Schmiedepresse aus Holzspalter

hare4ge

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Hallo zusammen,

habe gerade auf Kabel 1 einen Bericht über einen japanischen Messerschmied in Bayern gesehen, der außer seinem bemerkenswertem Talent zum schmieden eine Presse verwendet, die er aus einem Holzspalter gebaut hat. Der genaue Pressdruck ist mir leider entfallen.
Nun zu meiner Frage. In Ermangelung an einen Federhammer ist doch eine Presse eine sinnvolle und geräuscharme Alternative( wie oft besprochen). Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Umbau? Wenn ja, auf der Basis welchen Gerätes?
Günstigstenfalls kann man einen Holzspalter bereits ab ca. 150€ erwerben. Dieser presst 4 t. Würde das genügen um z.B. zu schweißen oder ein Vierkant auszuschmieden ? Wie oft presst so ein Teil in der Minute? Fragen über Fragen…!:confused:

Ich hoffe, jemand hat das schon probiert, sonst muss ich wohl ran…
 
hallo,
also die hydraulischen holzspalter die ich kenne wären als hammer sicher nicht zu gebrauchen, da sie alle viel zu langsam ausfahren. beim schmieden brauchst du ja den druck am werkstück schnell und der hammer muß auch schnell wieder vom werkstück zurückfedern. holzspalter wären sicher als hydraulikpresse zu verwenden aber als hydraulikhammer??? gibts sowas eigendlich? hat jemand schon mal was von hydraulikschmiedehämmern gehört? würde mich jetzt auch mal interessieren.:confused: :confused: :rolleyes: :ahaa:
mfg
bob
 
Hallo,

ich denke auch das die Spalter in der Regel zu langsam sind.
Da ist z.b. ein Turbo Spalter von Posch, ( ausgezeichnet für
hohe Spaltgeschwindigkeit ) der hat einen Spaltdruck von 5,
tonnen, einen Spaltweg von 54 cm und der macht gerade mal
10,4 cm pro sekunde. Also eindeutig zu langsam, und den Rücklauf muss
man auch noch bedenken.

Gruß Kai
 
, einen Spaltweg von 54 cm und der macht gerade mal
10,4 cm pro sekunde. Also eindeutig zu langsam, und den Rücklauf muss
man auch noch bedenken.

klar ist der Spaltweg zu lang, den könnte man aber, angepasst auf das Werkstück, mechanisch begrenzen.
Gemäß dem Sprecher der Reportage auf Kabel hat dieser Japaner das Ding aber tatsächlich aus einem Holzspalter gebaut. Das Design erinnerte auch entfernt an einen Vertikal- Holzspalter.
Die Geschwindigkeit von 10,4cm/s könnte der Vorführung nach auch etwa hinkommen.
Vieleicht hat das ja noch jemand gesehen...


Gruß
Pit
 
Schöne Idee aber wohl kaum durchfürbar, zumindest nicht mit einem 4t Baumarktspalter.
Soweit ich weiß gibt es keine Normung für dieSpaltkraftangabe so das jeder dort misst wo es Verkaufsstrategisch am kleversten ist.

Beim 4t Baumarktspalter heißt das, er liefert eben diese 4t an der Schnittkante des Spaltkeils, rechnet man mal nach bleibt dann am Zylinder selbst nicht viel über.

Posch oder BGU ist da eine ganz andere Liga, was die t. Leistung angeht laufen aber auch an Zapfwellen mit Pumpen die 20-30PS Antriebsleistung brauchen.

Tschau Torsten der oft und viel mit Posch 18t Spalter arbeitet.
 
Mal so am rand gefragt mir fehlt da die Erfahrung komme halt aus dem hau drauf Lager:D , lässt sich mit ner Presse wirklich fehlerfrei Verschweißen, wieviel Druck muß man dafür haben??

Interessant ist sowas auf jeden Fall, finde ich zumindest, denke ich das man damit rerlativ einfach und schnell ein Stück mit gleicher Stärker herstellen kann.

Tschau Torsten
 
Hallo.

Zum Thema ob man mit pressen schweissen kann:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=36710
... also der Achim kann, und man kann auch mit kleineren Pressen - 18t C-Ständerpresse von Uli mit Weg 40mm/sek. schweisst auch ohne Probleme Damast - Geschwindigkeit ist nahezu unerheblich. Die o.g. drückt einen 45er Vierkant 2842 auf "Null" ab.

Und über die Kraft, die benötigt wird um was zu erreichen gings mal hier:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=31010&highlight=schmiedepresse

Ähm.... mal an die Suchfunktion gedacht? Ich glaub um Holzspaltschmiedeumbauten gings doch auch schon mal... :irre:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=24379&highlight=Holzspalter

Siehe Beitrag 11.

M7*M
 
@siebenstern:

Danke dir, ich dachte schon ich müsste mal wieder den Klugscheissermodus verwenden. Hast mich gerettet.



Natürlich wird mit hydraulischen Pressen gearbeitet, industriell sogar fast ausschliesslich!

Die Teile heissen dann nur nicht Schmiedehammer sondern Schmiedepresse weil sie nicht hämmern sondern pressen (ach nee..).

Schmiedepressen gibt es bis weit in den 10000t Bereich hinein.


Zur Damastherstellung ist eine hydraulische Presse wohl das beste Utensil.

Warum?

Ganz einfach:

Die Schlacke hat verhältnismäßig viel Zeit auf allen Schlitzen, Fugen und Hohlräumen heraus zu fließen. Das gibt dann weniger Fehlstellen.

Eben hierfür ist die geringe Geschwindigkeit der entscheidende Vorteil.

Beim hämmern bleibt dem "Dreck" nur sehr wenig Zeit um sich zu verdünnisieren, wenn man nicht aufpasst hat man da schnell man kleine Seen aus Schlacke eingeschlossen.

Die Umformleistung kann bei Pressen viel höher sein als bei Hämmern. Es kommt nur auf Hydraulikdruck und Kolbenbodenfläche an. Letztere ist quasi beliebig - man kann ja durchaus Kolben mit 5m Durchmesser bauen.

Beim pressen wird das Werkstück halt nicht durch viele Schläge schrittweise verformt, sondern gemütlich plattgequetscht - siehe siebensterns Kommentar!

Anmerkung: Es kommt natürlich auf die gequetschte Fläche an.


Pressen unter 10t halte ich für indiskutabel, bei 30t würde ich persönlich anfangen darüber nachzudenken.


Alle Klarheiten beseitigt?

MfG
newtoolsmith
 
Habe vor langer Zeit auch mal so einen versuch unternommen, aber leider ist da nichts drauf geworden :(

Die geringe Geschwindigkeit ist tatsächlich ein Vorteil, aber trotzdem hat es bei mir leider nicht geklappt. Vielleicht versuche ich es mit eurer Hilfe nocheinmal! :super:
 
Machen kann man alles. Die Frage ist, ob es Sinn macht.

Wie beschrieben sollte man für eine normale Paket/ Rohlingabmessung, die Du auch erhitzen kannst so ca. 20-25 to haben. Die oben angegebene Geschwindigkeit ist auch sinnvoll. Du must Dir also erstmal Gedanken über Deine Werkstückabmessung machen.

Wenn Du jetzt rechnest kommst Du bei 200-300 bar Druck damit auf einen Kolbenbodendurchmesser ( Kraft = Druck x Fläche in SI-Einheiten) von irgendetwas um 100 - 140 mm. Aus der erforderlichen Geschwindigkeit kannst Du Dir leicht den erforderlichen Volumenstrom ( Zylindervolumen in der geforderten Zeit ) der Pumpe errechnen. Der liegt dann bei vielleicht 50-100 l/min. Das ist sicher mehr als das Aggregat vom Holzspalter packt. Man braucht ja auch nur einen Weg von vielleicht 50 - 80 mm also ist der Meter vom Holzspalterzylinder zu viel. Der Rahmen ist dann nicht stabil genug und Du fängst an Dir Versteifungen einzuschweißen.

Am Ende baust Du das Ding dann sowieso zweimal. Dann mache es gleich richtig.

LG Thomas
 
Hallo Freunde
Noriaki Narushima ist Mitglied im MAK, bei uns wird er Nori genannt.
Er lebt in Dorfen und seine Werkstatt war früher eine Schreinerei.
Ich habe schon bei ihm die Presserei miterlebt. Um Klingenmaterial zu pressen genügt ein sehr geringer Hub, sodaß die Hubzeit bei etwa 2 x 2 Sekunden beträgt. Über den Druck weiss ich im Moment nicht Bescheid, die Presse ist aber schon ein gewaltiges Ding, senkrecht angeordnet.
Nori hat die Presserei übrigens in USA gelernt.
Herzliche Grüße Erwin aus Olching
 
Hallo,

wenn ich mich recht erinnere, verwendet Nori seine Presse nur zum Ausrecken seiner Damastpakete.
Schweißen tut er von Hand.

Gruß

Heinrich
 
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