Schmieden als Hobby: Produkte verkaufen

Blaze Devlin

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Hi,
Ich bin noch relativ neu hier im Forum. Ich habe mich angemeldet, weil ich das Schmieden von unter anderem Messern demnächst zu einem Hobby machen will. Da ich nicht vorhabe deswegen eine anerkannte Ausbildung zu machen, was sowieso sehr schwer ist, würde mich Folgendes interessieren:

Könnte ich als "Hobby-Schmied" meine fertigen Produkte (Messer usw.) auf z.B. Märkten verkaufen?

Es würde mich nämlich freuen, wenn ich daraus eine Art kleinen Nebenverdienst machen könnte. Brauch man dafür einen Meistertitel in irgendeinem Beruf? Oder kann ich die fertigen Metallwaren (Anmeldung beim Marktbetreiber natürlich vorausgesetzt) einfach so verkaufen?

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eine Antwort darauf geben könntet. Danke im Voraus!
 
Hallo Blaze Devlin,
du willst also Schmieden demnächst zu deinem Hobby machen und Messer an Märkten verkaufen. Mal ehrlich, hast du schon mal etwas geschmiedet oder nur mal zugeschaut und gefunden "sieht cool aus, das mache ich auch". Schmied bez. Messerschmied ist eine vierjährige Ausbildung. Als Hobbyschmied brauchst du selbstverständlich keine Diplome an der Wand, aber das Wissen und einige Fertigkeiten schon. Schmieden, besonders Messerschmieden gilt als Kunsthandwerk, Kunst kommt von können, können kommt vom üben, üben, üben, üben.........
Selbstverständlich kannst du deine Messer am Markt verkaufen, falls du genügend zahlungskräftige Kunden findest wird's sogar ein lukrativer Nebenverdienst. Wenn du das Schmieden und die ganze Wärmebehandlung im Griff hast brauchst du dich auch nicht allzu intensiv mit der Produktehaftpflicht auseinander zu setzen.
Nicht das ich dich von deinem neuen Hobby abhalten möchte, lerne schmieden, lerne das Messermachen, mache erst einige Messer und denke nicht schon an das grosse Geschäft.

Gruss GAZi
 
Ohne Dich entmutigen zu wollen, fällt mir eigentlich nur das hier ein:

Es gibt nichts auf der Welt, das man nicht ein bißchen billiger und ein bißchen schlechter machen könnte. GAZi hat eigentlich alles gesagt, besuche erst mal einen Schmiedekurs - bei einem anerkannten, erfahrenen Messerschmied, nicht bei einem "Rittermarktblechklopfer" - und Deine Meinung wird sich relativieren ....;)

Kommt mir irgenwie vor wie, "Ich möchte wenig investieren und trotzdem Geld damit verdienen ...", das funktioniert in der freien Marktwirtschaft manchmal, meist aber nicht lang .......:confused:

Sieh´es als Hobby, lerne, übe und freu Dich, wenn von den ersten 10 die Hälfte was werden ...


Gruß, C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte ich als "Hobby-Schmied" meine fertigen Produkte (Messer usw.) auf z.B. Märkten verkaufen?

Ja, das kannst du machen!

Grundsätzlich gilt, je besser der Markt - je härter die Auslese. Schlechte (Kunsthandwerks)Märkte lassen "alle" rein, nebenbei auch viele Händler die ihre Produkte selber nicht herstellen, auch der Anteil der Hobbyisten ist unglaublich hoch. Von diesen Märkten gibt es mehr als genug.

Es gibt aber auch sehr gute Märkte (wenige, aber es gibt sie) mit ausgezeichneten Handwerkern und Künstlern . Das sollte dein Ziel sein.
Zumindest langfristig, du fängst ja auch erst an.

Schöne Zeit!

bert.
 
Schon mal Danke für die tollen Antworten. Einen Schmiedekurs habe ich übrigends schonmal besucht, aber ich werde in Zukunft noch mehr machen.
Was mich aber auch noch besonders interessiert:
Ich kenne ja die strengen Vorschriften in Deutschland. Deshalb kann ich doch bestimmt nicht meine Messer einfach so verkaufen, sondern muss doch mit Sicherheit irgenetwas zertifizieren. Ist das so?
 
Hallo Blaze Devlin, ich denke Du brauchst auf jeden Fall eine Gewerbeanmeldung und musst dann auch Rechnungen schreiben. Bist dann sicherlich erstmal Kleinunternehmer (wenn unter 17.500€ Umsatz pro Jahr) und musst keine Umsatzsteuer abführen.
Ansonsten glaube ich nicht dass Du eine Prüfung ablegen musst um auf einem Markt Messer zu verkaufen. Da ich aber selbst keine Messer verkaufe kann ich das nicht mit 100% Bestimmtheit sagen.
 
Hallo Ihr,

funktioniert bei euch der Link von luftauge? Ich bekomme die Fehlermeldung, daß ich keine Rechte habe, um auf diese Seite zuzugreifen.

Gruß
Andreas
 
Hallo Ihr,

funktioniert bei euch der Link von luftauge? Ich bekomme die Fehlermeldung, daß ich keine Rechte habe, um auf diese Seite zuzugreifen.

Der Link führt in die Prügelecke, für die man freigeschaltet sein muss:

Siehe hier (zweites Forum von oben, da steht auch was Du tun mußt um dort lesen zu können):
http://www.messerforum.net/forumdisplay.php?f=113


... und nun bitte zurück zum Thema.

Gruß
El
 
Hallo,
also obs mit einer Gewerbeanmeldung getan ist, wage ich zu bezweifeln! Falls du gewerblich Metallarbeiten in Gewinnabsicht machst, hast du mit Sicherheit die Metallerinnung am Hals. Ich hab mal selbstgegossene Bleikugeln für Sportschützen verkauft, keine 3 Wochen später war die Büchsenmacher-Innung da. Ein Bekannter wollte (gewerblich) Indianer-Tipis aus Segeltuch machen, mußte er wieder lassen, weil die Innung eine Segelmacherausbildung verlangte. Es gibt offenbar für alles ein Berufsbild, wo irgend eine Innung den Finger drauf hat, oder haben will. Wer Holster für Faustfeuerwaffen macht, braucht einen Meisterbrief als Feintäschner (mußte ein Kollege erfahren!), und wer schmiedet und kein Schmied ist?
Besser sich beim Gewerbeamt oder der Metaller-Innung informieren.
Viel Erfolg.
Manni
 
Guten Tag Blaze Devlin,
ich will der Geringste unter den Ratgebern sein, aber ich glaube dass es auch für Dich ein langer und oft mit Rückschägen gepflasterter Weg sein wird. Wenn ich die Messer sehe, die viele von den Handwerkern hier machen, weiss ich dass ich trotz langjährigem Schmieden noch viel lernen kann und muss. Ich denke, dass viele die hier schreiben und Fotos von ihren Messern veröffentlichen vielleicht als Hobbymessermacher angefangen haben, aber dieses Stadium schon lange hinter sich gelassen haben. Und das Ganze jetzt noch abgesehen von gelernten Handwerkern, die das Schmiedehandwerk von der Pieke auf gelernt haben. Viele Messer die hier abgebildet werden sind eigentlich keine reinen Gebrauchsgegenstände mehr, sie sind, und ich habe keinerlei Probleme das von mir zu geben, durchaus als Kunstwerke anzusehen. Aber Kunst kommt von Können und Können kommt von harter Arbeit.
Von Geld verdienen will ich nichts schreiben, diesbezüglich werden bestimmt andere die mehr Ahnung als ich haben genaueres sagen können.
Aber das soll Dich alles nicht vom Schmieden und deinem Vorhaben abhalten, viele hatten schon Großes vor und haben danach auch Großes geleistet, also ran.
Viele Grüße
Roman M.
 
Hallöchen
Wie das Finanzamt das im "Kleinen Maße"sieht,lasse ich mal da hin gestellt.Aber nicht einmal der Veranstalter in Wolfenbüttel achtet darauf ob du eine Gewerbeschein hast oder nicht,ist ja auch nicht die Sache des Veranstalters wo auch immer,der ist ja auch nicht der Zoll oder ein anderes Amt das die auf die Finger klopfen kann.
Wenn du dir sicher sein willst,melde es als Nebengewerbe an,die Handwerkskammer die und das Finanzamt was sich dann Automatisch meldet,oder du dich melden musst,wird dir keine Schwierigkeiten machen.
Von der Umsatzsteuer wirst du wenn du unter der Freigrenze bleibst verschont bleiben,was vor und Nachteile haben kann.
Wenn du einen Erlernten Beruf hast,was auch immer,dann wirst du als Schneidwerkzeugmechaniker dein Unwesen treiben dürfen:teuflisch:D,da das die Zusammenfassung der ganzen Berufsgruppen ist,die Dank Schröder und Müntefering(Schreibweise unbekannt) unter die Meiserfreien Berufsgruppen fallen.

Gruß Maik
 
W
...
Wenn du einen Erlernten Beruf hast,was auch immer,dann wirst du als Schneidwerkzeugmechaniker dein Unwesen treiben dürfen, da das die Zusammenfassung der ganzen Berufsgruppen ist...
:rolleyes:

Wohl eher weniger, weil das genau der Beruf ist, den man zum "gewerblichen Messermachen" mit allem drum und dran erlernt haben muss, um sich so nennen zu dürfen - das Berufsbild Schneidwerkzeugmechaniker ist weitreichender festgelegt, "Messermacher" dagegen ist eine freie Bezeichnung.

"Meisterfrei" ist wohl richtig, aber es ist ein eigenständiges Berufsbild mit Prüfung, sofern das nicht zwischenzeitlich auch wieder geknickt wurde - dass es den "Messerschmied" abgelöst hat, sollte sich mittlerweile auch im Forum rumgeschwiegen haben...

Zum Thema gewerbliches Messermachen, Verkaufen auf Messen/Ausstellungen gibt es zudem einige ausführliche ältere threads.

Gruß Andreas
 
Wenn du einen Erlernten Beruf hast,was auch immer,dann wirst du als Schneidwerkzeugmechaniker dein Unwesen treiben dürfen

Oha:argw:

da das die Zusammenfassung der ganzen Berufsgruppen ist

So ein Quatsch, welcher Berufsgruppen denn?
:rolleyes::mad:


Ich bin gelernter Schneidwerkzeugmechaniker und habe auch den Meisterbrief...

Um sich Schneidwerkzeugmechaniker nennen zu dürfen ist eine Ausbildung
von 3,5 Jahren nötig!

Ich hab also 3,5 Jahre gelernt und mich 3 Jahre mit dem Meisterbrief beschäftigt und hätte das gar nicht brauchen?

Die Meisterpflicht ist abgeschafft, das stimmt. Was nicht heißt, das man den nicht mehr machen kann...

An der Jakob Preh Schule in Bad Neustadt an der Saale werden "Lehrlinge"
zu Gesellen ausgebildet und Gesellen zu Meistern.
Hier was dazu

Wie Du, Maik, Deine Aussage belegen möchtest hätte ich gerne gewusst.:D:lach:

Auf der Homepage der IMSW kannst Du einen Text lesen, den ich damals geschrieben habe und
in dem ich auf die Entstehung des Berufes "Schneidwerkzeugmechaniker"
eingehe...
Guck mal hier

Schneidwerkzeugmechaniker ist die neue Berufsbezeichnung für Messerschmied.
 
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