pebe
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Spyderco Manix 2 lightweight Micro Melt Maxamet
Mein viertes Manix ist angekommen. Neben dem Ur-Manix C95, dem Manix XL und dem Manix 2 im EDC Format nun eine leichtgewichtige Version mit einem weiteren Superstahl.
Der Clan der Glesser kennt keine halbe Sache. Wenn schon, denn schon. Es wurde ja schon verschiedentlich erwähnt, dass sich Design und Material stets der Funktion unterzuordnen hat und dieses dann zuweilen zu eigenwilligen Ergebnissen führt. Das Manix 2 lightweight ist so ein Kandidat.
Ein Manix gilt zu Recht, als eine der ergonomischsten und besonders effizienten Spinne. Nachdem ich meine 3 bisherigen Manix Versionen gebührend hier im MesserForum vorgestellt und reichlich lobend empfohlen habe, fragt man sich, wie es zu dieser vierten und sehr prägnanten Variante wohl gekommen ist.
Ich vermute einfach mal, Golden Colorado liest hier im MF mit. Eine andere Erklärung kann es gar nicht geben.
Wurde in der Vergangenheit bereits das berühmte VirgilWeight von Spyderco an vielen relevanten Stellen berücksichtigt, ebenso meine Vorlieben für S90V und S110V Stahl, finden wir jetzt auch noch Daniel‘s Vorgaben für ein robustes Allday-EDC-IchKriegAllesKlein-Messer weitgehend berücksichtigt.
Klingengröße um 3,5 Zoll, keine Kugellager, hochtauglich, nur max. 85g Lebendgewicht im Hosensack - so stand‘s von Daniel geschrieben.
Im Manix 2 Micro Melt Maxamet sehe ich das passende Messer von Spyderco doch dieses hatte bis jetzt kein Wohlbehagen bei mir ausgelöst. Warum nur?
Nun, Plastikgriffe, Nieten statt Schrauben, Kunststoff für den Hebel zum Lösen am Ball Bearing und Büroklammer als Clip. Das klingt im ersten Moment nach Zutaten aus dem Kaugummiautomaten. Autsch.
Aber - schön der Reihe nach.
Mein Maxamet hatte bereits 2 Vorbesitzer. Dem Bericht nach vom Erstbesitzer neu und unbenutzt deklariert, kam es offensichtlich mit Klingenpatina beim Zweitbesitzer an und so wollte es dieser vor genau einem Jahr wieder abgeben. Der geforderte Preis wäre ohne Patina in Ordnung gewesen, aber Patina bei unbenutzt war mir letztlich etwas suspekt.
Diese Woche aus gegebenen Anlass unverblümt nochmals angefragt. Und. Messer noch da, kurzerhand den immer noch gültigen Preis akzeptiert und bezahlt - die Gäule halt. Beilagen im Paket wurden avisiert.
Das Messer war noch am selben Tag in der DHL Filiale eingeliefert und kam am übernächsten Tag, also gestern, trotz Streiks bei mir an. Reichlich Gummibärchen, woher weiß er? - Kaffeekekse, woher kennt er meine Frau? - und eine original verpackte Mini Olight lagen bei. HollaDieWaldfee, ein echtes Überraschungpaket.
Das Manix hatte tatsächlich leichte Patina auf der Klinge und auch die Kunststoffgriffe wirkten leicht „angestaubt“. Zahnbürste mit Autosol und Wurzelbürste mit Seife. Neu und unbenutzt - so weit richtig.
Die Fase sah wie der typische Spinnenwerksschliff aus und nach wenigen vorsichtigen Zügen auf dem Leder ging die Klinge brauchbar durch Beilagenpapier. Das Taschenmikroskop belegte dieses Ergebnis glaubwürdig. Neu und unbenutzt - so ziemlich nah dran.
Klarer Fall von freundlichem Messererd mit besten Absichten. Top Kollege.
Frisch heraus geputzt zeigt sich die Maxametklinge mit einem feinen Stonewash in einem gräulichen Ton, harmoniert optisch schon mal richtig gut mit den frisch erstrahlten grauen scales.
Auf der Vorderseite sind die Nietköpfe rund und als solche nicht zwingend erkennbar. Immerhin. Die scales sind durchgehend strukturiert, eine Mischung aus Spinnennetz und FRAG Design. Könnte schlimmer sein. Angenehm griffig ist es jedenfalls.
Ok, Kunststoff Backspacer und Kunststoff Jimping sind definitiv nah an der Messerkrätze, aber zum Glück nicht der Erste und nicht der letzte Eindruck.
Ganz klar, dieser Wolf im Mauspelz verlangt nach einer eingehenderen Betrachtung.
Die ganze Konstruktion ist ohne Liner, so wie mein Native 5 Carbon und zusätzlich auch der Backspacer aus dem hochfesten FRN Kunststoff - anders ist das geringe Gewicht auch nicht zu realisieren.
Die Maxametklinge ist schwerer als ihre baugleichen Stahlkollegen, das liegt an der spezifischen Dichte des Stahls. Zusammen mit den leichten FRN Schalen ergibt das aber ein perfekt ausgewogenes Gewichtsverhältnis. Schwerpunkt beim hinteren Choil für den Normalgriff. Perfektes Handling.
Das FRN Kunststoff Zeugs ist auch ordentlich steif, da wackelt und dackelt nix. Kein bisschen. Für mein Empfinden dürfte das Messer auch nicht noch leichter sein, das wäre irgendwie irritierend bei dem sehr robusten Raubtier.
Spyderco macht keine Angaben zum Härtgrad des Maxamets. Das hat damit zu tun, dass dieser schwierig richtig zu verarbeiten ist und die Konkurrenz keine Hilfestellung erfahren soll. Überwiegend wird die Härte um 68/69 HRC eingeordnet - je nachdem, wer, wo und wie getestet hat. Rekordverdächtig in jedem Fall.
Dem YT Schleifprofi ApostelP zufolge ist der Maxamet beim Schärfen nicht ohne, er spricht von Wegbröseln allzu feiner Winkel im Vergleich, den Maxamet hat er dann mit Winkeln größer 17 Grad per Seite stabil bekommen. Das werden wir vermutlich irgendwann mal an- und austesten.
Aber Sorgen bereitet mir das erstmal nicht. Klapper mit über 0,3mm hinter der Fase schärfe ich überwiegend mit 20 Grad per Seite. Es ist zwar angedacht ein Manix von Alex Kremer auf 0,3mm sauber ausdünnen zu lassen, allerdings werde ich mir dies mit dem Maxamet gut überlegen. Passend zum lightweight wäre es allerdings schon.
Bei nächsten Bild kann man die nicht ganz gleichmäßigen Nietköpfe gut erkennen. Aktuell gibt es aber sogar das erste verschraubte lightweight Modell ab Werk. Es gibt auch Anleitungen, wie man die Nieten gegen Schrauben tauschen kann, der Aufwand hält sich in Grenzen. Mal sehen.
Irgendwie hatte Daniel mich mal wieder angefixt. Mir gefiel die Idee, ein besonders leichtes wie besonders robustes Messer mit einer besonders schnitthaltigen Klinge für die Kartonschlacht im Büro zu holen.
Ich habe mich dabei sogar mit der großen Büroklammer angefreundet - sie wird dran bleiben und das Messer an Jeanstagen am Platz halten - völlig verbotener Weise.
Jedenfalls muss ich meine bisherige Abneigung gegen die FRN Kunststoff Versionen revidieren. Zumindest in dieser grauen Manix 2 Version überwiegen die Vorteile die Abneigung gegenüber Kunststoff.
Faktisch findet sich in der tatsächlichen Handhabung keine der befürchteten Nachteile aufgrund des Materials und mit meinem Max habe ich mich auch optisch bereits angefreundet.
Zum weiteren Verlauf werde ich berichten.
Euch allen einen geruhsamen Sonntag.
grüsse, pebe
Mein viertes Manix ist angekommen. Neben dem Ur-Manix C95, dem Manix XL und dem Manix 2 im EDC Format nun eine leichtgewichtige Version mit einem weiteren Superstahl.
Der Clan der Glesser kennt keine halbe Sache. Wenn schon, denn schon. Es wurde ja schon verschiedentlich erwähnt, dass sich Design und Material stets der Funktion unterzuordnen hat und dieses dann zuweilen zu eigenwilligen Ergebnissen führt. Das Manix 2 lightweight ist so ein Kandidat.
Ein Manix gilt zu Recht, als eine der ergonomischsten und besonders effizienten Spinne. Nachdem ich meine 3 bisherigen Manix Versionen gebührend hier im MesserForum vorgestellt und reichlich lobend empfohlen habe, fragt man sich, wie es zu dieser vierten und sehr prägnanten Variante wohl gekommen ist.
Ich vermute einfach mal, Golden Colorado liest hier im MF mit. Eine andere Erklärung kann es gar nicht geben.
Wurde in der Vergangenheit bereits das berühmte VirgilWeight von Spyderco an vielen relevanten Stellen berücksichtigt, ebenso meine Vorlieben für S90V und S110V Stahl, finden wir jetzt auch noch Daniel‘s Vorgaben für ein robustes Allday-EDC-IchKriegAllesKlein-Messer weitgehend berücksichtigt.
Klingengröße um 3,5 Zoll, keine Kugellager, hochtauglich, nur max. 85g Lebendgewicht im Hosensack - so stand‘s von Daniel geschrieben.
Im Manix 2 Micro Melt Maxamet sehe ich das passende Messer von Spyderco doch dieses hatte bis jetzt kein Wohlbehagen bei mir ausgelöst. Warum nur?
Nun, Plastikgriffe, Nieten statt Schrauben, Kunststoff für den Hebel zum Lösen am Ball Bearing und Büroklammer als Clip. Das klingt im ersten Moment nach Zutaten aus dem Kaugummiautomaten. Autsch.
Aber - schön der Reihe nach.
Mein Maxamet hatte bereits 2 Vorbesitzer. Dem Bericht nach vom Erstbesitzer neu und unbenutzt deklariert, kam es offensichtlich mit Klingenpatina beim Zweitbesitzer an und so wollte es dieser vor genau einem Jahr wieder abgeben. Der geforderte Preis wäre ohne Patina in Ordnung gewesen, aber Patina bei unbenutzt war mir letztlich etwas suspekt.
Diese Woche aus gegebenen Anlass unverblümt nochmals angefragt. Und. Messer noch da, kurzerhand den immer noch gültigen Preis akzeptiert und bezahlt - die Gäule halt. Beilagen im Paket wurden avisiert.
Das Messer war noch am selben Tag in der DHL Filiale eingeliefert und kam am übernächsten Tag, also gestern, trotz Streiks bei mir an. Reichlich Gummibärchen, woher weiß er? - Kaffeekekse, woher kennt er meine Frau? - und eine original verpackte Mini Olight lagen bei. HollaDieWaldfee, ein echtes Überraschungpaket.
Das Manix hatte tatsächlich leichte Patina auf der Klinge und auch die Kunststoffgriffe wirkten leicht „angestaubt“. Zahnbürste mit Autosol und Wurzelbürste mit Seife. Neu und unbenutzt - so weit richtig.
Die Fase sah wie der typische Spinnenwerksschliff aus und nach wenigen vorsichtigen Zügen auf dem Leder ging die Klinge brauchbar durch Beilagenpapier. Das Taschenmikroskop belegte dieses Ergebnis glaubwürdig. Neu und unbenutzt - so ziemlich nah dran.
Klarer Fall von freundlichem Messererd mit besten Absichten. Top Kollege.
Frisch heraus geputzt zeigt sich die Maxametklinge mit einem feinen Stonewash in einem gräulichen Ton, harmoniert optisch schon mal richtig gut mit den frisch erstrahlten grauen scales.
Auf der Vorderseite sind die Nietköpfe rund und als solche nicht zwingend erkennbar. Immerhin. Die scales sind durchgehend strukturiert, eine Mischung aus Spinnennetz und FRAG Design. Könnte schlimmer sein. Angenehm griffig ist es jedenfalls.
Ok, Kunststoff Backspacer und Kunststoff Jimping sind definitiv nah an der Messerkrätze, aber zum Glück nicht der Erste und nicht der letzte Eindruck.
Ganz klar, dieser Wolf im Mauspelz verlangt nach einer eingehenderen Betrachtung.
Die ganze Konstruktion ist ohne Liner, so wie mein Native 5 Carbon und zusätzlich auch der Backspacer aus dem hochfesten FRN Kunststoff - anders ist das geringe Gewicht auch nicht zu realisieren.
Die Maxametklinge ist schwerer als ihre baugleichen Stahlkollegen, das liegt an der spezifischen Dichte des Stahls. Zusammen mit den leichten FRN Schalen ergibt das aber ein perfekt ausgewogenes Gewichtsverhältnis. Schwerpunkt beim hinteren Choil für den Normalgriff. Perfektes Handling.
Das FRN Kunststoff Zeugs ist auch ordentlich steif, da wackelt und dackelt nix. Kein bisschen. Für mein Empfinden dürfte das Messer auch nicht noch leichter sein, das wäre irgendwie irritierend bei dem sehr robusten Raubtier.
Spyderco macht keine Angaben zum Härtgrad des Maxamets. Das hat damit zu tun, dass dieser schwierig richtig zu verarbeiten ist und die Konkurrenz keine Hilfestellung erfahren soll. Überwiegend wird die Härte um 68/69 HRC eingeordnet - je nachdem, wer, wo und wie getestet hat. Rekordverdächtig in jedem Fall.
Dem YT Schleifprofi ApostelP zufolge ist der Maxamet beim Schärfen nicht ohne, er spricht von Wegbröseln allzu feiner Winkel im Vergleich, den Maxamet hat er dann mit Winkeln größer 17 Grad per Seite stabil bekommen. Das werden wir vermutlich irgendwann mal an- und austesten.
Aber Sorgen bereitet mir das erstmal nicht. Klapper mit über 0,3mm hinter der Fase schärfe ich überwiegend mit 20 Grad per Seite. Es ist zwar angedacht ein Manix von Alex Kremer auf 0,3mm sauber ausdünnen zu lassen, allerdings werde ich mir dies mit dem Maxamet gut überlegen. Passend zum lightweight wäre es allerdings schon.
Bei nächsten Bild kann man die nicht ganz gleichmäßigen Nietköpfe gut erkennen. Aktuell gibt es aber sogar das erste verschraubte lightweight Modell ab Werk. Es gibt auch Anleitungen, wie man die Nieten gegen Schrauben tauschen kann, der Aufwand hält sich in Grenzen. Mal sehen.
Irgendwie hatte Daniel mich mal wieder angefixt. Mir gefiel die Idee, ein besonders leichtes wie besonders robustes Messer mit einer besonders schnitthaltigen Klinge für die Kartonschlacht im Büro zu holen.
Ich habe mich dabei sogar mit der großen Büroklammer angefreundet - sie wird dran bleiben und das Messer an Jeanstagen am Platz halten - völlig verbotener Weise.
Jedenfalls muss ich meine bisherige Abneigung gegen die FRN Kunststoff Versionen revidieren. Zumindest in dieser grauen Manix 2 Version überwiegen die Vorteile die Abneigung gegenüber Kunststoff.
Faktisch findet sich in der tatsächlichen Handhabung keine der befürchteten Nachteile aufgrund des Materials und mit meinem Max habe ich mich auch optisch bereits angefreundet.
Zum weiteren Verlauf werde ich berichten.
Euch allen einen geruhsamen Sonntag.
grüsse, pebe
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