Schwedenmesser: Welche Klinge?

Kalter Stahl

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Hallo,

ich möchte mir ein Schwedenmesser bauen das auch zum Schnitzen von hartem Holz taugt.
Mein Helle-Messer (super Anglermesser)ist zum Schnitzen eher ungeeignet. Die Schneide ist zu empfindlich.

Welche robusten Kohlenstoffstahl-Klingen könnt Ihr mir empfehlen?
Puronvarsi? Trond Pedersen?

Die Klinge sollte nicht zu lang sein und eine robuste Spitze haben.

Besten Dank für eure Empfehlungen.

Gruss an alle Nordmänner
Marcus
 
Hallo Markus,
schau mal bei www.nordische-messer.de rein, die haben eine gewaltige auswahl, wobei ich dir die Kankaanpää Klingen und die Karesuando empfehlen kann, da stimmt der Preis und die Leistung.

Schöne Grüße David
 
Hallo David danke für Deinen Tipp.
Ich denke ich werde mich für eine Kankaangpää "Tischler" entscheiden.
Die deutlich teurere Puronvarsi-Klinge heb` ich mir für später auf.

Ich habe übrigens die selbe Frage Rupert Linder (www.nordische-messer.de) gemailt und erhielt schon 1h später eine ausführliche Antwort!

Hier ein Auszug:
"Schnitzen in hartem Holz ist problematisch. Ist die Klinge zu hart, kann sie ausbrechen, ist sie zu weich verbiegt sie sich und wird schnell stumpf. Nimmt man eine dickere, robustere Klinge, ist das Schnitzen wieder schwierig. Querbelastungen auf Klingen/Schneiden sind möglichst immer zu vermeiden.

Die beste Schnitzmesserklinge, die ich Ihnen anbieten kann, ist die Puronvarsi. Die ist allerdings nicht besonders dick mit rund 2mm.
Eine gute Alternative wären die Tischler oder die Saami von Kankaanpää, auch beides Monostahlklingen aus Werkzeugstahl, oder die beiden Modelle von Iisakki".

Gruss
Marcus
 
Hallo,
ich habe eine Puronvarsi Klinge und sie ist zwar auch ein gutes Angelmesser aber zum schnitzen ist sie zu mir zu dick.
Der skandinavische Anschliff hört etwa 18 mm über der Schneide auf und ist dort 4 mm dick.
Dagegen ist mein "Schnitzmesser Hiro(710756)Hitachi V2 Stahl 62 hrc" von Dick Gmbh nur 1,5mm dick, mit einem balligen
Anschliff der ca. 7mm hochgezogen ist. Das sind die Maximalwerte ganz nah am Griff.
Die Klingendicke und Höhe wird bis zur Spitze konstant kleiner( klingenlänge 53mm). DAmit habe ich schon Messergriffe aus
Grenadil und Pockholz geschnitzt, was sehr gut ging. Eine robuste Spitze hat das natürlich nicht. Bei zu dicken Klingen
besteht die Gefahr, das harte und spröde Hölzer verstärkt splittern, was mir auch manchmal mit den Hiro passiert.Enge Radien
kann man wegen der Dicke und Klingenform auch schwerer schnitzen.
Ich würde eine Frost´s Klinge bestellen, ich glaub die haben auch
Klingen von ihren Schnitzmessern und die dürften dünn und schlank sein. Mit der Puronvarsi Klinge kann man auch Hartholz
schnitzen aber ideal ist das nicht (jedenfalls mit meiner 4mm dicken Klinge).
 
Zuletzt bearbeitet:
Für kleinere Schnitzarbeiten eignet sich auch ein angeschliffener alter Milchdosenlocher.
 
das beste ergebnis wirst du wohl mit einer extra angefertigten klinge bekommen. ob`s dir das wert ist......?
alles was ich bislang an fertigen klingen in der hand hatte, war mir zu massiv für feine arbeiten.
habe mir aber neulich eine kleine klinge aus 1.2842 gemacht. 2mm Rückenstärke, ~61-62 HRC, flachschliff. zum testen habe ich holz und sohlenleder geschnitten, das ging recht gut.
vielleicht auch selber eine klinge feilen? ist zwar arbeit, lohnt sich aber . 1.2842 gibts bei recknagel, auch in 2 und 3mm stärke.
gruß,
xtorsten
 
Wichtig bei einem Messer/Beitel etc. zur Holzbearbeitung ist, dass er keinen Sekundäranschliff hat, sondern die Klinge über den ges. Anschliffwinkel geschärft wird. Dadurch wird ein sehr spitzer Schneidenwinkel erreicht, mit dem sich gut schnitzen lässt (geht auch bei meinem Fiskarsbeilchen...)
Eine schmal Klinge halte ich w/ der auftretenden Kräfte beim Schnitzen (je nach Holzart- und größe) für nicht sinnvoll.
Bo Bergman benutzt für seine Schnitzarbeiten an Messergriffen ein nach o.a. Gesichtspunkten geschärftes Mora Messer.

Gruß

Christoph
 
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