Abu
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Werte Messerfreunde,
über meine ersten bissigen Eindrücke von Lars' aka Ozelott's "Schwarzem Pud(d)el" und seiner Beute hatte ich ja berichtet (s. "Im Pilgertrott mit Ozelott....").
Vier Wochen und etliche Stunden vergnüglichen Schnitzens später: Der Caniden-Pilgerstab ist fertig, Rasse nicht eindeutig, Jagdhund ist in jedem Fall mit drin.
Aber der Reihe nach...
Zunächst musste ich den Rohling abspecken, zu dick, zu schwer. Das BRKT Gameskeeper war mir dabei als Ziehmesser wieder sehr, sehr nützlich. Wer's nachmachen will, ein Tipp: Die Hand an der Klinge mit einem Stück Leder oder dickerem Tuch schützen, sonst fließt leicht Blut. Beim Abziehen muss man manchmal ganz schön reißen und rucken, total kontrollierbarer Schnitt ist nicht immer gegeben. Aber mit dem Messer funktioniert's, am Ende lagen ein Obstkorb Schnipsel herum.
Danach tünchen, mit meiner Zufallsbeize aus Kaffeesatz, Essig, Stahlwolle. Zufallsergebnis auf Buche: grün-grau, dalmatiner-fleckig da, wo ich etwas Bast hab stehen lassen. Ein bisschen mit einem Messerrücken abgerieben für mehr Struktur. Man muss alles mal probieren....
Endlich! Jetzt durfte Pud(d)el schnitzend ran. Mehrere Tage einige Stunden, abwechselnd mit dem Adventurer von BRKT. Welches hatte die Nase vorn? Schwer zu sagen, Adventurer war etwas bissiger, Pud(d)el behielt alle Zähne. Schneidfähigkeit und Halten der Schärfe sehe ich beim Adventurer leicht im Vorteil. Beim Papiertest nach hartem Einsatz war das nicht so markant, den bestanden noch beide, wenn auch schon mal ruckelnd. Der Schnitt quer zur Holzfaser und in engen Radien schien mir beim Adventurer bissiger, was ich auf den balligen Schliff gegen Null und den Klingenstahl zurückführe. Lagen darin auch ein Manko?
Bei Licht betrachtet konnte ich anhand der Reflexion mit bloßem Auge einige Mikro-Ausbrüche in der Schneide erkennen. Der Pud(d)el, mit deutlicher Sekunderfase von geschätzt 40 Grad, blieb schadlos, obwohl ich beim spröden Feilenstahl das größere Risiko gesehen hätte. "Wärmebehandlung" ist wohl der Schlüssel, auf den Lars mich schon hingewiesen hatte, scheint er zu beherrschen. Ein Pluspunkt des Pud(d)els ist jedoch offensichtlich, die Handlage des vollen Griffs ist einfach entspannend.
Naja, am Ende jeder Schnitzrunde hatte ich in jedem Fall Druckstellen an den Daumen und spürte die Gelenke meiner Hand deutlich. Das harte und schon trocknende Buchenholz hat Klingen und Knochen ganz schön strapaziert. Ich hätte ja auch meine Schnitzbeitel nehmen können, aber einfach kann jeder! Und schließlich geht s mir ja um Spaß mit Messern.
Mit schneidigem Gruß
Abu
über meine ersten bissigen Eindrücke von Lars' aka Ozelott's "Schwarzem Pud(d)el" und seiner Beute hatte ich ja berichtet (s. "Im Pilgertrott mit Ozelott....").
Vier Wochen und etliche Stunden vergnüglichen Schnitzens später: Der Caniden-Pilgerstab ist fertig, Rasse nicht eindeutig, Jagdhund ist in jedem Fall mit drin.
Aber der Reihe nach...
Zunächst musste ich den Rohling abspecken, zu dick, zu schwer. Das BRKT Gameskeeper war mir dabei als Ziehmesser wieder sehr, sehr nützlich. Wer's nachmachen will, ein Tipp: Die Hand an der Klinge mit einem Stück Leder oder dickerem Tuch schützen, sonst fließt leicht Blut. Beim Abziehen muss man manchmal ganz schön reißen und rucken, total kontrollierbarer Schnitt ist nicht immer gegeben. Aber mit dem Messer funktioniert's, am Ende lagen ein Obstkorb Schnipsel herum.
Danach tünchen, mit meiner Zufallsbeize aus Kaffeesatz, Essig, Stahlwolle. Zufallsergebnis auf Buche: grün-grau, dalmatiner-fleckig da, wo ich etwas Bast hab stehen lassen. Ein bisschen mit einem Messerrücken abgerieben für mehr Struktur. Man muss alles mal probieren....
Endlich! Jetzt durfte Pud(d)el schnitzend ran. Mehrere Tage einige Stunden, abwechselnd mit dem Adventurer von BRKT. Welches hatte die Nase vorn? Schwer zu sagen, Adventurer war etwas bissiger, Pud(d)el behielt alle Zähne. Schneidfähigkeit und Halten der Schärfe sehe ich beim Adventurer leicht im Vorteil. Beim Papiertest nach hartem Einsatz war das nicht so markant, den bestanden noch beide, wenn auch schon mal ruckelnd. Der Schnitt quer zur Holzfaser und in engen Radien schien mir beim Adventurer bissiger, was ich auf den balligen Schliff gegen Null und den Klingenstahl zurückführe. Lagen darin auch ein Manko?
Bei Licht betrachtet konnte ich anhand der Reflexion mit bloßem Auge einige Mikro-Ausbrüche in der Schneide erkennen. Der Pud(d)el, mit deutlicher Sekunderfase von geschätzt 40 Grad, blieb schadlos, obwohl ich beim spröden Feilenstahl das größere Risiko gesehen hätte. "Wärmebehandlung" ist wohl der Schlüssel, auf den Lars mich schon hingewiesen hatte, scheint er zu beherrschen. Ein Pluspunkt des Pud(d)els ist jedoch offensichtlich, die Handlage des vollen Griffs ist einfach entspannend.
Naja, am Ende jeder Schnitzrunde hatte ich in jedem Fall Druckstellen an den Daumen und spürte die Gelenke meiner Hand deutlich. Das harte und schon trocknende Buchenholz hat Klingen und Knochen ganz schön strapaziert. Ich hätte ja auch meine Schnitzbeitel nehmen können, aber einfach kann jeder! Und schließlich geht s mir ja um Spaß mit Messern.
Mit schneidigem Gruß
Abu