Spark SL6S-800CW und ST5-220CW

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Creep

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Diskussion zum Review in diesem thread: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=106440

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Vergleich Spark SL6S-800 CW vs. SL6-740 NW

Äußerlich unterscheiden sich die beiden Kandidaten neben der Beschriftung durch die veränderte Tailcap.
Diese besitzt bei "S" keinen Schalter mehr und ist gut 3 mm kürzer. Auch hat man hier auf die "Krone"
verzichtet, die sich gerne mal in der Jacke verhakt hat.

img_1051mbbmk.jpg


Zerlegt man die beiden Lampen, zeigen sich die wirklichen Unterschiede. Bei der alten Version ist noch das
Röhrchen zur Signalübertragung vorhanden. Hierdurch beschränkte sich die Verwendung auf Akkus mit einem
Durchmesser < 18,6 mm. In der überarbeiteten Version finden Akkus bis zu einem Durchmesser < 19,1 mm Platz.
Auch konnte man auf die große Feder im vorderen Teil der Lampe verzichten. Die vorderen Schalter sehen rein
äußerlich identisch aus. Allerdings schaltet sich der neue Schalter direkter, aber auch lauter. Ein Nachteil der
alten Version war, dass man das Timing für den Turbo Doppelklick genau treffen musste, sonst schaltete man die
Lampe ungewollt aus. Die "S" ist da wesentlich weniger zickig. Ein weiterer Kritikpunkt der ersten Version war,
dass man aus dem Turbo-Modus nicht wieder zurück in den Modus schalten konnte, der zuvor aktiv war. Man musste
erst wieder von der kleinsten Leuchtstufe durchrampen. Dieser Kritikpunkt wurde mit der SL6S behoben. Hier
kann man bequem per Doppelklick aus dem Turbo zurück in den zuletzt gewählten Modus schalten.

img_1060j0a1l.jpg


Weiterhin ist mir aufgefallen, dass der Reflektor in der alten Version etwas feiner strukturiert war. Einen
Unterschied im Beam konnte ich jedoch nicht feststellen.

img_1054g8zoz.jpg


Für mich als "neutral white" Liebhaber geht der Tint der CW sehr stark ins Grünliche. Die NW erscheint zwar
minimal dunkler, gibt die Farben im Freien deutlich natürlicher wieder.

img_1061ckl8j.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
(Laufzeitmessungen von Pitter)


Laufzeit_Spark_SL6-800.PNG


Laufzeit_Spark_ST5.PNG


Ergänzend zu Pitters Laufzeit Diagrammen hier noch die Messungen der ST5 mit einer AW 14500 Zelle:

st5hg6k0.png
 
(Fotos von Pitter)

Diesmal wird die Spark SL6S-800CW von den MF Lampentestern in die Mangel genommen.

Vorab:
Es ist schon viel über die SL6 Serie geschrieben worden, aber irgendwie spiegelt all das nur bedingt die Einschätzung des Autors dieser Zeilen über die Lampe wider.
Deshalb nicht wundern, daß meine Beurteilung der Spark etwas differiert.
Vielleicht ist dies ein ganz gutes Beispiel dafür, dass trotz objektiver Grundlagen, individuell ganz unterschiedliche subjektive Schlußfolgerungen daraus gezogen werden können.


Die SL6S – S für Sideswitch - ist die neueste Variante der SL6 Familie.

Am Lieferumfang hat sich nichts geändert.
Die Lampe kommt in der Spark üblichen Verpackung.
Neben der Lampe befindet sich ein solide anmutendes Holster in der Verpackung, zudem ein Satz Ersatzdichtungsringe, die bei Spark inzwischen übliche mattierte Frontscheibe und eine englischsprachige Kurzanleitung.

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Ich glaube es geht jedem so, jeder, der die Lampe bislang nur von Fotos her kannte und zum ersten Mal in die Hand nimmt,
ist ausgesprochen positiv überrascht über die geringe Größe und das erstaunlich niedrige Gewicht.

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So klein und leicht kann eine ausgewachsene Taschenlampe mit 18650er Stromversorgung sein!
Bei der SL6 kommen sicherlich einige Nutzer erstmals ins grübeln, ob eine 18650er Lampe nicht doch ihr ständiger Begleiter sein könnte.

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Was Fotos (hier im Vergleich mit einer Surefire G2X sowie einer C2) kaum herüberzubringen vermögen, ist der frappante Gewichts- und Größenunterschied zu den meisten Konkurrenten.

Optisch finde ich die Lampe gelungen.
Die graue HAIII Beschichtung gibt ihr ein wertiges Erscheinungsbild und hebt sich positiv von dem sonst üblichen schwarzen Einerlei ab.

Sie hat ein eigenständiges – ein mittlerweile leider selten gewordenes Attribut - und meiner Meinung nach sehr ansprechendes Design.

Die Lampe ist ausgesprochen griffig ohne dabei irgendwie scharfkantig zu sein.
Sie liegt gut in der Hand. Auf ganzer Länge zeigt die SL6-S reichlich Struktur, danke dafür in Zeiten, in denen die Konkurrenz oft - vermutlich aus Kostengründen - die Profilierung deutlich zurückfährt.

Die Kühlrippen am Lampenkopf zeigen deutlich, dass man sich große Gedanken um die Wärmeabfuhr gemacht hat. Dies ist wegen der geringen Masse und Oberfläche auch wichtig.

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Zu den technischen Daten:
71g zeigt meine Briefwaage an, das ist doch mal eine Ansage!

Die Lampe verfügt über 4 Hauptmodi mit 500, 220, 70 bzw. 20 OTF Lumen.
Viel Output für das Gewicht. Auf Disco-Modes wurde dankenswerterweise verzichtet.
Als zusätzliches Schmankerl kann die Lampe dafür mit einem „Super Mode“ genannten 5-Minütigen Burst aufwarten, der den Output auf beeindruckende 800 OTF Lumen katapultiert.
Ganz klar, dass die Lampe nicht für einen Dauerberieb mit der Leistung ausgelegt ist, für solche Anwender bietet der Markt ja aber auch eine Fülle größerer, schwerer Scheinwerfer.
Der durchschnittliche Anwender dürfte im Alltag mit 500 Lumen Dauerbetrieb aber bereits überversorgt sein.
Die 5 Minuten Burst steckt die Lampe thermisch problemlos weg

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Die SL6S unterscheidet sich primär von dem SL6 Modell dadurch, daß erstere nur noch über den seitlichen Taster Verfügt.
Der hintere Schalter in der Tailcap der SL6 ist nicht mehr vorhanden.

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Solange Spark sich nicht aufraffen kann, beide Schalter unterschiedlich zu belegen, ist dies in meinen Augen ein sinnvoller Schritt, solange man nicht partout auf einen Taster am Heck besteht.

Dieser Schritt hat mehrere positive Effekte:
Eine weitere Gewichtsersparnis.
Neben dem Taster fällt ja auch der bislang nötige Tubus im Body zur Kontaktübertragung weg.
Dadurch wurde auch das bislang recht enge Batterieabteil etwas erweitert und bietet damit auch dickeren Zellen Platz.
Die neue Endkappe ist von der Form her etwas entschärft, was denjenigen entgegenkommen sollte, die bislang bemängelten, daß die Tailcap der SL6 sich nur allzugern in der Manteltasche verfing.

Der verwendete seitliche Taster ist ein neuer.
Er hat einen spürbar besser definierten Druckpunkt und erleichtert damit den Moduswechsel im Vergleich zum Vorgänger merklich.
Nach wie vor ist der seitliche Schalter leicht zu finden.

Die Bedienung ist gleich geblieben:
Ein kurzes Antippen schaltet die Lampe im letzten Modus wieder ein (Memory).
Drückt man den Taster im Anschluss erneut und hält ihn gedrückt, so rampt die SL6S von low beginnend durch die Modi. Bei gewünschter Helligkeit loslassen – fertig.

Die Lampe verhält sich genauso, wenn der Taster anfangs nicht nur angetippt, sondern gleich gedrückt gehalten wird.
Hier sollte Spark nachbessern.

Die Kopflampe ST6 aus dem gleichen Hause demonstriert, wie es weitaus besser wäre.
Hier rampt die Lampe bei gedrückt gehaltenem Taster gleich von Anfang an von low aus hoch - ohne Umweg über Memory, nachtadaptierte Augen danken dies.
Der letzte Modus ist nach wie vor über ein kurzes Antippen des Schalters erreichbar.

Der Burst Mode ist jederzeit, auch ausgeschaltet, durch einen flotten Doppelklick direkt erreichbar. Die Doppelklickfrequenz erfordert eine minimale Übung, dadurch wird aber eine versehentliche Aktivierung recht effektiv verhindert.
Neu ist, man kommt per erneuten Doppelklick direkt zurück in den vorherigen Mode, hier hat Spark nachgebessert..

Die Energieversorgung erfolgt nach wie vor über einen 18650er Akku.
Wie bereits erwähnt, ist die Lampe durch den Wegfall der Kontaktröhre im Body für den hinteren Taster, toleranter bezüglich der Abmessungen der Zelle.

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Auch die SL6S verlangt nach sehr hochwertigen, niederohmigen Zellen, die der Belastung gewachsen sind.

Bereits kurz nach erscheinen des ersten Modells, der SL-6, wurden kritische Stimmen laut; die Lampe sei in Bezug auf ihre Stromversorgung zu wählerisch. Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen.
Wer sich eine Lampe mit Dragster Mode zulegt, muss damit rechnen, dass bei den sehr hohen Stromstärken, die der Burst Mode erfordert, besondere Ansprüche an die Stromversorgung gestellt werden.

Völlig indiskutabel m.E. ist jedoch die Informationspolitik Sparks sowie ihrer deutschen Vertretung, die nach wie vor weder auf deren Website noch in der Kurzanleitung auf diesen Umstand hinweisen.
Ganz im Gegenteil: Immer noch wird die Lampe noch für den Betrieb mit CR123 Primärzellen angepriesen :rolleyes:.


Die Regelung der Lampe ist Spark typisch vorzüglich; siehe Laufzeitdiagramme.


Die SL6S verfügt über einen Tiefentladeschutz.
Das ist grundsätzlich sehr vorbildlich, insbesondere da gerade für diese Taschenlampe ungeschützte Zellen durch den sehr geringen Innenwiderstand interessant erscheinen.
Leider verfügt die Lampe über keinerlei Vorwarnung, die Lampe schaltet schlagartig ab.
Gerade durch die hervorragende Regelung, die Lampe hält bis zum Schluss die Helligkeit absolut konstant, lässt sie einen wirklich völlig unverhofft im Dunkeln stehen.
Wenn irgendwie machbar, bitte nachbessern!

Per Adapterdummy am Netzteil angeschlossen habe ich folgende ca. Abschaltwerte ermittelt:
Max.: 3,0V - Med1: 2,9V - Med2: 2,9V - Low: 2,7V.

Diese Abstufung war jetzt sicherlich nicht so gewollt, ich vermute die Meßwerte sind im ADC des Treibers abgedriftet.
Die Werte für Max und beide Medium Stufen gehen völlig in Ordnung.
Der Schwellenwert für Low ist sicherlich nicht optimal. Bezüglich der Akkuschonung und damit Lebensdauer der Zelle aber noch nicht besorgniserregend.

In der Summe zeigt der Treiber durchaus noch einen Bedarf für Feintuning in manchen Bereichen.
Nichts wirklich dramatisches, aber damit könnte das gelungene Konzept dieser Lampe dann wirklich aus der Masse der Angebote auf dem Markt hervorstechen

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Beam / Output:
Endlich mal wieder eine Lampe, die mit ihrem Beam jeden Whitewall Hunter in Ekstase geraten läßt.
Der Beam ist nahe an der Perfektion, keine Artefakte, keinerlei Ringe oder anderer Schmutz.
Nur in den unteren beiden Stufen kann man überhaupt erkennen, daß der Beam im Grunde 3 Zonen hat.
In den oberen Stufen nimmt das menschliche Auge überhaupt keine Übergänge mehr wahr, der Spot geht völlig fließend in den Spill über - :super:.

Wie könnte es bei den Abmessungen anders sein, der Beam ist recht flutlastig.
Man sollte sich aber von den fließenden Übergängen nicht täuschen lassen, so schlecht ist die Reichweite in der Praxis gar nicht.
Dies liegt nicht nur am souveränen Output, sondern auch nicht unmaßgeblich daran, dass das Zentrum des Spots erstaunlich gut gebündelt ist. Volle Punktzahl für den Beam!
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Muß ich zum Output noch etwas schreiben?
Bereits die 500 Lumen der „Max“ Stufe, die die SL6-S auch im Dauerbetrieb schultert, sorgen für eine sehr souveräne Ausleuchtung.
Ich persönlich finde die einzelnen Stufen ausgesprochen gut abgestimmt, selten kam das meinen Vorstellungen näher.
Eventuell wäre noch ein zusätzliches niedrigeres Low (kein Firefly) für mich maßgeschneidert ideal. Aber dafür habe ich eigentlich ohnehin grundsätzlich eine Zweitlampe.

Tint: Die übliche Binning Lotterie.
Das Testexemplar hatte für meinen Geschmack einen etwas zu grünlichen Farbstich. Brauchbar in der Natur, bringt es dort die Farben richtig zur Geltung, suboptimal im urbanen Umfeld wo diese Fehlfarbe irritiert.
Das ist aber wie gesagt Glücksache, jedes Exemplar ist da wohl anders.

Die Fotozelle an meinem Multimeter suggeriert, daß der Treiber die Low und Mid Stufen per PWM erzeugt.
Die Werte sind jedoch allesamt im zweistelligen kHz Bereich, weit jenseits der Wahrnehmungsfähigkeit :).


Jeder Taster bei einer Taschenlampe verursacht im Gegensatz zu einem Clicky einen gewissen Standby Strom, auch parasitic Drain genannt.
Bei der SL6S liegt dieser im kaum noch meßbaren Microampere Bereich, das ist optimal gelöst. Eine volle Zelle zu leeren würde etliche Jahre dauern.


Dies und das, kleine Nörgeleien:


Das Holster:
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Grundsätzlich macht es einen sehr ordentlichen und soliden Eindruck, gar nicht schlecht für eine Beigabe.
Die Gürtelschlaufe ist nicht die schlechteste aber dennoch eindeutig noch zu labberig.
Ich warte immer noch auf den ersten Lampenhersteller, deren Holster eine solide Schlaufe haben, die auch einem längeren Dauergebrauch standhält.

Das gute Stück ist wohl ursprünglich für die SL6 gebaut worden.
Selbst bei dieser - und Klett exakt auf Klett – ist die Lampe noch recht lose verwahrt.
Hier hat Pitter, der die tollen Fotos dankenswerterweise gemacht hat, leider ein wenig geschummelt :steirer:
Wenn Klett- und Flauschband exakt übereinander liegen, dann müßte das flache Ende des Kunstlederspitze des Deckels sich ungefähr auf gleicher Höhe mit dem eigentlichen Abschluß des Holsters befinden.
Leider sind die Klettflächen auch nicht allzu lang, so daß die verbleibende Kontaktfläche bei der Verwendung mit der SL6S nur sehr gering ist.
Änderungswunsch bei zukünftigen Holstern:
Bitte Klett und Flausch umkehren.
Klett gehört in den Deckel, Flausch gehört an das Holster selber, so hat sich das nicht ohne Grund in der Branche durchgesetzt. Durch Verdoppelung der Kontaktfläche am Holster bekäme man dann die Höhe in einem sehr sinnvollen Bereich verstellt.



Die Lampe rollt falls der Clip abgenommen wird.
Ich erwähne das grundsätzlich bei jeder Lampe jedes Herstellers mit dem Makel – ich geb die Hoffnung nicht auf, dass die Kritik irgendwann doch mal fruchtet :D .

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Der Clip am Testexemplar entspricht den Spark Produktfotos.
Er ist mattiert, ich würde das Finish "gefrostet" nennen und harmoniert meiner bescheidenen Meinung nach gut mit der Lampe.
Die Klammer hält zufriedenstellend in ihrer Rille.
Unschön ist, dass das Metall in seiner Oberflächenstruktur kleinere Dellen und Macken aufweist, die wohl bereits im Rohmaterial (Blech) vorhanden waren.
Hinzu kommen weitere kleinere Präge- und Biegespuren, welche die Optik trüben und das Teil billig erscheinen lassen.
Mittlerweile scheint aber ein neuer Clip ausgeliefert zu werden.
Dieser ist poliert und sorgt durch eine andere Biegung zu einem etwas tieferen Sitz in der Tasche.


Kleiner Lapsus: An einem der 3 Lötpunkte der Spiralfeder in der Tailcap ging das Lot vorüber. Die Feder hängt daher nur an 2 Punkten – kein Beinbruch.

Großer Lapsus: Beide Spiralfedern, also auch das baugleiche Exemplar am Treiber, haben umgebogene Enden, so wie dies auch bei allen Nicht-Ramsch Lampen sein sollte.
Sinn und Zweck ist nicht eine Verschönerung der Optik, sondern das scharfkantige Ende des Federstahls außerhalb des Kontaktbereiches des Zelle zu bringen.
Aus diesem Grunde werden die Enden üblicherweise in das Zentrum der Feder gebogen und die Spitzen ins Innere versenkt.
Bei dem vorliegendem Testexemplar stehen beide scharfkantigen Spitzen allerdings ab und ritzen beim schließen der Lampe regelmäßige Zirkel in beide Pole des Akkus.
Wehe, die Zelle hat nur eine Platine am Minuspol und keinen massiven Stahlboden.
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Mein persönliches Fazit:

Mir gefällt das Konzept der SL6 Serie.
Eine alltagstaugliche Taschenlampe, die von den Abmaßen und der Masse auf ein machbares Minimum reduziert wurde, ohne dabei irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen. Dies macht sie zu einem tollen Begleiter.
Der Beam ist sehr praxistauglich, die Leuchtstufen gut gewählt, die Energieversorgung per 18650er Zelle sichert ordentliche Laufzeiten und hohen Output.
Wer nicht partout auf einen Tailcap Schalter besteht, ist mit der SL6-S Variante gut bedient, hier ist weniger wirklich mehr.

Optimierungsmöglichkeiten bestehen nach wie vor dennoch, die wichtigsten Punkte habe ich hier aufgezeigt.
Insbesondere der Treiber könnte noch ein Feintuning vertragen, sowohl was das UI betrifft als auch den Tiefentladeschutz.
 
(Fotos von Pitter)

Quasi zum Nachtest bekamen die MF-Lampentester noch eine ST5-220CW aus aktueller Produktion.

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Da die Lampe bereits zur Genüge besprochen wurde, werde ich mich primär auf die Änderungen gegenüber der bereits getesteten Versionen beschränken.

Das neue Modell hat nunmehr 5 Helligkeitsstufen statt bislang 3, vier davon sind weiterhin per Durchrampen mittels Taster erreichbar, die fünfte „Super“ genannte Stufe verbirgt sich hinter dem Doppelklick.
Dies hat zur Folge, dass man diesen Mode jederzeit direkt anwählen kann und ebenso per Doppelklick auch wieder zur bisherigen Helligkeitsstufe zurückkehren kann, ganz schön praktisch.

Output und Laufzeiten sind laut Hersteller wie folgt:

Super: 220lm 0.9 Stunden
Max: 120lm 1.8 Stunden
Med2: 40lm 8 Stunden
Med1: 10lm 30 Stunden
Low: 2lm 86 Stunden

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Im Gegensatz zu den ST5-1XX bis 210 Modellen mit XP-G Emittern wurde hier erstmals eine Cree XM-L verbaut.
Der Tint beim Testmodell ist ein recht angenehmer, wenngleich auch noch mit einem Hauch grün.

Erwartungsgemäß fällt der Hotspot aufgrund des größeren Dies weiter aus, das hält sich aber sehr in Grenzen.
Dennoch, das plus an Output geht wie zu erwarten in die Breite des Beams und nicht in die Reichweite.
Für die allermeisten Kopflampen Anwendungen ist dies aber gar nicht verkehrt.

Aus dem Bauch heraus würde ich die beiden unteren Stufen bei dem Testmodell für heller schätzen wie es das Datenblatt suggeriert.
Ähnlich wie das zu niedrige Low bei der ursprünglich getesteten ST5-125OW, führe ich dies auf Herstellungsschwankungen bei der Vorwärtsspannungen der einzelnen Emitter zurück.
Damit muß man halt bei (fast) allen Herstellern leben.
Meines Wissens justiert lediglich HDS die Treiber individuell von Hand, das muss man aber dann aber auch bezahlen...

In den 4 unteren Modi fällt der Output – die Regelung mal ausgenommen - bei Eneloop und 14500er Stromversorgung relativ gleich aus, die Unterschiede sind m.E. eher akademischer Natur.

Im Super Mode ist der Unterschied allerdings frappant!
In Verbindung mit einer Eneloop fällt der Leistungsgewinn zwischen Stufe 4 und 5 noch recht bescheiden aus, da sind halt die Grenzen der NiMH Technologie wohl erreicht.
Mit einer LiIon Zelle verzeichnet die Lampe hingegen nochmals einen erheblichen Helligkeitsgewinn, wer das Maximum heraus kitzeln will, kommt an einer 14500er leider nicht vorbei.
Die Laufzeitmessungen belegen dies auch deutlich. Schlägt sich die Eneloop auf max noch sehr wacker, ist unverkennbar, daß sie im Super Mode an ihre Grenzen stößt.
In Verbindung mit einem 14500er ist die Regelung Spark typisch wie mit dem Lineal gezogen.

Weitere Änderungen:

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Das Kopfband- und Silikonhalterproblem sind endgültig Geschichte.
Die Verstellmöglichkeit des Kopfbandes sollte mittlerweile auch für Riesen-Schädel ausreichen; die neuen strammeren Halter fixieren die Lampe auch bei größeren Stößen dauerhaft in Position, ohne dass dabei die Verstellbarkeit leidet :super:

Der Preflash wurde ausgemerzt.

Auch die ST5-220 bekam den neuen Taster von Spark.
Der strammere und klarer definierte Druckpunkt vereinfacht die Bedienung und reduziert sicherlich auch die Gefahr des versehentlichen Einschaltens.

Die Memory Amnesie bei einer Stromversorgung bis 1,5V nach ein paar Minuten wurde behoben. Die Lampe merkt sich den letzten Modus jetzt immer dauerhaft.

Ich muss gestehen, das ist ein Bug, den ich persönlich durchaus vermissen werde :glgl:.
Mit meinem ausgeprägten Kurzzeitgedächtnis kann ich mir eh nicht länger als ein paar Minuten merken, in welcher Stufe ich eine Lampe zuletzt betrieben habe.
Dann lieber wieder bei low beginnen wie einen Überraschungsmodus zu erhalten.

Fazit:
Die ST5-220CW ist eine weitere Bereicherung der sehr bewährten ST5 Reihe.
Durch Feintuning wurden fast alle genannten Kritikpunkte inzwischen beseitigt.

Das einzige Feature was mir noch zur Perfektion fehlt ist, dass die ST5 bei gedrückt gehaltenem Taster auf low startet wie es ihre große Schwester ST6 seit Anfang an macht, und diese ist bekanntlich ja bereits schon länger auf dem Markt.

Auch dieses Testexemplar zeigt eine überragende Fertigungsqualität :super:.
Wenn ich partout noch irgendwo nörgeln müßte, so wäre es der nicht 100%ig zentrierte Emitter, der sich aber nicht auf den Beam auswirkt.

Um mich selbst zum Abschluss zu zitieren:

  • Klein, handlich und robust,
  • mit einem sehr praxistauglichen Beam,
  • sowie ordentlichen Output mit wahrlich überzeugender Laufzeit und Regelung,
  • kein Schnickschnack oder Firlefanz,
  • gepaart mit der Verwendung handelsüblicher Batterien,
- das macht sie eigentlich zur Pflichtausstattung jedes ernsthaften Trekkers oder Bergsteigers.
Für mich ist sie damit die Outdoor Profi Kopflampe schlechthin.

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