Schleifwinkel Wasserstein vs. Sharpmaker?

KarstenW

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Hallo Mitglieder der Messergemeinde,

ich habe da mal eine Frage bzw. mehrere zum Thema Winkel beim Schleifen.

Letztes Jahr habe ich einige Messer, insbesondere jahrelang vernachlässigte stumpfe Küchenmesser mit japanischen Wassersteinen verschiedener Körnung wieder scharf geschliffen. Dabei habe ich die Klingen in relativ flachem Winkel, ca. 15 bis 20 Grad gehalten.

Nun habe ich mir den Syperco Sharpmaker gekauft. Dessen Gebrauchsanleitung empfiehlt für normalen Schliff 40 Grad. Habe ich probiert, alles gut.

Nun meine Fragen:
Warum werden für japanische Wassersteine andere, flachere Winkel empfohlen als für den Sharpmaker?

Gibt es unterschiedliche Winkelempfehlungen für verschiedene Messer (Küchenmesser, Schnitzmesser, Klappmesser)?

Wann benutze ich beim Sharpmaker die 30 Grad-Einstellung?

Ich hatte bisher die Vorstellung, je flacher der Schleifwinkel, desto schärfer die Schneide. Irrte ich?

Wäre toll, wenn der ein oder andere meine Verwirrung beseitigen könnte!

Herzliche Grüße,

Karsten
 
Die Verwirrung dürfte darin bestehen, dass du einmal den Winkel einer Seite betrachtest und einmal den Gesamtwinkel.
Wenn du dein Küchenmesser auf jeder Seite mit 20 Grad schleifst, erhältst du einen Gesamtwinkel von 40 Grad.
 
Servus,

Warum werden für japanische Wassersteine andere, flachere Winkel empfohlen als für den Sharpmaker?
Das wäre mir neu? Also der Schleifwinkel bezieht sich immer auf den Anwendungszweck/Stahl.

Gibt es unterschiedliche Winkelempfehlungen für verschiedene Messer (Küchenmesser, Schnitzmesser, Klappmesser)?
Ja, siehe oben. Der Schneidwinkel (=Schleifwinkel x 2) sollte dem Einsatzzweck angepasst werden. Rasiermesser kleiner Schneidwinkel, Spaltaxt großer Schneidwinkel. Bei einem Küchenmesser würde ich Schneidwinkel von ca. 30° empfehlen, bei Allround Taschenmessern mit moderneren Stählen einen Schneidwinkel von ca. 40°.

Wann benutze ich beim Sharpmaker die 30 Grad-Einstellung?
Wenn du eine sehr feine Schneide erhalten willst und der Stahl diese feine Schneide halten kann. (Niedrig legierte Chromstähle, Carbonstähle usw.).

Ich schleife immer eine Schneidfase mit ca. 20-30° Gesamtwinkel an und ziehe auf 40° Einstellung ab.

Ich hatte bisher die Vorstellung, je flacher der Schleifwinkel, desto schärfer die Schneide. Irrte ich?
Nein :) Passt schon so, zumindest sollte das so sein :)

Mach das ganze nicht komplizierter als es ist. Ob du jetzt mit 30° oder 40° abziehst ist meiner Meinung nach ziemlich wurscht. Solange die Schneidfase und das Messer im Allgemeinen dünn ist, wird es gut schneiden. Auch mit 40° Abzug.

Müssen tust Du auch nix. Einfach ausprobieren.

Hoffe, dass ich etwas helfen konnte.

lG Olli
 
Wann benutze ich beim Sharpmaker die 30 Grad-Einstellung?

Moin.
Hast Du die DVD mit der Anleitung dazu bekommen (sollte normalerweise dabei sein)?
Dort wird der Sharpmaker ausführlich erklärt - allerdings auf Englisch, was für manche deutsche Nutzer evtl. problematisch sein kann. ;)

Die 30° Einstellung (also je 15° von jeder Seite) wird beim Sharpmaker auch "Back-Bevel"-Einstellung genannt.
Sie dient eigentlich dazu, stärker abgenutzten oder z.B. verrundeten Schneiden wieder eine Grundform zu verpassen.
Wenn man das gemacht hat - so wird im Regelfall empfohlen - sollte man anschließend noch einmal mit der normalen 40°-Stellung die Schneide nachschärfen um eine weniger empfindliche Gebrauchsschärfe zu erhalten.
Man kann die Schneide natürlich auch auf 30° lassen, dann ist die tatsächlich etwas schärfer als bei 40°.
Allerdings ist die dann auch etwas fragiler weil dünner - und muss schneller wieder nachgeschärft werden.
(Spyderco bzw. Sal G. selbst sagt auf der DVD IIRC, daß die Klingen von Spyderco ab Werk auf etwas weniger als 40° angeschliffen sind.)

Gruß,
Hawkbill
 
Zuletzt bearbeitet:
Aaaah, mir geht ein Licht auf!!!! Schneidwinkel =Schleifwinkel x 2, jetzt verstehe ich.
Also ist die Angabe 40 Grad auf dem Sharpmaker gleichzusetzen mit 20 Grad Schleifwinkel, richtig?
Danke fürs Schlaumachen!!!!

Karsten
 
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