Gabriel
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Moin zusammen,
man hört es immer wieder: Sprüche wie...
"...warum gebt ihr so viel Geld aus wenn es doch für 'nen Appel und 'nen Ei ein genauso gute Messer gibt?..."
oder die Erwähnung kluggemeinter Geheimtipps, Messer die für wenig Geld viel leisten sollen.
Letztlich hatte ein werter Mitforumit die Idee, ob nicht einige von uns mal etwas mit diesen (man kann es teilweise schon bezeichnen als) Mythen aufräumen wollen und ein paar der klassischen Super-Schnäppchen unter die Lupe nehmen wollen. Anscheinend bin ich der Erste der etwas dazu schreibt, also dann mal los...
Testobjekte waren zwei Messer von Authentic Blades (Küchenbeil mit leichter hoher Klinge & Zwingengriff und ein kleines Gemüsemesser), ein Ontario Old Hickory Bullnose Fleischmesser und ein ähnlich geformtes Kiwi Brand.
Von oben nach unten: Kiwi Brand, AB Cleaver, Old Hickory, AB Gemüsemesser
KIWI BRAND
Ich möchte garnicht lange auf die Geschichte zu den Messern eingehen, das lässt sich an anderer Stelle nachlesen, beispielsweise hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?59525-KIWI-Brand
http://www.messerforum.net/showthread.php?42403-Im-Asia-Markt-ist%B4s-billig
In Asien sind die sehr günstigen Messer aus Thailand wohl recht beliebt und auch hier haben/hatten (?) sie wohl einige Fans... ich kannte sie bis dato nur aus dem Asia Markt...kurzum: kostet nichts, dünne rostfreie Klinge und ein Griff dran, das war es in meinen Augen. Wie auch typische europäische Messer für ein paar Euro aus dem Supermarkt, haben wir hier eine dünne (wohl dünner als bei der meisten europäischen Konkurrenz in dem Segment) aus einem Blech ausgestanzte Klinge, die einen niedrigen Maschinenanschliff versehen bekommen hat.
Gäbe es keine ausgeprägte Sekundärfase könnte man es fast als Scandi bezeichnen
Der Griff ist einfach, schlicht, aus Holz, mit einem riesen Spalt auf der Unterseite:
Die Klinge ist sehr dünn und (sehr) flexibel, ob das beabsichtigt ist bei der Klingenform oder schlicht und einfach in Kauf genommen wird, kann ich nicht sagen, mich persönlich hat es etwas genervt...
Das Messer kam gebrauchstüchtig scharf bei mir an, Unterarmhaare konnte es knapp rasieren. Ich habe das Messer nur kurz getestet um eine Mahlzeit (Wokpfanne aus Hähnchenbrust und etwas Gemüse) zuzubereiten. Die Klinge ist zwar dünn, aufgrund des niedrigen Anschliffs bleibt das Messer aber hinter seinem Ruf als Schneidteufel weit zurück...Anschließend hatte das Messer nicht nur seine rasurtauglichkeit (etwas übertrieben gesprochen) eingebüßt sondern war nach meinen Begriffen komplett stumpf. Standzeit Fehlanzeige...
Die Klingenform ist nicht meins, aber das ließe sich ja über andere Klingenformen anpassen. Dazu kam noch ein ausgeprägter Recurve in der Klinge, bei Schneiden auf dem Brett mehr als hinderlich war. Ob der schon im Auslieferungszustand vorhanden war kann ich nicht beurteilen
Ontario Old Hickory Bullnose Fleischmesser
Nächstes Messer im Bunde war das Old Hickory Fleischmesser mit einer ähnlichen Klingenform wie das Kiwi Brand. Allerdings ist die Klinge deutlich massiver, kaum flexibel. Der Griff ist weitaus voluminöser und die Klinge aus Kohlenstoffstahl (soweit ich weiß 1095).
Auch hier ist natürlich ein Fleischmesser nur bedingt Allroundtauglich. Entsprechend fiel das Ergebnis bei dem Versuch aus eine Zwiebel zu würfeln. Zum einen ist die stark nach oben abgerundete Spitze sehr untauglich für präzise Einschnitte in solchen Fällen, zweitens ist auch hier die mangelnde Freiheit zwischen Griff und Brett ein Problem, v.a. ist das Messer aber nicht sehr schneidfreudig. Als Messer fürs Grobe würde es ggf. eine ganz gute Rollen spielen, zumal 1095 ja auch nicht gerade für seine Empfindlichkeit bekannt ist, als Messer für Gemüse taugt es IMHO nichts...
Zuvor hatte ich das Messer kurz über Keramikstab und Leder abgezogen. Nach ein paar weiteren Gemüsetests habe ich das Messer verwendet um ein größeres Stück Lachs von der Haut zu befreien und zu portionieren. Die Aufgabe hat es bewältigt. Nach ein paar weiteren Testschnitten war jedoch auch schon eine spürbare Abnahme in der Schärfe zu beobachten. Standzeit ist hier also ebenfalls nicht die Stärke, dafür hat der 1095 durch den Lachs eine schöne Patina bekommen
...
man hört es immer wieder: Sprüche wie...
"...warum gebt ihr so viel Geld aus wenn es doch für 'nen Appel und 'nen Ei ein genauso gute Messer gibt?..."
oder die Erwähnung kluggemeinter Geheimtipps, Messer die für wenig Geld viel leisten sollen.
Letztlich hatte ein werter Mitforumit die Idee, ob nicht einige von uns mal etwas mit diesen (man kann es teilweise schon bezeichnen als) Mythen aufräumen wollen und ein paar der klassischen Super-Schnäppchen unter die Lupe nehmen wollen. Anscheinend bin ich der Erste der etwas dazu schreibt, also dann mal los...
Testobjekte waren zwei Messer von Authentic Blades (Küchenbeil mit leichter hoher Klinge & Zwingengriff und ein kleines Gemüsemesser), ein Ontario Old Hickory Bullnose Fleischmesser und ein ähnlich geformtes Kiwi Brand.
Von oben nach unten: Kiwi Brand, AB Cleaver, Old Hickory, AB Gemüsemesser
KIWI BRAND
Ich möchte garnicht lange auf die Geschichte zu den Messern eingehen, das lässt sich an anderer Stelle nachlesen, beispielsweise hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?59525-KIWI-Brand
http://www.messerforum.net/showthread.php?42403-Im-Asia-Markt-ist%B4s-billig
In Asien sind die sehr günstigen Messer aus Thailand wohl recht beliebt und auch hier haben/hatten (?) sie wohl einige Fans... ich kannte sie bis dato nur aus dem Asia Markt...kurzum: kostet nichts, dünne rostfreie Klinge und ein Griff dran, das war es in meinen Augen. Wie auch typische europäische Messer für ein paar Euro aus dem Supermarkt, haben wir hier eine dünne (wohl dünner als bei der meisten europäischen Konkurrenz in dem Segment) aus einem Blech ausgestanzte Klinge, die einen niedrigen Maschinenanschliff versehen bekommen hat.
Gäbe es keine ausgeprägte Sekundärfase könnte man es fast als Scandi bezeichnen
Der Griff ist einfach, schlicht, aus Holz, mit einem riesen Spalt auf der Unterseite:
Die Klinge ist sehr dünn und (sehr) flexibel, ob das beabsichtigt ist bei der Klingenform oder schlicht und einfach in Kauf genommen wird, kann ich nicht sagen, mich persönlich hat es etwas genervt...
Das Messer kam gebrauchstüchtig scharf bei mir an, Unterarmhaare konnte es knapp rasieren. Ich habe das Messer nur kurz getestet um eine Mahlzeit (Wokpfanne aus Hähnchenbrust und etwas Gemüse) zuzubereiten. Die Klinge ist zwar dünn, aufgrund des niedrigen Anschliffs bleibt das Messer aber hinter seinem Ruf als Schneidteufel weit zurück...Anschließend hatte das Messer nicht nur seine rasurtauglichkeit (etwas übertrieben gesprochen) eingebüßt sondern war nach meinen Begriffen komplett stumpf. Standzeit Fehlanzeige...
Die Klingenform ist nicht meins, aber das ließe sich ja über andere Klingenformen anpassen. Dazu kam noch ein ausgeprägter Recurve in der Klinge, bei Schneiden auf dem Brett mehr als hinderlich war. Ob der schon im Auslieferungszustand vorhanden war kann ich nicht beurteilen
Ontario Old Hickory Bullnose Fleischmesser
Nächstes Messer im Bunde war das Old Hickory Fleischmesser mit einer ähnlichen Klingenform wie das Kiwi Brand. Allerdings ist die Klinge deutlich massiver, kaum flexibel. Der Griff ist weitaus voluminöser und die Klinge aus Kohlenstoffstahl (soweit ich weiß 1095).
Auch hier ist natürlich ein Fleischmesser nur bedingt Allroundtauglich. Entsprechend fiel das Ergebnis bei dem Versuch aus eine Zwiebel zu würfeln. Zum einen ist die stark nach oben abgerundete Spitze sehr untauglich für präzise Einschnitte in solchen Fällen, zweitens ist auch hier die mangelnde Freiheit zwischen Griff und Brett ein Problem, v.a. ist das Messer aber nicht sehr schneidfreudig. Als Messer fürs Grobe würde es ggf. eine ganz gute Rollen spielen, zumal 1095 ja auch nicht gerade für seine Empfindlichkeit bekannt ist, als Messer für Gemüse taugt es IMHO nichts...
Zuvor hatte ich das Messer kurz über Keramikstab und Leder abgezogen. Nach ein paar weiteren Gemüsetests habe ich das Messer verwendet um ein größeres Stück Lachs von der Haut zu befreien und zu portionieren. Die Aufgabe hat es bewältigt. Nach ein paar weiteren Testschnitten war jedoch auch schon eine spürbare Abnahme in der Schärfe zu beobachten. Standzeit ist hier also ebenfalls nicht die Stärke, dafür hat der 1095 durch den Lachs eine schöne Patina bekommen
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