Rock'n'Roll
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Boas,
wir wollten ihn sofort haben, als Gerd den SGF (SauGeilerFlipper) angekündigt hatte. Unbesehen. Wir wissen ja aus mehrfacher guter Erfahrung, was auf einen zukommt: Design, Funktion und Fertigungsqualität zum Niederknien - das edle Material aus dem Vollen!!
„Red Rock“, „Little Red Rock“ und das „Böse“ haben also Gesellschaft erhalten. Gefertigt einzig aus Stahl und Titan (mit Ausnahme der Teflonwasher) liegt der Flipper in seiner schlichten Eleganz vor uns auf dem Tisch. Von Kopf bis Fuß ganz Graue Eminenz. Bis auf den Anschliff der Klinge und die falsche Schneide zeigen alle Teile das gleiche mattgestrahlte Grau. Die blaue Titan-Achsschraube - zu der wir uns in förmlich allerletzter Minute entschieden haben - unterstreicht den coolen Auftritt: Cold as ice!
Nicht so in der Hand. Den Werkstoff Titan haben wir mittlerweile der angenehmen Haptik wegen schon an diversen Messern schätzen gelernt. In der vorliegenden - gestrahlten - Variante fühlt sich der SGF an wie ein Sebenza. Und ist genauso sensibel. Die ersten Gebrauchsspuren hatte er schon nach den ersten Fotos. Zeiss-Objektive zeichnen halt sehr scharf …
Kälte müssen wir hier in Monte Gordo nicht fürchten. Und insofern ist dem manuellen Wohlbefinden auch diesbezüglich keine Grenze gesetzt. Der SGF verfügt über weitere Wohlfühlgene. Mit seiner schlanken Gestalt, den 12 cm Länge und 3 cm maximaler Höhe - und dem, trotz seiner Solidität moderaten Gewicht von 134 Gramm - liegt er gut in einer kleinen Hand.
Was er dabei an Klinge zu bieten hat, ist - wie schon beim SBH - wahrlich beeindruckend. Es stehen handvermessene 96 mm Böhler N690 in neiderweckender Schärfe zur Verfügung. Dieser Stahl ist uns schon beim Böker Haddock angenehm aufgefallen. In Anbetracht der Materialstärke von 4 mm und Hohlschliff muß man sich weder vor beherztem Zugriff noch vor eingeschränkter Eignung fürchten. Aus der Versenkung kommt das Prachtstück vermittels eines „Zeigefingerklingenheberknubbels“, dem Flipperhebel. Oder unter Zuhilfenahme eines der beiden Stoppins, die auch als Thumbstuds genutzt werden können.
Der „Knubbel“ ist im Vergleich zu anderen Flippern auffallend klein. Man traut ihm zunächst gar nicht richtig über den Weg. Aber man irrt. Ausgelöst durch gewohnt normalen Kraftaufwand und einen kleinen Schlenker aus dem Handgelenk gleitet die Klinge auf Teflonwashern durchgehend bis zum Endpunkt. Beim Entriegeln der Lockbar ist etwas mehr Energie erforderlich als z.B. beim SBH. Zunächst wird die Klinge vom „Knubbel“ am Daumen abgebremst und kann dann - nach dem Umgreifen - ruhig und gefahrlos geschlossen werden. Der stramm sitzende Lock bewirkt, daß die Klinge nicht fingergefährdend hin- und herrauscht, sondern in jeder gewünschten Position stehen bleibt und der Schwerkraft Paroli bietet: A Slow Rider.
Wenn wir mal vergleichen
Im Vergleich zum SBH ist unser SGF insgesamt schlanker und leichter. Die in einer ansteigenden Kurve verlaufenden Jimpings auf dem Klingenrücken in Kombination mit der - im Zusammenhang mit dem Flipperhebel entstandenen - Daumenkuhle gewähren einen sehr guten Halt. Während beim SBH das Griffende an der Klingenachsenseite abgerundet ist, verlief dieser Part beim SGF-Prototypen gerade. In der aktuellen Version ist eine leichte Rundung zurückgekehrt, was die Optik etwas gefälliger macht.
Der stramme Deep-Carry-Clip ist 2 mm kürzer, 1 mm schmaler, die Ränder der Löcher sind behutsamer entschärft. Das Lanyardhole ist etwas länger. Alle Schrauben sind flacher. Im Ergebnis haben wir einen etwas dezenteren Auftritt. In der Hand ist der SGF ein sehr konkretes Messer - rauer von der Oberfläche und etwas kantiger als sowohl unser „Red Rock“ (SBH) wie auch „Das Böse“ (SHBBS). Cooler Look bei strammem Lock.
Im Vergleich zu unseren beiden anderen Flippern, dem Brad Southard und dem ZT 560, fällt der schon erwähnte erheblich kürzere Knubbel auf, der das SGF auch im Vergleich zu diesen Foldern deutlich schlanker erscheinen läßt. Man sieht ihm den Flipper auf Anhieb gar nicht an. Steht er auf einer geraden Fläche, bilden Unterkante Griff und Unterkante Flipperhebel eine Linie. Das ist schon klasse gemacht .
Mit allen Wassern gewaschen …
Wie eingangs bereits erwähnt, ist beim SGF von einer gewissen Sensibilität auszugehen, was die Oberfläche angeht. Also haben wir uns etwas zurückgenommen. Nur - wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als wir nämlich das Messer an der alten Werft zwecks Ablichtung schräg aufrecht auf der Bordwand einer ausgemusterten Fischerjolle platziert hatten, fiel es ins Boot - das zudem etwa 20 cm hoch voll brackigem Meerwasser stand.
Erfreulicherweise befindet sich immer reichlich Trinkwasser für Johnny an Bord des Land Rovers. Nach der Waschung und provisorischen „Abreibung“ mittels Wisch und Weg haben wir den Folder ausgiebig von der Sonne trocknen lassen (von Waschmaschine und Trockner haben wir abgesehen). Seitdem ist der Umgang mit ihm absolut entspannt!! Man muß sich halt entscheiden: Vitrine oder Charisma. Wir haben uns für Charisma entschieden und ab sofort wieder richtig rumgesaut .
Als da wären Äpfel, Käse, Tomaten - die übliche Routine also. Eine astreine Scheibe vom großen Brot und etwas Holzbearbeitung. Den (groben) Küchendienst hat das gute Stück erwartungsgemäß zufriedenstellend erledigt, bei der Holzbearbeitung wurde er dann lebhafter. Schnitzen, schälen, schneiden: Der SGF ist in seinem Element. Und anschließend geht die Klinge ohne jegliche Ermüdungserscheinung durchs Papier. Keine Mikro-Ausbrüche weit und breit, keine Beeinträchtigung der Schärfe. Am Ende mit der Spülbürste und etwas Spülmittel locker die Klinge entlang - der Sauerei wegen. Dabei hatten wir allerdings nicht mehr daran gedacht, daß er rasiert .
Wir möchten abschließend alle an Gerds Messern Interessierten ausdrücklich warnen: Ein Hasenfuss kommt selten allein …
SGF „Slow Rider“
Länge geöffnet: 216 mm
Länge geschlossen: 120 mm
Klingenlänge: 96 mm (davon 93 mm gemein scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 29 mm, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 4 mm
Klingenform: Droppoint, ausgehend von der Klingenwurzel 13 mm grobe Jimpings auf dem Klingenrücken, anschließende Daumenrampe, daran anschließend falsche Schneide bis zur Spitze
Klingenschliff: leichter Hohlschliff, Gesamtwinkel der Schneidfase knapp 39,5 Grad (Sharpmaker-tauglich)
Klingenmaterial: Böhler N690, gehärtet auf 59 HRC (Finish: gestrahlt)
Klingenachse: 8 mm, Teflonwasher
2 Anschlagpins: Durchmesser 5 mm
Achsschraube: Titan Grade 5 (6AL4V), blau anodisiert, Kaliber M5, Inbus 3.0
Alle anderen Schrauben: Kaliber M3, Torx T10
Anschlagpins, Spacer, Clipspacer und alle Schrauben aus V4A
Frame: Titan Grade 5 (6AL4V), gestrahlt
Arretierung: Framelock
Griffstärke: 11 mm (13 mm an der Achsschraube und 16,5 mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: 28 mm max. in Nähe Griffende und auf Höhe des Flippers inkl. desselben; 32 mm max. bei geschlossenem Messer inkl. Klinge
Gewicht: 134 Gramm
Lanyardhole: länglich oval (9 x 3,5 mm)
Clip: DCC (Deep Carry Clip); Titan Grade 5 (6AL4V), Tip Up
Detent Ball: Gehärteter rostfreier Stahl
Einzelteile: 20 zuzüglich Detent Ball
Wir lassen Bilder sprechen - Der SGF
Am Stück
Im Schnitt & in der Hand
Im Detail
Im Vergleich
Aus der Jukebox die Beat Farmers: „Ridin‘“
Grüße aus Monte Gordo von
Johnny & Rock’n‘Roll
wir wollten ihn sofort haben, als Gerd den SGF (SauGeilerFlipper) angekündigt hatte. Unbesehen. Wir wissen ja aus mehrfacher guter Erfahrung, was auf einen zukommt: Design, Funktion und Fertigungsqualität zum Niederknien - das edle Material aus dem Vollen!!
„Red Rock“, „Little Red Rock“ und das „Böse“ haben also Gesellschaft erhalten. Gefertigt einzig aus Stahl und Titan (mit Ausnahme der Teflonwasher) liegt der Flipper in seiner schlichten Eleganz vor uns auf dem Tisch. Von Kopf bis Fuß ganz Graue Eminenz. Bis auf den Anschliff der Klinge und die falsche Schneide zeigen alle Teile das gleiche mattgestrahlte Grau. Die blaue Titan-Achsschraube - zu der wir uns in förmlich allerletzter Minute entschieden haben - unterstreicht den coolen Auftritt: Cold as ice!
Nicht so in der Hand. Den Werkstoff Titan haben wir mittlerweile der angenehmen Haptik wegen schon an diversen Messern schätzen gelernt. In der vorliegenden - gestrahlten - Variante fühlt sich der SGF an wie ein Sebenza. Und ist genauso sensibel. Die ersten Gebrauchsspuren hatte er schon nach den ersten Fotos. Zeiss-Objektive zeichnen halt sehr scharf …
Kälte müssen wir hier in Monte Gordo nicht fürchten. Und insofern ist dem manuellen Wohlbefinden auch diesbezüglich keine Grenze gesetzt. Der SGF verfügt über weitere Wohlfühlgene. Mit seiner schlanken Gestalt, den 12 cm Länge und 3 cm maximaler Höhe - und dem, trotz seiner Solidität moderaten Gewicht von 134 Gramm - liegt er gut in einer kleinen Hand.
Was er dabei an Klinge zu bieten hat, ist - wie schon beim SBH - wahrlich beeindruckend. Es stehen handvermessene 96 mm Böhler N690 in neiderweckender Schärfe zur Verfügung. Dieser Stahl ist uns schon beim Böker Haddock angenehm aufgefallen. In Anbetracht der Materialstärke von 4 mm und Hohlschliff muß man sich weder vor beherztem Zugriff noch vor eingeschränkter Eignung fürchten. Aus der Versenkung kommt das Prachtstück vermittels eines „Zeigefingerklingenheberknubbels“, dem Flipperhebel. Oder unter Zuhilfenahme eines der beiden Stoppins, die auch als Thumbstuds genutzt werden können.
Der „Knubbel“ ist im Vergleich zu anderen Flippern auffallend klein. Man traut ihm zunächst gar nicht richtig über den Weg. Aber man irrt. Ausgelöst durch gewohnt normalen Kraftaufwand und einen kleinen Schlenker aus dem Handgelenk gleitet die Klinge auf Teflonwashern durchgehend bis zum Endpunkt. Beim Entriegeln der Lockbar ist etwas mehr Energie erforderlich als z.B. beim SBH. Zunächst wird die Klinge vom „Knubbel“ am Daumen abgebremst und kann dann - nach dem Umgreifen - ruhig und gefahrlos geschlossen werden. Der stramm sitzende Lock bewirkt, daß die Klinge nicht fingergefährdend hin- und herrauscht, sondern in jeder gewünschten Position stehen bleibt und der Schwerkraft Paroli bietet: A Slow Rider.
Wenn wir mal vergleichen
Im Vergleich zum SBH ist unser SGF insgesamt schlanker und leichter. Die in einer ansteigenden Kurve verlaufenden Jimpings auf dem Klingenrücken in Kombination mit der - im Zusammenhang mit dem Flipperhebel entstandenen - Daumenkuhle gewähren einen sehr guten Halt. Während beim SBH das Griffende an der Klingenachsenseite abgerundet ist, verlief dieser Part beim SGF-Prototypen gerade. In der aktuellen Version ist eine leichte Rundung zurückgekehrt, was die Optik etwas gefälliger macht.
Der stramme Deep-Carry-Clip ist 2 mm kürzer, 1 mm schmaler, die Ränder der Löcher sind behutsamer entschärft. Das Lanyardhole ist etwas länger. Alle Schrauben sind flacher. Im Ergebnis haben wir einen etwas dezenteren Auftritt. In der Hand ist der SGF ein sehr konkretes Messer - rauer von der Oberfläche und etwas kantiger als sowohl unser „Red Rock“ (SBH) wie auch „Das Böse“ (SHBBS). Cooler Look bei strammem Lock.
Im Vergleich zu unseren beiden anderen Flippern, dem Brad Southard und dem ZT 560, fällt der schon erwähnte erheblich kürzere Knubbel auf, der das SGF auch im Vergleich zu diesen Foldern deutlich schlanker erscheinen läßt. Man sieht ihm den Flipper auf Anhieb gar nicht an. Steht er auf einer geraden Fläche, bilden Unterkante Griff und Unterkante Flipperhebel eine Linie. Das ist schon klasse gemacht .
Mit allen Wassern gewaschen …
Wie eingangs bereits erwähnt, ist beim SGF von einer gewissen Sensibilität auszugehen, was die Oberfläche angeht. Also haben wir uns etwas zurückgenommen. Nur - wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als wir nämlich das Messer an der alten Werft zwecks Ablichtung schräg aufrecht auf der Bordwand einer ausgemusterten Fischerjolle platziert hatten, fiel es ins Boot - das zudem etwa 20 cm hoch voll brackigem Meerwasser stand.
Erfreulicherweise befindet sich immer reichlich Trinkwasser für Johnny an Bord des Land Rovers. Nach der Waschung und provisorischen „Abreibung“ mittels Wisch und Weg haben wir den Folder ausgiebig von der Sonne trocknen lassen (von Waschmaschine und Trockner haben wir abgesehen). Seitdem ist der Umgang mit ihm absolut entspannt!! Man muß sich halt entscheiden: Vitrine oder Charisma. Wir haben uns für Charisma entschieden und ab sofort wieder richtig rumgesaut .
Als da wären Äpfel, Käse, Tomaten - die übliche Routine also. Eine astreine Scheibe vom großen Brot und etwas Holzbearbeitung. Den (groben) Küchendienst hat das gute Stück erwartungsgemäß zufriedenstellend erledigt, bei der Holzbearbeitung wurde er dann lebhafter. Schnitzen, schälen, schneiden: Der SGF ist in seinem Element. Und anschließend geht die Klinge ohne jegliche Ermüdungserscheinung durchs Papier. Keine Mikro-Ausbrüche weit und breit, keine Beeinträchtigung der Schärfe. Am Ende mit der Spülbürste und etwas Spülmittel locker die Klinge entlang - der Sauerei wegen. Dabei hatten wir allerdings nicht mehr daran gedacht, daß er rasiert .
Wir möchten abschließend alle an Gerds Messern Interessierten ausdrücklich warnen: Ein Hasenfuss kommt selten allein …
SGF „Slow Rider“
Länge geöffnet: 216 mm
Länge geschlossen: 120 mm
Klingenlänge: 96 mm (davon 93 mm gemein scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 29 mm, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 4 mm
Klingenform: Droppoint, ausgehend von der Klingenwurzel 13 mm grobe Jimpings auf dem Klingenrücken, anschließende Daumenrampe, daran anschließend falsche Schneide bis zur Spitze
Klingenschliff: leichter Hohlschliff, Gesamtwinkel der Schneidfase knapp 39,5 Grad (Sharpmaker-tauglich)
Klingenmaterial: Böhler N690, gehärtet auf 59 HRC (Finish: gestrahlt)
Klingenachse: 8 mm, Teflonwasher
2 Anschlagpins: Durchmesser 5 mm
Achsschraube: Titan Grade 5 (6AL4V), blau anodisiert, Kaliber M5, Inbus 3.0
Alle anderen Schrauben: Kaliber M3, Torx T10
Anschlagpins, Spacer, Clipspacer und alle Schrauben aus V4A
Frame: Titan Grade 5 (6AL4V), gestrahlt
Arretierung: Framelock
Griffstärke: 11 mm (13 mm an der Achsschraube und 16,5 mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: 28 mm max. in Nähe Griffende und auf Höhe des Flippers inkl. desselben; 32 mm max. bei geschlossenem Messer inkl. Klinge
Gewicht: 134 Gramm
Lanyardhole: länglich oval (9 x 3,5 mm)
Clip: DCC (Deep Carry Clip); Titan Grade 5 (6AL4V), Tip Up
Detent Ball: Gehärteter rostfreier Stahl
Einzelteile: 20 zuzüglich Detent Ball
Wir lassen Bilder sprechen - Der SGF
Am Stück
Im Schnitt & in der Hand
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Aus der Jukebox die Beat Farmers: „Ridin‘“
Grüße aus Monte Gordo von
Johnny & Rock’n‘Roll
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