind die meisten Diamanten verrundet, manche fangen vermehrt an, auszubrechen, dann ist es Zeit, die Platte zu ersetzen. Man kann aber je nach Zustand immer noch Steine abflachen, dünn werdende, von Zerbrechen bedrohte Steine aufkleben, um deren Lebenszeit zu verlängern, runtergefallene, entzweigebrochene Steine draufkleben, usw.

Was dünnst du denn aus und was hast du vorher ausgedünnt? Grundsätzlich sollte man sich aber schon fragen, ob manuelles Ausdünnen einem die Lebenszeit wert ist, gerade wenn man keinen Spaß daran hat, und man nicht jemanden mit entsprechenden Powertools und Fähigkeiten das machen lässt. Ich werde nie wieder rostfreie Messer selber voll ausdünnen, höchstens auf dem letzten Zentimeter über der Schneide
 
Danke für die Rückmeldung, dann beobachte ich das mal weiter.

Ich dünne eine Taschenmesserklinge aus (Magnacut, 63-64 HCR), die ich selbst gemacht habe. Da ich vor dem Härten noch ca. 1 mm an der Schneide stehen lassen musste, ist sie dementsprechend dick. Ich habe auch den Fehler gemacht, mir das so vorzubereiten, dass ich jetzt über die ganze Klingenbreite ausdünnen kann. Also der Winkel der Flanken stimmt schon ziemlich gut, ich muss das Messer also eigentlich nur lang genug hin und her schieben. Hätte ich gewusst, dass der Unterschied zum letzten Mal (14C28N, 62 HCR) so groß ist, hätte ich so vorgearbeitet, dass zum Rücken hin schon alles Material weg gewesen wäre und ich nur noch nach vorne hin hätte ausdünnen müssen. Das ist Lehrgeld, was ich jetzt zahle. Beim ersten Messer ging das Ausdünnen am Ende so gut, dass ich mir dachte, ich könnte das jetzt auch so machen.

Ich hab hier einen Bandschleifer, der ist so halbwegs in Ordnung, aber ich bin mir fast sicher, dass ich es irgendwann irgendwo übertreiben und überhitzen würde, oder dass es dann wieder schnell unbeabsichtigt an einer Stelle schief wird etc. Das war ein bisschen die Lehre aus meinem ersten Projekt, wo ich versucht habe, den Flachschliff (noch ungehärtet) mit dem Bandschleifer gleichmäßig hinzubekommen. Das ging schnell, aber ich hab es dann unterbrochen und mit Feile und am Ende einem Schleifstein weitergemacht, da mir am Bandschleifer einfach die Kontrolle fehlt.

Ich zieh das jetzt durch, abends vorm Fernseher ist das ja nahezu meditativ und fürs nächste Mal überlege ich dann neu. Ich will nur sichergehen, dass ich zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten alles richtig mache und nicht mit der falschen Technik und den falschen Steinen noch zusätzlich unnötig Probleme schaffe.

Ich bin aber von 1 mm auch schon auf 0,7 mm runter.
 
@MartinL89
Ich kann das mit dem Absanden und Aushöhlen des Steins bei breiten Flachschliffen gut nachvollziehen. Besonders schlimm war es bei einem Suehiro 80, der mir förmlich weggebröselt ist.
Das liegt daran, dass ausgebrochene Schleifkörner zwischen Stein und Stahl hin- und her rollen und dabei den Stein mehr abtragen als den Stahl. Der Stahl ist zäh und wird nur zerspant vom festen Schleifkörper selbst. Dieser Effekt wird zum Beispiel ausgenutzt bei Abrichtplatten aus Gusseisen für Schleifsteine, besonders auch, wenn man SiC-Granulat dabei benutzt.
Ich hatte dazu hier schon etwas geschrieben.

Eine deutliche Verbesserung kannst Du dadurch erzielen, dass Du beim Flachschliff viel wässerst und die frisch rausgebrochenen Schleifkörner wegspülst.

Die Diamantplatten nutzen sich zwar sehr wenig ab, sind aber auch nicht besonders schnell. Ich benutze die Atoma 140 und 400. Meine Beobachtung ist, dass die 400er trotz der feineren Körnung beim Flachschliff deutlich schneller ist als die 140er. Eine Abtragssteigerung erreiche ich durch Änderung der Schleifrichtung auf dem Messer, so dass immer wieder die Längsriefen quer geschnitten werden beim neuen Schleifdurchgang. Ich schleife zum Beispiel bei einem Durchgang so, dass ich 90° zur Schneide schleife und beim nächsten diagonal.

Ein generelles Problem beim Flachschliff ist, dass sich die Andruckkraft auf eine große Fläche verteilt, so dass der Druck pro Flächeneinheit viel geringer ist als beim Schärfen der Wate. Deshalb dauert es so lange.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es irgendwelche religiösen Gründe oder so was in der Art, die den Einsatz von Schleifpapier verbieten?

Andernfalls würde ich mal darüber nachdenke diese Methode in Betracht zu ziehen, es hat schon seine Gründe warum das die gebräuchlichste ist.
 
Ne, ich hab bisher bei Schleifpapier aber immer das Problem, dass es zum einen nie ganz flach liegt, wenn man sich nicht ziemliche Mühe gibt und zum anderen scheint mir das auch recht teuer, denn so ein Bogen setzt sich zu und oder nutzt sich bei mir auch verhältnismäßig schnell ab.
Klar, so ein Bogen ist einzeln nicht teuer, aber wenn ich überlege, ich brauche Bögen für 5 Stunden Schleifen, dann kommt da schon was zusammen 🤷‍♂️
 
Gibt es irgendwelche religiösen Gründe oder so was in der Art, die den Einsatz von Schleifpapier verbieten?

Andernfalls würde ich mal darüber nachdenke diese Methode in Betracht zu ziehen, es hat schon seine Gründe warum das die gebräuchlichste ist.
Mit Schleifpapier Klingen auszudünnen ist die mir bekannteste und wahrscheinlich am häufigsten verwendete Methode von Messermachern. Allerdings montieren sie das Schleifpapier dann auf einem Bandschleifer ;-)
Generell spricht nichts dagegen, aber Schleifpapier hat nur eine Lage mit Schleifkörnern drauf. Wenn diese abgenutzt sind, braucht man neues Schleifpapier - und das ist teuer - oder eine Maschine, die das nicht mehr ganz so frische Schleifpapier automatisch bewegt.
 
Als ebene Unterlage für Schleifpapier eignet sich eine Glasplatte oder eine polierte Granitfliese aus dem Baumarkt.

Wenn Du von Hand eine Klinge ausdünnen willst, dann geht das am besten mit schmalen Schleifkörpern ähnlich einer Feile, denn dann hast Du einen größeren Flächendruck. Du kannst z. B. einen Zische-Wasserstein seitlich aufstellen und mit der schmalen Randfläche schleifen. Am Schluss kannst Du immer noch mit einer Dia-Platte die Bereiche angleichen.
 
Ok, das ist ein interessanter Gedanke. Ich hatte (ohne da länger drüber nachzudenken) gedacht, dass der punktuelle Druck zwar kleiner ist, ich dafür aber direkt eine größere Fläche abschleife und so insgesamt dann wieder gleich schnell bin.

Glasplatte als Unterlage habe ich schon, aber gefühlt hält so ein Bogen Schleifpapier nicht lange durch und wenn ich versuche, ihn per Adhäsion und Wasser an die Glasplatte zu "kleben", kommt doch irgendwo wieder ne Kante hoch oder ähnliches.
 
Eine Glasplatte mit Schleifpapier nutzte ich nur zum Abrichten meiner Steine. Falls da etwas hochkommt ist es das falsche Schleifpapier. Schleifleinen ist da besser. Außerdem verhindert ein Bogen Zeitungspapier zwischen Glas und Schleifpapier das Verrutschen zuverlässig.
Inzwischen nutze ich eher die Atoma 140 fürs Abrichten meiner Groben und für meine feinen Steine geschlitzte plangeschliffene Granitsteine nach der Methode von Friedrich Kollenrott.

Wie gesagt, einen Flachschliff von Hand kann man effektiv nur mit einem schmalen Schleifstein gut anlegen. Ich habe den Flachschliffen von Hand schon einige Stunden meines Lebens und einige Millimeter meiner Shaptons "geopfert".
 
Werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Das erklärt, warum mein alter sehr billiger und wirklich schlechte Schleifstein auch halbwegs funktioniert. Er ist einfach deutlich schmaler.

Ich hab ja noch ungefähr 0,3 mm für Experimente und dann noch 0,1mm um alles wieder hübsch zu kriegen 🫣
 
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