Snakewood als Griffmaterial - Reißt immer?

NicoColt1911

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Hi,

hat jemand von Euch Langzeiterfahrungen mit Snakewood gemacht? Ich spiele mit dem Gedanken ein Messer mit Snakewood-Handles ("Brosimum guianense") zuzulegen. Das gute Stück will ich natürlich nicht über Gebühr strapazieren (es soll kein Überlebensmesser sein ;)) aber ich will das Messer schon bei mir tragen und auch benutzen. Leider sind meine Erfahrungen mit Holzgriffen dünn: Bisher habe ich überwiegend Spyderco Messer mit Titan und Carbon-Griffen getragen. Ich habe lediglich ein Messer mit (unstabilisierten) Olivenholzgriffschalen und das ist auch noch wie neu. Eignet sich das "Schlangenholz" für ein EDC weniger gut als andere Hölzer (z.B. Olive)?

Ich habe (vor allem in englischsprachigen Foren) ganz unterschiedliche Meinungen gelesen. Teilweise heißt es Schlangenholz sei beim Bearbeiten problematisch, danach aber auch nicht empfindlicher als andere harte und schwere Hölzer. An anderer Stelle wird behauptet es sei nicht die Frage ob, sondern wann das Holz reiße. Selbst bei fachmännisch geschreinerten Schlangenholzgriffen könne demnach ohne weiteres Jahre später noch Risse auftreten, etwa weil man das Messer in der Hosentasche hat und dann von draußen in beheizte Räume geht.

Was sind eure Erfahrungen?
 
Hatte ein Stück Schlangenholz für ein paar Jahre im Keller gelagert bei relativer Luftfeuchte von ca. 55-60 Prozent übers Jahr. Vor drei Jahren habe ich das Stück dann für Schalen verwendet. Bisher haben sie gehalten.

Ich denke, da kannst Du Glück oder Pech haben wie mit sovielen anderen Hölzern auch.
 
Hi
Ich finde das Holz auch besonders edel und attraktive.
Deshalb sollte, ein bei Jürgen Schanz in Auftrag gegebenes Custom, mit einem Griff aus Schlangenholz gefertigt werden.

"Neeeee, im Leben nicht, das mach ICH nicht, das reißt" lautete die prompte Antwort.

Das sollte dir zu Denken geben....wenn ein so erfahrener Messerbauer da nicht rangeht.
Wir haben uns dann auf Wüsteneisenholz geeinigt.

Gruß, Bodo
 
Auch ich finde Schlangenholz sehr edel und habe es als Griffmaterial auf einigen Customs. Trotz sehr trockener Luft in der Wohnung ist bisher noch keine Schale gerissen. Allerdings sind die Schalen bei allen Messern vollflächig geklebt und haben (wegen der bekannten Rissgefahr) keine Pins.

Grüße
amethyst
 
Hallo Nico, wenn dir Schlangenholz gut gefällt würde ich es einfach wagen. Ich selbst finde das Holz optisch auch genial und habe mich deshalb bei meinem Atelier Perceval "Le Francais" für Schlangenholz-Schalen entschieden. Diese haben trotz einem Jahr EDC im wechselhaften Hosentaschenklima zum Glück noch keine Risse... Falls du bei dem Messer deiner Wahl leider Pech hast und die Schalen sich irgendwann verabschieden dann kannst du dir immer noch was neues dranbastseln (lassen)... Viele Grüße, Timo
 
Hallo Nico, ich habe mir vor ca. 3 Jahren vom ungarischen Messermacher K. Szabados (Puli) ein Jagdmesser nach meinem Entwurf anfertigen lassen. Ich habe als Stahl RWL 34 und für die Griffschalen Schlangenholz gewählt. Mit dem Messer habe ich einige Stücke Wild aufgebrochen ohne, dass es irgendwelche Probleme gab. Jetzt liegt es seit einiger Zeit in einer Schublade. Bis heute hat das Schlangenholz keine Risse. Ich habe allerdings das Messer immer gut gepflegt, nach einem Einsatz habe ich es immer gut gereinigt und abgetrocknet. Ich finde Schlangenholz absolut super, wenn es gut poliert ist wirkt es wie lackiert und die Haptik ist einfach toll.

Grüße

Matthias
 
Bei vielen französischen Herstellern wird gerne Amourette (Schlangenholz) verwendet.
Ich habe z.B. ein Capuchadou von Fontenille Pataud mit Schlangenholz, bei dem die Griffschalen vernietet sind.
Bei meinem Sportlaguiole von Fontenille Pataud sind neben den Nieten sogar noch die Pins für das Hirtenkreuz im Holz.
Bisher kann ich noch keine Risse finden (nach ca. 5 Jahren).

Ich habe mir auch schon selbst ein Stück Schlangenholz (Stammabschnitt) gekauft und davon schon einige Messer mit Griffschalen versehen. Darunter ein Vic für meinen Junior. Das Messer wird bestimmt nicht geschont und hat nach zwei Jahren Nutzung noch keinen Riss.

Bei meinen umgebauten Tina-Messern sind auch zwei mit Schlangenholz dabei. Eines davon nutzt mein Vater, das andere ich selbst. Die Griffschalen sind vollflächig verklebt und halten schon seit drei Jahren.

Ich konnte bisher nichts negatives an diesem Holz feststellen. Im Gegenteil - ich finde, dass es ein nicht nur sehr schönes, sondern auch noch ein äußerst hartes und strapazierfähiges Holz ist.

Gruß Thomas
20140819_18_44_07_-a.jpg Swiza.jpg

P.S. Das Swiza ist seit ca. einem Jahr im Snakewood-Gewand
 
Ich denke auch, das darf man ruhig auf einen Versuch ankommen lassen. Mein "Büro-EDC" ist dieses Snakewood Mnandi.

Mnandi, Snakewood, Ladder, 01

Mnandi, Snakewood, Ladder, 02

Mnandi, Snakewood, Ladder, 07

Mnandi, Snakewood, Ladder, 10


Gebaut wurde es im März 2015 und hat vermutlich in der ganzen Kette von CRK, über einen US-Händler, zu mir und dann in der Nutzung auch schon die eine oder andere Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsdifferenz gesehen.

Inzwischen mit "ohne-Clip" im Einsatz :)

Mnandi, Snakewood, Ladder, 18

Wer weiß schon, welchen "Monster-Kleber" CRK verwendet? :hehe:

Im Sebenza auch nett anzuschauen. Das steht aber in der Vitrine:

21, Snakewood, Basket Weave, 02

21, Snakewood, Basket Weave, 05

Grüße,
 
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