Schruppsteine

UE1

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Hallo zusammen,

ich bräuchte nochmal euer Schwarmwissen.
Wie der Titel schon vermuten lässt geht's um Schruppsteine. Aktuell benutze ich einen Zische 120, aber was Abtrag und Schlammbildung angeht, bin ich etwas unzufrieden. Grundsätzlich wollte ich in die Thematik Messer selbst ausdünnen reinschnuppern. Nach 2h gestern Abend war ich gerade einmal mit 1/4 fertig der Klinge. Ebenso habe ich den Stein genutzt um ganz grobe Scharten oder Kerben in Messern von Freunde & Familie zu fixen. Damit war ich tatsächlich relativ zufrieden. Nur leider wird der Stein mittlerweile auch etwas hohl - abrichten mit Diamant-Platten sinnvoll?

Über die Suchfunktion habe fast schon Zuviel gefunden, mal ist die Rede von Diamant-Platten, andere setzten mehr auf schlämmende Korund-Steine oder dann doch wieder SiC-Steine. Ich fand den Beitrag zum Pink-Brick ziemlich passend, leider finde ich den online nicht mehr, oder nur außerhalb der EU.

Deswegen meine Frage - welche Schruppsteine benutzt Ihr um Messer etwas ausdünnen oder ggf. Kerben oder Scharten zu reparieren? Und wie richtet man diese Steine dann wieder ab?

Danke Euch schonmal!
 
Ich möchte nur kurz meine Erfahrungen mit dem Ausdünnen von Messern preisgeben.
Bisher habe ich zwei Messer komplett von Hand auf Wassersteinen ausgedünnt und kann nur sagen, dass diese Arbeit richtig viel Zeit und auch, was die Schleifsteine angeht, Material kostet. Ich würde also in Zukunft lieber bei einem Messermacher meines Vertrauens, ein Messer auf einem wassergekühlten Bandschleifer ausdünnen lassen, als es wieder selbst zu tun. Ich hatte aber damals Lust darauf, es selbst zu tun und war überrascht, wieviel Arbeit und Scleifsteine das letztendlich gekostet hat. Ebenso ist natürlich eine Option, ein schon ausreichend dünnes Messer zu kaufen, anstatt eines mit ungünstiger Geometrie passend zu schleifen.

Mit Ausdünnen meine ich, dass ich an einem "normalen" Messer beidseitig eine ca 2cm breite Fase mit einem Winkel von ca. 3° angeschliffen habe, also Keilwinkel von 6°. Darauf folgt eine Mikrofase, hinter der die Schneide etwa 0.1mm dick ist.
Während dieser Arbeit habe ich mehrere Schruppsteine ausprobiert und habe die Erfahrung gemacht, dass eine große Auflagefläche auf dem Stein dazu führt, dass die Messerklinge wie ein Abrichtblock wirkt und den Schleifsteinen richtig zusetzen kann. Mein Shapton 120 hat richtig darunter gelitten, ebenso ein Suehiro 80. Das Problem waren die zwischen dem Stahl und dem Stein rollenden Schleifkörner, die dem Stein mehr zusetzten als dem Stahl. Der Schlüssel meines Erfolgs war letztendlich ein schmaler harter Sensenwetzstein, den ich dabei fast aufgebraucht hatte. Der Flächendruck muss einfach groß genug sein, damit ein nennenswerter Abtrag erfolgen kann. Selbst die Atoma 140 kommt bei einer 2cm breiten Fase nicht mehr voran. Es geht noch halbwegs, wenn man ständige die Schleifrichtung ändert, also kreuzt. Trotzdem war der schnellste Abtrag nur auf einem harten und schmalen SiC-Stein zu erreichen.

Von Zische habe ich inzwischen den 120er und den 220er und bin mit ihnen ganz zufrieden, vor allem bei dem geringen Preis, habe aber beide noch nie für das Ausdünnen ausprobiert. Meine Empfehlung wäre mit dem Zische, die schmale Seite zu benutzen, also hochkant die Längsseite und viel Wasser, um die Schleifkörner ständig wegzuspülen.
 
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Hey,

Danke für deinen Input!
Den Zische 120 habe ich selbst. Mit dem Stein habe ichs auch anfangs probiert. Nachdem ich mich im Forum hier angemeldet und einiges zum ausdünnen gelesen hatte, packte mich die Idee es selbst zu versuchen.
Nach etwas tüfteln was die Schleifposition anging, habe ich nochmal dem Zische probiert, fand ich aber vergleichsweise schlecht. Danach mit einem günstigen Amazon-Stein (400er) nochmal probiert, ging schon besser aber musste entsprechend oft abrichten. Vor kurzem habe ich mir den Sun Tiger 220 bestellt. Das ging schon relativ gut, mit gleichmäßigen Druck.
Wirklich zielführend fand ich diesen Stein (gefühlt 120 und 400er Seite, kann mich auch täuschen), kommt super billig daher aber erzeugt ordentlich Schlamm und schruppt ganz gut. Muss eben auch oft abgerichtet werden - aber für den Preis kann man sich mehrere bestellen...
Ich musste zumindest meinen Ersten noch plan abrichten bevor es los ging, der zweite war relativ ordentlich. Das Schleifgefühl ist relativ kratzig, also nicht vergleichbar mit Sun Tiger o.ä. aber er nimmt was weg. Und wenn einen die Motivation und der Spaß daran mal wieder packen sollte, verbrennt man auch nicht unnötig Geld.

Letztlich bin ich trotzdem bei Dir, ich würde künftig ein hochpreisiges Messer in fachkundige Hände geben.
 
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Und Anstatt eines Steines das ganze mal mit Diamant Platten probieren? Zumindest hast du beim abtragen keinen Schleifmittel Verlust. Das Finish dann auf Steinen Abziehen.

Ich machs am Bandschleifer daher habe ich da wenig beizutragen aber das wäre zumindest meine bevorzugte Wahl.

Gruß Fabian ✌️
 
Habe zum Abrichten ne größere 120er und ne kleinere 220 Diamantplatte aus China bestellt. Wenn die Dinger irgendwann mal kommen, kann ich mehr dazu sagen.
 
Bin auch auf der suche nach einer Lösung nach einem Schrupstein unter Körnung 100.

Meine Erfahrungen vor ein paar Wochen:
Ich hatte mir den Shapton M24 120 gekauft und damit eine Klinge von 1,3 mm an der Schneidkante. Habe dann eine Woche lang mit ihm geschliffen und der Stein ist noch 9 mm stark und die Schneide auf null:ROFLMAO:
Ich bin der Meinung das die ganzen Togishi 's, gegenfals der Schmied auch mit steinigen die Grundform schleifen und die kriegen ja auch irgendwo ihre Steine her. Und die müssen gröber sein.
Hier ein Video 20:10 Welcher Stein ist das?

Galaxis MTG
 
optisch würde ich Siliciumcarbid als Material vermuten, zumindest wegen der Farbe des Steins.
Hier das Bild als Screenshot aus dem Video: Bild.
Würde zu dem passen was @mico schon sagte, kleine Oberfläche beim Schleifstein, viel Wasser, hoher Druck ...
 
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@UE1

Das ein Bandschleifer das einfach besser kann ist klar.
Wenn nicht zuviel Material weg soll und ich das mit Steinen mache ,nehme ich noch SIC Pulver auf den Schrubbstein.
Hab ich von 60 - 400....das hilft....schönes schleifen ist das aber trotzdem nicht
 
Ich bin soweit zufrieden, bin auf dem Stand "wenn ich mal Lust habe zu schleifen" dann finde ich meine Aufstellung mit dem Sun Tiger und den günstigen Steinen durchaus "okay". Bin aber auch der Meinung, dass ich ein höherpreisiges Messer in fachkündige Hände geben würde um mir den ganzen Kram zu sparen.
Aktuell habe ich noch ein günstiges altes gebrauchtes Wüsthof-Kochmesser, das ich auf Kleinanzeigen gekauft habe - an dem schleife ich je nach Lust, kann noch dauern aber das habe ich mittlerweile akzeptiert. Mehr als Entspannung oder für langweilige Wochenenden. ;)
 
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