Semesterferien [Balbachdamast und Amboina]

Blacky

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Da ich im Moment Semesterferien (bzw. vorlesungsfreie Zeit) habe, komme ich mal wieder in die Werkstatt, und kann in nächster Zeit ein paar Werke vorstellen.

Anfangen möchte ich mit einem Messer aus Balbachdamast und Amboina. Die Zwinge ist aus Elforyn.
Gesamtlänge 205 mm, davon 85 mm Klinge bis zum Griffanfang.

Der Damast hat eine Menge Umformung erlebt, da es eigentlich mal eine kleine Gabel werden sollte, bevor ich mich umentschied. Das Muster ist dementsprechend schön wild geworden. Die Klinge ist sehr schlank geraten, nur 2,5 mm dick und 21 mm hoch. Deshalb poste ich ein Bild vom Messer in der Hand, damit man eine bessere Vorstellung der Dimensionen bekommt.




Die anderen Messer, die bald fertigwerden sollten, werde ich dann auch in diesem Thread vorstellen ;)

Wie immer freue ich mich über Meinungen, Anregungen und Kritik!
 
Hi,
schöner Damast, schönes Messer, schöne Klinge. Gefällt mir gut.
Nur für meinen Geschmack hätte ich die Zwinge etwas kleiner gemacht.
Ist mir persönlich zu viel Elforyn. Aber wie gesagt insgesamt sehr schön.
Tschüss, Peter (pgj)
 
Bis auf die Kerbe am Übergang Klinge Griff, der ich keine Funktion zuordnen kann, gefällt es mir ausgesprochen gut.:super:


Ookami
 
[...]
Nur für meinen Geschmack hätte ich die Zwinge etwas kleiner gemacht.
Ist mir persönlich zu viel Elforyn. [...]

Hab ich mir auch gedacht aber er wollte ja nicht auf mich hören :steirer:
Naja ich werds mir morgen mal anschauen fahren und in "live" begutachten. Das Finish und verarbeitung sieht wie sonst auch immer ziemlich gut aus ;) :super::super:

grüße
 
Danke für eure Meinungen!
Ich persönlich finde die lange Zwinge nicht so schlimm, aber Geschmäcker sind da wohl verschieden. Etwas kürzer wäre sie wohl wirklich besser gewesen. Ich hatte aber keine Zeichnung o.ä. vom geplanten Griff, sondern habe einfach drauf los gebaut. Das Holz war zu dem Zeitpunkt noch länger, da sah das in Relation super aus:steirer:
 
Und da kommt das nächste. Noch ist es nicht scharf, folgt aber die nächsten Tage!

Geschmiedet aus Ck60, Griff aus Sizilianischer Olive (verdammt hartes Zeug) und leicht gebürsteter Mooreiche. Härte etwa 61 HRC.
Die Gesamtlänge beläuft sich auf 320 mm, davon entfallen 180 mm auf die Schneide.
Der Griff ist asymmetrisch geworden, was ich mal ausprobieren wollte. Ich habe mich bei der Asymmetrie an einem Griff von hano orientiert, jedoch habe ich das etwas mehr abgerundet. Mal sehen, ob mir das so gefällt...
Die "Macke" auf der linken Klingenflanke ist ein wenig eingeschlagener Zunder, also der letzte Rest Schmiedehaut. Als ich den Schliff so hatte, wie er jetzt ist, wollte ich nicht noch riskieren, alles zu verhauen, denn mit meinem Equipment sind so hohe Anschliffe nicht unbedingt einfach zu machen :glgl:

Der Griff ist nur mit Olivenöl behandelt, davon wird die Klinge nach Gebrauch auch etwas abkriegen... Um die Mooreiche zu schützen, hat diese vorher allein Carnaubawachs zu fressen bekommen, welches sich hoffentlich in die offenen Poren und ausgebürsteten Schichten gelegt hat. Nach dem Wachsen wurde sie übergeschliffen. Entschuldigt die Staubkörner auf den Fotos ;)

Und nun lasse ich Bilder sprechen:





Wäre schön, wenn ein Mod den Titel zurückändern könnte, eigentlich sollten hier ja mehrere Messer rein ;)
 
Schönes Küchenmesser Blacky sehr stimmig, gefällt mir wirklich gut.

:super::super::super:


Kein Kritik, ich stelle mir gerade das Messer ohne Rikasso vor, so wie es im Moment ist tut mir das Rikasso fast in den Augen weh, aber das ist was persönliches und halt mein Tick!

Tschau Torsten
 
Nachdem ich in der Woche nach Ostern endlich auch das dritte Messer scharfbekommen habe, und jetzt etwas Muße habe, es vorzustellen, gibt es mal wieder ein paar Bilder.

Der Stahl ist von Ulrik, ein Stück der alten Waldbahnschiene, wie sich später herausstellte "nur" C45, also nicht das Beste für eine Klinge. Dennoch, zu einem so rustikalen User passt das sicher, und es erleichtert auch das Nachschärfen.
(Wem auffallen sollte, dass die Schneidfase noch sichtbare Schleifspuren aufweist, dem sei gesagt, dass die Bilder vor dem Sharpmakerdurchgang entstanden sind;))

Die Struktur ist teils sehr fein und homogen, zum anderen Teil aber sehr grob, eine Art übergeordnete Struktur. Gehärtet wurde von Armin Drumm, und zwar selektiv, was man zum Klingenrücken/Ricasso auch sieht.

Der Griff ist aus Mooreiche, welche meines Wissens etwa 5.000 Jahre alt sein dürfte. Zwinge ist aus Bronze getrieben. Daran wollte ich mich mal versuchen, und es passt zum archaischen Look, wie ich finde. Selbst die Risse, die ungewollt entstanden sind, nachdem ich wohl zu viel auf einmal umgeformt hatte.

Die Mooreiche habe ich mal gebürstet, dafür wurde eine Sisalbürste auf dem Polierbock benutzt. Hat sich zu meiner Enttäuschung etwas zu "hart" reingefressen, und auch nur vereinzelt. Ich hatte ein gleichmäßigeres, glatteres Ergebnis erwartet. Hat einer Tips, wie ich das noch ändern kann?

Um jedenfalls gegen Feuchtigkeit zu schützen, wurde der Griff erstmal geölt, dann mit Carnaubawachs drüberpoliert, das wieder oberflächlich entfernt (dient dazu, die Poren zuzukriegen), und nochmal geölt. Vielleicht lege ich den Griff noch in Öl ein...


 
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