smallmagnum
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Hier die Fortsetzung unserer Diskussion zum Thema Schleifwinkel aus dem Forum Kaufberatung:
An ein Gebrauchsmesser eine Schärfe zu schleifen, die Armhaare springen lässt, mag zwar cool sein, halte ich aber für völlig praxisfremd. Bei solch einer hohen Schärfe, die zwangsweise mit einem kleinen Schneidenwinkel verbunden ist, nimmt die Schnitthaltigkeit deutlich ab. Hochwertige Stähle gleichen dieses Problem zwar vermeintlich etwas aus. Meiner Meinung nach ist das aber eine Milchmädchenrechnung. Denn diese hochwertigen Stähle würden bei einem größeren Schneidenwinkel ja auch wieder länger scharf bleiben...
Ich jedenfalls schleife mittlerweile mit dem Lansky-Set immer einen 40°-Winkel an. Mit etwas Druck rasieren diese Messer alle. Die Schärfe reicht vollkommen aus im Alltag, und die Schleiffase ist noch relativ schmal, was der Optik des Messers zugute kommt.
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Damit der zusammenhang und die Reihenfolge stimmen, kopiere ich jetzt meine und Xzenons Postings hier rein:
An ein Gebrauchsmesser eine Schärfe zu schleifen, die Armhaare springen lässt, mag zwar cool sein, halte ich aber für völlig praxisfremd. Bei solch einer hohen Schärfe, die zwangsweise mit einem kleinen Schneidenwinkel verbunden ist, nimmt die Schnitthaltigkeit deutlich ab. Hochwertige Stähle gleichen dieses Problem zwar vermeintlich etwas aus. Meiner Meinung nach ist das aber eine Milchmädchenrechnung. Denn diese hochwertigen Stähle würden bei einem größeren Schneidenwinkel ja auch wieder länger scharf bleiben...
Ich jedenfalls schleife mittlerweile mit dem Lansky-Set immer einen 40°-Winkel an. Mit etwas Druck rasieren diese Messer alle. Die Schärfe reicht vollkommen aus im Alltag, und die Schleiffase ist noch relativ schmal, was der Optik des Messers zugute kommt.
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Damit der zusammenhang und die Reihenfolge stimmen, kopiere ich jetzt meine und Xzenons Postings hier rein:
Xzenonbenz schrieb:Da muss ich Dir widersprechen!
Wenn der schliff dünner ausgeführt ist, dann hat die Scheide einen längeren Bereich der abgenutzt werden kann, bis sie so Dick=stumpf ist, wie sie bei 40° in einem Bruchteil der Zeit wäre!
Ein Rasiermesser schneidet auch nachdem es "stumpf" ist noch besser, als ein Messer mit 40° nach der gleichen Arbeitszeit! Das liegt nicht an Zauberei, sondern an der Klingengeometrie!
Der Schliffwinkel mit 40° ist allerdings STABILER, da zur Seite hin ja mehr Material ist, was die Schneide Stützt.
Wenn ich jetzt einen Stahl nehme der eine hohe Schneidkantenstabilität aufweist (also nicht so schnell ausbricht, weil der Stahl in sich fester zusammenhält), dann kann ich den winkel feiner gestalten, als bei einem "Karbidmonster", wo die Schneide selbst bei 40° eher einer (mikro)Säge ähnelt. Hier spielen die Kohlenstoffstähle den Vorteil aus, da ein ck75 eine andere Gefügestruktur aufweist als ein D2.
Wenn ich den Stahl kenne, dann sollte man noch den Verwendungszweck des Messer mit bedenken. Bei einer Axt wo hohe Belastungen auf die Schneide einwirken, da sollte man eher einen größeren Winkel nehmen.
Ein Rasiermesser kann sehr kleine Winkel haben.
Wichtig für die Qualität ist natürlich auch die Wärmebehandlung! Gerade bei den Stählen sollte sie vonm Fachmann ausgeführt werden und eine Tiefkühlbehandlung beinhalten!
Beispiel für ein EDC:
Für ein EDC bevorzuge ICH PERSÖNLICH die Stähle SB1, ATS34 oder AEBL. Alle drei sind rostträge, aber können trotzdem relativ dünn ausgeschliffen werden.
Ein EDC würde ich mit einem Anschliff bis zum Rücken hoch gestalten und die Schärfe leicht ballig bis auf 0 ausschleifen. (also sowas bei 25° Gesamtwinkel an der Schärfe)
So ein Messer hält genügend aus, dass man damit Späne aus billigen "Tchibomessern" schnitzen kann:teuflisch
Das überzeugt mich, ehrlich gesagt, nicht. Denn wie schnell ein Messer stumpf wird, hängt nicht von der Länge des Bereiches, sondern von der Menge des Materiales ab, das abgetragen werden muß. Das hängt wiederum von der Querschnittsfläche des abzutragenden Dreieckes ab. Das müsste ich in einer ruhigen Stunde mal ausrechnen, Geometrie war mein Lieblingsfach.
Versteh mich aber bitte nicht falsch. Ich poche hier nicht auf die Richtigkeit meiner Aussagen, gerne lasse ich mich auch eines besseren belehren. Aber meine Theorie müsste doch stimmen.
Interessant ist, dass du sagst, ATS34 könne man relativ dünn ausschleifen. Gerade vor zwei Tagen habe ich mein Linder Superedge 1 geschliffen. Ein Kumpel, dem ich viel Fachwissen zuspreche, hat mir empfohlen, den Schleifwinkel nicht allzu klein zu wählen. Also habe ich einen Schneidenwinkel von 40° angeschliffen. Der war ohnehin noch ein ganzes Stück kleiner als der werksseitige Winkel. Ich war überrascht, weil man beim Schleifen so gut wie keinen Grat spürte, der sich normalerweise auf der gegenüberliegenden Seite bildet. Auch überraschte mich die hohe Schärfe, die ich erreichte. Das Messer rasiert ohne viel Druck Unterarmhaare.
Ist Deiner Meinung nach bei diesem Stahl, der laut Linder auf 60 HRC gehärtet ist, ein 40° Winkel ok, zu klein oder zu groß?
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