Schön oder scharf - ich schaffe nie beides zugleich

OHaliBambla

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Hallo zusammen, ich bin eigentlich stiller Mitleser, finde aber über die Forensuche keine passende Antwort auf mein Problem:

Ich bekomme Messer entweder rasierscharf und die Klinge ist entstellt von Riefen die über bis den gesamten Anschliff und Spiegel gehen, oder die Klinge bleibt schön, aber stumpf.

Ich versuche es immer anfangs mit einem Wolfgangs-Schärfer, der lässt die Klinge heil, aber schärft nicht gescheit.

Wirklich effektiv sind nur mein Fällkniven CC4 für normalen und DC4 für Superstahl.

Gerade weichere und weniger hochwertige Stähle sehen bei mir nach dem Schleifen grauenhaft aus. Die Messer sind rasierscharf und gut nachzuschärfen bzw. auch mit Stab und Leder zu wetzen, d.h. voll funktional.

Aber jetzt gerade bei meinem neuen Laguiole ist es optische Verschandelung, aber mit dem Wolfgangs-Ding bekomme ich keine Schärfe rein, nur mit den Fällkniven Steinen.

Jetzt lese ich im Forum von Körnungen, die Riefen verschwinden lassen. Wie muss ich mir das vorstellen, können meine Messer wieder schön werden?

Vielen Dank für euren fachkundigen Rat.
 
Zeig mal ein paar Bilder, das würde bei der Fehlersuche helfen.

Es klingt erstmal danach, als würdest du beim Schärfen auf den Steinen den Winkel nicht genug kontrollieren. Dadurch schärfst du zumindest teilweise in zu flachem Winkel und zerkratzt dabei den Klingenspiegel.

Um den richtigen Fasen-Winkel eines (neuen) Messers zu treffen, könntest du es mit einem Edding einfärben und sehen, ob du die Fase auf ganzer Höhe triffst.

Dass die Messer mit einem Durchzugschärfer nicht scharf werden, ist eher normal. Such hier alternativ mal nach Edge Pro (EP Clone) oder Work Sharp. Diese Schärfhilfen funktionieren recht gut.
 
@Besserbissen
Vielen Dank für deine Tipps! Das mit dem Edding muss ich echt mal machen.

Anbei Bilder von meinem neuen Laguiole. Es ist nun zwar scharf, sieht jetzt aber aus wie geerbt von meinem Großvater. Ich habe extra den weicheren CC4 und nicht den DC 4 Stein mit Diamantbeschichtung benutzt.

Die Klinge liegt beim Schärfen ab und zu plan auf dem Stein auf und dann setze ich nach Gefühl den Winkel, hier gefühlt 15 Grad. Ich wollte in jedem Fall < 20 Grad und habe daher möglichst flach angesetzt.

Es ging auch recht lange da ich die Schneide komplett erneuern musste.





9mn9AGH.jpg


2spMrZo.jpg
 
Hajajaj...

Ja Kauf dir ne geführte Schleifhilfe. Vor allem, wenn du einen neuen (flacheren) Winkel etablieren möchtest.

Die unsaubere Fase kann zum Teil auch am Messer liegen. Davon würde ich aber in diesem Fall nicht ausgehen.

Wenn du unbedingt lernen möchtest, frei Hand zu schärfen nimm lieber günstige Kochmesser zum Üben. Da hast du viel mehr Kontrolle als bei einem Taschenmesser.

Alternativ kannst du das Messer zum schärfen abgeben und dich "nur" noch um das scharf halten kümmern. Das ist wesentlich weniger Fehleranfällig.

Liebe Grüße
 
Puh...wenn das ein neues Messer war, dann ist es jetzt nicht mehr neu.
Bei den Laguiol ist das auf dem Stein nicht ganz so einfach, die Schneide macht eine leichte Welle.

Kauf Dir sowas, damit klappt das zuverlässig auch mit wenig Gefühl/Übung:
Work Sharp Precision Adjust Schleifsystem, WSBCHPAJ (https://www.knivesandtools.de/de/pt/-work-sharp-precision-adjust-schleifsystem-wsbchpaj.htm)

Die Klinge selbst ist aber auch schon ganz schön verkratzt. Da würde vor dem Schleifen der Fase ich auch mit einem Satz Nassschleifpapier dran gehen. Mit 200er anfangen und mit 10000er auf hören. Oder schön kreuzweise nur bis 800 oder 1000 gehen und dann mit 600er satinieren. Kann aber eine etwas längere Beschäftigung werden. Aber vorher mal schlau lesen, wie man das macht.
 
Danke für euer Feedback. Das heißt, mit einem anfängerfreundlichen Schleifwerkzeug wird das Messer scharf und bleibt schön.

Die Kratzer kommen also durch meine ungleichmäßigen Bewegungen beim Schleifen.
 
Nutze selbst einen CC4 für meine Messer. Damit kann man sie definitiv scharf bekommen.
Hier liegt das Problem wie bereits beschrieben eher bei deiner Erfahrung.

Mit dem CC4 aber auch kein Hexenwerk, mit etwas Übung absolut machbar.
Du könntest dir beispielsweise auf Youtube Videos über die richtigen Winkel und wie man sie freihand hält anschauen.

Nach kurzer Zeit und etwas Übung mit bspw. günstigen Küchenmessern kommst du dann vermutlich auch mit dem CC4 zurecht.
 
Geführtes System ist schon mal ein guter Tipp, Spyderco Shark Maker ginge auch. Damit kannst du Messer immer scharf halten, die Geometrie verändern, naja???
Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Schleifmittel nicht den Wert deines „Laguiols“ übertreffen, heißt: ob sich das lohnt. Ich sehe nämlich auf der Klinge nichts von einer Laguiole-Schmiede; und da der Name nicht geschützt ist, tummelt sich allerhand Kram auf dem Markt mit sehr zweifelhafter Qualität. Wenn meine Vermutung zutrifft, dann hättest du ein Messer zum Üben, was ich nicht sarkastisch meine, sorry!
Und ggf zB bei Brandners homestyle mal die Lag’s aus frz. Schmieden ansehen.

Abu
 
@Wasabi

Danke. Also, ich bekomme meine Messer mit CC4 und dc4 rasierscharf, auch das Laguiole.

Bei weichen Messern wie dem Laguiole habe ich aber so hässliche Riefen und Kratzer wie bei den Bildern oben.

Bei 8crMov14 oder auch CPM 20cv Stahl habe ich das weniger bis fast gar nicht. Komischerweise auch nur gering bei 7cr und 4cr Stahl.

Bei meinem Mora Companion und diversen China Fakes ist es wiederum sehr deutlich.

Ich habe jetzt gelernt, dass man mit absoluter Gleichförmigkeit jedes Messer ohne optische Verschandelung scharf bekommt. Muss mir halt einen Worksharp kaufen. Viel feinmotorischer mit Freihand als ich jetzt bin, werde ich wohl nicht mehr. 😅
 
Geführtes System ist schon mal ein guter Tipp, Spyderco Shark Maker ginge auch. Damit kannst du Messer immer scharf halten, die Geometrie verändern, naja???
Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Schleifmittel nicht den Wert deines „Laguiols“ übertreffen, heißt: ob sich das lohnt. Ich sehe nämlich auf der Klinge nichts von einer Laguiole-Schmiede; und da der Name nicht geschützt ist, tummelt sich allerhand Kram auf dem Markt mit sehr zweifelhafter Qualität. Wenn meine Vermutung zutrifft, dann hättest du ein Messer zum Üben, was ich nicht sarkastisch meine, sorry!
Und ggf zB bei Brandners homestyle mal die Lag’s aus frz. Schmieden ansehen.

Abu
Das Messer hat mich nur 15 EUR gekostet. Es sind aber alle „Original Insignien“ drauf, Biene, Kreuz und Form und Herstellerfirma.

Andererseits habe ich einen optisch perfekten Benchmade Bugout und Spyderco Para 2 Nachbau, da sieht der Stahl nach dem Schleifen genau so hässlich aus.

Selbst bei günstigen, aber originalen Byrd Und Kershaw Messern habe ich diese Hässlichkeit nicht.
 
Bei weichen Messern wie dem Laguiole habe ich aber so hässliche Riefen und Kratzer wie bei den Bildern oben.

Das liegt daran, dass Du Teile der Klinge mit schleifst, die nicht geschliffen werden sollten. Bei einem weichen Stahl gibt es dann natürlich schneller hässliche Kratzer als bei einem harten Stahl.
Das Messer hat mich nur 15 EUR gekostet. Es sind aber alle „Original Insignien“ drauf, Biene, Kreuz und Form und Herstellerfirma.

In Istanbul bekommt man auch etliche Dinge, die kaum was kosten und alle "Insignien" des imitierten Originals ausweisen.

Andererseits habe ich einen optisch perfekten Benchmade Bugout und Spyderco Para 2 Nachbau, da sieht der Stahl nach dem Schleifen genau so hässlich aus.

Könnte daran liegen, dass an denen ein ähnlich weicher billiger Stahl verbaut ist, wie an deiner Laguiole-Kopie.
 
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Reaktionen: Abu
Deshalb der Tipp bzgl Winkel finden/halten.
Sieht so aus, als würdest du beim Schleifen die ganze Klinge zu flach über den Stein ziehen, wodurch sie zerkratzt wird.
Das heißt aber für mich auch, wenn man den Schneidenwinkel ändern will muss man besonders aufpassen. Bleibt man dabei sauber auf der Schneide passiert nichts schlimmes.
 
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