Schneller Touchup - aber wie?

ScottyC

Premium Mitglied
Beiträge
426
Hallo zusammen,

schon oft habe ich hier gelesen, dass ein schneller Touchup durchgeführt wird und ich frage mich jedes mal:
Wie funktioniert das „schnell“?

Vielleicht habe ich ja auch einen Denkfehler. Ich beschreibe einfach mal mein Vorgehen:
Da ich für das Schleifen leider keine kalibrierte Winkelhaltefunktion bei mir eingebaut habe, verwende ich einen Messerguide; selbstverständlich mit Bevelbox.
Aufbauen, Schleifen, Saubermachen, Aufräumen … das Schleifen ist schon mit ziemlichem Zeitaufwand verbunden. Das passt aber auch, schließlich ist das nicht so oft notwendig.

So ... und jetzt kommt der Touchup und damit die Frage: „Wie geht dieser schnell?“
Bisher habe ich diesen meist mit einem gepasteten Leder durchgeführt. Das funktioniert sehr schnell und auch sehr gut.
Gerne möchte ich - auch wegen Verrundung durch das Leder - den Touchup mit einem Stein durchführen.
Hier muss ich ja dann wieder die ganze Apparatur (Messerguide, Bevelbox usw.) aufbauen, um diesen durchzuführen.
Im Gegensatz zum Schleifen selbst ist mir das zu aufwändig.
Einfach nur den Stein nehmen und freihand den Touchup durchführen traue ich mich aber auch nicht.
Da habe ich so viel Energie darauf verwendet, um den gewünschten Schleifwinkel exakt hinzubekommen und dann gehe ich für den Touchup freihand drüber und eiere die schöne Schneide krumm und bucklig.

Für Anregungen, Tipps usw. für ein korrektes „schnell“ sage ich schon mal Vorab vielen Dank.

Viele Grüße
Rainer
 
Eine Info habe ich noch vergessen:
Mir geht es hauptsächlich um meine beiden Gyutos, für die kein Wetzstab in Frage kommt.
 
Ich sehe fast das wie Simpel.

Wenn das Messer gut geschärft wurde und dann irgendwie "rumzickt" ein paar sanfte Striche über den Sinter, Sharpie, BB oder noch "schlimmer" Micromesh und gut ist.

Als Hartcorejapaner bleibt dir natürlich nichts anderes übrig als eine halbe Stunde früher aufzustehen und erst mal deinen 6000+ Wasserstein zu wässern, abzurichten und die Klinge dann stielecht damit abzuziehen. ;)

Und nein, mit ein paar sanften Strichen über ein feines Schleifmedium zerstörst du nicht deinen ganzen Anschliff.
 
Moin Rainer

Ok...ich mache das Freihand je nach Messer den passenden Stein...3k etc

Wenn Du das mit dem Leder kannst...spricht ja erstmal nix dagegen das genauso ...bloß mit einem Stein zu machen.
Also ein paar Tropfen Wasser drauf...und erstmal ein paar Wechselschübe,,,wie bei entgraten.
Das langt meistens schon.

Mach das zum Anfang mal mit einem Schnippelmesser....wirst sehen das klappt schon

Gruss

Micha
 
Ich würde das freihand neben der Spüle auf einem Splash&Go Stein mit 3-5k JIS und gutem Feedback machen. Wasser drauf, feuchtes Spültuch unter den Stein, 10-15 Züge auf jeder Seite, Entgraten mit Wechselschüben, Stein unter fließendem Wasser säubern, kurz abtrocknen und fertig. Dauert keine 5 Minuten.

Du setzt ja keinen neuen Grundschliff an, deswegen würde ich wegen der akkuraten Fase nicht verzweifeln, die ist deswegen nicht hinüber. Das Fundament, das du mit dem gröberen, meinetwegen 1k Stein, gesetzt hast, steht dann immernoch.
 
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Die Antworten von @knifeaddict und @Bukowski treffen es genau - ich muss mich einfach nur trauen.
Bislang war ich der Meinung, dass es nicht so schlimm ist, wenn ich freihand den Winkel auf dem Leder nicht so genau treffe und hatte Angst mit einem nicht getroffenen Winkel auf dem Stein etwas anzurichten.

Viele Grüße
Rainer
 
Was Bukowski und Knifeaddict schreiben. Und ja - einfach trauen. Bedenke, daß Du Material abträgst! Ich mache maximal drei Wechselschübe gegen die Schneide auf idealerweise 4/5/6K mit ganz wenig Druck. Einfach nur streicheln :) Kein Leder!
Einfach etwas steiler ansetzen, als bei Deinem normalen Schliff (also wie beim Wetzen), dann hast du ein kleines stumpferes V in deinem größeren steileren Schliff-V.
 
Zurück