Spiel beim Linerlock

Maff

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Hallo zusammen,

ich hoffe auf eure Hilfe. Ich habe hier zwei Messer mit Linerlock, eins davon ist ein Böker Zirconia. Bei Beiden habe ich folgendes Problem:
Es hat sich nach kurzer Zeit vertikales Klingenspiel gezeigt. Nach genauerem hinsehen habe ich folgendes festgestellt:
Der Liner verriegelt bei beiden Messern im ersten Drittel und rastet sauber ein, allerdings rutscht er nicht weit genug in Richtung der anderen Griffschale. Ich kann ihn mit dem Finger zwar weiter rüberdrücken, dann ist das Spiel auch weg, aber er federt von alleine wieder zurück ins erste Drittel.
Bei dem anderen Messer, ein Eickhorn Ambonia, lässt sich der Liner sogar bis zur anderen Griffschale drücken, federt aber dann wieder ins erste Drittel zurück. Die Liner sind sozusagen fest auf das erste Drittel "eingestellt" und können gar nicht weiter wandern. Daher wohl das Klingenspiel.
Ist das normal? Ich dachte immer ein Liner-Lock wäre so konstruiert, dass er von alleine immer weiter wandert und daher, bis er nicht mehr weiter kann, kein Klingenspiel in vertikale Richtung entstehen kann. Habe ich das mit dem Liner-Lock falsch verstanden? Oder gibt es mehrere Techniken? Ich habe hier noch andere Liner-Locks bei denen es nicht so ist.

Gruß

Matthias
 
Gibt es das Klingenspiel also deswegen, weil der Liner die Klinge nicht berührt?

Wenn ja, dann ist der Liner nicht weit genug gebogen bis er eben Kontakt herstellt bzw. ist er zu kurz. Abhilfe schaffen kann man hier nur indem man das Messer zurück gibt oder zerlegen und den Liner selber etwas weiter biegen.
 
So könnte man es sagen, es ist halt etwas Luft zwischen Liner und Klinge. Allerdings steht der Liner ganz am Anfang und kann durch die feste Position an der schrägen Rampe nicht weiter wandern. Meiner Meinung nach müsste der Liner einfach etwas weiter wandern. Das würde das Problem beheben. Daher meine Frage, ob das normal ist, dass der Liner auf Position erstes Drittel fest eingestellt ist.
 
Normal gibt es per Definition nicht ;)

IMHO ist der Liner - ohne ihn jetzt zu sehen - schlicht falsch/unsauber gemacht. Gerade Linerlocks neigen aufgrund der dünne häufig dazu von der Klingenwurzel zu rutschen, wenn nicht wirklich alles paßt. Das fängt bei der Geometrie an und hört bei der Stärke der Biegung auf.

Laut deiner Beschreibung paßte anfänglich zwar die Länge - du schreibst es stellte sich nach kurzer Zeit das Klingenspiel ein - aber der Liner ist eben nicht weit genug gebogen, sondern eben nur soweit das er im ersten Drittel stehen bleibt.

Wie weit ein Liner jetzt gebogen werden soll, darüber kann man jetzt streiten. Allerdings sollte er schon so weit gebogen sein, dass er - ohne jetzt an der Klinge anzustehen - im letzten Drittel steht. Dadurch erhöht sich logischweise auch der Druck und der Liner kann somit auch schwerer von der Klingenwurzel rutschen.

Aber, sollte der Liner auch mal ins letzte Drittel gewandert sein, entsteht irgendwann auch hier ein Spiel. Letztlich bleibt eigentlich nur die Frage ob der Lock hält.
 
Aber, sollte der Liner auch mal ins letzte Drittel gewandert sein, entsteht irgendwann auch hier ein Spiel. Letztlich bleibt eigentlich nur die Frage ob der Lock hält.

Das ist ja das Problem, er kann so ja gar nicht bis ins letzte Drittel wandern. Das der Lock nicht hält glaube ich nicht. Allerdings stört mich das Spiel beim Zirconia, was ja auch nicht gerade billig ist. Ich denke, ich werde mal bei Böker nachfragen.
 
Wie ich schon zweimal bemerkt habe ist der Liner nicht weit genug gebogen. Mit etwas Gefühl macht man das selber. Alternativ kann man es auch einschicken und sehen was passiert.

Und zu glauben das der Lock nicht hält ist etwas kurzsichtig, *ich* möchte nicht irgendwann die Klinge auf meinen Fingern haben weil ich dachte das er hält. Versuche die Klinge zu schließen ohne den Liner zu entriegeln, wenn das nicht geht hält es zumindest etwas. Dannach kannst du noch versuchen den Klingenrücken auf etwas hartes zu schlagen -> Forensuche: Spinewhack Test
 
Es hat sich nach kurzer Zeit vertikales Klingenspiel gezeigt. Nach genauerem hinsehen habe ich folgendes festgestellt:
Der Liner verriegelt bei beiden Messern im ersten Drittel und rastet sauber ein, allerdings rutscht er nicht weit genug in Richtung der anderen Griffschale. Ich kann ihn mit dem Finger zwar weiter rüberdrücken, dann ist das Spiel auch weg, aber er federt von alleine wieder zurück ins erste Drittel.

Wie Ray schon sagte, der hier ist nicht weit genug gebogen.

Bei dem anderen Messer, ein Eickhorn Ambonia, lässt sich der Liner sogar bis zur anderen Griffschale drücken, federt aber dann wieder ins erste Drittel zurück. Die Liner sind sozusagen fest auf das erste Drittel "eingestellt" und können gar nicht weiter wandern.

Der hier ist auch zu wenig gebogen und zudem zu kurz.

Der Liner sollte in jeder Position unter Spannung an der Klinge anliegen und soweit gebogen sein, dass er genug Spannung hat, um bis zur gegenüberliegende Kligenseite zu wandern, damit er eben nicht hinter der Rampe freistehen kann.

Ich weiss nicht, wie die Liner konstruiert sind (da gibts diverse Varianten, wie der Liner an der Rampe anliegt), könnte auch sein, dass der Winkel nicht genau stimmt. Und bei vielen Konstruktionen schlabbert die Feder, weil die beiden Liner nach der Montage nicht richtig zueinander stehen. Das kann man eventuell mit Aufschrauben des Griffs, leichtem Verdrehen der Schalen, Zuschrauben beheben.

Das Dumme an einem Linerlock ist eben, dass die grundsätzliche Konstruktion zwar simpel ist, die Praxis aber ganz anders aussieht, weil das Ding keine Toleranzen verträgt. In der Rampe nicht, im Liner nicht, im Rahmen nicht. Das bekommen aber nicht nur Firmen manchmal nicht in den Griff, hab genauso schon vergurkte Folder von Messermachern gesehen (und besessen).

Pitter
 
Gibt es das Klingenspiel also deswegen, weil der Liner die Klinge nicht berührt?

Wenn ja, dann ist der Liner nicht weit genug gebogen bis er eben Kontakt herstellt bzw. ist er zu kurz. Abhilfe schaffen kann man hier nur indem man das Messer zurück gibt oder zerlegen und den Liner selber etwas weiter biegen.


...aber vorsicht!!!

Das habe ich einmal praktiziert, leider ist mir dabei der ganze Liner abgebrochen...:mad:
 
...aber vorsicht!!!

Das habe ich einmal praktiziert, leider ist mir dabei der ganze Liner abgebrochen...:mad:

Deswegen habe ich ja dann auch bemerkt das man es mit Gefühl machen soll. ;)

Brechen sollte der Liner aber nicht. Wenn es ein Stahlliner war, war da etwas faul. Und Titan sollte erst recht nicht brechen.
 
Hallo,

das Paket ist unterwegs Richtung Böker. Beagleboy hatte mich direkt kontaktiert. Ich warte jetzt erst mal ab. Bei dem billigem Eickhorn lohnt sich der Aufwand wahrscheinlich nicht...

Danke schon mal für eure Hilfe.

Gruß

Matthias
 
Bei dem billigem Eickhorn lohnt sich der Aufwand wahrscheinlich nicht...

Was hälst Du davon, es einfach mal zu Eickhorn zu schicken, bevor wie hier über Wahrscheinlichkeiten diskutieren ;) Über die Machart der älteren (!) Eickhorn Messer mag man geteilter Meinung sein. Was die Leute angeht, die ich in der aktuellen Firma Eickhorn kennengelernt habe, bin ich mir ziemlich sicher, die regeln das.

Schicks hin und berichte.

Grüße
Pitter
 
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