Shapeshifter BYOCK - Passaround Testberichte

ScorpioDesign

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Moin zusammen,

in diesem Thread bitte die Testberichte zum Shapeshifter BYOCK schreiben.

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--> HIER findet Ihr Infos zu dem Messer.

Dann viel Spaß beim Testen, beim Schreiben der Berichte und beim Lesen derselben!

Beste Grüße,
Gunther

P.S.: Wer Lust auf das BYOCK und einen Passaround bekommt: sofern sich noch ein paar Leute finden, mache ich eine zweite Runde.
Alle Infos dazu findet Ihr HIER.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Zu Beginn erstmal ein herzliches Danke, an Gunther Löbach von Skorpio-Design dieses konstruktiv einzigartige Kochmesser testen zu dürfen, noch dazu als einer der Ersten. :super:

Shapeshifter BYOCK ScorpioDesign


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Nun, nach knapp zwei Wochen mit dem Byock gebe ich jetzt meinen Senf dazu ab. Meine Vorlieben für Kochmesser dürften bekannt sein, wer jetzt aber einen Vergleich mit dünnen japanischen Serienmessern oder ausgedünnten Einzelstücken erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Gunther Löbach hat ein clever konstruiertes und vor allem mechanisch funktionierendes Messer gebaut, dessen Zweck und die danach ausgerichteten Eigenschaften ich zu beurteilen versuche, ob mir das gelingt ist eine andere Frage. Von diesem Standpunkt aus halte ich einen Vergleich mit japanischen Kochmessern für wenig zielführend und lasse es deshalb sein.

Ein Reise (koch) Messer….

Wie wir wissen ist es Gunther schwer auf den Zeiger gegangen in Feriendomizilen und auf Reisen immer minderwertige und stumpfe Messer vorzufinden mit denen ergo nur sehr wenig anzufangen war. So musste eine Löbachsche Lösung her, das Byock.

Der Gedanke war wohl ein möglichst geringes Packmaß bei gleichzeitigem Transportschutz für Anwender und Klinge vor Verletzungen/Beschädigungen und dabei trotzdem ein vollwertiges und scharfes Kochmesser verfügbar zu haben. Das könnte man auch mit einem größeren Klappmesser realisieren ( was es ja auch gibt ), nur wäre das für einen Kopf wie Löbach zu simpel gewesen. Ein bissl was aussergewöhnliches musste es schon sein und das ist es auch geworden, wie man sehen kann.

Ich selber nutze auf Reisen und in Ferienwohnungen mein K-Sabatier 200/8. Die kompakte Größe, das geringe Gewicht und die mitgelieferte Lederscheide prädestinieren den kleinen Koch-Franzosen geradezu für diese Aufgabe.

Ich habe mal ein paar Größenverhältnisse auf Bildern dargestellt. Das Byock ohne Pouch hat das geringere Packmaß, aber etwas mehr Gewicht als mein 200/8, mit Pouch geht der Vorteil des „zusammenfaltens“ fast verloren. Dann mag es noch Trekker geben, die sehr auf Platzverbrauch und Gewicht bedacht sind, ich bin keiner, also kann ich die Eignung bei reduziertem Gepäck nicht wirklich beurteilen, aber vielleicht jemand der anderen Tester.

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Die Mechanik…

Es ist eine nett bebilderte Anleitung dem Messer beigelegt, wo alle Schritte vom Transportzustand bis zum einsatzbereiten Kochmesser und wieder zurück erklärt werden. Sobald man verstanden hat, dass eine rote Pfeilmarkierung zum Messer hinzeigend „drücken“ bedeutet und vom Messer wegzeigend „ziehen“, braucht’s nur mehr etwas Übung und der Wechsel zwischen Gebrauchsfähigkeit und Transportmodus vollzieht sich immer flotter. Hier ein kurzes Video, damit man sehen kann, wie das in bewegten Bildern aussieht.

Ich empfehle vor dem ersten Zusammenbau ein Tuch auf den Tisch zu legen und darüber das Messer zu zerlegen und wieder zusammenzubauen, zumindest solange bis man routiniert genug ist, das jeder Handgriff sitzt und die Gefahr, das einem die Klinge aus den Händen rutscht und zu Boden knallt keine mehr ist.

Die Mechanik ist so simpel wie ausgeklügelt, alles klickt und klackt vertrauenserweckend und passgenau, wenn man die Griffsegmente an die Klinge clippt. Der Griff wird zum Rahmen der die Schneide und den Anwender zu gleichen Teilen schützt und die Länge des Messers um ca. 40% reduziert. Die Klinge hängt locker in den Griffteilen, die den Rahmen bilden, dabei hat die Schneide keinen Kontakt zum Griffmaterial. Ich würde das Byock in ein Leinentuch einschlagen und mit einem Gummiring fixieren, das erspart den Pouch und schützt das Messer bei kleinem Packmaß vor Kratzern falls wirklich einmal wenig Stauraum verfügbar sein sollte. Insgesamt ein pfiffiges System, dessen Reiz man sich nur schwer entziehen kann. Hier gibt es einen hohen Spielfaktor mit Eye-Catcherbonus gratis dazu, wer beim Nächsten größeren Picknick, einem Grillnachmittag oder einer Gastkoch-Session bei Freunden, das Ding aus dem Hut zaubert hat alle Aufmerksamkeit auf seiner Seite. Nur üben ist vorher angesagt, man will sich ja nicht blamieren und alle Handgriffe sollten flüssig, sicher und in einem Zug ausgeführt werden können.
Staunende Gesichter sind dann vorprogrammiert, ich hab vor dem Spiegel geübt um meiner Familie und Freunden das Messer zu präsentieren, war recht lässig….. :cool:

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Das Handling…

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Das Messer in einsatzbereitem Zustand zeigt einen markanten Unterschied zu einem herkömmlichen Kochmesser und das ist natürlich der Griff. Die Form und der langgezogene Griffrücken, der Konstruktionsbedingt weit in die Klinge hineinragt, bedarf für Pinch-Grip-Nutzer etwas Umgewöhnung, es greift sich einfach anders als gewohnt an, was an einem so ungewöhnlichem Messer ja nichts ungewöhnliches ist. :D Ab hier kommen wie so oft bei Grifffragen die persönlichen Vorlieben ins Spiel, die einen werden es noch als gut funktionell beurteilen, andere werden anderes sagen. Ich sehe immer die Idee dahinter und die Aufgabe die es zu erfüllen gilt, von daher finde ich den Griff komfortabel genug um das Messer länger gut zu nützen.

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Geometrie und Aufbau der Klinge…

Je länger ich mich mit dem Messer beschäftigt habe, desto mehr bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Aufbau und die Geometrie der Klinge kein reines Kochmesser sein will/soll/kann, sondern mehr ein universell brauchbares Messer für unterwegs, das durchaus eine härtere Gangart verträgt als man einem Kochmesser allgemeinen angedeihen lassen würde.

Die Schneidfase ist sauber und gleichmässig angeschliffen. Das geübte Auge kann die Solidität erkennen.

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Ich habe die Klinge vermessen und das Ergebnis bestätigt meinen Eindruck. Die Klingenstärke ist jetzt nicht wirklich dicker gewählt als so manches Kochmesser das zu Hause im Block steckt, aber im Detail merkt man dann schon, wo und warum konstruktionsbedingt Wandstärke nötig ist. Der Klingenrücken beginnt bei 2,66mm, bleibt bis zur Mitte ziemlich gleich (2,51mm) und endet bei 0,94mm. An den Stellen wo die Klinge den Griff aufnimmt ist Wandstärke nötig. Das trägt zur Stabilität des gesamten Messers bei, hat aber noch keinen wirklichen Einfluss auf die Schneidfähigkeit der Klinge. Erst wenn man die unteren 2/3 der Klinge vermisst kommt der Kompromiss zugunsten einer „robusten“ Konstruktion zum Tragen.

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1mm über der Wate beginnt die Klinge bei 0,66mm nimmt zur Mitte hin etwas ab (0,57mm) um dann in einer robusten Spitze zu enden (1,30mm). Bereits 1cm über der Wate liegt die Materialstärke in Griffnähe bei 1,43mm zur Mitte hin 1,19mm und kurz vor der Spitze bei stattlichen 2,08mm. Damit kann man in Materialien herumpuhlen, die kein „normales“ Kochmesser überstehen würde. Für einen Druckschnitt ist die Geometrie nach meinem dafür halten nur bedingt geeignet, im Zugschnitt hingegen lässt sich alles zerteilen, von hartem Gemüse, was jetzt nicht gerade die Paradedisziplin darstellt, aber immerhin funktioniert, bis zu Speck und Krustenbrot. Wäre die Schneide und die Klingenspitze dünner ausgeschliffen, würde das zwar die Schneidfähigkeit verbessern, aber gleichzeitig das Risiko eines Ausbruches bei Sturz oder unsachgemäßer Handhabung deutlich erhöhen und zum Schneiden von hartem Brot und Speckrücken würde das Messer nicht mehr mit der gleichen Sorglosigkeit zu benutzen sein. Das bauchige Profil und die Geometrie der Klinge geben einen „wiegenden Zugschnitt“ eigentlich vor. Choppen wird damit wohl niemand wollen. Ich habe damit auch Nüsse, Bitterschokolade und Kerne ohne Scheu zerkleinert, da passiert nix. Wenn’s mein Messer wäre würde ich damit sogar Grillstöckchen anspitzen… ;)

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Daten und Fakten: (von Scorpio-Design übernommen)

Shapeshifter BYOCK (First Production Run)
Klinge: Niolox / SB1 (1.4153.03)
Griffsegmente: G10 Schwarz
Spacer und Achsen: Titan 6Al4V (Grade 5)
Schrauben / Pin: Rostträger Stahl (1.4301 / 1.4034)
Gleitscheiben: PTFE (Teflon)
Schneidenlänge: 17,5 cm
Klingenhöhe (max): 47 mm
Rückenstärke (max): 3,0 mm
Länge geöffnet: 30,0 cm
Länge geschlossen: 21,5 cm
Packmaß: 21,5 x 6,5 x 1,5 cm
Gewicht: ca. 190 g

Lieferumfang:
-Shapeshifter BYOCK
-Bedienungsanleitung (Deutsch/Englisch)
-Gepolsterte Cordura Zipper Pouch
-Zahlenschloss
-ScorpioDesign Fan Pack


Balancepunkt:

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Fazit…..

Ich habe lange mit mir gerungen, wie und nach welchen Kriterien ich das Byock beurteilen soll. Soll die clevere Mechanik und die dahinter stehende Idee gesondert Beachtung finden. Soll wie bei allen anderen Kochmessern gnadenlos über die Schneidfähigkeit geurteilt werden? Soll nur der angedachte Einsatzzweck und die Tauglichkeit für diesen beurteilt werden. Oder das gesamte Messer in vollem Umfang und wenn ja, womit soll ich es dann vergleichen?

Das Byock hat aktuell ein Alleinstellungsmerkmal, mechanisch und konstruktiv funktioniert das Ding tadellos uns wird unter Freunden und Bekannten für Furore sorgen, weil’s irgendwie eine coole und lässig Sache ist, ein Kochmesser vor den Augen der Gäste aus der Sakkotasche zu fischen um dann die Teile gekonnt zusammenzuschieben und anzuclippen. Die Verarbeitung ist sorgfältig ausgeführt, ebenso das Finish. Sollte sich das Byock gut verkaufen, werden wohl optisch ansprechendere Griffmaterialien folgen. Als Anregung würde ich alternativ eine zweite Klinge mit feinerer Geometrie auf Wunsch anbieten, so wie Jürgen Schanz seine Standard oder Slim-Line-Reihe. Die robuster ausgeführte Klinge mit unverwüstlichem Griffmaterial für den Camper/Outdoorer oder Selbstversorgerreisenden, die feinere und schnittigere Ausgabe mit edlerem Griffmaterial für den gehobenen Hobbykoch/Picknicker und Kochmesserfreak, dem das Risiko und die Handhabung einer feineren Klinge klar ist und der auch auswärts nicht auf sein gewohntes Schneidgefühl verzichten möchte. Es kann nicht schaden, wenn die angesprochene Käuferschicht ein wenig freaky ist, mit einem Hang zu exaltierter Lebensführung, aber das brauch ich nicht extra zu erwähnen, oder. :D

Ich denke das wäre ein nettes Geschenk für einen anstehenden, runden Geburtstag oder überhaupt. Mal sehen ob mir Fortuna zugetan ist, wenn’s an die Verlosung geht.

Gruß, güNef
 
Vielen Dank zu Beginn meines Berichtes an Gunther Löbach für diese Möglichkeit und auch die vorbildliche Organisation des Passarounds.

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Mein Bericht ist ein reiner Praxisbericht, da das Messer mich eine Woche in die einsame Urlaubshütte begleitet hat, wo wir uns öfter selber bekocht haben, wenn es nichts auswärts ging.

Die Sachen von Gunter Löbach fallen auf. Nicht immer alltägliches Design, aber meist mit dem Anspruch, trotzdem oder deswegen, gut in der Hand zu liegen. Und die Idee für dieses Messer ist einfach mal der Hammer, das Resultat obercool(man merkt, ich habe ausgewortschatzt). Das satte Klack des einrastenden Kniehebels, die durchdachte Abfolge der Handgriffe, dass man sich nicht an der Schneide verletzt, super.


Geschärft wurde vor Abfahrt(dhl hat die Spannung, ob das Messerchen denn noch rechtzeitig kommt, in die Höhe getrieben). Die Schärfe hat die Woche gut gehalten. Wenn man aus Gewohnheit beim Schneiden übergreift
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, wird das Messer plötzlich ziemlich kurz. Daran musste ich mich erst gewöhnen, aber auf diese Weise kommt die relativ filigrane Spitze zur Geltung, was bei dieser Tätigkeit zB gut zum Tragen kommt.
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Der Griff ist schon groß und erlaubt die normalen Griffhaltungen:
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Wie mein Vorredner schon bemerkt hat, ist die Klingengeometrie nicht hauchdünn ausgeschliffen, was für ein Messer, welches Alleinunterhalter in der Urlaubsküche sein will, natürlich auch empfehlenswert ist. Und so konnte ich auch erwartungsgemäß alle anfallenden Schnippselein gut erledigen. Nach getaner Arbeit wird Griff und Metall getrennt gesäubert, beim Griff kann man ein Handtuch durchziehen, falls die Zubereitung mal etwas flüssiger vonstatten ging.


Ich bedanke mich nochmal für diese einmalige Möglichkeit, es war mir eine Freude, mit dem BYOCK zu hantieren. Ein paar Bilder hänge ich noch einfach so an.

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Erstmal vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit am Passaround teilzunehmen! :D

Am meisten war ich eigentlich gespannt, was denn dieser Scorpio Design Fanpack sein würde :steirer:
Da hat Gunther mir doch tatsächlich ein feines funktionales Feuerzeug, eine Box mit Pflastern und ein paar Aufklebern mit ins Paket gelegt :super:

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Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich das Messer gerne ein wenig mit anderen "Reisekochmessern" vergleichen würde. Dazu habe ich drei andere Modelle ausgewählt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.


Schanz Vespermesser little

Ein kleines Messer, das gewöhnlich in einer Lederscheide geliefert wird und für eine sog. Vesper verwendet werden sollte. Man kann damit aber so einiges schneiden und ich habe die Wochen bevor das BYOCK gekommen ist als Selbstversuch nur mit diesem Messer gekocht, was wunderbar funktioniert hat.


Sacha Thiel Harfang


Nein, das ist eigentlich gar kein Kochmesser. Da es aber noch "Deutschland legal" ist und unterwegs so gut wie alle Aufgaben erledigen kann, habe ich es mit dazugepackt. Das BYOCK ist ja auch ein wenig stärker gebaut, damit ihm nicht die Puste ausgeht, wenn es mal ein wenig härter zugeht :glgl:


Victorinox Classic Santoku


Genaugenommen ist es kein Messer, das man unter allen Umständen innerhalb Deuschlands mit sich führen darf. Allerdings müsste man schon auf einen sehr uneinsichtigen Polizisten treffen, der einem dieses Messer wegnimmt, wenn man mit einem wirklich offensichtlichen Kochmesser unterwegs ist. Zum Reisekochmesser wird dieses Messer, indem man es mitnimmt :steirer:


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Und weil wir schon beim Mitnehmen sind, möchte ich mal vergleichen, was die Messer so wiegen:

MesserMasseMasse inkl. Aufbewahrung
Victorinox Santoku113 g123 g
BYOCK195 g248 g
Thiel Harfang135 g161 g
Schanz Vesper Little88 g139 g

So, und welches würde ich nun mitnehmen? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Dabei habe ich normalerweise das Schanz. Es ist einfach klein, leicht und trotzdem gut verwendbar. Eine Melone hat es aber noch nie gesehen :rolleyes: Das Victorinox würde ich mitnehmen, wenn ich wirklich viel schneiden muss und weiß, dass ich mit mehreren Menschen unterwegs bin, die nicht wissen wie man mit einem Kochmesser umgeht. Bei dem Anschaffungspreis könnte ich eine Misshandlung wohl noch am ehesten verschmerzen. Das Harfang hab ich schonmal beim Campen dabeigehabt. Den Versuch damit Kochen zu wollen hab ich sehr schnell aufgegeben. Es spaltet härtere Gemüse einfach nur. Wenn man aber tagelang im Wald herumhüpft und nur ein Messer mitnehmen will, wäre das vielleicht die richtige Wahl. Und das BYOCK? Eigentlich kann es ein bisschen von allem.

Mein erster Eindruck vom BYOCK, nachdem ich es mit der wunderbaren Anleitung zusammengebaut hatte, war: "So ein sonderbarer Griff! Wie soll man damit schneiden können?" :p Der zweite Eindruck war dann übrigens: "Das legt sich ja tatsächlich von selbst in die Hand, dass man wunderbar damit Arbeiten kann!" :)
Der dritte Eindruck war dann aber wieder, dass man zum Schneiden von gelben Rüben oder Äpfeln besser ein dünneres Messer haben sollte. Die max. 3 mm der Klinge machen das Messer einfach auch eher zum Spalter als zum hauchdünnen Küchenmesser. Aber das steht ja schon weiter oben im Thread. Auch die Vor- und Nachteile, die damit kommen und die Option vielleicht mal eine Slimline Serie anzubieten.

Was mir noch negativ aufgefallen ist, ist der konstruktionsbedingte Griff, der einfach sehr weit in die Klinge hereinragt. Wenn ich das BYOCK nun auf die obligatorische Wassermelone loslassen würde, würde mich das auch ein wenig stören. Deshalb habe ich mal die "nutzbare Klingenlänge" der verglichenen Messer verglichen. Dabei habe ich immer von der Klingenspitze bis zum Beginn des Griffs gemessen.

Messer"nutzbare Klingenlänge"max. Klingendicke
Victorinox Santoku17 cm1,8 mm
BYOCK14 cm2,9 mm
Thiel Harfang11,5 cm3,8 mm
Vesper little10,5 cm1,6 mm

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Inwiefern diese Gegenüberstellung nun sinnvoll ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt ja auch immer niedrigeres Schnittgut, das sich noch unter dem Griff befindet.


Was mir aber zu denken gegeben hat, ist das Packmaß des verpackten Messers. Diese flauschige Aufbewahrungshülle samt Messer hat bei mir tatsächlich schon einmal den Reflex "Und das Ding muss ich jetzt auch noch einpacken?" hervorgerufen. Sowas hab ich beim Schanz noch nicht gehabt. das fährt immer in meinem EWC (Every Week Carry) Täschchen mit und stört dabei auch nicht wirklich.

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Dabei wäre das BYOCK ohne Tasche gar nicht länger als das verpackte Schanz.

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Und siehe da, es würde auch wunderbar hineinpassen.

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Nur hätte ich da irgendwie Angst, dass es verkratzt wird und herumklappert. Denn das BYOCK klappert tatsächlich. Allerdings nur im zusammengeklappten Zustand. Und dabei auch nicht an irgendwelchen Stellen, die technisch bedenklich wären, sondern einfach nur, weil die Schneidfase in der Luft hängt, damit sie nicht in Berührung mit irgendwas kommt. Allgemein muss ich sagen, dass ich von der Fertigungsqualität des BYOCK sehr überwältigt bin. Offenbar wird im Hause Löbach mehr sehr genauen Toleranzen an den wichtigen Stellen gearbeitet. Nur so kann ich mir erklären, dass das Messer sich beinahe von selbst zusammensetzt und danach den Eindruck eines feststehenden Messers vermittelt. Wirklich sehr großes Kino! Jeder der sich fragt "Warum kostet das, was es kostet?" braucht es nur mal zusammen- und auseinanderbauen, dann wir er es verstehen.

Naja, aber vielleicht zurück zum Packmaß: Mir persönlich fehlt da eine Ledertasche, die genau auf die Abmessungen des BYOCK passt und dabei keinen wertvollen Platz im Rucksack verschwendet, wie es die momentane Aufbewahrungstasche tut. Aber sowas könnte man ja anfertigen lassen, wenn man sich ein BYOCK gönnt.

So und nun zum vielleicht wichtigsten Punkt: Die Reinigung des Messers

Unterwegs hat man ja manchmal das Problem, dass man ein Messer nicht entsprechend mit Spülmittel und Schwamm saubermachen kann.

Das schanzsche Messerchen wohnt ja in der Lederscheide. Und wenn ich da mal das Messer dreckig reinstecken soll, hab ich irgendwie Angst, dass der Dreck sich im Leder einnistet und das auf Dauer sehr unhygienisch wird. Auch hat der Jürgen nicht so ganz bedacht, dass beim Abwaschen in die Hohlnieten des Griffs Wasser kommt und man das nicht ohne Weiteres dort wieder rausbekommt :lechz: Das BYOCK ist aber auch nicht optimal. Die Klinge hat ein paar Konturen, in denen sich auf Dauer Schmutz sammeln kann. Und auch der Griff hat ein paar "dunkle Ecken" die man besser genau im Blick haben sollte. Hier lässt sich das "simple" Vespermesser einfach besser reinigen.

Die Problematik mit dem Schmutz in der Lederscheide wird beim BYOCK aber gekonnt umgangen. Mit ihm hätte ich keine Angst, den getrockneten Käse der zerteilten Pizza nicht ganz mit dem trockenen Tuch von der Klinge zu bekommen. Denn in dieser Hinsicht funktioniert es wie ein klassische Klappmesser. Man wischt es trocken ab, was dabei runtergeht geht runter und den Rest reinigt man eben gründlich, wenn man wieder zuhause ist und die passenden Utensilien hat. Was sich unterwegs nicht abwischen lässt, wird auch beim Transport nicht runtergehen und solch starke Kräfte wie beim Stecken und Ziehen in die Lederscheide gibt es hier einfach nicht.

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Fazit zum Messer


Ich bin froh, dass ich nicht vor der Frage stehe, ob ich nun das BYOCK oder ein Vespermesser kaufen soll. Ich könnte mich nämlich nicht entscheiden. Aber da das Vespermesser schon da ist, werde ich dieses weiterverwenden. Wo das Vespermesser ein simples, durchdachtes Design hat, hat das BYOCK ein hochtechnisiertes, durchdachtes Design. Ich kann eigentlich nur sagen, dass beide Messer ihr Geld wert sind und man einfach für das Konzept entscheiden sollte, das eher den persönlichen Vorstellungen entspricht.

Und für diejenigen, die jetzt um die Ecke kommen und das beste Schneidet-pro-Geld-Verhältnis wollen: Kauft euch das Victorinox. :irre: Das BYOCK ist einfach ein großartiges Messer für Menschen, die sich eher für Technik und Materialien eines Messers begeistern können als für die reine Fähigkeit irgendwas zu zerteilen.
 

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Moin zusammen,

hier mein kurzer Bericht zum BYOCK.


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Die Idee eines praktischen Kochmessers interessiert mich schon lange. Oft habe ich mir ein praktisches Kochmesser gewünscht, welches zum einen voll nutzbar und ohne große Einschränkungen in der Küche nutzbar ist und auf der anderen Seite aber auch kompakt (und möglichst legal) einfach mitgeführt werden kann. Insbesondere beim gemeinsamen Grillen bei Freunden, Kochabenden in Haushalten wo oft kein (bzw. inzwischen in meinem Umfeld meistens eins :D) ordentliches Messer vorhanden ist habe ich öfters den Bedarf. Von Messern in Ferienwohnungen oder auch beim Campen mal ganz zu schweigen…

Gunther hat hier meiner Meinung nach einen vielversprechenden Ansatz entwickelt. Ob dieser interessante Entwurf auch funktioniert war ich gespannt herauszufinden. Dass ich gerade umgezogen bin kam ebenfalls sehr gelegen. Hier hatte das BYOCK Chance sich gegen die Konkurrenz zu beweisen.
(vorab möchte ich mich noch für die Qualität der Fotos entschuldigen, im Zuge meines Umzugs hatte ich leider keine besseren Möglichkeiten)

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Verarbeitung & Finish

Dieser Aspekt lässt sich eigentlich kurz fassen: die Verarbeitung ist top, das Finish bis ins Detail liebevoll gemacht. Die Haptik der Materialien ist sehr hochwertig. Auch die Umsetzung der Mechanik ist ausgezeichnet gemacht, alles läuft geschmeidig und Widerstände sind da wo sie sein sollen, da lacht das Ingenieursherz :D An dieser Stelle großes Lob :super:
Lediglich ein Kritikpunkt ist mir aufgefallen, der den Qualitätseindruck trübt: im geschlossenen Zustand wackelt und klappert die Klinge in den umrahmenden Griffelementen.


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Das Öffnen und Schließen des Messers erfordert bei den ersten Versuchen ein wenig Geschick. Nach einiger Zeit geht es aber flüssig, schnell und recht sicher von der Hand.


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Die Klinge

Die Verarbeitung und handwerkliche Umsetzung der Idee ist also top. Benutzt man das Messer so wie es ist in der Küche, trübt sich das positive Bild doch leider schnell.

Die Stahlwahl ist natürlich bekannt und meiner Meinung nach genau die richtige Wahl für ein solches Messer, was auch mal mit rausgenommen werden soll. Erfahrungsgemäß macht der SB1 so ziemlich alles mit, lässt sich dabei gut schärfen und hält eine ordentliche Schärfe für eine recht lange Zeit.

Der Anschliff bzw. die Geometrie des getesteten Messers kann leider nicht überzeugen. Hier liegt es eher auf Niveau eines gängigen Wüsthofs oder Zwillings und nicht auf dem Niveau der Küchenmesser, die wir normalerweise hier testen. Zu dick die Klingenstärke an der Wate. Schade eigentlich… insbesondere dem SB1 kann man durchaus mehr zutrauen. Mein Schanz SB1 Petty z.B. (nachträglich moderat ausgedünnt) hat mit erstklassigen Geometriewerten und einer hohen Schneidfreudigkeit immer noch eine Stabilität die für sämtliche Aufgaben in der Küche ausreicht, die auch über die Nahrungszerteilung hinaus gehen… auch das Öffnen von stabileren Plastikverpackungen etc.


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Hier war wohl die Vorsicht der Urheber. Das Schöne an der Konstruktionsweise des BYOCK ist aber natürlich auch, dass es wohl einfach ist auch andere Geometrievarianten und somit auch ein dünner ausgeschliffenes BYOCK zu fertigen. Im Ist-Zustand des Testmessers hätte ich auch keine Skrupel das Messer im Outdoor-Einsatz zu benutzen, ähnlich wie mein Wilkins Ryback BC, welches auch alles andere als ein Schneidwunder ist, sich dafür aber gut für gröbere Arbeiten eignet.

Die Schneide ist recht bauchig und somit klar auf eher Wiegeschnitt-Techniken ausgelegt. Das trifft nicht unbedingt meine Vorlieben, man kann sich aber damit arrangieren. In einem Custom würde ich mir aber dennoch eine Zug-/Druckschnitt tauglichere Form mit etwas flacherem Bereich hinten wünschen. Ob eine solche Klingenform jedoch diesem Konzept funktioniert lass ich mal dahingestellt und in der Beurteilung des Meisters selbst.


Von Klingenlängen und Griffen

Erklärtes Ziel beim Entwurf des BYOCK war eine möglichst hohe Klingenlänge in ein möglichst kompaktes tragbares Format zu bekommen. Theoretisch betrachtet ist dies auch gelungen. Im geschlossenen Zustand ist das Messer nur wenig länger als die Klinge selbst. Praktisch gesehen sieht es leider etwas anders aus. Warum? Es ist die Griffgestaltung.


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Ein nicht unbedeutender Teil der Schneide verschwindet also unterhalb des Griffs, was natürlich diese Klingenbereiche nur eingeschränkt im Kücheneinsatz nutzbar macht. Somit wirkt die Klinge im Einsatz kürzer als sie theoretisch ist. Viele von uns „Küchenmesser-Freaks“ arbeiten ja gerne im Pinchgrip. Dies verstärkt diesen Effekt natürlich noch weiter.

Der Längenvorteil des BYOCK im Vergleich zu beispielsweise feststehenden Küchenmessern mit Lederscheide (abgebildet ein eigens für diesen Zweck entworfenes Reisekochmesser von Koraat in 1.3505 als Flacherlkonstruktion), welche ein ähnliches Packmaß aufweisen (minimal länger, dafür jedoch schmaler) und dabei sogar leichter sind, geht somit leider verloren.


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Hier ist insbesondere Anpassungsfähigkeit in der Schnitttechnik und Handhaltung gefragt.
Leider behindert der Griff bei Schärfen auf dem Stein spürbar. Hier sollte man wohl entweder auf alternative Schleifmittel zurückgreifen oder die Klinge direkt solo schleifen (ohne montiertem Griff).

Fazit

Die Bewertung des BYOCK ist etwas schwierig. Auf der einen Seite wissen Konstruktion, fertigungstechnische Umsetzung, Finish und Materialwahl definitiv zu überzeugen. Andererseits konnte mich das Messer im Ist-Zustand in der Küche leider nicht überzeugen.

So ist es aus meiner Sicht eher ein hervorragend gemachtes Universal-Messer mit interessanter Mechanik und hochwertiger Umsetzung, mit dem sich prinzipiell alles machen lässt. Stahlwahl, Anschliff und auch die solide wirkende Konstruktion würde mich (wenn es mein Messer wäre) auch durchaus dazu ermutigen, das Messer für den härteren Einsatz zu verwenden.


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Auf jeden Fall herzlichen Dank für das Testen dürfen! :super:



Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
so, nu schaff ich das auch endlich, hab schon beinahe vergessen wie das Messer aussah........aber nur FAST.:teuflisch

Ich danke wirklich sehr herzlich für die Möglichkeit, die Idee hinter dem Messer finde ich nach wie vor super! Danke Gunther!

Bilder habe ich versucht, meine neue Kamera ärgert mich aber gerade und ich hatte eher Lust mit dem Teil zu arbeiten, IFön Fotos erspare ich euch, oben sind eh bessere!

Das BYOCK diente in der Zeit als mein Ein-für-alles-Messer. Es hatten alle anderen Küchenmesser Pause.

Somit hat das BYOCK von Fleisch über Gemüse, Tofu, Obst, Nüsse, Kerne, die ganze Palette gesehen.

Das arbeiten war echt gut, ich habe großartig nichts weiter war ich an dem Messer bemängeln könnte, Arbeitsspuren von den Vorgängern und mir, klaro, das macht das Messer aber auch aus, es kann einiges ab.
Für den Klappmechanismus ist ja eh n Preis für die Idee nötig.

Ich brauche (noch) kein total dünn ausgeschliffenes Messer in der Küche, das ist mir nicht so wichtig.
Also habe ich es nicht vermisst.

Wenn man immer von der Denke ausgeht "Urlaubs oder Mitnehmmesser" finde ich auch das schärfen eben so eine Sache. Ich hab es zu Anfangs über den Sharpmaker gezogen und dann so genutzt wie es eben war.
Nach den knapp 14 Tagen hätte es dann mal wieder den ein oder anderen Zug über einen Stein gebraucht, ja. (Sorry an meinen Nachfolger, scharfmachen hab ich vergessen, wobei das bei euch je eher selten wirklich ein Problem darstellt und da ja eh jeder seine eigenen Vorstellungen von Scharf hat).

Kritik, auch wenn Jammern auf hohem Niveau:

Ich habe nur einmal ein paar mehr cm vermisst, aber auch nicht weiter dramatisch, war n Salatkopf :) :glgl:
Gestört hat mich der Huppel oben an der Klinge (wo sie hochgezogen wird), da bin ich im Pinch Grip immer drüber gestolpert. Jetzt nichts tragisches, aber halt net so super.
das Thema Fertigung an den Einhakdingern, ja, ok, nicht schön, aber ich denke Gunther findet ne Lösung. Klingenklappern, ja ok, aber auch für mich nichts, was mir das Messer madig macht.

gute Zeit und nochmal Danke,

David
 
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Hallo zusammen,

auch ich möchte mich als erstes bei Gunther Löbach für die Möglichkeit bedanken das BYOCK im Rahmen eines Passarounds zu testen!

Des Weitern möchte ich mich bei allen bedanken, die bereits ihren Bericht geschrieben haben, das macht die Situation für mich nicht unbedingt einfacher aber ich versuche auch noch ein paar sinnvolle und ergänzende Zeilen zu schreiben. Bereits ausführlich beschrieben Details werde ich versuchen nicht nochmals breit zu treten.

1.) Verarbeitung und Finish:
Aus meiner Sicht gibt es hier nichts zu meckern. Das Messer ist top verarbeitet, die Details sehr sauber und das Finish sehr gut! Zu den Materialien brauche ich wohl nichts mehr sagen, diese sind aus meiner Sicht eh super gewählt.

2.) Design:
Über das Design lässt sich vermutlich streiten, rein optisch gefällt mir das Messer im geschlossenen Zustand nicht wirklich, geöffnet gefällt es mir dafür um so mehr. Das eigenständige Design zeigt die Handschrift des Erschaffers, was wiederum für mich bedeutet, dass von dieser Seite betrachtet alles richtig gemacht wurde.

3.) Griff:
Der Griff ist mir persönlich fast ein bisschen zu groß (trotz Handschuhgröße 10,5) und die Gestaltung lässt für mich keinen befriedigenden Pinchgrip zu. Zudem sehe ich aufgrund des weit in die Klinge gezogenen Griffteils die Schneide auf den letzten ca. 4 cm überhaupt nicht, was mich persönlich stört. Ich werde diesen Bereich wahrscheinlich niemals gerne zum Arbeiten verwenden, was wiederum bedeutet, dass für mich nur noch eine (zu) kurze "Restlänge" der Klinge zum arbeiten übrig bleibt.

4.) Klinge:
Die Stahlwahl ist für mich absolut richtig und nachvollziehbar. Die Klingenform lässt aus meiner Sicht kein (oder nur unbefriedigendes) choppen zu und die Klingendicke ist schon relativ robust gewählt (wie bei meinem soliden Wüsthoff). Die Klingendicke habe ich auch nochmal gemessen, und bin hierbei auf ähnliche Werte wie güNef gekommen
Als mein einziges Kochmesser wäre mir die Klinge wohl tendenziell zu dick, wobei diese hierdurch natürlich auch relativ robust wird, was unterwegs natürlich auch wieder von Vorteil sein kann.

5.) Schleifen:
Mit montiertem Griff lässt sich das gute Stück aus meiner Sicht nur eingeschränkt auf einem Bankstein wieder auf Schärfe bringen, ich muss das Messer so weit drehen, dass der Griff neben dem Stein vorbeigeführt werden, da ich sonst den Schleifwinkel nicht hinbekomme (der Griff ist an dieser Stelle hinderlich). Bei demontiertem Griff hätte ich höchstwahrscheinlich Probleme die Klinge zu führen. Mit etwas Übung würde ich damit sicher auch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen können, das Nachschärfen ist für mich aber somit doch etwas mühsamer als bei allen anderen Küchenmesser.

6.) Unterwegs:
Ich hatte das Messer auch mal mit zu meinem Bruder genommen, um den Aspekt des Mitbringens auch gebührend zu würdigen. (Kurz vorweg, mein Bruder hat zwar Messer mit Potential, da ich aber keinen gesteigerten Wert darauf lege, meine Steine durch die halbe Weltgeschichte zu karren, gibt es bei Ihm überwiegend Messer mit gebrauchs(un)schärfe.)
Bei dieser Aktion sind mir zwei Themen aufgefallen, zum einen ist das BYOCK leider nicht so viel kleiner als z.B. das kleine Gyuto von Hr. Schanz, was den Vorteil der Kompaktheit etwas schmälert, zum anderen glaube ich mittlerweile fest daran, dass es für mich absolut wichtig ist, das BYOCK in der Hülle mitzunehmen, da ich keine Lust habe, das Messer zuerst einmal zu reinigen, weil sich irgendwelche Brösel aus den Untiefen meiner Tasche irgendwo in dem Griff verteilt haben.
Zum Glück hatte ich das Messer aber in der Hülle mitgenommen, so konnte ich es auspacken und hatte ein scharfes Messer zu Verfügung, mit welchem ich die anfallenden Aufgaben direkt erledigen konnte.
Mein Bruder fand das Messer übrigens ganz toll und wenn ich noch am Abend daran gedacht hätte das Messer auch gleich wieder mit zu nehmen, dann hätte ich mir am nächsten Tag nochmal ein paar Kilometer Autofahrt erspart ...

7.) Arbeiten mit dem Messer:
Ich habe alles mögliche mit dem Messer zerkleinert, von Fleisch über Gemüse bis hin zu Kräutern (Fisch und Geflügel hat es bei mir nicht gesehen). Geschnitten hat es gut, die Arbeitsweisen waren wie bereits erwähnt teilweise eingeschränkt.

Fazit:
Das arbeiten mit dem Messer funktioniert, als vollwertiges Küchenmesser möchte ich es nicht verwenden.
Das BYOCK stellt aus meiner Sicht aber definitiv eine Alternative für Unterwegs dar. Insbesondere wer ein qualitativ hochwertiges Küchenmesser mit individuellem Charme und einem gewissen coolness-Faktor für die Nutzung bei Freunden, im Ferienhaus oder outdoor sucht und nicht zwingend auf eine Lasergeometrie angewiesen ist, kann sicherlich mit dem BYOCK einen scharfen Begleiter für die Zukunft finden!

So, zum Abschluss noch ein paar Bilder:

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Die zwei anderen Messer auf den Bildern sind übrigens ein Schanz mit deutlich kürzerer Klinge, welche ich aber beim Arbeiten dem BYOCK von der nutzbaren Klingenlänge als mindestens ebenbürtig empfinde und das Grand Chef Wa (Kehlbilder).

Liebe Grüße,
woka
 
So ... dann folgt hier nun mein Testbericht zum Shapeshifter BYOCK:

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Schon in Solingen konnte ich mir von dem Messer einen ersten Eindruck verschaffen und so war ich mehr als begeistert, als sich im Rahmen dieses Passarounds eine Möglichkeit bot, dass Messer mal ausgiebig zu testen.

Die hinter dem Messer stehende Idee, dass man auf Reisen usw. stets sein eigenes Kochmesser dabei hat, statt sich z.B. im Urlaub mit stumpfen blechgestanzten Schneidgerätimitaten abzumühen, finde ich als Messerenthusiast (und aus eigener Erfahrung) mehr als nachvollziehbar - und in diesem Fall mehr als genial umgesetzt!

Größe:
In seinen Abmessungen entspricht das Messer einem vollwertigem Chef-Messer - hier im Vergleich mit einem Exemplar mit 20cm Klinge.

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Handling/Zusammenbau:
Gunther hat Shapeshifter-Prinzip seines EDC-Messers gekonnt in ein Kochmesser transferiert. Die Klinge wird durch einen Kniehebel-Verschluß des klappbaren Griffes arretiert. Gleichzeitig dient er Griff noch als Schneidenschutz (im demontierten Zustand).

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Zugegeben: Der Zusammenbau des Messers ist für den unerfahrenen Benutzer recht tricky und es bestehen genug Gelegenheiten, sich an der Klinge zu schneiden. Dafür hat Gunther aber auch eine ausführliche Bedienungsanleitung beigelegt, deren Lektüre nur empfohlen werden kann.
Ansonsten gilt: Dummes Fleisch muß ab ;)

Griff:
Der Griff des Messers besteht aus Titan 6Al4V (Grade 5) und G10, also beides Materialien, die den Einsatz in der Küche klaglos überstehen und darüber hinaus eine Reinigung leicht machen - abspülen, trocknen lassen, fertig.
Der Griff selbst liegt ergonomisch sehr gut in der Hand. Auch längere Schneidarbeiten ließen sich ermüdungsfrei bewältigen.

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Klinge:
Die Klinge aus SB1 mit Ihren ~17,5cm Schneidenlänge und Ihrer voluminös-bauchigen Form macht in der Küche eine tolle Figur. Schneidarbeiten aller Art (Gemüse, Fleich, Fisch) gingen zügig vonstatten.
Die Schnitthaltigkeit des SB1-Stahls hat sich auch in diesem Test wieder mal gezeigt, über den gesamten Testzeitraum hielt die Klinge Ihre Schärfe unvermindert bei.

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Details:

Ein besonderes Detail ist die eingebaute Kindersicherung: Gegen unbegugten Zugriff läßt sich das Messer bequem mit einem Schloß sichern.

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Fazit:
Geniale Konstruktion, perfekt umgesetzt und edle Materialien! :super:
Es war eine Freude, das Messer zu testen und der kleine EDC-Bruder wünscht sich sich über kurz oder lang einen großen BYOCK-Bruder.

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Vielen Dank für die Möglichkeit, das Messer zu testen!
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hier jetzt auch mein Review zum Byock.

Vorab erst einmal Danke für die Bereitstellung und dafür, dass ich teilnehmen durfte.

Grundsätzlich bin ich bei Küchenmessern einfach gestrickt. Die meisten Messer in meiner Schublade sind von Fiskars aus der SOLID Serie. ich habe erst in den letzten 1-2 Jahren die Kurve bekommen, mehr als 7,50€ für ein Küchenmesser auszugeben :hmpf:
Bei EDC´s war ich noch nie geizig, in der Küche schon :-/

So. Nur aber zum Messer.
Schon der erste Eindruck war super. Gerade die Shapeshifter Technik fasziniert mich total. Musste zur Sicherheit auch in die Bedienungsanleitung schauen, um das Messer sicher zu entpacken. Danach Griff montiert und ab in die Küche.

Der Zustand der Schneide war zufriedenstellend. Ich habe das Messer lediglich auf dem Leder abgezogen und die Gebrauchsschärfe war für mich mehr als ausreichend.

Die Handlage des Messers empfinde ich als sehr gut, wobei mich das Gewicht anfänglich etwas aus dem Konzept gebracht hat. Meine Messer sind alle leichter.

Auch das Volumen des Griffes liegt (in der Technik bedingt) deutlich über dem meiner Standard Messer. Für meine Hände ist der Griff allerdings auch fast eine Nummer zu groß, wobei ich mit dem Messer sehr gut klargekommen bin (Handschuhgröße 9).

Das Schneidverhalten ist einwandfrei, vor die Klinge kam alles was da war (Brot, Fleisch, Gemüse, Pizza etc....)Die Schneidleistung hat mich trotz der Klingenstärke und der Klingenform sehr positiv beeindruckt. Eigentlich bin ich ja Santoku-Fan, wurde hier aber eines besseren belehrt.

FAZIT:

Als mobiles Messer hätte ich dafür keine Verwendung, liegt aber daran dass ich weder ein Picknicker noch Outdoorgriller oder so. Bei mir würde es in der Küche einen Stammplatz einnehmen. Für den Erwerb wäre es nichts für mich, da würde ich mir eher den Shapeshifter kaufen. Die Kombination aus der ausgefallenen Technik und der Werkstoffauswahl ist für mich auf alle Fälle überzeugend. War mein erster Küchenmesser PA und hat wirklich Spass gemacht.

Ich bedanke mich nochmals recht herzlich......


mfg

Der König
 
Danke Gunther für Idee, Messer und Passaround!

Recht dankbar ist so ein Bericht an fast letzter Stelle zu verfassen.
Viel wenn nicht sogar alles ist oder scheint gesagt und ausreichend bebildert worden zu sein.

Daher beginne ich mal direkt mit dem Fazit!
Mir gefällt es! ;)
Das liegt vor allem, ich gestehe, am hohen Gadget-Faktor des Messers!
Hätte unser weiser Gesetzgeber dem nicht einen Riegel vorgeschoben, ich säße noch heute mit nem Balisong auf dem Sofa.
Oder erinnert ihr euch an das aX-dobolock von pi-knives?!
(Wo mir einfällt, dass ich eigentlich noch ne Heavy Edelstahl Version bestellt hatte! ;) )

Ganz so verspielt ist Gunthers Messer nun aber nicht.

Muss es auch nicht! Es tut genau das, was es soll.
Es ist ein Kochmesser für unterwegs.

Groß genug, um die meisten Arbeiten mit Bravour zu meistern
Klein genug, um es in der Tasche/Koffer dabei zu haben
Robust genug, um sich auch mal an gröberen Dingen abzuarbeiten
Scharf genug, um keinen Frust aufkommen zu lassen

Dass ich nicht genau meine bevorzugte Griffhaltung verwenden kann, dass es nicht so schnittig ist wie das Hattori Hanzo zu Hause und mal klappert, kann ich ohne Probleme verschmerzen.
Die mitgelieferte Pouch verstehe ich nur als Auslieferungstäschchen. Das Messer würde bei mir, so wie es ist, reisen. Es ist sich Hülle genug. Meine Taschenmesser dekontaminiere ich auch nicht, bevor ich damit Nahrung zerteile.
Ich habe da auch schon ein Plätzchen reserviert! ;)
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Und als handgefertigtes Messer eines findigen Messermachers bin ich mir sicher, dass sich der ein oder andere Sonderwunsch noch umsetzen lässt.

Was noch keiner erwähnte, sind diese zwei netten kleinen Schneidbrettchen, die man zum Abwurf des Schnittgutes in die Pfanne rollen kann. :steirer:
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Mir hat das Testen Spass gemacht und wenn ich es nicht behalten darf, müssen wir uns evtl. mal unterhalten, Gunther.
Meiner Maschbauerin zu Hause hat das Messer nämlich auch sehr gut gefallen.
 

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