Schlichthammer retten

paaapi

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Hallo,

ich habe einen alten Schlichthammer geschenkt bekommen. Leider ist das Teil derart geschunden worden, dass unmittelbar unter der oberen Bahn an zwei Stellen Stücke ausgebrochen sind. Zudem hat sich ein Risss gebildet, der sich bis ins Haus (heißt das so?- jedenfalls bis dahin, wo der Stil eingesteckt wird) zieht. Neu Aufstielen ist kein Problem. Ich habe nur Angst, dass das Ding beim Benutzen auseinander fliegt. Mein erster Impuls war Schrot oder zu Dekozwecken.

Oder haben die Experten unter Euch noch eine Idee wie das Teil zu retten ist.

Viele Grüße

Hilmar
 
Hi,

aus gründen der Sicherheit würde ich das Ding der Wiederverwertung zuführen.

Auch wenn du das Ding schweisst hast du immer eine Schwäche an der Stelle. Und wenn dann noch Ausbrüche im Material sind, naja dann scheint da bei der Wärmebehandlung oder bei dem Material schief gegangen zu sein.

Mach lieber was neues draus jetzt 10-20 Stunden in die Aufarbeitung stecken nur damit das Ding gleich wieder auseinander fällt ist gefährlich und teuer.

Denis
 
Also, ich denke, Schweißen und eine anschließende neue Wärmebehandlung müsste möglich sein. Aber ich bin kein Schweißprofi:(
Vielleicht kann sich ja einer dieser Herrschaften ja mal hierzu äußern?

Gruß,

Der Schlosser
 
in die tonne, oder an die wand!

nichts ist lustiger als wenn dir ein stück scharfkantiges eisen in gesicht oder hand fliegt, wenn du gerade mit was 900° heissem beschäftigt bist...

einen neuen hammer zu schmieden kostet bei vorhandenem werkzeug 1-2h incl härten und schleifen. (heute in der schmiede schwabach nen 2,1-2,2kg hammer geschmiedet..)

ansonsten bei angele, flohmarkt o.ä. nachschauen.. (oder ich schau bei meinem g'raffel mal nach, da müsste auch was rumfliegen..)
 
Den Schlichthammer habe ich von einem Hufschmied, der meinte damit sei nichts mehr anzufangen. Weil ich einen gehärteten Setzstöckel machen wollte, mußte der Schlichthammer erstmal dafür herhalten. Der Setzstöckel thront jetzt ein wenig hoch über dem leichten 'Amboss', da muß sowieso ein neuer gemacht werden. Also soll der Schlichthammer wieder ein Schlichthammer werden.

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Der höchste Punkt der Bahn des Schlichthammers liegt bei einer Ecke. Die Ecken sind ein paar mm hochgewandert, auf dem Bild sieht es aus wie abgesackt. Wie kann man den aufarbeiten. Außer zurechtschleifen ist mir nichts eingefallen.

Gruß natto
 

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.....Weil ich einen gehärteten Setzstöckel machen wollte, musste der Schlichthammer erstmal dafür herhalten. Der Setzstöckel thront jetzt ein wenig hoch über dem leichten 'Amboss', da muss sowieso ein neuer gemacht werden. Also soll der Schlichthammer wieder ein Schlichthammer werden.....Die Ecken sind ein paar mm hochgewandert, auf dem Bild sieht es aus wie abgesackt. Wie kann man den aufarbeiten?....
Hämmer werden auf dem Amboss nachgeschmiedet und gerichtet, was ein wenig Erfahrung und ein ausreichend großes Feuer braucht. Da Dein Schlichthammer wohl ohnehin weich ist, sind die 'dünnen' Ecken der Bahn vermutlich nicht dauerhaft den Belastungen des Absetzens gewachsen.

Ich würde daher von der Bahn rundum ein paar Millimeter abflexen, nachdem Du die Ecken warm gerichtet hast (zum Absetzen sind gerade Kanten von Vorteil, während manchmal auch ein leicht konvexer Schlichthammer hilfreich ist).

Da der Schlichthammer vermutlich seine angestammten Aufgaben nie mehr wahrnehmen wird (beschaffe Dir lieber einen neuen, wenn Du ihn denn wirklich brauchst!), kannst Du bei dieser Gelegenheit gleich das Stielloch vernageln (einen möglichst genau passenden Zapfen aus Baustahl eintreiben. Dabei darauf achten, dass der Hammer wärmer als der Zapfen ist, damit dieser nicht durch Schwindung lose wird).

Wenn Du Dir dann schon ein so spezielles Absetzwerkzeug machst, könntest Du auch überlegen, ob Du nicht eine Seite der Bahn mit einem kleinen Radius versiehst, damit Du dann auch mal weniger 'scharf' absetzen kannst. Über das Härten von Hämmern habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
W e n n Du einen Amboß mit ordentlichen Kanten hättest, ließen sich die verzogenen Ecken mit relativ wenig Aufwand wieder in eine Linie bringen.
Dazu müßtest Du den Hammerkopf gut warm machen-900 Grad sollten aber genügen- und mit der Bahn nach oben auf die Amboßkante setzen.
Zwei, drei Schläge mit einem schweren Hammer sollten genügen, um die Seiten wieder zu begradigen.
Das solltest Du nicht übertreiben, da der Setzhammer eine leicht ballige Bahn behalten muß.
Nach dem Vorschmieden wird dann geschliffen und gehärtet-bitte nur die Bahn-nicht bis ins Haus.
Beim Schleifen wirst Du festgestellt haben, mit welcher Kategorie Stahl Du es zu tun hast. Danach richtet sich das Vorgehen beim Härten.
Da es sich um ein richtiges Werkzeug handelt, ist davon auszugehen, daß die ursprüngliche Stahlwahl angemessen war, sich also in dem Bereich C 45- C 60, gegebenenfalls leicht legiert bewegt.
Eine Härtung von gut 800 Grad und Anlassen auf alternativ 200 oder etwa 400 Grad-je nach gewünschter Härte und Belastung- sollten das gewünschte Ergebnis bringen.
Das Erwärmen würde ich so vornehmen, daß nur die Bahn selbst bis auf eine Tiefe von 2-3 cm auf Temperatur kommt. Im Schmiedefeuer ist das relativ einfach zu machen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Wenn Du Dir dann schon ein so spezielles Absetzwerkzeug machst, könntest Du auch überlegen, ob Du nicht eine Seite der Bahn mit einem kleinen Radius versiehst, ...

Für die Verwendung als Absetzwerkzeug würde ich das Gesenk tiefer legen, dann stimmt die Arbeitshöhe.

Gruß, natto
 
W e n n Du einen Amboß mit ordentlichen Kanten hättest, ...

Es geht also doch:)! Eine geeignete Kante könnte ich so aufstellen, dass die zieht, und so, dass mir der Schlichthammer nicht wegfliegt. Dann müssten immer noch ein paar mm abgeschliffen werden, bis die Bahn leicht ballig ist.:argw:

Ein freundlicher Apotheker hat mir etwas Borax anhydrid verkauft. Falls meine Schweißübungen erfolgreich verlaufen, möchte ich lieber Werkzeugstahl aufschweißen. Das kann doch nicht so schwer sein.

Liebe Grüße, Holger

PS: C45 oder C60 kann stimmen. Der Hammer zeigt mehr Sterne als Baustahl, und weniger Sterne als 1.2842.
 
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Hi Natto,

bei aller Geduld. Ich habe dir schon gesagt, dass du den Schlichthammer ruiniert hast. Ich könnte dir auch erklären warum. Vielleicht strengst du aber mal selbst deinen Kopf an.

Es gibt sogar einen Weg den Hammer hinreichend aufzuarbeiten. Aber da du ja bestimmt jetzt genügend Fachliteratur gelesen hast und kombinieren kannst .....


Und wenn du nur was zum sauberen Absetzen suchst, schlag mal Berglands Buch auf und such dir bitte mal selber die Antwort. Mir fallen da auf anhieb 2-3 einfachste Lösungen ein sowohl scharf als auch in Radien abzusetzen. Gerade für anfänger
 
Hi Natto,

bei aller Geduld. Ich habe dir schon gesagt, dass du den Schlichthammer ruiniert hast. Ich könnte dir auch erklären warum. Vielleicht strengst du aber mal selbst deinen Kopf an.

Moin Arno, trotz Anstrengung findet sich die Antwort nicht in meinem Kopf. Meinst Du die Schweißung?



Es gibt sogar einen Weg den Hammer hinreichend aufzuarbeiten. Aber da du ja bestimmt jetzt genügend Fachliteratur gelesen hast und kombinieren kannst .....

Für mich ist ein Werkzeug ruiniert, wenn es nicht mehr aufgearbeitet werden kann.


Und wenn du nur was zum sauberen Absetzen suchst, schlag mal Berglands Buch auf und such dir bitte mal selber die Antwort. Mir fallen da auf anhieb 2-3 einfachste Lösungen ein sowohl scharf als auch in Radien abzusetzen. Gerade für anfänger

Mir ging es in dem ursprünglichen Beitrag um den Adapter für Gesenke. Die Idee den Hammer aufzuarbeiten, ergab sich durch Deinen Beitrag. Hier interessiert mich nur, wie so ein Werkzeug aufgearbeitet werden kann, nicht wie man am einfachsten zu einem geeigneten Werkzeug kommt.

Gruß natto
 
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