Selber härten von ATS34 & Co.

dunedain

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In meinem letzten thread habe ich nach einer härterei gefragt...
und auch noch im forum danach gesucht... aber anscheinend gibts niemanden in der scheweiz bis jetzt (zumindest nicht offiziel).
Gut.. ich hab den thread erst gerstern abend gestartet...
aber leider eilt dies ein wenig...

ich habe mich nun gefragt, wie genau das Härten von ATS-34 geht... habe viel erfahrung mit div. Kohlenstoffstählen und kein problem dort kosnistente Ergebnisse zu erzielen.

Was kann ich an Tools bieten?
- Grosse Gasesse, Digitalgeregelt auf +/- 10°C von ca.500-1200°C
- Div. "tanks" für öl oder wasse
- "anlass backofen" bis ca. 300°C auf ca 5°C genau

Genügt dies?
oder braucht man noch die möglichkeit die klinge auf -100°C abzukühlen für beste ergebnisse? (würde flüssigstickstoff funktionieren oder wäre der thermische schock auf grund des Eintauchens in eine Flüssigkeit zu gross)? sonst was?

Hat irgendjemand hier schon selber erfolgreich ATS34 gehärtet? (ich nehm's mal an... :) )
Was gibt's zu beachten?

kann mir jemand ein datenblatt senden (mail oder forum)?

Oder zumindest "genau" erklären wie man vorgehen muss um nacher eine klinge mit ca. 59 Rc zu haben?


Ich hab' die foren suche schon nach "ATS härten" suchen lassen aber nur einen thread gefunden wo meine frage nicht beantwortet...

danke


daniel
 
HankEr schrieb:
Auch hier siehe z.B. Bester Härteservice in D/EU, da ist zumindest schonmal das eine oder andere Rezept drin.

Danke....

allerdings sind die rezepte wohl eher "ansatzweise"... leider nicht sonderlich ausführlich...
konnte allerdings etwas über die härterei Wallner (münchen) dort lesen... die bieten auch Tiefkühlen an...

aber generell wär' mir selbermachen am liebsten.
Deshalb sollte ich zumindest ein exaktes diagramm und anlasstabelle haben.
Zudem auch infos über die Art des abschreckens (öl?, wie heiss, wie lange...)

beim Tiefkühlen? kann da auch Trockeneis eingesetzt werden (so über nacht in einer wanne aus trockeneis?)...???


daniel
 
DeadlyEdge schrieb:
Auf der Homepage von o.technikus steht auch einiges ...

Martin

danke...


also so wie ich alles bis jetzt verstanden habe ist das eigentlich kaum komplexer als Kohlenstoffstahl *richtig* zu härten...

Bitte korrigiert mich wenn ich irgendwo falsch liege in der Aufstellung unten:

1) Messer komplett Weichglühen:
- 800 bis 1000°C und dann langsam im ofen abkühlen lassen

2) Härten bie 1050°C:
- langsam vorwärmen bis 800°
- rauf auf 1050°C (+/-10°)
- halten ca. 20minuten

3) Abschrecken im ölbad:
- Muss ich das Öl Vorwärmen (welche Temp) ??
- Was für Öl ?? reicht "firtten öl"?? oder was spez.?

4) Tiefkühlen:
- Trockeneis + Spiritus (wieviel Spiritus auf wievil Trockeneis?) wie lange?

5) Anlassen:
- für 58/59HRc -> 2x je 2 Stunden bei ca. 230°C

Irgend etwas spezielles zu beachten?

Härtefolie verwenden?
(hat jemand das zeugs in "kleinmengen" und nicht gerade eine rolle für 200Euronen)?

Danke!

Daniel
 
Hi!

Hier ist eine Seite, auf der verschieden Kältemischungen und der Herstellung beschrieben wird.

BTW: flüssiger Stickstoff ist etwas ungefährlicher und einfacher zu verwenden als die Trockeneis/Spiritus Mischungen.
Ich würde wegen flüssigem Stickstoff mal bei einer Universität nachfragen, Chemiker und Biologen brauchen das recht häufig. Sollte in einer Thermoskanne mit Glaseinsatz gut zu transportieren sein. Nichts anderes wird im Labor verwendet. Ach ja - nur den Deckel der Thermoskanne sollte man nicht dicht zu schrauben.

Nachtrag: Ein Isoliergefäß wirst du auch für die Trockeneis Kältemischung brauchen.
Such mal bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. ***.de nach Dewar...
Gruß Tobi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich härte regelmäßig RWL 34 in digitalgesteuerten Härteofen.
Bei Haltezeiten von 30 Minuten und mehr, bin ich nicht sicher, ob da eine Gasesse das richtige ist.

Kann aber sein, das ich völlig falsch liege, habe keine Erfahrung damit.

Grüße, Günther.
 
Auf jeden Fall mit Härtefolie arbeiten, sonst kannst Du hinterher mehrere Zehntel runterschleifen.
Öl ist nicht notwendig, die nötige Abkühlrate ist so niedrig, daß Luftkühlung ausreicht: bewegte Luft ohne aus der Folie zu packen.
Tiefkühlen ist für die letzten paar Prozent an Leistung notwendig, geht aber auch gut ohne.
 
Günther schrieb:
Ich härte regelmäßig RWL 34 in digitalgesteuerten Härteofen.
Bei Haltezeiten von 30 Minuten und mehr, bin ich nicht sicher, ob da eine Gasesse das richtige ist.

Kann aber sein, das ich völlig falsch liege, habe keine Erfahrung damit.

Grüße, Günther.

Günther, warum meinst du sollte die gasesse nicht reichen? wegen den +/-10° oder der atmosphäre?
ich nehme an, bei deinem härteofen handelt es sich um ein elektro-ofen?

daniel
 
Guenter schrieb:
Auf jeden Fall mit Härtefolie arbeiten, sonst kannst Du hinterher mehrere Zehntel runterschleifen.
Öl ist nicht notwendig, die nötige Abkühlrate ist so niedrig, daß Luftkühlung ausreicht: bewegte Luft ohne aus der Folie zu packen.
Tiefkühlen ist für die letzten paar Prozent an Leistung notwendig, geht aber auch gut ohne.

Für bewegte luft genügt z.B. ein ventilator oder ein fön mit kaltluft (ohne heizung)?? oder muss es mehr sein?


Härtefolie... weisst du zufällig, wer kleine mengen liefert??

danke


daniel
 
Abkühlung

dunedain schrieb:
Für bewegte luft genügt z.B. ein ventilator oder ein fön mit kaltluft (ohne heizung)?? oder muss es mehr sein?


Härtefolie... weisst du zufällig, wer kleine mengen liefert??

danke


daniel


Hallo Daniel,

ich muss gestehen, dass ich aus Zeitmangel jetzt auch einmal den Service von Wolf Borger teste, dennoch...selber härten ist viel spannender.

Ich habe meinen kleinen Ofen umgebaut:
1. er liegt jetzt auf der Rückseite, Öffnung nach oben und hat einen Verschlußstein mit kleiner Öffnung, gerade groß genug dass ich die Klinge hineinhängen kann.
2. er hat eine Argon Spülung bekommen...

Diese Anordnung hat mir ein ungarischer Messermacher gezeigt. Vorteil..enerseits dringt wenig bis kein Sauerstoff in den Ofen ein, der Ungar härtet darin überwiegend 440C ohne Folie. Als Hosenträger zum Gürtel habe ich dann noch die Inertisierung vorgesehen. Werde die Anordnung demnächst einmal testen.

Folie in kleinen Mengen...sorry, ratlos.

Abkühlung...ich hatte bei Abkühlung an bewegter Luft gute Ergebnisse. Wenn ich allerdings zuvor ausgepackt habe gab es schnell Verzug. Thomas Haslinger aus Calgary hat mir den Tipp gegeben in Öl abzuschrecken. Das Öl darf dabei ruhig 150-200 C haben...Achtung Flammpunkt beachten! Vorteil...kannst die Klinge im Öl in Ruhe auspacken und auf "Geradizität" prüfen. Bei dieser Temperatur kannst du auch noch richten. Danach an der Luft abkühlen und sofort danach in eine Mischung aus Trockeneis und Ethanol.
Stickstoff ist nicht nötig und deutlich gefährlicher! Für N2 werden in der Literatur aufwändige Abkühlungen vor anschließender Tauchung angegeben, sonst besteht Rissgefahr. Ich habe auch schon einmal mit Trockeneis abgekühlt und danach mit N2 übergossen, das ganze in eine Styroporbox...darin wird Trockeneis geliefert!...und gewartet bis alles wieder schön warm war.

Viel Spaß dabei....übrigens...wenn du vorwärmst und ca 15-30 min zum Hochheizen brauchst, dann kannst du die Haltezeit verkürzen.

Volker
 
o.technikus schrieb:
... Das Öl darf dabei ruhig 150-200 C haben...Achtung Flammpunkt beachten! Vorteil...kannst die Klinge im Öl in Ruhe auspacken und auf "Geradizität" prüfen. Bei dieser Temperatur kannst du auch noch richten. Danach an der Luft abkühlen und sofort danach in eine Mischung aus Trockeneis und Ethanol....

Volker,

besten dank für die Infos...
ich werde mir meinen elektrohärteofen so wie's aussieht selber basteln
allerdings in der Salzbadvariante :)

Und selber härten macht sicher mehr spass (ich härte ja alles aus kohlenstoffstahl selber...)


Härtefolie... Da konnte mir Guenter bereits bestens helfen :)


Trockeneis/ethanol... wieviel ethanol auf wieviel trockeneis?


Richten... wie richtest du diese Stähle (ATS34...) mit dem Holzhammer auf holzkloz? oder "schraubstock"?


vielen Dank & Gruss

Daniel
 
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