Spyderco Manix 2 Lightweight [MMTWG]

Driver

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Hallo zusammen,

ich durfte mich im Zuge des MMTWG am Spyderco Manix 2 Lightweight versuchen. Danke an Pitter für die tolle Aktion! :super:

Meinen Spyderco Erstkontakt habe ich ja bereits hinter mit (PA Spyderco Byrd Tern).
Neugierig geworden kaufte ich im Anschluss an den PA den Spyderco Brad Southard Folder. Schönes Messer, top verarbeitet… zugegeben geringfügig andere Preisklasse als das Tern... aber ich war angefixt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen, kam es wie es kommen musste und ich habe mir in den USA ein Military 2 bestellt.
Um die Wartezeit etwas zu verkürzen wurde noch ein Tenacious mit teilwellenschliff angeschafft. Jetzt war es endgültig um mich geschehen. Das Military ist zwar immer noch nicht eingetroffen, aber ich bin hin und weg von meiner Ersatzdroge. Ein wirklich tolles Messer: robust, perfekt verarbeitet, Bronze Washer, sauberer Klingengang, nix wackelt oder schleift und eine angenehme Handlage, G10 Griffschalen und rasiert out of the box.
Das gefällt Papa...

Da sind wir auch (endlich) schon beim Punkt. Trotz meiner neuen Leidenschaft habe ich bisher doch immer die Modelle ausgesucht die eine gewisse Robustheit und Wertigkeit ausstrahlen. Ganz aus Plaste, ohne Metall-Liner? Na ich weiß nicht?!? Da kam mir Pitters Aktion mit dem MMTWG genau recht, und zwei Tage später hatte ich das Manix 2 Lightweight vor mir liegen.

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Die Dimensionen:

Länge geöffnet: 204mm
Länge geschlossen: 118mm
Klingenlänge: 86mm
Klingenstärke: 3,2mm
Dicke: ca. 12mm
Durchmesser Spyder Hole: 14,1mm ;)

Materialien:

Klingenstahl : Carpenter CTS BD1
Griffschalen: FRN (Fiberglass Reinforced Nylon)
Made in „Golden Colorado U.S.A. Earth“

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Erster Eindruck: Da hat Mann was in er Hand...und wie der Name schon sagt, es ist leicht. Ein Blick auf die Waage zeigt 83g und unterbietet sogar die Gewichtsangabe von Spyderco um eine paar gramm. Die Handlage ist für meine Hände (Handschuhgröße 9) perfekt! Die Verarbeitung ist tadellos. Der Draht Clip lässt sich zwar umsetzen, jedoch bleibt die Trageweise immer Tip up. Die Kunststoffgriffschalen liegen sehr gut in der Hand und bieten auch mit nassen Händen einen sehr guten Gripp! Das Messer selbst ist trotz fehlender Stahlliner erstaunlich stabil. Klinge gleitet sehr leicht auf und zu. Die ganze Konstruktion wirkt wertig und verwindungssteif. Der Lock rastet sauber und spielfrei mit einem satten „ Klack“ ein.

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An der Klingespitze zeigten sich ein paar Kratzer, sowie an der Schneide eine ca. 5mm lange, relativ Stumpfe stelle. Aber das sieht eher so aus als hätte damit schon mal jemand hantiert... das wollen wir mal nicht dem Hersteller anlasten. Ein paar Runden auf dem Sharpmaker gedreht und die Haare springen in Ehrfurcht davon. Der von Spyderco verwendete CTS BD1 Klingenstahl hat sich bei mir im Alltag bewährt. So lässt sich das Messer schnell und ohne eine Wissenschaft daraus zu machen schärfen und bleibt auch relativ lange scharf.

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Da war es also... Plastik wohin das Auge schaut. Verziert mit ein paar billig wirkenden Nieten! Einzig der Klingenachse ist eine Befestigung mittels Torx Schraube vergönnt.
Ok, klar... man muss ja nicht jedes Messer zerlegen können, aber am Preis kann es wohl auch nicht liegen, der ist nicht gerade Lightweight. Ein Tenacious mit Stahl-Linern, G10, komplett verschraubet kostet die Hälfte. Muss ich nicht verstehen...

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Die nächsten Tage begleitete mich das Manix im Alltag. Unauffällig und, aufgrund des geringen Gewichts, nahezu unbemerkt in die Hosentasche geclipt wartete es geduldig auf seinen Einsatz. Einzig aufgrund seiner Größe bemerke ich es ab und an. Das Messer könnte eingeclipt etwas tiefer in der Tasche verschwinden... aber das ist meine persönliche Vorliebe.

Zu den Schneideigenschaften brauche ich nicht viel zu sagen. Ein über die komplette Klinge hochgezogener Flachschliff lässt eigentlich keine Wünsche offen. Ob Gemüse schnippeln in der Küche, Äpfel schneiden, Holz schnitzen oder Kabel ab isolieren. Alles kein Problem. Gröbere Arbeiten oder hebeln fallen natürlich flach, aber das ist ja keine Überraschung.
Durch die geriffelte Daumenrampe lässt sich beim Schneiden sicher Druck ausüben. In Verbindung mit der Findermulde an der Unterseite kann das Messer für feinere Arbeiten sehr weit vorne gegriffen und gut kontrolliert werden.

Im direkten Vergleich mit meinen anderen EDC Messern fällt zuerst die Größe ins Auge. Ein Blick auf die Waage zeigt, dass das Manix trotz seiner Größe das leichteste im Rennen ist.

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Mein Fazit:
Das Manix wirkt auf den zweiten Blick überhaupt nicht mehr billig. Ganz im Gegenteil! Das Messer bietet ein stimmiges Gesamtkonzept. Reduziert aufs wesentlich ohne zu große Kompromisse einzugehen und ohne an Funktionalität einzubüßen. Es avancierte schnell zu einem meiner Lieblings EDC`s und wenn Euch mein Bericht gefallen hat wird es das auch bleiben.

Kleine Ergänzung zum Lock:
Ich bin nicht weiter darauf eingegangen, da mir zum einen die Möglichkeit gefehlt hat eigene Bilder zu machen (besagte Nieten) und außerdem Pitter dies bereits umfänglich und absolut perfekt erledigt hatte (Vorstellung Spyderco Manix 2).

Danke fürs Lesen!

Gruß
Driver
 

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Schönes Review, vielen Dank dafür!
Hoffentlich kann es bei dir bleiben, meine Stimme hast du schon mal.

Vielleicht wäre noch zu ergänzen, dass du die aktuelle zweite Version getestet hast.
Die erste Version des Manix lightweight hatte noch eine genietete Achse, da war dann nichts mit nachjustieren.

cheers,
Marcus
 
Mein Fazit:
Das Manix wirkt auf den zweiten Blick überhaupt nicht mehr billig. Ganz im Gegenteil! Das Messer bietet ein stimmiges Gesamtkonzept. Reduziert aufs wesentlich ohne zu große Kompromisse einzugehen und ohne an Funktionalität einzubüßen. Es avancierte schnell zu einem meiner Lieblings EDC`s und wenn Euch mein Bericht gefallen hat wird es das auch bleiben.

Sehe ich genau so. Optisch machte mich das Plastikding null an. Ans geringe Gewicht gewähnt man sich, ist echt angenehm. Und irgendwie wackelig wirkt das Ding ja nun ganz und gar nicht.

Kratzer: Mein Fehler, sorry. Das Messer ist Inhalt meines Artikels fürs DWJ. Genau das. Du hast also das, was im DWJ abgebildet sein wird :p Ob der Sammlerwert deswegen steigt, bezweifel ich allerdings :D Ich hab damit ein paar Kartons geschnitten und zwei/dreimal über nen Lederriemen abgezogen. Hätte ich vorher sagen sollen, schlicht vergessen.

Pitter
 
Jo, Daumen hoch! Du mögest es behalten und damit glücklich sein!

(oder gegen mein Filetmesser tauschen, bwa ha ha :steirer:)
 
[...]Da war es also... Plastik wohin das Auge schaut. Verziert mit ein paar billig wirkenden Nieten! Einzig der Klingenachse ist eine Befestigung mittels Torx Schraube vergönnt.
Ok, klar... man muss ja nicht jedes Messer zerlegen können, aber am Preis kann es wohl auch nicht liegen, der ist nicht gerade Lightweight. Ein Tenacious mit Stahl-Linern, G10, komplett verschraubet kostet die Hälfte. Muss ich nicht verstehen...[...]

Das Manix Lightweight gibt's in den USA für um $75 (Tenacious für um $40). Der Preis ist für den Markt insgesamt betrachtet durchaus Lightweight. Verschraubung kostet nicht mehr; aber das Herstellungsland (USA vs China) und der Klingenstahl (CTS BD1 vs 8Cr13MoV) machen den Unterschied. Die Margen sind IIRC fest, ein höherer Herstellungspreis bildet sich also auch direkt im Endpreis ab.

Vielleicht hilft das beim Verständniss ;)

Ansonsten ein schöner Bericht.

(JFTR - Ich habe positiv abgestimmt. Nix gegen negative Stimmen, aber da wäre dann eine begründete Kritik fein gewesen).

Gruss, Keno
 
Hi Keno,

Deine Erklärung macht es nachvollziehbar. Aber... :hmpf:
Für mich, als Spyderco Neuling, der die Marke als großes Ganzes betrachtet, wirkt das eben etwas befremdlich.
Einem Aussenstehenden ist es relativ egal wo das Messer produziert wird, der sieht nur die Produktlinie, das Design, die Qualität und Komplexität der Messer. Ob da Made in China oder Taiwan oder Oregon drauf steht... tja dem habe ich bisher auch nicht viel Beachtung beigemessen. Klingenstahl lassen wir jetzt mal aussen vor, der kann bei den paar cm und den produzierten Stückzahlen eigentlich nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Das wäre in etwa so, als ob VW den Polo in Deutschland und den Golf in China produzieren würde, und dann den Golf für 2/3 des Polos verkauft.
Was mich auch schon zur nächsten Frage bringt... gibt es eigentlich Spyderco Modelle die sowohl in Oregon als auch in China oder Taiwan gefertigt werden? ... und wie siehts da preislich aus?
Oder haben die beim Tenacious einfach das ovale Loch vergessen :D

Gruß
Dri*derseinfachnurverstehenwill*er
 
Schau mal zu, dass du Oregon aus dem Kopf kriegst, denn Spyderco hat seinen Firmensitz in Golden, Colorado. Kalkulationen (ob bei Messern, Autos oder Weizenkeimen) braucht man als Konsument nicht verstehen, von dem wird nur erwartet, dass er den Preis sauber bezahlt.

Es ist doch so, dass wir zuwenig bis keine Information zur Preisgestaltung haben und deswegen könnte man lange darüber diskutieren und wüsste es am Ende doch wieder nicht genau. Ist auch kein Thema im Review. Lassen wir also die Kirche im Dorf ;)
 
Einem Aussenstehenden ist es relativ egal wo das Messer produziert wird, der sieht nur die Produktlinie, das Design, die Qualität und Komplexität der Messer. Ob da Made in China oder Taiwan oder Oregon drauf steht... tja dem habe ich bisher auch nicht viel Beachtung beigemessen. Klingenstahl lassen wir jetzt mal aussen vor, der kann bei den paar cm und den produzierten Stückzahlen eigentlich nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Hier erklärt Sal Glesser ein wenig was zur Preisgestaltung, damals auf die Fertigung in China bezogen.
Und gerade für die Käufer höherwertiger Messer ist es in der Regel auch nicht egal, wo das Messer produziert wurde.

Das Thema Preisgestaltung beim Klingenstahl ist auch etwas komplizierter, da spielt ja nicht nur der Einkaufspreis für den Stahl rein, sondern auch der Aufwand und die Komplexität für die weitere Bearbeitung.
Kleines Beispiel, beim Manix 2 wurde für die Standardversion im letzten Jahr der Stahl vom 154CM auf den S30V geändert. Eric Glesser hat sich dazu mal wie folgt geäußert:
Der S30V ist im Einkauf deutlich teurer als der 154CM, dafür ist die weitere Bearbeitung deutlich einfacher und kostengünstiger, so dass es für Spyderco ein Nullsummenspiel ist, ob 154CM oder S30V.
Der Käufer bekommt halt nun für das gleiche Geld den höherwertigeren Stahl.

cheers,
Marcus
 
@Peter .... kein Ahnung wie ich auf Oregon komme. Ihr wisst ja was gemeint ist. Ok, ... Kirche... Dorf :)

@Marcus

Danke für den Link... das ist wirklich interessant. Die eventuell aufwändigere Bearbeitung bei einem anderen Klingenstahl hatte ich wirklich nicht bedacht.
Dein Beispiel vom Manix 2 macht mir Spyderco noch sympathischer. Viele andere Firmen hätten nach der Umstellung auf S30V den Preis angehoben.

Danke und Gruß
Driver
 
Es ist doch so, dass wir zuwenig bis keine Information zur Preisgestaltung haben und deswegen könnte man lange darüber diskutieren und wüsste es am Ende doch wieder nicht genau.

So siehts aus.

@Driver. Tolles Review, zu Recht viel Spaß mit dem Messer! :D


Pitter
 
Vielen Dank nochmal an Pitter fürs organisieren und an alle die meinen Beitrag bewertet haben!
Tolle Aktion, hat Spaß gemacht! :super:

Gruß
Driver
 
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