Shirou Kamo's Mini Santokus (Aogami 2 White & Orca R2)

Bo_Hannoi

Mitglied
Beiträge
248
Da @Brise und ich uns beide, fast zeitgleich (ja, er war früher :) ), nach der guten Beratung hier im Forum,
für jeweils ein kleines Blondes und Braunes von Shiro Kamo entschieden haben, möchten wir diese bekannten
Messer hier gerne nochmals vorstellen.

Ich fange an mit dem:

Shirou Kamo Aogami 2 white Santoku Spezial 135mm

2.jpg



Die Rahmendaten:
  • Stahl:
    Mittellage aus Aogami 2 Stahl, Aussenhaut rostfrei

  • Klingendicke:
    1.5-0.8 mm verjüngend / Eigene Messung (2,2mm / 1,6mm / 1,1mm)
    Messen, 1mm über der Schneidfase trau ich meinem Messschieber nicht wirklich seriös zu - jedoch ist das Messer nagelgängig.

  • Anschliff:
    beidseitig 50/50

  • Griff:
    Magnolienholz mit Büffelhorn Zwinge (Naja ist ne Zwinge, ob es nen oller Büffel war?)

  • Gewicht:
    87 Gramm / Eigene Messung 91gr.

  • Preis
    ca. 260€ all in


Ziel des Kaufs (hat Mann den wirklich?)
Ich hatte ein Messer gesucht, da ich ich ein weiteres japanische Messer wollte, das klein bzw. kurz und sehr scharf ist,
einen großen Griff haben sollte, eine akzeptable Höhe zur Fingerknochenführung und eine gewisse Robustheit mitbringen sollte.
Ok, hat so einigermaßen geklappt, ist komischer Weise ein Laser geworden, der alles erfüllt, bis auf die Robustheit und den
gewünschten Foodrelease. Aber, sch... drauf, es ist geil und hübsch und ich war von dem Messer ab Beginn angefixt :irre:

1.jpg





Meine ersten Erfahrungen
Ein tolles Messer. Ich mag kurze Messer und bin nicht so ein 240mm Sebel-Freund. Es ist angenehm kurz und damit schnell und effizient für mich.
Es schneidet nach Initial-Setup prächtig, gleitet nur so durch das Gemüse. Die Klinge war auf gesamter Länge nagelgängig.
Zur Schnitthaltigkeit kann ich noch nichts sagen, bzw. fehlt mir da auch noch an Erfahrung.

4.jpg


Nach drei Rohkost-Mahlzeiten kann ich sagen, ja das kleine Blonde rockt.
Zwiebeln, Wurzeln, Gurken, Iceberg, Chillies, Suppengemüse. Sellerie, Lauch, ... einfach schön und schnell und klein & dünn zubereitet.
Ich freue mich schon auf den nächsten Salat.

20210319_132349 1.jpg



Verarbeitung

Ich fand es ok, aber nicht berauschend.

Die Klinge ist gerade, der Anschliff sauber, die Kanten leicht gerundet, der Griff könnte schöner verarbeitet sein.
Es war recht stumpf für so ein Gerät und brauchte eine Mikrofase, die die Schärfe deutlich verbesserte.
Ich hatte aber auch nicht die Option "Superscharf" beim Kauf gebucht ;-)

5.jpg


Die Aogami 2 Mittellage ist rostträger als bei meinem Tadafusa Aogami.
5 Minuten liegenlassen zwischen Tomate und Paprika wird nicht direkt mit Verfärbung geahndet.

7.jpg


8.jpg


9.jpg



Würde ich das Messer empfehlen
Jo, is aber ne Menge Kohle ... Ein Vergleich zu anderen filigranen japanischen Lasern fehlt mir.

Mein Herder Petty hat Wurzel-Konkurrenz bekommen, nur eben mit härterem Stahl, vernünftigem großem Griff und anständiger Klingen-Arbeitshöhe.
Subjektiv würde ich sagen, an der Wurzel und Tomate nehmen die beiden Messer sich nichts. Geht es aber um feine Gemüsestreifen, ist das Kamo
dem Herder aufgrund der Klingenhöhe und Verwindungsstabilität der Klinge überlegen.
Betrachte ich den Preis und hätte ich kleine Hände, wäre die Empfehlung schon schwieriger.

Soderle, ich habe mein erstes Review fertig und übergebe den Staffelstab an @Brise für das zweite Kleine aus dem Hause Kamo :cool::

Grüße
Bo



 

Anhänge

  • 4.jpg
    4.jpg
    150,8 KB · Aufrufe: 17
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

bis auf das unschön verschlossene Erlloch und das völlig roh belassene Griffende ist das ganz ordentlich gemacht. Klar kann man Horn und Holz völlig plan und übergangslos zusammenführen, aber ich finde das noch ganz ok.

Viel Spaß damit.

Gruß, güNef
 
Bo_Hannoi hat dankenswerterweise vorgelegt. Ich musste u.a. wegen der Bilder erstmal Premium werden und nun kann es losgehen mit meinem ersten Kurzbericht.

Shiro Kamo Orca R“ Wa Bunka 135mm Deluxe.
Vergleichsansicht mit KAI.jpeg


Hier im optischen Vergleich mit dem 140mm Santoku von KAI, das durch das Shiro Kamo ersetzt werden soll.

Stahl: Die Mittellage besteht aus R2 Pulverstahl, die Außenhaut ist ebenfalls rostfrei.

Klingendicke: 2,4 – 1,2 verjüngend (mein analoger Messchieber ist zu ungenau für eine präzise Nachprüfung)

Anschliff: beidseitig 50/50, Honba-Zuke Abzug

Griff: 8-eckiges Rosenholz mit Pakkaholz Zwinge und Aluminium Ring

Gewicht: 94 Gramm, nachgemessen 111 Gramm

Preis: ca. 330 inkl. Versandkosten aus der Schweiz

Hier ein Bild vom Kehlshot:
Kehlshot.jpeg


Grund des Kaufes

Auf der einen Seite wollte ich mich nach 12 Jahren von dem KAI-Messer trennen, das bekommt mein Sohnemann jetzt geschenkt (ein geradezu wohltätiger Grund als Rechtfertigung) zum anderen haben mich die Berichte zu Lasern hier im Forum angefixt 😉. Das Messer in Santokuart sollte Lasern, eine Klingenlänge von ca. 140mm haben, nicht zu empfindlich und rostfrei sein.

Meine ersten Erfahrungen: Das Messer kam ultrascharf aus der Box, der Verkäufer vermutete auf Nachfrage einen Schleifwinkel von 24 Grad. Daher habe ich vor dem ersten Gebrauch eine Mikrofase von 37,5 angeschliffen.

Verarbeitung: Die Verarbeitung ist aus meiner Sicht toll. Der Griff liegt gut in der Hand und ist sauber eingepasst
Verarbeitung am Griff.jpeg


Von der Betrachtung zur praktischen Anwendung
Ratatouille im Rohzustand.jpeg


Schneiden
Das Messerfällt geradezu durch die Tomaten, gleitet bei Zwiebeln durch die trockene Außenhülle und schneidet sauber durch die rohe Karotte 😊. Von den Schnitteigenschaften bin ich begeistert. Wie robust der R2-Stahl ist, wird sich zeigen.

Im Handling ist das Orca im Vergleich zu anderen Japanern leichtfüßiger / filigraner. Das dürfte daran liegen, dass es leichter, gut ausbalanciert istund ein relativ geringes Gewicht hat.

Der Bogen am griffseitigen Schneiden-Ende bleibt bei einem zu flachen ziehenden Schnitt im Schnittgut etwas hängen bleibt. Ein Umstand, an den man sich schnell gewöhnt und leicht anpassen kann.

Das Foodrelease variiert typischerweise. Hohes Gemüse (Aubergine, Zwiebel, Paprika) oder hartes (Karotte) sowie Tomaten fallen sauber ab. Zucchini und Knoblauch bleiben überwiegend an der Klinge hängen.

Persönliches Fazit: Ich bin begeistert von dem Messer, 😉 und neugierig auf weitere Messer in diesem Stil. Auf mich üben diese japanischen Messer jedenfalls einen emotionalen Habenwollen-Reiz aus 😊. Dieser Kauf könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein 😈.
Grüße
Ulrich
 
Schöne Berichte! Nicht ganz billig, die Messerchen – da kriegt man ja schon richtige Gyuto-Schlachtschiffe für den Preis :) Rosewood ist im Deutschen übrigens Palisander.
 
Zurück