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- 15.016
Weils so schön zur aktuellen Slipjoint Diskussion passt.
Das schönere
hab ich mir letzen Monat aus dem Urlaub mitgebracht. Ist eine etwas aufgebrezelte Version eines klassischen Messers aus Kalabrien, kein wirkliches Slipjoint, die Rückenfeder drückt auf die Klinge. Aber natürlich hats keinen Lock. Und keinen Anschlag beim Schliessen, also immer schön langsam, sonst knallt die Schneide auf die Feder.
Griff aus Horn, Klingenachse verschraubt (üblicherweise vernietet), a bisserl Fileworks, aufgebrezelt eben, aber immer noch eine sehr einfache Bauweise.
Das andere - ich glaub ich habs schonmal gezeigt - ist *das* klassische Hitenmesser aus Sardinien, nennt sich resolza, handmade im "Solingen Sardiniens", in Pattada. Klingen auch einfach vernietet, die Messing"backen" dienen als Anschlag, keine Feder, kein Lock. Horngriff.
Von der Verarbeitung ist gerade letztes an den hier üblichen Messermacher Standards gemessen eine Katastrophe
Die Nieten am Griff sind nicht bündig poliert, eine Niete als Achse ist auch nicht der Hit, ein bisserl rumgewickeltes Blech als Klingenanschlag wird nicht für den Einstieg in die DMG reichen
Klingengang regelt man mit dem Hammer. :lach:
Andererseits gibts die Dinger samt Pattada Zuschlag für deutlich unter 100EUR. Echt Handmade.
Das Calabrese ist deutlich besser verarbeitet, die Konstruktion ist genauso simpel, aber keine Schlampereien. Preis auch um die 100EUR, aber mehr oder weniger industriell gefertigt. Wobei der Anteil an Handarbeit noch sehr hoch ist.
Stahl bei beiden natürlich hochwertiger Rostfreier Chirurgenstahl
, was genau steht nicht dabei, weiss keiner und interessiert auch niemanden. Und *das* war halt wieder so ne Sache, die mir aufgefallen ist, und warum ich diesen Text schreibe.
Ich war zwei Wochen da drunten, alle, die ich getroffen habe, hatten sowas wie das Resolza in der Tasche. Mehr oder weniger waren das alle Hirten oder haben sonstwas mit Fleisch und Wurst zu tun (und mit Wein und Käse, hehehe). Mit den Teilen wird den ganzen Tag auf dem bauerhhof gearbeitetn geschnitten, gehebelt, gegessen. Und Schafe geschlachtet, Ziegen geschlachtet, Wildschwein ausgenommen und gegessen. Weder scheidet sich da jemand die Finger ab, weil die Messer keine Lock haben, nch braucht man CPM irgendwas, nur weil die Viecher nicht vorm ausnehmen durchgebürstet werden, noch braucht man 4mm Klingen, weil die Klingen andauernd brechen würden. Wackelt mal die Klinge, haut man mit dem Hammer auf den Niet, ists sie stumpf, rödelt man eben über nen Wetzstein. Ohne Winkelangabe
Funktioniert alles, ohne grosses Tamtam. Und warum?
Weil die Klinge so dünn ist
Ich hatte ein S30V Schnickschnackmesser mit tactical dicker Klinge dabei und war gearscht. Da kann ich schleifen was ich will, das Horngriffmesser schnitt einfach besser. Wie Roman eben sagt, die Geometrie machts.
Egal wie, ich will einfache Messer nicht schönreden, aber als Stadtmensch und Kartonschneider und Messerpolierer mal wieder mitzubekommen, wies da draussen aussieht, nivelliert manches. Und über manche Diskussionen kann man nur noch lachen.
Und - Messer in diesem Stil sind allemal eine Empfehlung für den, ders individuellen will, aber nicht gleich jenseits der 500EUR ausgeben möchte.
Grüße
Pitter
Das schönere

Griff aus Horn, Klingenachse verschraubt (üblicherweise vernietet), a bisserl Fileworks, aufgebrezelt eben, aber immer noch eine sehr einfache Bauweise.
Das andere - ich glaub ich habs schonmal gezeigt - ist *das* klassische Hitenmesser aus Sardinien, nennt sich resolza, handmade im "Solingen Sardiniens", in Pattada. Klingen auch einfach vernietet, die Messing"backen" dienen als Anschlag, keine Feder, kein Lock. Horngriff.
Von der Verarbeitung ist gerade letztes an den hier üblichen Messermacher Standards gemessen eine Katastrophe


Andererseits gibts die Dinger samt Pattada Zuschlag für deutlich unter 100EUR. Echt Handmade.
Das Calabrese ist deutlich besser verarbeitet, die Konstruktion ist genauso simpel, aber keine Schlampereien. Preis auch um die 100EUR, aber mehr oder weniger industriell gefertigt. Wobei der Anteil an Handarbeit noch sehr hoch ist.
Stahl bei beiden natürlich hochwertiger Rostfreier Chirurgenstahl

Ich war zwei Wochen da drunten, alle, die ich getroffen habe, hatten sowas wie das Resolza in der Tasche. Mehr oder weniger waren das alle Hirten oder haben sonstwas mit Fleisch und Wurst zu tun (und mit Wein und Käse, hehehe). Mit den Teilen wird den ganzen Tag auf dem bauerhhof gearbeitetn geschnitten, gehebelt, gegessen. Und Schafe geschlachtet, Ziegen geschlachtet, Wildschwein ausgenommen und gegessen. Weder scheidet sich da jemand die Finger ab, weil die Messer keine Lock haben, nch braucht man CPM irgendwas, nur weil die Viecher nicht vorm ausnehmen durchgebürstet werden, noch braucht man 4mm Klingen, weil die Klingen andauernd brechen würden. Wackelt mal die Klinge, haut man mit dem Hammer auf den Niet, ists sie stumpf, rödelt man eben über nen Wetzstein. Ohne Winkelangabe
Weil die Klinge so dünn ist

Egal wie, ich will einfache Messer nicht schönreden, aber als Stadtmensch und Kartonschneider und Messerpolierer mal wieder mitzubekommen, wies da draussen aussieht, nivelliert manches. Und über manche Diskussionen kann man nur noch lachen.
Und - Messer in diesem Stil sind allemal eine Empfehlung für den, ders individuellen will, aber nicht gleich jenseits der 500EUR ausgeben möchte.
Grüße
Pitter