Goldfinger
Mitglied
- Beiträge
- 786
.
Spyderco C150GP Junior
Technische Daten:
Länge geschlossen = 105mm
Klingenlänge = 81mm (gemessen auf der Linie zur Achse, gegen den Griff)
Gesamtlänge = 184mm
Griffstärke = 10,5mm
Klingenstärke = 2,90mm
Gewicht = 81g
Klingenstahl = VG-10
Verschluss = Compression Lock
Griffmaterial = G10
Preis = 206,70 Euro bei ACMA
Herstellerseite: Spyderco
Seit fast einem Jahr ist das Messer erhältlich, aber im Forum hat es bisher keine Spuren hinterlassen. Ich konnte der breiten flachgeschliffenen Klinge nicht widerstehen und meine, es ist einer näheren Betrachtung wert.
Das Junior C150 ist nach dem Adventura C102 das 2te Messer des Rumänen Alexandru Diaconescu alias DiALEX, das Spyderco in Serie herstellt. Weitere Modelle finden sich auf seiner Homepage. Entworfen hat er es für seinen kleinen Sohn, wobei er besonderes Augenmerk auf sichere Handhabung gelegt hat, was sich im überdimensionierten Handschutz, der das Design prägt, widerspiegelt.
Hergestellt wird es für Spyderco in Seki-City Japan und ist bislang nur in der hier vorgestellten Ausführung "schwarzes G10 mit glatter Leaf Klinge“ erhältlich.
Das erste Befingern verlief zufrieden stellend. Gut eingestellter Klingengang, spielfreier Lock und der Detentball hält die exakt zentrierte Klinge sicher im Griff. Die G10 Schalen sind umlaufend bündig und fühlen sich angenehm gerundet an, als wäre es schon längere Zeit in Gebrauch. Nirgends scharfen Kanten wo keine hingehören.
Unschön. Das Spyderhole liegt recht zu nah an der Achse, so dass man beim Öffnen mit dem Daumen am vorstehenden Guard schrammt...und 3mm mehr Klinge hätten auch noch in den Griff gepasst.
Aus rein ästhetischen Gründen bin ich kein Freund des Compression Lock, weshalb das Junior mein erstes Messer mit diesem Verschluss ist. Bedingt durch die Konstruktion des Lock werden beide Platinen an ihrer schmalsten Stelle zusätzlich geschwächt. Es wäre übertrieben, das Messer als labil zu bezeichnen, aber es lässt sich durchaus etwas biegen. Ein Mid-Backlock wäre eleganter gewesen und hätte dem Griff mehr Stabilität verliehen. Jedoch ist die offene Bauweise bedeutend wartungsfreundlicher.
An der Zuverlässigkeit des Verschlusses habe ich keine Zweifel und den Spinewhacktest hat's auch bestanden. Einhändiges Schließen erfordert etwas Übung, speziell weil der Lock wirklich gegen die Griffschale gedrückt werden will bevor er die Klinge freigibt.
Anmerken möchte ich noch, dass ich beim Öffnen der Klinge schon ein paar Mal vom vorspringenden Liner in den Zeigefinger gezwickt wurde
Die Daumenrampe auf dem Foto ist nicht verdreckt, sondern schlicht unsauber gearbeitet. (Wäre mir ohne Makroobjektiv wohl nie aufgefallen)
Die Handlage ist für mich, Handschuhgröße 9 – 9 ½, nahezu ideal. Es liegt absolut sicher in der Hand. Durch den tief ausgeschnittenen Griff ergibt sich eine niedrig liegende Schneide, die vorteilhaft bei Küchenarbeiten auf dem Brett ist. Der Schwerpunkt liegt genau auf dem Zeigefinger und der Daumen kann massiven Druck auf die Schneide ausüben. Aber um dauerhaft ermüdungsfrei zu arbeiten ist mir der Griff im Bereich des Zeigefingers schon zu schmal. Auch im Reverse Grip liegt es gut in der Hand und das raue G10 rundet die Sache ab.
Die breite Klinge eignet sich wunderbar als Nutella-Spachtel, nur das Ablecken der Klinge sollte man sich dann verkneifen.
Mit 184mm etwas kleiner als ein Tenacious (196mm), aber größer als ein Caly III (177mm)
Die 2,9mm starke Klinge ist auf 0,55mm ausgeschliffen und hat einen Keilwinkel von etwa 4,5°. Auffällig ist die ungleichmäßig breite Schneidfase. Leider wurde beim Schärfen geschlampt, so dass der Schneidwinkel zwischen 30° und 48° variiert. D.h. beim ersten Nachschliff ist eine Korrektur auf durchgehend 30° angesagt.
Die Konstruktion ist verschraubt und bevor jemand fragt, die Griffschrauben sind Torx 6, Achse und Clip haben Torx 8. Der stramme Drahtclip lässt sich rechts/links umsetzen.
Eine 4mm starke Achse mag für Navy Seals etc. ausreichen, aber für ein Kind, das event. keine Gelegenheit auslässt sein Messer irgendwo hinein zu rammen, hätte ich mindestens 8mm gewählt.
Gelagert ist die Klinge auf weißen Nylon Gleitscheiben. Zur Gewichtsersparnis wurden die Liner durch je 2 große Bohrungen skeletiert, was letztlich zu einem Gewicht von nur 81g führt.
Fazit: Insgesamt ein gutes Gebrauchsmesser für eher kleinere Hände. Als Zweitmesser, neben einem Fixed, hat es gute Chancen mich auf einer Trekkingtour zu begleiten.
Andreas
Spyderco C150GP Junior
Technische Daten:
Länge geschlossen = 105mm
Klingenlänge = 81mm (gemessen auf der Linie zur Achse, gegen den Griff)
Gesamtlänge = 184mm
Griffstärke = 10,5mm
Klingenstärke = 2,90mm
Gewicht = 81g
Klingenstahl = VG-10
Verschluss = Compression Lock
Griffmaterial = G10
Preis = 206,70 Euro bei ACMA
Herstellerseite: Spyderco
Seit fast einem Jahr ist das Messer erhältlich, aber im Forum hat es bisher keine Spuren hinterlassen. Ich konnte der breiten flachgeschliffenen Klinge nicht widerstehen und meine, es ist einer näheren Betrachtung wert.
Das Junior C150 ist nach dem Adventura C102 das 2te Messer des Rumänen Alexandru Diaconescu alias DiALEX, das Spyderco in Serie herstellt. Weitere Modelle finden sich auf seiner Homepage. Entworfen hat er es für seinen kleinen Sohn, wobei er besonderes Augenmerk auf sichere Handhabung gelegt hat, was sich im überdimensionierten Handschutz, der das Design prägt, widerspiegelt.
Hergestellt wird es für Spyderco in Seki-City Japan und ist bislang nur in der hier vorgestellten Ausführung "schwarzes G10 mit glatter Leaf Klinge“ erhältlich.
Das erste Befingern verlief zufrieden stellend. Gut eingestellter Klingengang, spielfreier Lock und der Detentball hält die exakt zentrierte Klinge sicher im Griff. Die G10 Schalen sind umlaufend bündig und fühlen sich angenehm gerundet an, als wäre es schon längere Zeit in Gebrauch. Nirgends scharfen Kanten wo keine hingehören.
Unschön. Das Spyderhole liegt recht zu nah an der Achse, so dass man beim Öffnen mit dem Daumen am vorstehenden Guard schrammt...und 3mm mehr Klinge hätten auch noch in den Griff gepasst.
Aus rein ästhetischen Gründen bin ich kein Freund des Compression Lock, weshalb das Junior mein erstes Messer mit diesem Verschluss ist. Bedingt durch die Konstruktion des Lock werden beide Platinen an ihrer schmalsten Stelle zusätzlich geschwächt. Es wäre übertrieben, das Messer als labil zu bezeichnen, aber es lässt sich durchaus etwas biegen. Ein Mid-Backlock wäre eleganter gewesen und hätte dem Griff mehr Stabilität verliehen. Jedoch ist die offene Bauweise bedeutend wartungsfreundlicher.
An der Zuverlässigkeit des Verschlusses habe ich keine Zweifel und den Spinewhacktest hat's auch bestanden. Einhändiges Schließen erfordert etwas Übung, speziell weil der Lock wirklich gegen die Griffschale gedrückt werden will bevor er die Klinge freigibt.
Anmerken möchte ich noch, dass ich beim Öffnen der Klinge schon ein paar Mal vom vorspringenden Liner in den Zeigefinger gezwickt wurde
Die Daumenrampe auf dem Foto ist nicht verdreckt, sondern schlicht unsauber gearbeitet. (Wäre mir ohne Makroobjektiv wohl nie aufgefallen)
Die Handlage ist für mich, Handschuhgröße 9 – 9 ½, nahezu ideal. Es liegt absolut sicher in der Hand. Durch den tief ausgeschnittenen Griff ergibt sich eine niedrig liegende Schneide, die vorteilhaft bei Küchenarbeiten auf dem Brett ist. Der Schwerpunkt liegt genau auf dem Zeigefinger und der Daumen kann massiven Druck auf die Schneide ausüben. Aber um dauerhaft ermüdungsfrei zu arbeiten ist mir der Griff im Bereich des Zeigefingers schon zu schmal. Auch im Reverse Grip liegt es gut in der Hand und das raue G10 rundet die Sache ab.
Die breite Klinge eignet sich wunderbar als Nutella-Spachtel, nur das Ablecken der Klinge sollte man sich dann verkneifen.
Mit 184mm etwas kleiner als ein Tenacious (196mm), aber größer als ein Caly III (177mm)
Die 2,9mm starke Klinge ist auf 0,55mm ausgeschliffen und hat einen Keilwinkel von etwa 4,5°. Auffällig ist die ungleichmäßig breite Schneidfase. Leider wurde beim Schärfen geschlampt, so dass der Schneidwinkel zwischen 30° und 48° variiert. D.h. beim ersten Nachschliff ist eine Korrektur auf durchgehend 30° angesagt.
Die Konstruktion ist verschraubt und bevor jemand fragt, die Griffschrauben sind Torx 6, Achse und Clip haben Torx 8. Der stramme Drahtclip lässt sich rechts/links umsetzen.
Eine 4mm starke Achse mag für Navy Seals etc. ausreichen, aber für ein Kind, das event. keine Gelegenheit auslässt sein Messer irgendwo hinein zu rammen, hätte ich mindestens 8mm gewählt.
Gelagert ist die Klinge auf weißen Nylon Gleitscheiben. Zur Gewichtsersparnis wurden die Liner durch je 2 große Bohrungen skeletiert, was letztlich zu einem Gewicht von nur 81g führt.
Fazit: Insgesamt ein gutes Gebrauchsmesser für eher kleinere Hände. Als Zweitmesser, neben einem Fixed, hat es gute Chancen mich auf einer Trekkingtour zu begleiten.
Andreas