Goldfinger
Mitglied
- Beiträge
- 789
Spyderco Lava C110P
Technische Daten:
Länge geschlossen = 87mm
Klingenlänge = 48mm
Gesamtlänge = 133mm
Griffstärke = 7,1mm
Öffnungsloch = 12mm
Gewicht einschl. Clip = 94g
Max. Klingenstärke = 2,50mm
Klingenstärke auf halber Länge = 2,15mm
Anschliffwinkel = 3,5 Grad gesamt
Ausgeschliffen auf (gemessen auf halber Länge) = 0,41mm
Stahl = VG10
Hergestellt "Seki-City Japan"
Preis bei Toolshop = 126,90
http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=2926
Spyderco Homepage:
http://spyderco.com/catalog/details.php?product=237
Erstes Befingern:
Das Messer schmiegt sich ohne Aufforderung in die richtige Position und Handlage ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich kleinere Ärgernisse wie die Spyderco üblichen scharfkantigen Innenkanten der Platinen. Na gut, etwas Schleifpapier und erledigt. Neu ist, dass die Edelstahlflächen der Griffe, im spiegelnden Licht, deutliche Unebenheiten zeigen. Ein aufgelegtes Lineal bestätigt diese Beobachtung. Beim testen der Standfestigkeit der Klinge zeigt sich ein deutliches vertikales Klingenspiel, das auf den Lock und Spiel an der Achse zurückzuführen ist.
Der Clip ist für beidseitiges Tip-up ausgelegt und funktioniert in Verbindung mit der glatten Oberfäche des Griffs sehr gut. Positiv auch, die Schleifkerbe. Einhändiges Öffnen und Schließen geht problemlos und selbstverständlich ist dieser knuffige Handschmeichler spydercomäßig scharf.
Praxis:
Das Lava hat mich mehrere Wochen begleitet und dabei reichlich Gelegenheiten gehabt, zu zeigen was es kann. Die kurze Schneide kommt überraschenderweise mit den meisten Aufgaben gut zu recht aber eben nicht mit Allen. Beispielsweise lässt sich ein Apfel nur mit erhöhter Aufmerksamkeit teilen. Allzu leicht passiert es, dass das Ricasso im Apfel verschwindet. Zum runden Ausschneiden des Kerngehäuses ist die Klinge dann aber wiederum zu breit.
Bedingt durch die kurze Klinge, sind fast alle Schnitte als Druckschnitt auszuführen. Hier macht sich die aussergewöhnliche Schneidengeometrie bemerkbar. Der Anschliff mit 3,5Grad und einer Klingenstärke von 2,15mm auf mittlerer Schneidenlänge, stellt selbst ein Opinel in den Schatten. Beim Schneidtest verwende ich als Ersatz für "Harte Salami", halbzölligen Druckluftschlauch mit 5mm Wandstärke. Die Klinge lässt sich ohne große Anstrengung durch das Material drücken. Mit einem Police und ähnlichen Schneidengeometrien ist dieser Test so gut wie nicht bzw. nur mit roher Gewalt durchführbar.
100% überzeugen kann das Lava beim Öffnen von Verpackungen aller Art. Der Zeigefinger erreicht ohne Verrenkungen die Klingenspitze, kann somit die Eindringtiefe begrenzen und ermöglicht dadurch einen absolut kontrollierten Schnitt.
Fazit:
Das Lava eignet sich m.E. nicht als EDC im üblichen Sinne. Wer aber ein Messer sucht, dass er im Beruf, in Gegenwart von Kollegen und Kunden, bedenkenlos hervorholen kann und obendrein öfters mit Verpackungen zu tun hat, ist mit dem Lava bestens beraten.
Der Preis erscheint mir angesichts der o.g. Verarbeitungsmängel sehr hoch. Entweder im Laden prüfen oder mit Rückgaberecht und Gewährleistung bestellen.
Irgendetwas vergessen?
Grüße
Andreas
Technische Daten:
Länge geschlossen = 87mm
Klingenlänge = 48mm
Gesamtlänge = 133mm
Griffstärke = 7,1mm
Öffnungsloch = 12mm
Gewicht einschl. Clip = 94g
Max. Klingenstärke = 2,50mm
Klingenstärke auf halber Länge = 2,15mm
Anschliffwinkel = 3,5 Grad gesamt
Ausgeschliffen auf (gemessen auf halber Länge) = 0,41mm
Stahl = VG10
Hergestellt "Seki-City Japan"
Preis bei Toolshop = 126,90
http://www.toolshop.de/product_info.php?products_id=2926
Spyderco Homepage:
http://spyderco.com/catalog/details.php?product=237

Erstes Befingern:
Das Messer schmiegt sich ohne Aufforderung in die richtige Position und Handlage ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich kleinere Ärgernisse wie die Spyderco üblichen scharfkantigen Innenkanten der Platinen. Na gut, etwas Schleifpapier und erledigt. Neu ist, dass die Edelstahlflächen der Griffe, im spiegelnden Licht, deutliche Unebenheiten zeigen. Ein aufgelegtes Lineal bestätigt diese Beobachtung. Beim testen der Standfestigkeit der Klinge zeigt sich ein deutliches vertikales Klingenspiel, das auf den Lock und Spiel an der Achse zurückzuführen ist.

Der Clip ist für beidseitiges Tip-up ausgelegt und funktioniert in Verbindung mit der glatten Oberfäche des Griffs sehr gut. Positiv auch, die Schleifkerbe. Einhändiges Öffnen und Schließen geht problemlos und selbstverständlich ist dieser knuffige Handschmeichler spydercomäßig scharf.
Praxis:
Das Lava hat mich mehrere Wochen begleitet und dabei reichlich Gelegenheiten gehabt, zu zeigen was es kann. Die kurze Schneide kommt überraschenderweise mit den meisten Aufgaben gut zu recht aber eben nicht mit Allen. Beispielsweise lässt sich ein Apfel nur mit erhöhter Aufmerksamkeit teilen. Allzu leicht passiert es, dass das Ricasso im Apfel verschwindet. Zum runden Ausschneiden des Kerngehäuses ist die Klinge dann aber wiederum zu breit.
Bedingt durch die kurze Klinge, sind fast alle Schnitte als Druckschnitt auszuführen. Hier macht sich die aussergewöhnliche Schneidengeometrie bemerkbar. Der Anschliff mit 3,5Grad und einer Klingenstärke von 2,15mm auf mittlerer Schneidenlänge, stellt selbst ein Opinel in den Schatten. Beim Schneidtest verwende ich als Ersatz für "Harte Salami", halbzölligen Druckluftschlauch mit 5mm Wandstärke. Die Klinge lässt sich ohne große Anstrengung durch das Material drücken. Mit einem Police und ähnlichen Schneidengeometrien ist dieser Test so gut wie nicht bzw. nur mit roher Gewalt durchführbar.
100% überzeugen kann das Lava beim Öffnen von Verpackungen aller Art. Der Zeigefinger erreicht ohne Verrenkungen die Klingenspitze, kann somit die Eindringtiefe begrenzen und ermöglicht dadurch einen absolut kontrollierten Schnitt.
Fazit:
Das Lava eignet sich m.E. nicht als EDC im üblichen Sinne. Wer aber ein Messer sucht, dass er im Beruf, in Gegenwart von Kollegen und Kunden, bedenkenlos hervorholen kann und obendrein öfters mit Verpackungen zu tun hat, ist mit dem Lava bestens beraten.
Der Preis erscheint mir angesichts der o.g. Verarbeitungsmängel sehr hoch. Entweder im Laden prüfen oder mit Rückgaberecht und Gewährleistung bestellen.
Irgendetwas vergessen?
Grüße
Andreas
Zuletzt bearbeitet: