Schleifsteine für Kasumi Finish

Dirk_H

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Nabend,

ich habe gestern mal einen meiner Japaner ausgedünnt und war eigentlich davon ausgegangen, dass ich danach halt eine blanke Primärfase habe. Ich durfte aber beim aufpolieren feststellen, dass sich dieser Kasumi Effekt ja quasi von allein bildet. Positiv ausgedrück ist es gerad aber ein sehr wolkiges Kasumi. :ROFLMAO:
Immerhin schneidet das Teil jetzt fluffig.
HYMidcQ.jpg

Im vorderen Bereich hat die Schneidlage (Aogami Super) schon wieder reagiert.

Irgendwo war ich ich dann mal drüber gestolpert, dass das sehr von den Steinen abhängen soll und ich hab dann mal etwas rumprobiert mit dem, was ich so da habe. Shapton 2k hat da bessere Ergebnisse geliefert als Naniwa Pro 800 oder 3k. Im niedrigen Körnungsbereich bin ich eh nicht so aufgestellt.

Oft findet man den King Deluxe 800 als Empfehlung. Aber ich dachte ich frag mal hier nach Erfahrungen. Beim Naniwa Pro 800 fand ich die Schleifspuren zu arg und frage mich, was man auf so einen King 800 feineres aufsetzen könnte? Nur JNats fallen raus, weil zu teuer.

Schönes Wochenende und danke für Tipps.

Gruß,

Dirk
 
Oft werden nach dem King (Deluxe) 800 immer wieder Morihei Steine genannt. Auch soll man darauf achten, eher weichere Steine mir mehr Schlammbildung zu nehmen... Vllt hilft Dir das schon.
Infos stammen aus mehreren Unterforen von Reddit (bsp. hier), also alles andere als vertrauenswürdig erstmal ...

Gruß
 
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Darf ich mal fragen wie du das ausgedünnt hast?

Mit Wackelmethode leicht ballig , oder flach aufgelegt?

Was waren den die Steine für die Ausdünnprogression?

vg
 
Moin,

danke für die Rückmeldungen. Den King 800 hatte ich gestern mal direkt bei feine-werkzeuge in der 75mm Version bestellt.
Ansonsten gab es hier ja gerade noch einen gebrauchten Naniwa Pro 400&1000. Die habe ich mir auch mal gegönnt, wobei die (siehe unten) vermutlich zu gut sind für Kasumi.
Gibt es bei den Naguras was bestimmtes zu beachten, @knifeaddict ? Ich hab einfach den genommen, der beim Arashiyama 6k dabei war.


Im Endeffekt verstehe ich das Kasumi Ding jetzt so:

Der Effekt kommt zu Stande, weil Flanke und Kernlage unterschiedlich hart sind und das Schleifmittel daher unterschiedlich tiefe Riefen erzeugt.
Folglich sollte ein möglichst "schlechter" Schleifstein dessen Schleifpartikel nicht mit hartem Stahl klarkommen am besten funktionieren.
Dazu passend bekommt man bei Diamant quasi keine Abtrennung der Lagen.

Dazu braucht es viel Schlamm um Unebenheiten auszugleichen. Auch das passt zu den Diamantplatten, denn da blinkt einem jede kleine Macke entgegen.


Folglich suche ich noch einen Stein um ~2000JIS, der eigentlich ein mieses Schleifmittel hat, welches sich bei Stahl ~>HRC60 anfängt schwer zu tun. Und weich gebunden sollte er sein.

Gibt es da Empfehlungen für nen miesen 2000er? :ROFLMAO:

Schönen Samstag.
Dirk



Progression @Darkdog : DMT Extra-Coarse, Coarse, Fine. Dann Naniwa Pro 800, Shapton Pro 2000. Die Steine mit Nagura ordentlich angerieben und auch immer gut Wasser drauf (auch wenn sie Splash&Go sind). Das ganze erst etwas flach und dann "wackelnd" in Richtung Balligkeit bis ich eine Gratbildung hatte (also quasi ausgeschliffen). Naniwa Pro 800 und Shapton Pro 2k eigentlich mehr für die Optik als echt zum Ausdünnen.
Am Ende mit dem Shapton Pro 2k eine ~18° Mikrofase dran und mit dem Arashyima 6k noch kurz nachgezogen, so dass Küchenpapier kurvig schneiden ging.

In dem Zuge ist mir auch mal wieder aufgefallen was für eine Fräse der DMT Fine ist. Gefühlt zieht der mehr als der XC, was zu einem Science of Sharp Beitrag passt, den @Besserbissen mal verlinkt hatte.

Die DMTs schleife ich auch nass mit etwas Spüli. Verhindert das Zusetzen und kratzt auch nicht ganz so ekelig.
Am schnellsten hat man da beim DMT Fine eine tiefschwarze Suppe auf der Platte.
 
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Moin @Dirk_H

Bevor du dir jetzt noch einen Haufen kleiner Nagura's zulegst . Und einen " miesen " 2k.
Teste erstmal mit dem was du hast.
Die Nummer funktioniert über die Slurry ...und die kannst du gerade beim King gut beeinflussen.
Das bedeutet also inwieweit du die Slurry verwässerst...nimmt das einen enormen Einfluss auf den Effekt.
Weil je dünner , desto unterschiedlicher ist der Abtrag / Schleifeffekt.
Im Arashima Antreiber ist auch etwas feines Awesodopulver , was ja recht fein ist. Damit kannst du den King auch zusätzlich anreiben.
Dann hast du ne feinere Slurry.
Du kannst ja den Shapton auch mit dem King anreiben

Als mit Naturjapanern angefangen bin , hab diesen Tip mit der Slurry gleich von Anfang an beherzigt.
Ist erstaunlich welch unterschiedliche Ergebnisse mit dem selben Stein erzielen kann.
Wichtig ist hierbei möglichst keinen Druck auszuüben , was bei dir mit dem Nowi später kein Problem mehr darstellt.
Dann bekommst du schnell ein Gefühl dafür , was wann passiert.

Wenn du einkaufen gehst dann Weiche...also Level 1-3 ...höchstens..

Gruss

Micha
 
Danke!
Dann versuche ich mal die Füße still zu halten und warte auf den King 800.

Mal die verschiedenen Steine miteinander anreiben ist eine gute Idee um die Körnungen zu mischen. Da probiere ich mal etwas rum.
 
Ja, irgendwie dachte ich bisher, dass es besser sei das (Vermischen) zu vermeiden und reibe deshalb immer mit der DMT (Coarse) unter fließendem Wasser an. Werde ich aber mal probieren mit Stein auf Stein.

War schon irgendwie faszinierend zu sehen, wie sich der Stahl bei unterschiedlichen Schleifmitteln so unterschiedlich "verfärbt" und Kontraste bildet.
 
Ja, irgendwie dachte ich bisher, dass es besser sei das (Vermischen) zu vermeiden und reibe deshalb immer mit der DMT (Coarse) unter fließendem Wasser an. Werde ich aber mal probieren mit Stein auf Stein.

War schon irgendwie faszinierend zu sehen, wie sich der Stahl bei unterschiedlichen Schleifmitteln so unterschiedlich "verfärbt" und Kontraste bildet.

Immer gleich DMT grob...da hast du doch zuviel Verschleiss am Stein....durch das reiben nimmst du nur marginal Material weg...und öffnest den Stein....langt dicke.

Andersrum Bein Schleifen / Reparieren

Beim Groben....ich nimm beim 220er Debado noch SIC Pulver auf den Stein...dann ist der ne Flex hoch zwei.
Das spült sich auch leicht wieder ab.
 
Über den Verschleiß habe ich mir da bisher keine Gedanken gemacht um ehrlich zu sein. Ich reibe auch nur kurz 3-4x drüber und fand das nicht so wild.
Versuche ich mal auf deine Variante, danke.
 
King 1/4K als Kombistein hatte ich rumliegen und bei einem günstigen Kochmesser mit einfachem x50CrMoV15 mal bisschen probiert:

zuerst mit 400er DMD vorne schnell etwas ausgedünnt. King 1K mit Diamantplatte angerieben um ordentlich festeren Slurry zu erzeugen. Danach wollte ich mit dem King 4K einen Kontrast erzeugen, damit das "Kasumi" besser zur Geltung kommt.
Habe noch ein synthetischen Nagura von Dictum versucht, aber der Schlamm wurde dann eher feiner...

Bild schnell mit dem Handy gemacht.
Whats-App-Bild-2023-01-14-um-14-40-351.jpg

Whats-App-Bild-2023-01-14-um-14-40-35.jpg

Ich werde übers Wochenende noch bisschen daran rumschleifen. Im Idealfall will ich mal versuchen, das Ganze über den kompletten Klingenverlauf hinzubekommen.
 
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Habe noch ein wenig rumgespielt und zwei Steine getestet.
Einerseits den King 800, der oft dafür empfohlen wird, und dann noch einen Morihei 1000 (dank freundlicher Leihgabe von @neko )

Ergebnis von Morihei und King ist für mich am Ende vergleichbar.
Interessant ist aber, dass der Morihei erstmal keinen Kontrast macht, weil er die Schneidlage ebenfalls effizient bearbeitet, während man beim King deutlich sieht, dass er stärker auf der Außenlage arbeitet.
Nach Politur mit einem Imanishi Kitayama 6k passt das aber auch beim Morihei 1k. Ok, vermutlich nichts für Kasumi-Experten, aber mir erstmal hübsch genug.
Hl9uYOP.jpg
Hl9u5JV.jpg

(links nach 1k, rechts nach 1k+6k)

Einen 4k dazwischenschieben hatte ich noch probiert, aber so wirklich viel gebracht hat es nicht im Vergleich zum direkten 1k+6k. 1k mit wenig Druck war da das bessere Mittel nicht zu arge Riefen zu bekommen.

Wenig Druck und sehr nass hilft. Wenn das Messer nicht gut über den Stein gleitet (und die Flanke sich an den Stein ansaugt), dann hat man sofort Fehlstellen drin (wie auch auf dem rechten Foto noch welche sichtbar sind)!
Was dann noch hilft: Korken. Also wenn das Messer richtig eingeschlammt ist, einfach mit einem angeschnittenen Korken drüberreiben, also quasi mit dem vorhandenen Schlamm und dem Korken schleifen. Schafft nochmal deutlich Homogenität und manche Fehlstellen lassen sich so auch korrigieren ohne gleich von vorn anfangen zu müßen.

Klare Vorteile des Morihei 1k Steins:
- man bekommt gleich noch einen richtig ordentlichen 1k Stein, der nicht nur für so Finish-Spielerei taugt. Das zeigt sich recht gut daran, wie er auch die Schneidlage bearbeitet, was beim King 800 nicht der Fall ist
- Splash&Go!
Ich hab mir den King 800 in der "Wide" Variante mit 75mm Breite und 36mm Höhe besorgt und das hat ~45min gedauert bis da keine Blasen mehr aufgestiegen sind. Wie lang der jetzt zum Trocknen braucht ist auch so eine Frage. Politur braucht es auch, weil die Kratzer in den Außenlagen sonst zu prominent sind.

Viel Spaß.
Kann man viel Zeit dran verbringen und da ist immernoch massig Luft nach oben bei mir, aber erstmal ists gut. :ROFLMAO:
 
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