Schmiedeversuch gescheitert

@ u.gerfin: OT

eine kleine frage am rande... ist es denn eigentlich _prinzipiell_ möglich einen stahl mit z.b. 13% chrom anteil in einer esse zu verschweissen?
z.b. um ringe zu schmieden... also schmuck der nicht am finger rostet;)

Gruß Daniel
 
@scarpej
Das passt zwar nicht zum eigentlichen thema, aber ich möcht dir dennoch eine antwort geben.

Prinzipiell ist es möglich in einer normalen Esse/besser Gasesse Stahl mit 13% Cr oder mehr zu verschweißen, das geht dann allerdings nicht so einfach.
Man muss die zu verschweißenden teile vorher Sandstrahlen (bzw Oberfläche andersweitig aufrauhen; anschleifen) möglichst etfetten und dann Mit WIG rundrum verschweißen, allerdings sollte man möglichst das ganze Paket uner Argon (=Schutzgas) halten, damit kein Chromoxid entstehen kann. Da mal als Privatmann die Möglichkeiten (komplett unter Argon) eher nicht hat; bleibt einem nur übrig die Gasmenge des WIG-Brenners möglichst hoch zu stellen.
Wie du siehst, ist das verschweißen von "Edelstählen" relativ aufwendig.

Markus Balbach hat, soweit ich weiß, auch mal rostfreien damast gemacht. Er hat es aber inzwischen weitesgehend aufgegeben, da es ihm zu aufwendig war.

Wenn du rostfreien Damast willst, nimm einfach Damaststeel

MfG
Alexander
 
@ U. Gerfin:

Ich meinte mit dem härten eher so um die 60 rockwell und das wird damit wohl eher nicht gehen... (oder?)
 
Bei einem C45 ist die Härtenanahme durchaus so hoch dass er vor dem Anlassen Glas ritzt. Nach dem Anlassen dann nicht mehr. Er kann dann sehr gut mit einer Feile nachgeschärft werden. Wichtig wenn man mit einem Messer oder Machete im "Dschungel" unterwegs ist. Ich persönlich bevorzuge aber Damastkombinationen mit höherem C Gehalt wie z.B. 2842 und 1545 (C105).
Kleine kompakte Pakete die mit einem Handhammer gut zu bewältigen sind, schonen den Geldbeutel und steigern die Erfolgsaussicht beträchtlich.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
Hallo,

ich kann mich da nur meinem "Vorschreiber" anschließen:

der Großteil meiner Damastklingen besteht aus 1.2842 und Reineisen und ich komme nach dem Härten und Anlassen problemlos auf Härten über 60 HRC.

Grüße

Badger
 
Nagut, dan hab ich mich wohl vertan.
Aber es kommt doch bestimmt auch auf die Lagenzahl an. Ich habe z.B. nur 40 Lagen, da wurde warscheinlich noch nicht Kohlenstoff ins Reineisen übertragen.
Was meint ihr, wie viele Lagen sollten es bei 1:1 von 1.2842 und Reineisen sein, um ein Messer mit ca. 60 HRC zu bekommen? (Im Kohlefeuer ohne den Damast funken sprühen zu lassen)
 
Schau mal ins Schmiedecafe. Dort wurde ausführlich über Kohlenstoffdiffusion geschrieben. Bei den hohen Temperaturen geht der Übergang sehr schnell. Zwei- dreimal Verschweissen und der Ausgleich sollte stattgefunden haben. Zusätzlich kannst du den Kohlenstoffgehalt durch die Position des Werkstückes in der Esse regeln. Nahe am Luftstrom und der Kohlenstoffgehalt nimmt ab – viel Kohle unter dem gut bedeckten Stück und der Kohlenstoffgehalt nimmt zu.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Üeter
 
Wobei ich besagten Thread schon so verstanden habe, dass insbesonders der Kohlenstoffgehalt in der Kombination mit Reineisen konzentrationsmäßig ziemlich in den Keller gehen. Sprich wenn man definierte Materialeigenschaften erzielen will, man Stähle verwenden sollte die einen ähnlich hohen Kohlenstoffanteil besitzen. In der weiteren Konsequenz kommt man dann zu dem Stufenmodell der Leistungsdamaste.

Gruß Michael
 
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Michael L. schrieb:
...andere Legierungsbestandteile in der Kombination mit Reineisen konzentrationsmäßig ziemlich in den Keller gehen...

Also die "anderen" Legierungselemente (Mangan, Chrom etc.) fangen nicht großartig an zu wandern. Da müsste man das Packet etliche Stunden glühen. Hast du wahrscheinlich in dem Thread überlesen ;)
 
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Ja das stimmt, zumindest steht da was von Mangan und 48 h. Sorry da denkt man, man hat eins kappiert und hat schon das zweite wieder missverstanden. Wird sofort editiert.

Gruß Michael
 
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Ich benuzte meisten 3-4 Lagige Packete, Flachstahl 10x 50 X 100mm in etwa, läst sich noch gut von Hand bearbeiten.
Als Stahl nehme ich Feile und ????!!! das Zeugs hat keine Werkstoffnr. :D
C Gehalt 0,3 % dann noch etwas Mn, Cr, Si und Ni. habe ich sehr gute Erfahrungen mit gemacht, das Verschweissen ist etwas haarig , da die Schmelzpunkte recht weit auseinanderliegen, aber mir Borax geht es.
Der Vorteil ist , das man ab einer gewissen Lagenzahl ca <200 in Wasser härten kann. Härte liegt nach dem anlassen bei gemessenen HRC 60-62. Unter dieser Lagenzahl gehts nur mit Öl. Das spricht dafür das ein gewisser C Austausch stattfindet.

Bilder von fertigen Sachen aus dem Material
Die Bilder sind leider nicht so gut :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
tux666 schrieb:
Der Vorteil ist , das man ab einer gewissen Lagenzahl ca <200 in Wasser härten kann. Härte liegt nach dem anlassen bei gemessenen HRC 60-62. Unter dieser Lagenzahl gehts nur mit Öl.


Das ist jetzt für mich unlogisch. Wasser kühlt schneller ab als Öl. Das bedeutet, wenn wenig Lagen vorhanden sind und wenig Kohlenstoffaustausch stattgefunden hat, dann sollte man den Stahl schneller abschrecken, damits hart wird. Bei vielen Lagen = "homogenes" Material könnte mann dann doch eher mit Öl abschrecken, da dann der C-Gehalt überall gleich ist.

Wäre jetzt jedenfalls für mich logisch :D

Ps: Schönes Messer!
 
Wasser hat die Tendenz Härterisse zu erzeugen. Hart wird der Damast sowohl mit Öl als auch mit Wasser. Die C Stähle sind sog. Schalenhärter d.h. bei Öl wird nur eine Einhärttiefe von max. 2-3 mm erreicht. Für Messer völlig ausreichend, da sie selten dicker als 6 mm sind. Soll aus äesthetischen Gründen eine Hamon erzeugt werden, ist Wasser besser geeignet, allerdings ist da immer die Gefahr des Verzugs und der Härterisse gegeben.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
Das ist jetzt für mich unlogisch. Wasser kühlt schneller ab als Öl. Das bedeutet, wenn wenig Lagen vorhanden sind und wenig Kohlenstoffaustausch stattgefunden hat, dann sollte man den Stahl schneller abschrecken, damits hart wird. Bei vielen Lagen = "homogenes" Material könnte mann dann doch eher mit Öl abschrecken, da dann der C-Gehalt überall gleich ist.

Du hast ja recht :D mach mal aus dem < ein > dann passt meine Aussage wieder........ habs vertauscht :rolleyes:
Also ich meinte es auch so.
Wenn ich über eine gewisse Lagenanzahl (Dicke der einzelnenden Lagen) würd ich bei meinem Gemisch Wasser zum härten nehmen, da der Kohlenstoffgehalt sich auf ca 0,5% eigeregelt hat, das ist jetzt eine ca, Angabe, halt ein bischen Verlust durch häufigere Erwärmen und so.
 
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