Schmieden nach Havard Bergland

Schwarzmähne

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Hallo
Mein Name ist Tom, bin 18 Jahre alt und bin neu hier und ich will mit dem Messerschmieden anfangen.
Also habe ich mir das Buch von Havard Bergland gekauft. Nach den ersten Seiten wurde mir klar: ohne fremde Hilfe wird das nix.

Da stehen soviele Informationen drin, da bin ich glatt eingeschüchtert und frage mich ob ich mich wirklich daran wagen soll.

Mein erstes Messer war einfach ein Stück Rundstahl das ich flach gekloppt und geschärft hatte.
Wenn ihr wollt kann ich ja mal ein Bild hochladen.

Aber das was im Buch steht, da blick ich nich durch.
Bei der laminat technik zum Beispiel. Ich habe verstanden, dass man ein Stück weichen Stahl nimmt, den faltet und dazwischen harten Stahl prügelt, aber dann faselt der von Hochkant schmieden.
Und damit kann ich garnix mit anfangen. Wenn ich das Paket, hochkant stelle, muss ich theoretisch gegen die Seite hämmern, aber da ich kein Widerstand auf der anderen Seite hab, haue ich quasi gegen mein Handgelenk?

Also mein Problem ist es, mir fehlt ne Schritt für Schritt Anleitung und ich werde mit Informationen zugebombt.

Zudem weiß auch nich welchen Stahl ich benutzen soll. Ich bräuchte einfach mal ein Musterbeispiel.

Könnt ihr mir da helfen?

Mfg Schwarzmähne
 
Das schreit doch nach einem Schmiedekurs. Finde doch raus, ob es in Deiner Umgebung ansässige Schmiede gibt, ansonsten findest Du dazu auch im Forum einige Hinweise.
 
Hallo,
ich hab mich ohne Schmiedekurs durchgekämpft, aber mit ist sicher leichter, Schmiedevorführungen bei Treffen usw erleichtern die Sache, Ich hab einige Zeit gebraucht, bis ich spießkant schmieden umgsetzt habe (begriffen habe), Sorry wegen den vielen Kommas in meinem Text, aber auf der Tastatur ist der Punkt kaputt,
Gruß aus Bayern
Sepp
 
Lieber Tom,

sehr eingeschüchtert scheinst Du ja nicht zu sein, wenn Du meinst, man müsse harten Stahl zwischen zwei weiche Lagen "prügeln" und Havard "fasele" von Hochkantschmieden.

Ich kenne die verkürzte Übersetzung des Buches von Havard nicht sondern nur den norwegischen Originaltext, durch den ich mich mangels norwegischer Sprachkenntnisse mühsam durcharbeiten mußte.
Es lohnt sich aber jede Seite.

Mein Rat an Dich: Lies das Buch noch einmal-ruhig, mit Verstand und gutem Willen und ohne Abscheu vor der Fülle der Informationen- und wenn dann noch Fragen offen sind, lies es noch einmal und dann wirst Du in der Lage sein, qualifizierte Fragen zu stellen, die man auch beantworten kann.

Kurz zu dem Beispiel, das Du angesprochen hast: Hochkantschmieden bezweckt die Kornverfeinerung im Schneidenbereich und wird natürlich nicht so ausgeführt, daß man das Werkstück hochkant stellt und dann auf die Seite haut. Selbstverständlich wird auf die hohe Kante geschlagen-schnell und mit Sinn und Verstand und der richtig dosierten Kraft- damit auch der Kantenbereich eine ausreichende Verschmiedung und Kornfeinung erhält.
Das könnte man sich sparen, wenn man die Schneide dünn ausschmiedet. Wenn man aber nach norwegischer Technik die Schneide dick läßt und den weichen Teil herunterschleift, ist das Hochkantschmieden ein wichtiger Schritt.

Welchen Stahl Du nehmen sollst ? Havard empfiehlt einen Kohlenstoffstahl mit ca 0,9- 1 % C. Er selbst verwendet für seine Dreilagenklingen gerne den Stahl 1.2510.
Im Stahlschlüssel findest Du im In- und Ausland unter dem Begriff "Stähle für Kaltarbeit" sicher gegen hundert geeignete Stähle.
Für die Auswahl des für Deine Zwecke geeignetsten Stahls wäre ein Einlesen in die grundlegende Literatur zu empfehlen.

Wenn Du das von vornherein ablehnst und einfach von "dem größten Fachmann" ein "geheimes Patentrezept" haben willst, geht Dir viel Freude an der Arbeit verloren.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallöchen!

Ich habe die deutsche Version von Berglands "Die Kunst des Schmiedens".

Ich muss U. Gerfin absolut recht geben. Lies es in Ruhe und arbeite Dich Stück für Stück durch. Es sind sehr viele Bilder, die anschaulich die Arbeitsschritte erklären. Das Buch hat die unangenehme Angewohnheit, dass es sich an späteren Stellen erst erschließt, und nicht auf den ersten Seiten die wichtigsten Grundlagen wiedergibt.

Da ich den Luxus einer deutschen Version hatte, war es für mich eine Sache von einem Tage das Buch zu lesen und zu verstehen. Das Thema Stahl und Schmieden geht noch weit mehr in die Tiefe. Einen Geschmack davon können Dir Beiträge von Forenexperten wie U. Gerfi und Achim W geben.

Mach einfach ganz locker und fang mit einfachen Monostählen an. Wenn Du mit dem Hammer sicher umgehst, kannst Du Mehrlagenstähle ausprobieren. Wenn die sitzen, dann ist der Damast dran.
Es scheint immer alles so einfach, bis man es probiert...
 
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