Spyderco - Die Knappen der Tafelrunde

Servus Jürgen,

hab‘ das mal nachgemessen - mit allen Unzulänglichkeiten, die eine Messung direkt hinter der Fase mit sich bringt.

Es sind tatsächlich 0,7 bis knapp 0,9mm.

Aber. Abseits von Küchenfeinschnitt hier eher bedeutungslos. Meines kam aus zweiter Hand und ist sauberst nachgeschliffen. Das schneidet Papier, Beilage und Karton wie Hulle. Es geht halt auch hinter der Fase einigermaßen flach nach oben weiter.

Ich schärfe inzwischen alle meine Spinnen mit 20 Grad je Seite und konnte in der Vergangenheit keinen Vorteil bei kleineren Winkeln erkennen, da zumindest meine Modelle alle dafür nicht dünn genug sind.

Für meinen Einsatzbereich der Spinnen aber absolut hochtauglich, für Food nehme ich sowieso andere Klapper, die dann klar weniger stabil sind.

Jedenfalls. Erstaunlich, dass sich so ein Karbidmonster derart scharf ausschleifen läßt.

grüsse, pebe
 
Hallo pebe!

Vielen Dank fürs Nachmessen.

Dass 15V eine wirklich hohe Schärfe zu erreichen vermag, ist IMHO keine Frage.
BBB hatte dies in der Vergangenheit ja selber recht eindrucksvoll demonstriert: Can Spyderco CPM 15V get Sharp?

Da dieser jedoch seit Jahren ebenso betont, 15V mit seiner speziellen WB erziele trotz höherem Karbidgehalt in der Praxis eine Schneidkantenstabilität in etwa vergleichbar mit CPM-M4 oder auch K390 und viele Hersteller ließen auch hier generell unnötig Material hinter der Fase stehen (siehe z. B.: CPM 15V|EDGE STABILITY), wundern mich solche BTE-Werte halt schon ein wenig.


Nur zum Vergleich: Mein aktuelles EDC, das Kunwu Stiffy P. aus Vanadis 8 mit 63-65HRC (laut Hersteller), weist 0,3mm BTE auf.
Ich halte das Messer bei 20 DPS mehr oder minder auf Rasierschärfe und habe damit von Schnitzereien in Hartholz bis hin zum Teppichschneiden schon so manches angestellt, u. a. im moderaten Rahmen auch batoniert.
Bislang ist alles heil geblieben.

Spyderco scheint bei 15V offenbar auf Nummer sicher gegangen zu sein - was ich irgendwie schade finde, aus betriebswirtschaftlicher Sicht aber natürlich nachvollziehen kann ...


Wie auch immer, ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß mit Deinen Spydies in 15V!


Grüße
Jürgen
 
Nur zum Vergleich: Mein aktuelles EDC, das Kunwu Stiffy P. aus Vanadis 8 mit 63-65HRC (laut Hersteller), weist 0,3mm BTE auf.
Ich halte das Messer bei 20 DPS mehr oder minder auf Rasierschärfe und habe damit von Schnitzereien in Hartholz bis hin zum Teppichschneiden schon so manches angestellt, u. a. im moderaten Rahmen auch batoniert.
Bislang ist alles heil geblieben.

Spyderco scheint bei 15V offenbar auf Nummer sicher gegangen zu sein - was ich irgendwie schade finde, aus betriebswirtschaftlicher Sicht aber natürlich nachvollziehen kann ...

Ich habe viele Klappmesser mit den unterschiedlichsten Geometrien. Von Brecheisen bis nagelgängig.

Die Spyderco Manix- und Nativefamilien mag ich eigentlich gerne stabiler, nichtsdestotrotz habe ich 2 Spinnen ballig auf Null ausdünnen lassen. Nicht weil sie mir tatsächlich zu dick waren, sondern just for fun und hauptsächlich wg convex.

Ein Para 2 S90V und ein Custom Native Chief REX45, bei denen passt aus meiner Sicht der ausgedünnte Schliff.

Solange ein Messer so gut schneidet, wie ich es möchte, mache ich persönlich keinen Wettstreit daraus, jede Klinge möglichst maximal leicht schneidend auszudünnen.

Generell gebe ich Dir recht - es ginge ab Werk meist auch etwas dünner. Aber. Wegschleifen geht immer, dranschleifen eher nicht. 😋

grüsse, pebe
 
Solange ein Messer so gut schneidet, wie ich es möchte, mache ich persönlich keinen Wettstreit daraus, jede Klinge möglichst maximal leicht schneidend auszudünnen.
Sehe ich genauso.

Wegschleifen geht immer, dranschleifen eher nicht. 😋
Na ja, mit dem Schleifen wirds BTE von ganz alleine wieder dicker. :cool::

Und CPM-15V mit seinen immerhin 23-25% Vanadiumkarbid von 0,9mm BTE auf z. B. moderatere 0,4-0,5mm per Hand auszudünnen (BBB unterbietet diese Werte bei seinen Customs ja offenbar deutlich), ist gewiss kein Vergnügen...


Einen Dealbreaker stellt das alles für mich am Ende aber vermutlich nicht dar. Dafür reizt mich der 15V wohl einfach zu sehr. ;)

Grüße
Jürgen
 
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@Jürgen

Was ich Dir sagen will - die Masse ist mit Nachschärfen oder gar Umschleifen in der Regel überfordert. Mit empfindlichen Klingen sowieso.

Für denjenigen, der weiß was er will, sollte das Ausdünnen lassen vom Profi für 20 Euro an einem 300 Euro Messer kein Thema sein.

Jedenfalls. Ein Native 5 mit 15V ist unterwegs und ich werde sehen, ob ich hier ein Nacharbeiten veranlassen muss. 😋

grüsse, pebe
 
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@pebe:

Na ja, diese Sprintrun-Serie richtet sich explizit an eingefleischte Stahlnerds, wie BBB selber u. a. in diesem Interview einräumt: Was hat es mit dem CPM-15V auf sich? Shawn alias BBB Handmade! – SHOT Show 2023

Und wenn z. B. Manly selbst den S90V (welcher in der Praxis ja fragiler ist, sofern BBB recht hat) im Budgetbereich deutlich dünner ausschleift, dann sehe ich, bei allem Respekt nicht ganz, warum Spyderco dies mit 15V nicht ebenfalls zu tun vermag.

Denn mal ehrlich: 0,9mm sind für ein Klappmesser, das als Schneidwerkzeug konzipiert ist, halt schon einiges.


Natürlich ist es möglich das Messer nachträglich ausdünnen zu lassen. Das erfordert allerdings nicht nur ein festes Vertrauen in den Schleifer (vermutlich wird 15V nach BBB im niedrigen Bereich angelassen, womit er temperaturanfällig wäre), sondern auch die Bereitschaft auf Spydercos Produktgarantie zu verzichten.

Beides kann man bewusst in Kauf nehmen, wenn man möchte, sollte es IMHO allerdings eigentlich nicht müssen.


Aber vielleicht schaut es bei anderen Modellen bzgl. Schneidfreudigkeit ja viel besser aus?
Wäre nett, wenn Du nach Erhalt vielleicht kurz ein paar Worte zum Native 5-15V verlieren könntest?


Grüße
Jürgen


PS: Diese kritischen Anmerkungen bitte nicht als Verriss missverstehen! So sind sie nämlich ganz gewiss nicht gemeint...
 
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Nur der Vollständigkeit halber: Ich selber habe zwischenzeitlich bei einem fabrikneuen Native 5 LW-15V die Materialstärke von 0,4mm BTE gemessen.


Grüße
Jürgen
 
Ich habe inzwischen mit der Bügelmesschraube alle nachgemessen.

Alle zwischen 0,6 - 0,7, das Manix 15V an der Spitze etwas mehr. Laut Internet Recherche sind 0,65 der zu erwartende Mittelwwert bei den genannten Modellen.

Das Swayback ist mit 0,4 im Mittel offenbar eines der am dünnsten ausgeschliffenen.

Allerdings. Um bei Karton einen wirklichen Unterschied zu erhalten, muss ich zum Lannier oder Perceval greifen. Der hohe Flachschliff hat hier deutlich positive Auswirkung im Gegensatz zum Apfelteilen.

Mein Native 15V hängt leider immer noch im Transportwirrwarr.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Internet Recherche sind 0,65 der zu erwartende Mittelwwert bei den genannten Modellen.
Das mag sicherlich hinkommen.

Das Swayback ist mit 0,4 im Mittel offenbar das am dünnsten ausgeschliffene.
Im Netz finden sich auch Messergebnisse von um die 0,3mm BTE für diverse Modelle (siehe z. B. Bladeforums.com: Sliciest Spydercos)




Mir ging es allerdings vor allem um diese 0,9mm BTE, welche bei einem reinen Schneidwerkzeug für meinen (!) Geschmack gerade an der Spitze einfach etwas too much sind (z. B. beim Schnitzen).

Das mir vorliegende Native 5 LW-15V ist da erfreulicherweise doch deutlich dünner, und dies definitiv selbst dann, wenn ich mich trotz mehrfacher Überprüfung mit Messschieber und Lupe am Ende dennoch leicht vermessen haben sollte (was grundsätzlich natürlich immer möglich ist; meine Messschraube ist dummerweise gerade verlegt:rolleyes::).


Um es erneut klar zu sagen: All das soll weder Kritik an Spyderco noch dem hier vorgestellten Manix 2-15V als solchem sein!

Ich selber hatte aufgrund der leidigen Gesetzeslage halt schon sehr lange keinen Spyderco-Folder mehr gekauft und war einfach überrascht, solche Werte auf YT zu finden (die hier dann ja grundsätzlich bestätigt wurden)...

Wem vorab klar ist, worauf er sich bei dem Modell einlässt, der wird mit Sicherheit auch an dem Manix 2-15V seine Freude haben (warum auch nicht?).

Der Stahl selber scheint soweit jedenfalls ein echter Treffer zu sein.:cool::

Grüße
Jürgen
 
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